gen gelang es dem Zentrum seinen offiziellen Kan­didaten Schweizer gegen den früheren Zentrums- abgeordneten Keßler, der wieder aufgetreten war, durchzubringen. Die Resultate waren im einzel­nen folgende:

Aalen: Rembold (Ztr.) 3535, Keinath (Natl.) 1710, Roßmann (Soz.) 1564. Rembold gewählt.

Backnang: Stroh (Bk.) 2043, Erlenbusch (Soz.) 1394, Dr. Heuß (Vp.) 1135, Gröber (Ztr.) 8. Zwei­ter Wahlgang.

Balingen: Haußmann (Vp.) 4710, Martersteig (Soz.) 2439. Haußmann gewählt.

Besigheim: Schmid (Volkspartei) 1862, Sä­mann (Soz.) 1731, Fackler (freisinnig) 1120. Zwei­ter Wahlgang,

Blaubeuren: Maier (Natl.) 2132, Staudenmeyer (Bk.) 1495, Denker (Soz.) 218. Maier gewählt.

Mberach: Graf (Ztr.) 5332, Krug (wild Ztr.) 130, Liesching (Vp.) 438, Buhler (Soz.) 186. Graf gewählt.

Böblingen: Behr (Soz.) 1755, Leibfried (Vp.) 1567, Hornung (Bk.) 1184. Zweiter Wahlgang.

Brackenhleim: Haag (Bk.) 1881, v. Balz (Natl.) 1561, Knapper (Soz.) 794. Zweiter Wahlgang,

Calw: Staudenmeyer (Natl.) 2186, Fahrion (Bk.) 1325, Reichel (Soz.) 1110. Zweiter Wahl- gang. >

Cannstatt: Täuscher (Soz.) 2997 , Kübel (Natl.) l2098, Schott (Bk.) 410. Tauscher gewählt.

Crailsheim: Berroth (Bk.) 2212, Schäffer (Vp.) 1303, Beinkämpen (Soz.) 488. Berroth gewählt.

Ehingen: v. Kiene (Ztr.) 4415, Keinath (Natl.) 96, Denker (Soz.) 88. Kiene gewählt.

Ellwangen-Stadt: Walter (Ztr.) 667, Baumann (Natl.) 150, Roßmann (Soz.) 4. Walter gewählt.

Ellwangen-Amt: Schmidbergpr (Ztr.) 3116, Steidle (wild Ztr.) 904, Schaible (Natl.) 245, Roßl- mann (Soz.) 11. Schmidberger gewählt.

Eßlingen: Schlegel (Soz.) 6321, Mülberger (Natl.) 4831, Gröber (Ztr.) 426, Hitler (Bk.) 228. Schlegel gewählt.

Freudenstadt: Gaiser (Vp.) 3740, Harder (Soz.) 1583, Körner (Bk.) 342, Gröber (Zl) 47, Gaiser gewählt.

Gaildorf: Schock (Vp.) 1904, Klein (Bk.) 1105, Metzger (Soz.) 279, Gröber (Ztr.) 55. Schock ge­wählt.

Geislingen: Hasel (Natl.) 2439, Herbster (Ztr.) !2125, Preßmar (Soz.) 2063, Söll (Bk.) 723. Zwei­ter Wahlgang,

Gerabronn: Augst (Vp.) 2048, Bazlen (Bk.) 1626, Frey (Soz.) 460. Zweiter Wahlgang, Gmünd: Rembold (Z.) 4018, Schumacher (Soz.) 1280, Löchner (Vp.) 752, Rembold gewählt.

Göppingen: Keck (Vp.) 5551, Herpich (Soz.) 4810, Ströbel (Bk.) 486, Gröber (Ztr.) 535. Zwei­ter Wahlgang.

Hall: Stiefel (Bk.) 2989, Schaible (Natl.) 912, Krüger (Soz.) 973. Stiefel gewählt.

Heidenheim: Dietrich (Soz.) 2984, Wunderlich (Bp.s 2682, Graf (Bk.) 2417. Zweiter Wahlgang;.

Heitbronn-Amt: Hornung (Soz.) 2999, Eberle fVp.) 1653, Hagner (Bk.) 629, Gröber (Ztr.) 564. Hornung «gewählt.

Heilbronn-Stadt: Betz (Vp.) 4128, Feuerstein (Soz.) 2172, Gröber (Ztr.) 246, Kraut (Bk./ 98. Betz gewählt.

Herrenberg: Schmidt (Bk.) 2176, Wizemaun Matl.; 1226, Bötzel (Soz.) 349. Schmidt gewählt.

Horb: Schweizer (Z.) 2326, Kesser wild 861, Liesching (Vp.) 133, Manthe (Soz.) 146, Schwei­zer gewählt.

Kirchheim: Hang (Soz.) 2007, Nägele (Vp.) 1767, Seifried (Bk.) 883. Zweiter Wahlgang.

Künzelsau: Ehrler (Ztr., 1971, Karges (Bk.) 1739, Eisele (Natl.) 569, Roschmann (Soz.) 368. Zweiter Wahlgang.

Laupheim: Schick (offizieller Zentrumskandidat) 2045, Köhler (wild Zentrum, 2758, Denker (Soz.) 120, Keinath (Natl.) 91. Köhler gewählt.

Leonberg: Roth (Bk.) 2574, Schumacher (Soz.) 2322, Fischer (Vp.) 1070. Zweiter Wahlgang.

Leutkirch: Braunger (Ztr.) 3928, Liesching (Vp.! 257, Pfuhler (Soz.) 71. Braunger gewählt.

Ludwigsburg-Stadt: Hartenstein (Vp., 1455,

Kämpf (Soz.) 916, Haller (Natl.) 651. Zweiter Wahlgang.

Ludwigsburg-Amt: Keil (Soz.,, 4527, Sprin­ger (Vp.- 1849, Pfuderer (Bk.) ,9l. Keil gewählt.

Marbach: Wolfs (Bk.) 2555, Maulick (Vp. , 1544, Reeder (Soz.) 815. Wolfs gewählt.

Maulbronn: Sperka (Soz.) 2494, Rösler (Natl.) 1221, Wilhelm (Bk.) 986. Sperka gewählt.

Mergentheim: Vogt (Bk.) 2580, Häffner (Natl.) L142, Lex (Soz.) 228. Vogt gewählt.

Münsingen: Nübling (Bk.) 2397, Hörner (Vp.) 1912, Wandel (Soz.) 277. Nübling gewählt.

Nagold: Schaible (Bk.) 2514, Vogel (Natl.) 1494, Grokenberger (Soz.) 481. Schaible gewählt.

Neckarsulm : Hanser (Ztr.) 2842, Graf (Bk.) 1222, Zürn (Vp.) 1018, Baßler (Soz.) 694. Zwei­ter Wahlgang,

Neresheim: Schmid (Ztr.) 2650, Keinath (Natl.) 148, Weber (Soz.) 131, Körner (Bk.) 57. Schmid gewählt. Z

Neuenbürg: Kommerell (Natl.) 3027, Wasner (Soz.) 2880, Häberlen (Bk.) 220. Zweiter Wahl­gang.

Nürtingen: Kenngott (Soz.) 2888, Löchner (Vp.) 1426, Jehle (Bk.) 1424. Kenngott gewählt.

Oberndorf: Andree (Ztr.) 3058, Linkenheil (Vp.) 1940, Ganther (Soz.) 1628, Siegel (Bk.) 30. Zwei­ter Wahlgang.

Oehringen: Carle (Bk.) 3229, Uebele (Vp.) 1103, Schleicher (Soz.) 552. Carle gewählt.

Ravensburg: Schlichte (Ztr.) 5291, Keinath (Natl.) 613, Massatsch (Soz.) 352, Kraut (Bk.) 65. Schlichte gewählt.

Reutlingen-Stadt: Groß (Vp.) 2708, Heymaun (Soz.) 1915, Gröber (Ztr.) 52, Hilter (Bk.) 41. Groß gewählt.

Reutlingen-Amt: Kurz (Soz.) 2175, Fischer (Natl.) 1695, Senner (Christlich sozial) 438, Kör­ner (Bk.) 148, Gröber (Ztr.) 146. Zweiter Wahl- gang.

Riedlingen: Gröber (Ztr.) 4682, Keinath (Natl.) 158, Massatsch (Soz.) 65. Gröber gewählt.

Rottenburg: Bolz (Ztr.) 3267, Hermann (Vb.) 1738, Nill (Soz.) 593. Bolz gewählt.

Rottweil: Maier (Ztr.) 4171, Blaul (Natl.) 2362, Flaig (Soz. 1686. Maier gewählt.

Saulgau: Sommer (Ztr.) 4072, Sorg (Vp'.) 425, Massatsch (Soz.) 141. Sommer gewählt.

Schorndorf: Hoschka (Soz.) 1363, Breuninger (Bk. > 1215, Krämer (Vp.) 825, außerdem Kolb (Vp.) 1056. Zweiter Wahlgang.

Spaichingen: Nestler (Ztr.) 2061, Roth (Vp.) 913, Rold (Soz.) 143. Neßler gewählt.

Stuttgart-Amt: Hildenbrand (Soz.) 6715, Schu­ster (Natl.) 2460, Kraut (Bk.) 169. Hildenbrand gewählt.

Sulz: Böhm (Natl.) 1240, Wegenast (Bk.) 916, Kowald (Soz.) 899. Zweiter Wahlgang.

Tettncng: Locher (Ztr.) 3674, Liesching (Vp.) 353, Massatsch (Soz.) 193. Locher gewählt.

Tuttlingen: Starz (Bb.) 2499, MattutaL (Soz.) 2343, Betzner (Ztr., 1263, Körner (Bk.) 343. Zwei­ter Wahlgang,

Tübingen-Stadt: Liesching; (Vp.) 1881, Linde­mann (Soz.) 352, Gröber (Ztr.) 118. Liesching gewählt.

Tübingen-Amt: Nill (Soz.) 1709, Schees (() 1450, Rikert (Natl.) 1199, Krug (Bk.) 269. Zwei­ter Wahlgang. >

Ulm-Stadt: Wieland (Natl.) 3919, Göhring (Soz.) 2115, Ostberg (Ztr.) 1178, Hiller (Bk.) 112. Wieland gewählt.

Ulm-Amt : Ströbel (Bk.) 2387, Schmid (Ztr.) 391, Hähnle (Vp.) 295, Hefele (Soz.) 123. Ströbel gewählt.

Urach : Brauchte (Vp.) 2683, Fette ! 935,

Mändle (Bk.) 1390. Zweiter Wahlgang.

Vaihingen: Walter (Bk.) 1416, Hosenthien (Soz.) 1125, Eisele (Vp.) 1049. Zweiter Wahlgang.

Waldsee: Mohr (Ztr.) 4020, Pfuhler (Soz'.) 100, Keinath (Natl.) 85. Mohr gewählt.

Wangen: Speth (Ztr.) 3873, Keinath (Natl)) 105, Pfuhler (Soz.) 73. Speth gewählt.

Waiblingen: Pflüger (Soz.) 1825, Kreh (Bk.) 2067, Rohr (Vp.) 1358. Zweiter Wahlgang.

Weinsberg: Vogst (Bk.) 1940, Altvater (Soz.) 1227, Hallmayer (Natl.) 611. Vogt gewählt.

Welzheim: Hieber (Natl.) 1942, Wanner (Soz.) 831, v. Perglas (Bk.) 537. Hieber gewählt.

» * »

Werfen wir einen Rückblick aus die Landtags­wähl im Bezirk Nagold, wo der seitherige Kandidat, Schaible (Kons.) mit bedeutender Mehrheit wie- ver gewählt wurde. Die Aussichten schienen wäh­rend der Wahlarbeit für seinen Gegenkandidaten, den Kandidaten der vereinigten liberalen Parteien, Vogel, keine ungünstigen zu sein. Er hatte überall einen vorzüglichen Eindruck hinterlassen und hat auch fast au allen Orten des Bezirks messt Stim­men auf sich vereinigt, als der Kandidat der Volks­partei, Kleiner, bei der letzten Landtagswahl. Das Zusammengehen der liberalen Parteien hatte aber nicht den Erfolg, wie er aus vem Ergebnis der Reichstagswahl zu schließen gewesen wäre. Dbrt- mats hatte Schweickhardt von der Volkspartei und der Nationall. Partei im Bezirk Nagold 1846 Stim­men erhalten, der Kons. Keppler 1639 und der Sozialdemokrat Steinmayer 1083 Stimmen. Per­

sönliche und örtliche Verhältnisse mögen bedeuten­den Einfluß gehabt haben. Will man gerecht sein, so muß man anerkennen, daß das Wahlkomitee der vereinigten liberalen Parteien und ihre Anhän­ger nur sachlich und mit aller Ruhe agitiert ha­ben, ohne jede persönliche Spitze gegen den Geg­ner. Aus Seiten der konservativen Partei artete der Wahlkampf aber in eine persönliche und ört­liche Hetze aus, die besser unterblieben wirre, das muß an dieser Stelle gesagt werden, denn diese Art des Kampfes ehrt weder die Partei noch den Sieger, der aus einem solchen Kamps hervorgeht. Man hat die Politik in Kriegervereine hinein­getragen, die ihr sonst fernstehen und fern­stehen müssen und hat in letzter Stunde, ohne Grund, die Nagolder gegen die Altensteiger gehetzt, was ebenso bedauerlich ist. Diese Machenschäften waren nicht ohne Einfluß auf das Wahlergebnis des Nagolder Bezirks. .Aus dem Wahlergebnis geht im übrigen hervor, daß Herr Schaible in 12 von 38 Gemeinden eine Zunahme seiner Stimmen, ge­genüber der letzten Landtagjswahl, in allen übrigen eine Abnahme zu verzeichnen hat. Trotzdem ist aber sein Sieg noch ein bedeutender.

iJn Altensteig zeitigte die Landtagswahl eine recht lebhafte Wahlbeteiligung;. Von 542 Wahl­berechtigten gaben 491 ihre Stimme ab und zwar entfielen auf Herrn Stadtwundarzt Vogel 419 Stimmen. Gewiß, ein ehrendes Zeugnis für ihn und ein Zeichen, welches große Vertrauen Vogel bei seinen Mitbürgern genießt. Eine um so grö­ßere Enttäuschung brachte den Anhängern Vogels das Ergebnis aus dem Bezirk.

* Nagold, 17. Nov. (Landtagswahl.) Der Sieg der konservativen Partei löste hier einen gro­ßen Jubel bei den Anhängern Schäible's aus.

Bei der Siegesfeier in derTraube" ging es hoch her.

Ans dem Bezirk Freudenstadt, 17. Nov. Bei einen, Blick auf das Resultat der Landtngswahl in unserem Bezirk fällt am meisten der Rückgang der sozialdemokratischen Stimm'«,, um mehr als 500 gegenüber der Landtagsersatzwahl 1910 ins Auge. Es ist das ein ganz beachtens­werter Vorgang deshalb, weil die Sozialdemokratie durch ihr letztes Emporschnellen gröste Hoffnungen auf ben hiesigen Bezirk hätte. Das ZusamknengLMn der liberalen Parteien hat hier einen glänzenden Sieg des volksparteilichen Kandidaten Gaiser da- vongetrqgen.

Calw, 17. Nov. Die Landtagswahl hat nicht das erwarte he Ergebnis gehabt. Nach­dem die liberalen Parteien sich verbündet hatten, glaubte man, eine Entscheidung, werde schon im ersten Mahlgang zu Gunsten des seitherigen Ab­geordneten Staudenmeyer ausfatlen und umsomehr, da Gutspächter Fahrion, der Kandidat des Bauern­bundes, aus Gesundheitsrücksichten von Wahlreisen absehen mußte. Bet der letzten Landtagswahl brachten die liberalen Parteien zusaminen 2600 Stimmen auf, diesmal 400 weniger. Da die Fah- rion'schen Stimmen sich- ziemlich! gleich geblieben und die Wahlbeteiligung ebenso stark war, so muß man als sicher annehmen, daß in den letzten Jah­ren frühere Anhänger und Mitläufer der Fort­schrittlichen Volkspartei zur Sozialdemokratie crbgewandert sind. Dieser Vorgang ist sehr be­dauerlich und zugleich wenig erfreulich! für die Zu­kunft. Von 6043 Wahlberechtigten im Bezirk haben 4647 ab gestimmt; 1396 Wähler gleich 20 Prozent blieben zu Hanse. In der Stadt selbst machten von 1144 Wählern 938 gleich 80 Prozent von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Die 'Sozialdemokratie hat zwar gegenüber der letzten Landtagswahl zu­genommen, im Vergleich mit der heurigen Reichs­tagswahl aber abgenommen. Sie hat auf einen viel stärkeren Stimmenzuwachs gerechnet, hat sich aber hierin getäuscht. Doch findet sich bei den sozialdemokratischen Stimmen eine bedenkliche Er­scheinung, daß der Sozialismus auch in Gemeinden eindrängt, die früher allgemein gut national ge­sinnt waren. Es wird sich daher für die Zukunft das dringende Bedürfnis Herausstellen, daß die bür­gerlichen Parteien sich im Wahlkampf nicht zer­fleischen sondern in Wiederannäherung der libe­ralen Parteien mit dem Bauernbund die Gegensätze friedlich auszugleichen suchen. In unserem Wahl­bezirk wird dies auch nicht zur Unmöglichkeit ge­hören, da bei dem Wahlkampf der Bauernbund nicht als Angriffsgegner auftrat, sondern sich ruhig verhielt und nur seine Parteigenossen zur Wahl seines Kandidaten aufforderte. Die Fortschrittliche Volkspartei führte den Kampf hauptsächlich gegen die Sozialdemokratie, die als ernster Gegner immer mehr erkannt wird. Was nun die Aussichten im zweiten Wahlkampf betrifft, so ist nicht daran zu zweifeln, daß Staudenmeyer wieder gewählt wird.

Es ist nicht anzunehmen, daß der Bauernbund und die Sozialdemokratie sich mit einander verbündet und so wird Standenmeyer mit Hilfe der national­liberalen Partei als Sieger aus dem Wahlkampf « hervorgehen. Allgemeine Genugtuung herrscht über « den so ruhig und ohne Aufreizung verlaufenen ; I Mahlkampf. !