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Den 12. Oktober 1912.
Städt. Gaswerksverwaltung:
Dreher.
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Deutsche Wanderlust, zum Teil auch Armut und Not haben seit Jahrhunderten große Massen Deutscher über alle Länder der Welt zerstreut. In den Tagen deutscher Uneinigkeit und Schwäche legten diese in der Fremde lebenden Volksgenossen meist rasch ihre Sprache, ihr Volkstum ab; oder auch, wenn edle und kräftige Naturen ihrem Volk treublieben, so wurden ihre Kinder schon durch die Schule der deutschen Sprache entfremdet und fühlten sich meist bald als Franzosen, Engländer, Italiener. Dazu kommt in manchen Ländern sinnloser Deutschenhaß: Ungam, das 170 Jahre lang türkische Provinz war, wurde von deutschen Regimentern in siegreichen Schlachten vom Türkenjoch befreit. Zum Dank dafür haben die „ritterlichen Magyaren" fast sämtliche, seit Jahrhunderten bestehenden deutschen Schulen in Ungarn unterdrückt: die 3 Millionen in Ungarn lebenden Deutschen besitzen nur noch 52 deutsche öffentliche Schulen! In ähnlicher Weise suchen Russen, Czechen, Slowenen, in Südtirol die Italiener, die deutsche Sprache zu vernichten.
Seit Gründung des Deutschen Schulvereins 1886 ist hier eine Wendung eingetreten: die Machtstellung des Reichs hat den Auslands- Deutschen ebenfalls wieder das verloren gegangene Bewußtsein, einem Herren-Bolk anzugehören, zurückgegeben. Die großen und reichen deutschen Kolonien in den Großstädten des Auslands erhallen aus eigenen Mitteln große, gut geleitete deutsche Schulanstalten, so z. B. besitzen die Deutschen in der rumänischen Hauptstadt Bukarest 10 stattliche Schulgebäude. Schwerer aber wird es den vielfach ärmeren Deutschen in Böhmen, Ungarn, Kärnten, Krain, Galizien, für das Heranwachsende Geschlecht statt der fremden Sprache deutschen Unterricht zu beschaffen. Hier hilft der deutsch-österreichische Schulverein, der 1910 fast eine Million, der reichsdeutsche Verein, der über 250 OM ^ aufgebracht hat. Aber mit den steigenden Mitteln wächst auch das Bedürfnis, für immer weitere Kreise zu sorgen. Vor 20—25 Jahren wandelten viele Deutsche nach dem österreichisch gewordenen Bosnien aus ; die Regierung hatte ihnen deutsche Schulen versprochen. Jetzt hat die Landesregierung ihr Versprechen gebrochen und führt in den deutschen öffentlichen Schulen die kroatische Sprache ein. Aus eigenen Mitteln ist es diesen deutschen, meist in bescheidenen Verhältnissen lebenden Ansiedlern nicht möglich, deutsche Schulen zu unterhalten. Auch hier muß gesorgt werden, und so hat der Deutsche Echulverein Jahr für Jahr die Aufgabe, im Ausland deutsche Schulen zu unterstützen, zu begründen, zu unterhalten; in vielen Hunderten von Gemeinden ist seine Hilfe dringend Notwendig. — Seit 26 Jahren wende ich mich für diesen Zweck an die Talwer Bürgerschaft, die hierin in Württemberg stets in vorderster Linie steht: im Jahr 1911 waren die höchsten Beiträge aus Stuttgart 3193 Reutlingen 470 Eßlingen 180 Heilbronn 160 Calw 139 Hall 130 Metzingen 101 Göppingen IM außerdem von Calw noch direkt an eine Schule geschickt 60 Wer unter uns ein Herz hat für die Bedürfnisse unserer im Ausland lebenden Volksgenossen, der lasse einen Beitrag für den Deutschen Schulverein gelangen an
vr. Eberhard Müller.
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für die trostreichen Worte des Hrn. Predigers, den HH. Trägern und für die Blumenspenden sagt herzlichen Dank im Namen der Hinterbliebenen: Käthe Claus.
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