sichert Arbeiten mit staunenswerter Pünktlichkeit und Raschheit ans und in drei Tage dürfte sie fer­tig sein. Im Dobeltal selbst ist ein Zeichenbureau, sowie eine Feldschmiede aufgeschlagen, tagsüber kocht und biwakiert die Abteilung dort und währ end der Nacht liegt sie in Zwiefalten im Quartiert

j ! Taulgau, I I. Furn. (Wagner m e i st e r - verband. Unter außerordentlicher stariec Be teilrgung fand am Sonntag hier der Verbands tag württemberMcher Wagnermeister statt. Das Re ferat über die Bestimnlungen der neuen Reichsber sicherungsordnunigj fand eine beifällige Aufnahme. Ein weiteres Referat behandelte die Frage über den Unterschied zwischen Maschinenarbeit und Hand arbeit in der Ausbildung der Lehrlinge im Wag nergewerbe. Die Versammlung, erklirre sich da mit einverstanden, daß die Ausbildung in den Handfertigkeiten in den Vordergrund gestellt wer den muß. Nach Erledigung, der eingelanfenen An träge die sämtlich? die Zustimmung der Haupt Versammlung fanden, wurden die Wahlen zum Ge samtvorstande vorgenommeu, die jedoch in dessen Zusammensetzung nur wenig Aeuderuug brachten. Nach Erledigung, innerer Verbandsangelegenheiten wurden die Verhandlungen durch den Vorsitzen dem unter Worten des Dankes geschlossen mit dem Wunsche, daß auch der 6. Verbandstag in Göp­pingen sich wieder eines guten Besuches erfreuen möge.

Das staatliche und gemeindliche Submissionswesen.

is Stuttgart, >>. Juni. Der voltswirtschaft liche Ausschuß der Zweiten Kammer erledigte ge­stern bei Anwesenheit des Finanzministers v. Geß ler, des Präsidenten v. Stieler und der Herren Beyer. Sigel u. Schösser die Frage, ob einesgesetzl. Re gelung des staatlichen und gemeindlichen Snbmisi sionswesens erfolgen soll. Die Gründe für und gegen die gesetzliche Regelung wurden von den verschiedensten Parteivertretern in der gleichen Weise, wie es schon in der letzten Sitzung gesche­hen ist, vorgetragen und mir Nachdruck verteidigt. Der Abg. Körner stellte zu dem Antrag des Re richtserstatters einen Abschwächungsantrag, der da hin geht:Die K. Regierung zu ersuche«, sie möge in tunlichster Bälde einen Gesetzentwurf betr. die Regelung des Submissionswesens, insoweit das Handwerk und das Kleingewerbe in Betracht kommt, ausarbeiten und den Ständen vorlegen. Vor des­sen Erlaß sollen die in Betracht kommenden In­teressenten gehört werden". Die Begründung des Antrags war insofern zum Teil eigenartig, weil der Abg. Körner dabei auf die kommenden Wah­len hin wies Und betonte, daß seine Partei sich nicht weniger handwerkersreundlich zeigen wolle. Dem gegenüber betonte der Abg. Rembold-Gmünd, daß die Haltung des Zentrums nicht durch die körn rnenden Wahlen beeinflußt werde: das Zentrum sei von jeher auf dem Standpunkt gestanden, den es setzt auch verteidige. Der Abg. Hildenbrand wies darauf hin, daß ein Handwertskammerfekretär den Mut gehabt habe, zu sägen, daß jetzt vor den Wahlen die gesetzliche Regelung durchgedrückt wer­den müsse: es sei weuig erfreulich, wenn solche Redereien bei dein einen oder anderen Abgeord ineten Eindruck machen. Sodann wurden von den Regierungsvertretern nochmals die Bedenken, die gegen eine gesetzliche Regelung sprechen, zusammen- getragen, von anderer Seite wurden diese

a.

Roman von Rudolf Elcho.

(Fortsetzung.)

Nachdruck verdaten.

Während der Sommerserien beschränkte Dr. Stanford die Arbeitsleistung Melitas auf zwei Unterrichtsstunden, die sie seinem Sohn Edward, einem elfjährigen Knaoen. zu erteilen hatte. Mrs. Stanford aber legte ihr die weitere Verpflichtung auf, Jung-Edward auf seinen Spaziergängen zu überwachen und wie sie sagte durch lehrreiche and erbauliche Gespräche seiner jungen Seele eine ideale Richtung zu geben. Für den Idealismus aber war der praktische Sohn Albions nicht zu haben, und als ihn, Melita eines Tages unmutig zurief:Du wirst deinen Later schwer enttäusche» und niemals ein Gelehrter werden, denn du besitzest keinen Ehrgeiz," erwiderte er äech aufiachend: Ich keinen Ehrgeiz? wolch ein Nonsens! gch brenne vor Ehrgeiz! Und weil ich ehrgeizig bin, oseife ich auf alle Gelehrsamkeit sind strebe darnach, reich ;u werden, wie James Proctor."

Ein wunderlicher, nicht sehr hochstrebender Ehrgeiz!"

Miete Melita.

Meiyen Sjk? La» zper hat deim die schönste Be-

führungen zu ividerlegen versucht. Hieraus kam man zu der Abstimmung. Ans Antrag Membold Gmünd wurde zuerst gegen den Vorschlag des Vor sitzenden über den Antrag des Berichterstatters ab gestimmt, der lautete:Die K. Regierung zu bit­ten, sie möge in tunlichster Bälde einen Gesetz entwurs betr. die Regelung des Subnsissivnswe- sens ansarbeiten und der, Ständen vorlegen. Bor dessen Erlaß sollen sowohl das Handwerk, die In­dustrie und der Handel, als auch die Arbeiterschaft gehört werden". Für diesen Antrag, der mit 7 gegen 5 Stimmen bei einer Enthaltung abgeleynt wurde, stimmten die sAbgg. Andre, Remböld-Gmünd, Locher. Augst und Liesching, dagegen stimmten Rö­der. Wieland, Körner, Dr. Rübling, Vogt, Hilden brand und Keungott. Der Ab,g. Storz -'Bp.) enthielt sich der Abstimmung. Darauf wurde der oben mit­geteilte Antrag: Körner mit 7 geisten 6 Stimmen an genommen. Für ihn stimmten Andre, Angst, Kör ner, Dr. Nübling, Vogt, R euch old-Gmünd und Lo­cher, dagegen: Liesching, Storz, .Hildenbrand, Kenn- gott, Wieland und Röder. Dadurch war die Ab­stimmung über den Antrag! Hildenbrand, der die Frage, ob das Subiuissiouswefen gesetzlich geregelt werden soll, der Regierung.' zur Erwägung über geben wissen wollte, durch die Vorabstimmung er tedrgt. Der Ausschuß wird nochmals zu einer Sitz­ung zusammentreten, um noch zu einigen wich tigen Anträgen des Berichterstatters Stellung zu nehmen, wann, ist jedoch unbestimmt.

Das Unternehmen -es Grafen Zeppelin.

Wir lesen in den Münchener Neuesten Nach richten : Die Nationalspende brachte bekanntlich über tt Millionen Mark. Ein Teil davon wurde ver­wendet, um noch auf der alten Werft in Manzell das Luftschiff Z. 2 zu bauen, das dann mit dem vorn Reichstag bewilligten 2 Millionen Mart vom Reiche erworben wurde. Auch Z. ! wurde wieder hergestellt und dem Reiche geliefert. Z. ! lagert heute noch in Metz, Z. 2 wurde bei Limburg a. Lahn durch einen Sturm den Händen der Solda­ten entrissen und bei Weilbnrg zerstört. Mit den vom Reich dargebotenen 2 Millionen Mart deckte Gras Zeppelin seine eigenen bisherigen Unkosten und bezahlte, alle denen, die ihn früher durch Beiträge unterstützt hatten, diese zurück. Mit den ihm durch die Bolksspende zngeflossenen 9 Mil lionen, errichtete er eine Stiftung, mit der Be stimmnng, daß alte Einkünfte zu Gunsten der Ent Wicklung der deutschen Lustschiffahrt verwandt wür­den. Der Vorstand dieser Stiftung ist Graf Zep­pelin se'bst. Nach seinem Tode die Herren Dr. Max Freiherr von Gemmingen und Konrad Freiherr von Bässus. Ans der Stiftung wurde zunächst das Luftschiff Z. 2 bezahlt. Dann beteiligte sich die Stiftung an der Gründung, des Luftschiffbau Zep­pelin G. m. b. H. in Friedrichshäfen. Diese Ge sellschaft, wurde mit drei Millionen Mark gegrün det, tvovon Graf Zeppelin persönlich 300 000 MH übernahm, den Rest übernahm die Stiftung. Am Schlüsse des Jahres l91l wurde das Kapital aus 4 Millionen Mark erhöht. Auch diese Mil­lion wurde von der Stift urig übernommen. Der Luftschiffbau. Zeppelin übernahm die Anlage in Manzell und begann den Ban der Werst in Fried­richshafen. Die Werft wurde fertig, aber die vom Kriegs minister erhofften Auftcägje blieben aus. Z. 3, späterhin L. Z.9 genannt, wurde nicht mehr ab

sttzung aus oer gnjei? Aer wiche Proctor. Vor wem katzbuckeln meine Eltern? Bor der» reichen Proctor.

Wen beneidet Mama um ihre Kleider und Juwelen?

Die reichen Proctors. Wer gibt die feinsten Diners?

Die reichen Proctors. Sie sehen also. Miß Wismar, daß der reichste Mensch auch der geeinteste und glück­lichste ist.

Melitas Versuche, die moraiphilosophischen lleber zeugungen Iung-Edwards zu erschüttern, scheiterten voll­kommen. und als sie von der Uferhöhe aus das von schattigen Parkanlagen umgebene Marmorschioß des reichen James Proctor betrachtete, gestand sie sich, daß die be­stehenden sozialen Verhältnisse den nüchternen Knaben zur hohen Wertschätzung des Reichtums verleiten mußten.

Sie erinnerte sich jetzt, daß während ihres ersten Auf­enthalts in Ryde Edwards Eltern wiederholt von den Proctors verächtlich gesprochen, deren Einladungen aber stets freudig angenommen hatten.

Frau Stanford erzählte ihr damals: James Proctor sei der Sohn eines Fleischers. Er habe als Goldgräber in Australien ein Vermögen erworben und dann einen Handel mit Schlachtvieh in seiner Vaterstadt Southampton be­gonnen. Seit etwa fünfundzwanzig Jahren importierte er Hammelfleisch und habe Millionen verdient. Er besitze eine Flotte von Transportdampiern, große- Lager- und Gefrierhäuser in London und mehreren Hafenstädten, dazu ein Schloß in Southampton und den herrlichen zwischen Ryde und Cowes belegenen Landsitz Hillcastle. Von der Gattin dieses gesegneten Viehhändlers behauptete Mrs Stanford, sie halte es für ihre Lebensaufgabe, der Well die modernsten Kleider, Hüte und Schmucksachen zu zeigen und unterscheide sich wenig von den Puppen in den Schau­fenstern der Warenhäuser. Iung-Edwards Weltanschauung bestätigte Melita die Richtigkeit des Sprichworts: Wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen.

Eines Tages, als Melita, aller Pflichten ledig, das Haus der Stanfords verließ, begegnete sie einem jungen Manne von stattlicher Gestalt und militärllcber Haltuna.

genommen. Das Schiff verbrannte später in oer Luftschiff-alle in Oos. Schon während des Baues der Werft zeigte es sich, daß die Hoffnungen des Grasen, nun dem Baterlande zahlreiche Luftschiffe liefern zu dürfen, in Berlin keine Gegenliebe fand. Doch die Werst mußte arbeiten, denn die Ent­wickelung durste nicht stille stehen, mit jedem neuen Schiff wurden deren Leistungen gesteigert. Nur. widerwillig fügte sich Gras Zeppelin, als sein Ge-' schästsführer die Deutsche Luftscksiffa-rts-Mtienge- ftllscbast l'Delag mit dem Sitz in Frankfurt a. M. gründete, uni der Werft Absatz zu verschaffen. Luftschiff bauen hatte man gelernt, der Bau zu­verlässiger Motoren war in Frredrj.chsh-a.sen gelun­gen, aber die Erfahrungen, Luftschiffe zu führen!,s fehlten. Noch schwieriger als ein großes Schiff auf hoher See zu steuern- ist es, ein. Luftschiff durch Wind und Wetter sicher zu führen. Es kam die Zeit der Unglücksfälle. Der Glaube an den Erfolg des Grasen Zeppelin wankte. Der Auf- sicbtsrat der Delag jedoch, an dessen Spitze der weitblickende Frankfurter Oberbürgermeister Adickes, hielt fest an der Sache des Grasen- Unter Dr. Eckeuers Führung begpun im Juni 191 l das Luft­schiffSchwaben" seine erfolgreichen Fahrten und diesen Fahrten das LuftschiffSchwaben" hat seine zweihundertste Fahrt schon hinter sich ist es zu danken, daß Erfahrungen gesammelt, daß Personal ausgebildet und daß der GUrube an das starre System wieder gefestigt wurde. Die Delag hat ihre Mittel es waren 3 Millionen Mark der Entwicklung der Zeppelinschisfe geopfert; sie allein hat die Werst in'Friedrichshafen lebens­fähig erhalten. Inzwischen ist durch das Ein­greifen der Marine dein Luftschiffbau Zeppelin.' Aussicht ans neue Aufträge geworden. Wie vor kurzem bekannt wurde, ist mit dein Bail des er­stell Marinelustschisfes in Friedrichshafen begonnen worden. Mit Gewinn tonnte auch die Werft in Friedrichshafen bisher nicht rechnen. Aufträge ans dem Auslände durfte sie nicht annehmen, denn, allein dem Deutschen Reiche wollte Graf Zeppe­lin eine Waffe liefern. Im Jahre l 9l2 haben sich jedoch die Verhältnisse der Werft gebessert; Außer den: von der Marine bestellten Luftschiff wird in nächster Zeit das Luftschiff, das dieser Tage die Reise nach Hamburg machte, von der Heeresverwaltung übernommen werden. Nene Auf­träge von der Hseresverwaftung die den Zeppe­lin .-Luftschiffen gegenüber jetzt einen günstigen Standpunkt einuimmt, stehen in Aussicht.

Ausländisches.

js Lov-ou, ll. Juni. Der Schuhmacher Wilhelm Voigt, bekannt unter dem MrnenHauptmann von Köpenick*, ist vor drei Tagen hier in einem Hospital gestorben.

js Tamvow, 11. Juni. Auf dem Vorwerk des Grafen Orlow-Dawydow sind 59 Aeldarbeicer, die in einer Getreidedarre schliefen, verbrannt. Die Ursache des Brandes konnte noch nicht ermittelt werden.

is Santiago de Chile, 11 . Juni. In den Anden und Kordillieren herrscht seit einigen Tagen Sturm. Die tele­graphischen Verbindungen zwischen Chile und Argentinien sind unterbrochen. Auch der Verkehr der Transanden-Bahn ist voraussichtlich für 14 Tage unterbrochen.

dessen hübsches, intelligentes Gesicht durch eine Stirn unt Wange spaltende Narbe verunstaltet wurde. Der verlang­samte bei ihrem Anblick seinen Gang, und als er tu ihre Nähe kam, zog er respektvoll den Hut und fragte, ob er die Ehre habe, Miß Wismar zu sprechen.

Als diese die Frage bejahte, stellte er sich ihr als Lord Archibald Leigh vor, erklärte ihr mit frohem Lächeln, er habe es gewagt, sie anzufprechen, weil ihm von be­freundeter Seite ihr Aussehen genau geschildert worden

sei und fügte dann hinzu, er sei beauftragt, ihr einen Antrag zu machen.

Einen Antrag, von welcher Art?" fragte Melita überrascht. Sie trat in eine zum Strand hinabführendc Allee ein und lud ihn durch eine Kopsbewegung ein. sie zv begleiten.

Lord Leigh eräffnete ihr nun, daß er der Schwieger­sohn Proctors sei. Dieser suche für seine jüngste Tochter Edith eine Erzieherin, welche befähigt wäre, einen Backfisch in der deutschen und französischen Spruche, in, Klavierspie! und jenen Umgangssormen zu unterrichten, die zum Ein­tritt in die gute Gesellschaft unentbehrlich seien. Edith? Eltern hätten ihn beauftragt, sich nach einer für die Stellung geeigneten Persönlichkeit umzutun. Er habe die? bei seiner Rückkehr nach London aussühren wollen, vo» einigen Tagen aber hätten Schülerinnen des Stanfordschen Instituts von ihrer Lehrerin, Fräulein Wismar, mit so viel Anerkennung gesprochen, daß er beschlossen habe, das Gute in der Nähe zu suchen. Nach einer Besprechung mit seinem Schwiegervater sei er in der Lage, ihr einen bereits Unterzeichneten Vertrag vorzulegen. Cr bitte sie, sich das Dokument näher anzusehen und zu entscheiden, ob sie ihm durch ihre Unterschrift Rechrsgültigkeit verleihen wolle Melita nahm, tief errötend vor freudiger Ueberraschung, das Blatt entgegen und überflog seinen Inhalt. James Proctor sicherte ihr für Dienste als Lehrerin und Gesell­schafterin seiner Tochter ein Jahresgehalt von 150 Pfund Stexling und vollen Unterhalt zu.