Begriffsbestimmung des Parststravhen 129, Wahrung bereckr'igtcr Interessen, !rr?:ter ansgebaut werden 'müsse, mein ans persönlichen (Gründe«! und im ver lönlichen Interesse, sondern gutgläubig gemachte Behauptungen müssen straflos bleiben, wenn >ie inc öfrenllichen Interesse ausgestellt sind. Nach weiteren unbedeutenden Ausführungen der Abg. Dombeek Pole und Bolz -Ztr, , Siehr -Fortschr, Br und Werninth wildkoui schließt die Debatte, Die Nesolulioue» werden angenouiknen mit Ausnahme derjenigen betr. die Rechtskonsnlente-!. Der Etat wird ohne weilere Debcrtle erledigt.

LandrsnschrrchLrn.

st HorV, 19, April. In ViekenTelien hat dem Hiricluvirt Schäfer ein Muttersclpvein l!> lebende Junge bescheert, l

Lchramberq, 19. April, Die bürgerliche» Kollegien genehmir.'bn u, ihrer gestrige,! Signng die Plaue und den Koüenvora.isclilag für das neue Rcvlhans, Die kosten desselben belaufen sich nach Fer-tigstellung mit Grunderwerbungs auf rund '400 000 Mark, Me bürgerlichen Kollegien er­höhte» vor einiger Zeit das WohnimgsiAeld für die Volksschullehrer von !5o auf 500 Mk, Da die Lehrer 550 Ml, verlangt Haller,. erhoben sie Be schwerde an das gemeinsame Oberaml für Schul fachen, welches aussprach, daß die Stadt 550 Mt, zu zahlen habe. Nunmehr ergreifen die bürger­lichen Kollegien Berufung an das Mnisteriurn, Man ist hier auf den Ausgang des Streites sehr gespannt,

» Oberndorf, 19. April. Am Sonntag den ä, nnd Montag den t>. Mai hält die Oberndorfer Schützengefellschaft unter dem Vorsitz des Landes öberfchützenmeisters Geh, Kommerzienrat Dr. ing. Mauser hier das 215, Verbands und zugleich 25 jähriges Jubiläumsschietzeu des Württnnbergifchen Schwarzwaldgan Schützenverbandes ab. Die Vorbe­reitungen sind in vollem Gang und bereits ist eine große Aalst wertvoller Ehrengaben gestiftet, >'odaß eine zahlreiche Beteiligung der Schützen aus dem ganzen Lande zu erwarten ist,

: F-lourn, OA, Oberndorf, 19. April. Gestern abend brach infolge Fahrlässigkeit in dem Dop- pelgebande des Georg Johann Kral hier und der Frau Friederike Friß Feuer aus, das das ganze Gebäude in Aichr legte,

Herrenderg, 19, April, Mau weiß zwar noch nicb!, wo sich der seil <9 Tagen vermißte Damps- ziegeleibeiitzer Gauß von Nufringen befindet. Einige Aufklärung in die 'Angelegenheit ist aber dadurch getommen, daß die eigenen Arbeiter der Ziegelei beantragt haben, das Konkursverfahren über das Vermögen des Gauß zu eröffnen.

ß Magstadt, OA, Böblingen, 20. April. 'Nicht weit von hier im sog, Hinteren Ries befindet sich ein 9 Meter tiefes Probeloch der demnächst zu er­bauenden Eisenbahnlinie von Böblingen nach Ren ningen, In dieses tiefe Loch stürzte gestern der 9jährige Sohn der Witwe Wellinger von hier und zog iich so schwere Verletzungen zu, daß er im Bcblinger Bezirkskrankenhaus zwischen Leben uud Tod schwebt,

Stuttgart, 19, April, Für die vreußisch süddeutsche Staatslotterie werden in Württemberg 95 Lorterieeinnehmerstellen geschassen, Die finanz- technische» Vorbereitungen sin- die erste Ziehung der gemeinschaillicheu Staatslotterie, die am l2. Juli beginn:, iind ihrem 'Abschluß nabe,

Stuttgart, 2>>. April. Heuer finden die Frii hj ahrssparaden der vereinigten Garniso­nen von Stuttgart, Cannltatl nnd Ludwigsburg am 9 Mai und die der Garnison lllm am 7, Mai statt.

u Stuttgart, 2->, April, Fischer und Svorteln,: Die, Fischereivereiue sind durch das neue Spornst gesetz ebenso wie die Gastwirte, 'chwer betroffen worden, weil sie für jedes Fischwai'er, das sie besitzen, besondere Fifchertarlen brauchen und eine besondere Sportel bezahlen müssen. Der Landes' nschereiverein und der staatliche Fiscbereisachverstän dige Prof, Dr, Lieglin in Hohenheim streben gemein kam dahin, daß entweder das Fjschereigesctz geändert, oder ein neues Fischereigesetz eingcbracpe werde, wofür der Entminst vorliegt, Die Anträge gehen dahin, Perussfnchec und Fisch-reiauf'eher von der Sportel zu befreien, alle übrigen Fischer Air die Ausstellung einer starte mit einen Sportel von 5 Mark uud falls sie Reichsausläuder sind, von 20 Mark zu belasten. Die Karte soll für das ganze Land über die Dauer des Kalenderjahres gelten,

h Stuttgart, 19, Mai, Gestern abend wurde auf dem Nordbahnhoi beim Wartbergübergana ein Ankuppler von: Zug überfahren nnd icnor: ge, tötet,,

! Stuttgart, 19. April, Eine Jägerproptn zeiung. Eine alle Jägerrea'el besagt, daß, wenn die Esche vor den» Eichbaum grünt, ein naher Som­mer in Aussicht sei. Hoffentlich ist das nur Ja gerlalei», denn die Es che hat bald vollends ihre Blätter entwickelt, während die Eiche noch wie ein kahler Besten aussieht. Vor zwei Jahren war das selbe der Fall und eine schlechte Heu und Frucht- ernte folgte. Die Bauern sagen heute noch, wenn

sw damals kein solch schlechtes Futter gehabt här reu, wäre reine Maul und Klauenseuche im Lande, Doch es gibt zum Glück auch Regeln mst Ans nahmen,

>> Stuttgart, 19, April, 'Teure Haien, Drei Hasen kamen einen Bauersmann von Heimerdingen teuer zu stehen. Er kaufte nach einer Treibjagd einen Hasen uud sah dabei, wie die geschossenen Hasen an der Stange hingen. Diese reizten seine Begierde so sehr, daß er durch ein Fenster in den Raum Anstieg nnd drei Hasen weg na hm Am andern Tag kam der Landjäger zu ihm und die Folge war eine Anklage weghn schweren Diebstahls. Mir seinem Vorbringen, daß er nur einAn Spaß habe machen wollen, drang er vor Ge«chl nicht durch und die Hasen kosteteten.ihn 9 Monate Ge fäuguis. die Mindeststrste für schweren Diebstahl,

jj Cannftait, 19. April, Im hiesigen Bezirks trantenhaus ist im Alter von erst 9.", Jahren nnd Hniierlassuilg einer Frau und zweier Kinder der Schreiuernieister Kar! Linderer jun. von Nene» stad! OA, Waiblingen gestorben. Es war ihm an seiner elektrisch betriebenen Kreissäge ein Stück Holz in den Leib gedrungen. Eine Operation vermochte ihm dos Leben nicht mehr zu retten.

II 'Backnang, 19. April, In der Hanßerschen Fabrik brachte ein junger Kerber die linke Hand io unglücklich in eine Maschine, daß ihm einige Fin­ger ansgeriisen wurden. Er wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus geschasst, wo er wahr scheinlich operiert werden muß,

st Gmünd, 19. April, Als eine Waldstetler Fa­milie, die hier einer Beerdigung beigewohnt häkle, im Wagen wieder heimfuhr, kamen die Pferde zu Fall nnd das Fuhrwerk stürzte samt Insassen um. Der Besitzer, seine alle Mutter, und. seine Schwe­ster gerieten unter den Wagen und wurden schwer verletzt. Die Mutter dürfte lau in mit dem Leben davonkonnnen,

st Geiclingen a. St., >9, Aprist Schon lange wird hier ein besseres Holet beim Bahnhof ver­mißt, Dem Mangel will nun eine answärlige Bau- firma abhelfen. Diese hat bereits einen Bauplatz Mi! 10 000 Mark erworben und NM Konzession aach- gesucht, Auch wollen die beiden beim Bahnhof ge legenen Wirtschaften ihre Lokale umbauen und er­weitert,, sodaß in Bälde die Umgebung des hieß Bahnhofs ein großstädtisches Aussehen erhalten wird,

st Jsny, l 9, April. Der langjährige Vermal ter des Schlosses Syrgensteiu OA, Wangen hat um den Preis von 50 000 Mark den in früheren Jahren wohlbekamuen Gasthos zurBlume" hier erworben,

st Merklingen, ! 9, April, A» die hiesige mit 250 Volk belastete elektrische'Ortsleituna geriet die ser Tage ein l-»jähriger Knabe, der ans dem Ge­rüst eines Neubaues herumkletterte. Er konnte sich nicht mehr von der Leitung befreien und befand sich in gefährlicher Lage, Dem Dachdecker Linsemnaier von Nellingen gelauA es, ihn zu befreien. Wäre der Strom etwas» stärker gewesn, Hütte es dein Kna­ben das Leben gekoster, so kam er mit einem Den! zettet davon,

Z«r Land t ag sw ahl.

j! Neckarsulm, >9. April, Wie man hört, soll der Bund der Landwirte beabsichtigen, als Kandi baten für den Landtagswahlbezirk Neckarsulm wie­derum den seitherigen Vertreter, den Reichstagsab- geordnelen Vogt-Gochsen aufzustellen.

Protes:v.rsamml nng gegen den Sporteltaris,

st Stuttgart, 19, April, Zn einer großen Pro testversammlung gegtzn den Sporteltaris hatte die hiesige Ortsgruppe des H a n s a b n ndes ein.Mladen. Der große Saal des Bürgermnseums war vollstän­dig besetzt. In der Versammlung waren auch zahl reiche Landtagsabgeordnete, Vertreter der Handels­kammer, -an ihrer Spitze Geh. Kommerzienrat Schied mayer, der Handwerkskammer, der bürgerlichen Kol legren nsw, anwesend. Nach einer Begrüßu-chs ansprache des Vorsitzenden Fabrikant Hirth-Caan statt sprach der Geschäftsführer des Hansabnudes, Redakteur H, G, Bayer, in längeren wirküngsvol len Ausführungen über die schädigende»! Wirkungpri des Sporteltarifs, Es sei dankbar anzuerkennea, daß man im Landtag endlich ein mal gesprochen habe und einen energischen Ansturm gegen die Ziffer 94 -Besporlelung der Wirtschaften vorgenommen. Er­freulich sei auch die Mitteilung des Staatsministers des Innern an den Verband der württ. Industriellen, demzufolge die Auswüchse der Zisf. 11 beseitigt würden. Beide Erfolge seien der rührigen Aast hütion der wirtschaftlichen Verbände zu verdanken, Es gelte aber auch den anderen Erwerbsständen, die sich noch bedrängt fühlen, zu Helsen, indem die Här ten des Gesetzes beseitigt werden. Die Schnldsrage solle hier nicht weiter untersucht werden. Die Slenermacherei bei der Reichsfinanzreförm habe auch bei dem Zustandekommen dieses Sportelgesetzes an­steckend gewirtt. Hier sei offenbar ein Wirt s ch astl i ch cks Gesetz gemacht worden, oh n e daß aus die tatsächlichen wirtschast lilche n Zn stände Rücksi cht gen o m m en wu rjd e. Nach­dem Redner eingehend die zahlreichen Klagen aus

den verschiedensten Interessentenkreisen besprochen halte, schloß er seine,r Bortrag mit dem Hinweis aus die Notwendigkeit einer durchgreifenden Aen derung des ganzen Sporlelgesetzes? Lebhafter, all seitiger Beifall folgte den eingehenden Ausführun­gen. Nach der sich anschließender, Diskussion ge­langte nachstehende Resolut! du zur Annahme: Die von weiten Kreisen des erwerbstätigen Bür gertums besuchte Versammlung hält die an sich sehr begrüßenswerten Bestrebungen, die Ziffer«! ll und 91 des Spvrlelgesetzes zu mildern, nicht für genü­gend zur Ausschal!nng der durch den Tarif ent sta«denen Schädigungen von Gewerbe, Handel und* Industrie, Sie fordert vielmehr die württ, Staats- regiernng aus, eine Revision des ganzen Tarifs unter Zuziehung von Sachverständigen und Inter­essenten vorzunehmen uud auf Grund der Ergeh nisse dieser Revision dem Landtag in dieser Ses­sion noch einen Gesetze»,lwnrf zur Ausschaltung der schädigenden Wirkungen des jetzigen Tarifs vorznte- gen. Die Versammlung beauftragt den Landesver band des Hansabimdes, in, Verein mit anderen wirt­schaftlichen Verbänden Orr die Durchführung dieser Wünsche von Gewerbe, Handel und Industrie besorgt zu sein.

Zins NutevW derMmic",

ß Bremen, 19. April. Exchange Tecegr, Ey,i veröffentlicht folgende Feststellungen des Direktors her Whste-Star Line: De r g an z e S ch i s ssru nüp f der Titanic wurde an der Steuerbordseite »aus- gerissen,. Des Schis' blieb 2 Stunden 25 Mi­nuten flott. Alle Stenerbordplatten waren los ge­worden. Die lctz-en Verlnstzissern .-geben, daß » Personen gerettet worden sind, nämlich 202 er­ster, l 1.5 zweiter und l 79 dritter Klasse, >owie 210 Angehörige der BesatznNA.

Tie tteiurlebenden. <

ss Newyork, 19. April. Am Quai spiel.en sich bei der Landung der Nebenstehenden der Titanic erg reifest de Szenen ab. Männer weinten und schluchzten, Frauen brachen ohnmächtig zusammen nnd Kinder wurden fast durch die Umarmung der sie Erwartenden erdrückt. Me Zahl der Schwerverletz­ten ist nicht so groß, wie man befürchtet Hatte, nur einzelne Personen wurde» in die Krankenhäu­ser übergeführt. Aber bei allen hatte der furcht­bare Kampf ums Leben unverkennbare Spuren in den Gesichlszügen hinterlassen. Einige Gererlete tonn'.en kaum sprechen, andere klagten laut und un­unterbrochen. Einen erschütternden Anblick boten, die Frauen des Zwischendecks. Sie waren dünn be­tleidet, zitterten vor Kälte, die Angen waren von Weinen gerötet und' ans den Gesichter«, lag der Aus­druck der Verzweiflung, der Unruhe und der Furcht.

* Newport, 19. April. Faßt inan die Berichte der Geretteten zusammen, so läßt sich die Katastrophe wie folgt rekonstruieren: DieTitanic" fuhr mit 29 Knoten Schnelligkeit (also Volldampf- durch ruhige, indessen mit ziemlichem Brucheis bedeckte See, als lu, in I leiuhalb Uhr Sonntag nacht der Auslug dem ersten Ossizier Murdock, der den Menst aus der Kommandobrücke lat, mitteilte, daß ein großer Eisberg direkt im .Kurs des Schiffes sei. Murdvck sah ihn dann auch schon und wußte auch, daß es nur ein Mittel gäbe, die Kollusion zu ver­hüten. Er signalisierte dann Volldampf für die Stcmc.rbordschra.ttbe und Kontredamps chr den Back- bordprelier, welche Maßnahme auch den Zusammen stoß des Buges mit dem Eisberg verhinderte. In­dessen war jdlie Basis des letzteren bedeutend um­fangreicher als der obere Teil und schrammte die Schissseite, sodaß Platten an der Steuerbordseite abgerissen wurden. Die Erschütterung war fast nn bemerkbar und Wnrdock glaubte nicht, daß das Schiss besonders beschädigt sei.. Er ließ sofort den Kapi län holen, Äer das Kommando übernahm und bis zum Ende ans der Brücke blieb. Der Chef des Ma­schinenraums berichtete dem Kapitän, daß Wasser eindringe, worauf angevrdner wurde, daß alle Pas sagierc auf Deck kommen sollten. Als das Perso­nal die Schlafenden weckte, wollten manche garnicht colfstehen nid auch als sie oben ankamen, fühlten sie sich auf denn neuesten, und besten Schiss der Well so sicher, daß viele Frauen sich weigerten, in die Rettungsboote zu gehen. Diese wurden bis ans zwei oder drei letzte in großer Ordnung he rabgelassen. Als man sortgerndert war, be gcmn plötzlich das Schiff sich mach der

Steuerbvrldseite zu neigen und stand im Winkel von 45 Grad. Zu dieser Zeit

ereigneten sich K essele r/p l o s i one n, die nun eine Panik hervorriefen, sodaß bei den letzten Booten K ä m p f e stattsanden und die Offiziere schie­ßen mußten. Der Dampfer sank bald daraus, Die Musik, die der Kapitäu sofort nach der Kolli sion hatte holen lassen, spielte noch. Das Schiss Versank ganz allmählich, sodaß kaum ein Sprudel entstand. Mehrere Passagiere behaupten, der Kapitäu und der Erste Offizier hätten sich er­schossen, eine andere Version lautet, der Kapitän sei ins Meer gesprungen.