Die Lchilderung einer geretteten Fra«.
New-Yort, 19. April. Frau A. Dick aus Calgary Aanada) erzählte: Mein Mann und ich wurden durch die Erschütterung des Bettes geweckt. Wir gingen aus Deck, wo wir hörten, daß der Dampfer mit einem Eisberg kollidiert sei. Wir konnten auch den Eisberg noch sehen. Die Nacht «ar sternenhell und windstill und wir hatten keine besondere Luft, in ein Rettungsboot zu gehen. Wir gingen erst in das dritte, das hinabgelafsen wurde. Nicht lange nachher sahen wir den Dampfer versinken und ein Deck nach dem andern verschwand. Wir sahen Männer ins Wasser springen und hörten entsetzliche Hilfeschreie von den Zurückgebliebenen. Auch hotten wir mehrere Schüsse und vernahmen später Zwischen deck er seien erschossen worden, weil Frauen der Platz in den Booten streitig gemacht worden sei. Während der ganzen Zeit spielte die Musik, zuerst, als die Gefahr noch nicht groß schien, lustige Melodien, später aber ernstere Sachen und beim Untergang hörten wir die ersterbenden Töne des Kirchenliedes: „Nsarrer wzr zock to tstos" zu uns herüberklingen. So lange wir an Bord waren, war nichts von einer Panik zu sehen. Wir blieben sechs Stunden im Boor, hatten Brot und Wasser, litten aber entsetzlich unter Kälte.
Intcressaute Feststellungen.
Ein Reporter hat folgende Tatsachen sestgefteüt: daß die Offiziere der „Titanic" schon mehrere Stunden vor der Kollission wußten, daß Eisberge nahe seien, daß die Schnelligkeit der „Titanic" (22 Knoten per Stunde) dieselbe blieb, daß die.Rettungsboote nur für ein Drittel allerPass agiere ausreichten und die Mannschaft dabei überhaupt außer Berechnung bleibt, daß die Regel:
„Zuerst die Frauen!" in so weitgehendem Maße angewandt wurde, daß Männer, die sich mit ihren Frauen in die Boote begeben wollten, zurückgewicsen wurden, obwohl noch Raum vorhanden war und einige Boote sogar mit freien Plätzen herabgelassen wurden, und schließlich daß die wasserdichten Schotten nur das Sinken des Schiffes verzögerten. Die Beschädigung des Schiffes an der Steuerbordseite war derart, daß das Wasser die DampMsel erreichte, die, als die eiskalten Fluten eindrangen, explodierten, so daß das Schiff fast in zwei Teile barst.
Tragisches Ende des Ehepaares StranS.
' New-Nork, 19. April. Einzelne Gerettete berichten über das tragische Ende des Ehepaares Straus. Frau Isidor Straus war schon im Rettungsboot untergebracht, aber sie weigerte sich trotz der Bitten und Flehen ihres Mannes, zu bleiben, indem sie sagte, „Ich bleibe, wo Du bleibst", womit sie wieder auf Deck sprang. Beide wurden zuletzt Arm in Arm aus dem sinkenden Schiff gesehen.
Vermischtes.
8 Die Sonnenfinsternis irr der Kaserne. Aus
einer württembergischen Garnison wird folgende wahre Begebenheit erzählt: Anläßlich der jüngsten Sonnenfinsternis war auch in verschiedenen Kasernen einer Garnisonstadt Württembergs Anweisung erteilt worden, die Mannschaften in geeigneter Weise auf das Phänomen aufmerksam zu machen. Der Oberst gab den Befehl an den Haupimann und dieser gab ihn an den Feldwebel weiter. Der Feldwebel ent ledigte sich seiner Aufgabe durch folgende Ansprache an die Mannschaften: „Auf Befehl des Herrn Haupt-
mann findet heute mittag l Uhr eine Sonnenfinsternis statt. Zn diesem Zweck haben die Mannschaften im Kasernen Hof anzu treten. Der Herr Hauptmann wird die Sonnenfinsternis persönlich vorführen. Das möchte ich aber gesagt haben, daß mir keiner von euch Kerle z' noch na' geht, net daß a O'glM passiert!" ^
ß Ter Gouverneur als Amateur-Zuchthäusler. Aus Newstort wird geschrieben: Es gab ein Land, ws ein neuer Richter zunächst einmal, wie ich glaube, auf zehn Tage ins Getängnis gesperrt wurde, damit er wisse, ^wie's tut". Dieses Beispiel hat augenscheinlich dem erste» Gouverneur des neuen Staates Arizona vorgeschwebt, als er sich in den letzten Tagen 24 Stunden in eine Znchthauszelle gefangen setzen ließ. Er wurde in jeder Weise wie ein Zuchthäusler gehalten und hatte sogar ein ziemlich berüchtigtes Individuum als Zellengenossen. Dier Gouverneur meint, sein Tag im Gefängnis habe. Eindrücke hinterlassen, die sicherlich bei jedem Gesuch um Kürzung einer Freiheitsstrafe, das an ihn gelangen inögp, «aufs 'Neueste aufleben würden.
Verantwortlicher Redakteur: L. Lank, Altenstelg.
Druck und Verlag der W. Rlcktr'schen Buchdrucker«» ln Alteu-rtg.
Auf da» laufende Quartal
unserer täglich erscheinenden Zeitung „Ans den Tannen" kann immer »roch abonniert werden.
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Alteusteig-Ktadt.
Die
Maul- und Klauenseuche
ist in Haiterbach und in Altdulach O.-A. Calw ausgebrochen.
Da Altensteig in den 12 Km. Umkreis um beide Seuchenorte fällt, so ist bis zu dem Tag, an welchem die Seuche amtlich für erloschen erklärt wird, der Handel im Umherziehen mit Wiederkäuer« «ad Schweinen, sowie die Abhaltung von Rindvieh- nud Schweiuemärkte« verboten.
Näheres s. Anschlag am Rathaus.
Den 20. April 1912.
Ltadtschultheißenamt -
Welker.
Altensteig-Stadt.
Die Räume in dem Oekonomiegebäude der G. Wernerftiftung, sowie das sog. Fabrikwiesle kommen am Montag, de« 22. April d. I., nachmittags 6 Uhr
wiederholt zur Urrpachtnng.
Liebhaber sind eingeladen.
Den 20. April 1912.
Stadtpflege: Lutz.
Altensteig-Stadt.
Altenfteig-Stadt.
^Freiwillige M Feuerwehr
Nächsten Montag, de« 22. d. Mts. abends ' Uhr ha! die I. Komp, anzutreten.
Betreff: Wahl eines Kompagnie- führers.
Vollzähliges Erscheinen wird ermattet.
Ten 19. April 1912.
Das Kommando. -
All - nstei g.
Von eingeiroffener Sendung empfiehlt zum Emkalken
bei 100 Stück Mark 6.40 . SO . . 3-25
Ehr«. Brrrghard je.
Tie rückständigen Steuerschuldner vom Rechnungsjahr 1911 12 Werden aufgefordert, bei Vermeidung des zwangsweisen Beitreibung, ihre Steuerschuldigkeiten ohne weiteren Verzug anher zu bezahlen.
Den 20. April 1912.
^-raötpflege: Lutz.
Altensteig.
Ein großer Posten
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in Mousslinr Satin Cretvnntz
88k" Schöne» "HW
in BLllerL gepreßt, verkässt «v Hof um S Mk. p. Ztr.
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aus der Kgl. Saline Sulz
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empfiehlt den 2 Meß-Sack ca. 130 Pfund zu Mk. 1.— den 3 Meß-Sack ca. 200 Pfund zu Akk. 1.40 inkl. Sack ab hier
Altenftcig. C. W. Lutz Nachfolger
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Landlv. Bezirksverein Nagold.
Hnnptnersnmmlnng
am Sonntag, den 2tt. April d. I.
nachmittags halb 4l Uhr
im Gasthaus zum Grünen Baum in Ettmarursweilex.
Las<»sv-«n«sr
Vortrag des Herrn Forstmeisters D r. Schirrzinger von Hohenheim über „Bäuerliche Privatwaldwirtschaf tt.
Zu zahlreichem Besuche wird frdl. eingeladen.
Nagold, den 19. April 1912.
Vrrctntvorstand:
Oberamtmcmn Kommerell.
veoHaufen-Waiovors.
O
Zur Feier unserer ehelichen Verbindung beehren wir uns. Verwandte. Freunde und Bekannte aus
Donnerstag, dorr 25. April ds. Js. in das Gasthaus z. „Traube" in Evhausen
sreundlichst einzuladen.
Wilhelm Sengler sj kuije Schüler
Mechaniker
Sohn des Joh. Tengler Tuchscheerers in Ebhause».
Kirchgang «m V-12 Uhr in Ebhause«.
Wir bitte», dies statt jeder besonderen Einladung entgegermehme» zu wolle».
Tochter des
Joh. Schüler, Gemeinderats in Walddor?.
Kg« großer Haltbarkeit dri geringstem Stromverbrauch
sind die
KslM-WMchliWl
von 16 Kerzen an vorräliig
§k. HkUMk, Flaschnern s. ZnstastatiousgeschSft MkllstÜg.
bei
Altensteig.
WM" Krisch cing,tröffe« -WM
Prima Alnlzkeame ran- Leinmehl
I. Wurster.