koaencmnte Kallerbücher führen. aus denen die

L»VKtt«iMn> ,m« P'»°S'°ph -'»Absatz > d°tz lekben Gesetzes falls in einem Raum, in dein Wei» zum Zweck des Verlaufs gelagert wind, rn Ge­säßen, wie sie zur Lagerung von Wen: verwendet Werden. Haustrunl verwahrt wird dwse Gefüge mit einer deutlichen Bezeichnung des Inhalts^ also .Haustrunl", an einer in die Augen fallendeil stelle versehen sein. Sodann fei noch kurz darauf hin gewiesen, daß eine. Heuer allerdings nicht gestat tete. unter Umständen - z. B. schlechte Lage oder ver­früht stattgefundene Lese aber doch nötig wer­dende Zuckerung inländischer Weine der Ortspolizei­behörde d. h. dem Schultheißenamt anzuzeigen ist. Dieses wird die nötigen Untersuchungen und Fest­stellungen durch die staatliche Weinkonlrolle und das betreffende Untersuchungsamt veranlassen: nach den von diesen Stellen berechneten Verhältnissen darf dann die Zuckerung vorgenommeu werden. Unkennt­nis der strafgesetzlichen Bestimmungen schützt nicht vor Strafe.

s> Neues von der Post. Von den deutschen Post Verwaltungen wird eine Neuerung im Fernsvrech wesen geblaut. die für weite Kreise der Bevölle rung von großer Bedeutung sein wird. Es soll das System der Nebenanschlüsse, deren Betrieb ganz vom Hauvtteilnehmer abhängig ist. durch die ...Gesell fchaftsanschlüfse" ersetzt werden, bei denen jeder Teilnehmer für sich rufen und angerufen werden kann. Die Zahl der in die gleiche Leitung ein­geschalteten Svrechstellen kann aber aus technischen Gründen 2 4 nicht übersteigen. Es besteht kein Zweifel, daß die Einführung dieser Neuerung einem vorhandenen Bedürfnis entsprechen würde.

-d. WaldLorf, 3. Dez. Gestern abend versam melken sich die Mitglieder des Veteranen- und Mi litärvereins im Gasthos z. Adler zu einer Chain pigny-Feier. Der Vorstand M. Kirn erössnete die Versammlung mit einer herzlichen Ansprache, worin er besonders der Kämpfe um Champigny und Villiers und der dort beteiligten und gefalle­nen Kameraden gedachte. Die Feier erhielt ihre Weihe noch besonders dadurch, daß 2 Veteranen, die am 30. Nov. und 2. Dez. 1870 im Feuer stan­den, gegenwärtig waren. Anschließend an diese Ge­denkfeier fanden dann die Vorstands- und Ausschuß Wahlen statt, wobei meistenteils die Alten wieder gewählt wurden. Sodann erstattete Kamerad Böhler den Kassenbericht, dem zu entnehmen ist, daß der Verein Heuer sehr günstig abgeschlossen hat. Der nun folgende gemütliche Teil des Abends hielt die An­wesenden noch längere Zeit zusammen.

st Nagold, 2. Dez. Die Gemeinderatswahl ver­lief heute von mittags 3 Uhr bis abends 7 Uhr unter regster Beteiligung der Wählerschaft. Das ließ sich nach all den Wahlagitationen, die von den ver­schiedensten Seiten bald mit Humor und Witz, bald mit Partennteresse, bald aus persönlichem Antrieb und Eigenliebe Herausgetrieben wurden, voraus- seheu. Aber das Ergebnis der Wahl wird doch für verschiedene recht verblüffend gewesen sein. Dasselbe stellte neben den Namen der 3 alten Gemeinderäte: alt Kronenwirt Mayer (30l Sh.-, Kirchenpfleger Weitbrecht (298) und Uhrmacher Klüger (211) als neuen Gemeinderat Bäckermeister Moser (137) auf. Die in der Stimmenzahl am nächsten Stehenden sind: Adolf Schnepf. Möbelfabrikant (1 !8>. Gottlieb

Klaiß l l l und Georg Maier. Schreinermeifter (70>. In die Wahl herein spielte auch der Milch­krieg nicht wenig.

'st Ebingen, 2. Dez. Heute früh dreiviectel 7 Uhr fing hier die Erde müder kräftig zu beben au. Der Erdstoß war von einen: starken unter­irdischen Rollen begleitel und erreichte fast die Stärke der Stöße von: lll. November. Der Bevölkerung bemächtigte sich, obgleich sie durch die Erfahrun gen der letzten Wochen schon einigermaßen abgehärtet ist. wieder eine starke Beunruhigung. Schaden scheint das Erdbeben aber nicht angerichtet zu haben.

st Pfullingen, 2. Dez. Auch hier wurde heulte früh 6dreiviertet Uhr lmeder ein heftiger Erdstoß verspürt.

* Urach, u Dez. Infolge des Erdbebens vom l 6. November, hat eines der ältesten Gebäude der Stadt, die sogenannte Schachenmaierei, so große Risse erhalten, daß das Gebäude abgebrochen wer­den muß.

st Stuttgart, 2. Dez. Ausbildung der V o l k s s ch ulle h r e r i u n c n. Das Ministerium des Kirchen und Schulwesens hat in Aussicht genom men. daß vom Jahr !9l3 an die fünfjährige Aus bilduugszeil für die Lehrerinnen der Volksschule ctu,geführt wird. Die neue Ordnung soll in der Weise ins Leben treten, daß die Schülerinnen, die im Herbst 1913 oder später in die Lehrerseminare ausgenommen werden, fünf Jahre dort zu ver­bleiben haben, während die früher Aufgenommeueu wie bisher nach vierjähriger Ausbildung in den Schuldienst eintreteu.

* Stuttgart, 1. Dez. Ein Festmahl im Hvtel Bertrand vereinigte gestern, als am 4l. Jahrestag des Gefechts am Mont Meslu. die noch lebenden Offiziere vom 2. württ. Juf.-Regimeut, deren es jetzt noch sieben sind. Der Feier wohnte auch der ein­stige Kommandeur des Regiments, Generalmajor z/D. v. Ringler, an. der jetzt im 95. Lebens­jahr steht und sich noch einer seltenen körperlichen und geistigen Frische erfreut. Im vor. Jahre hatte Generäl v. Ringler aus Gesundheitsrücksichten dem Feste ferltbleiben müssen. Auch die ehemaligen Offiziere des 7. Jusanterieregimenls versammelten sich abends, ebenfalls im Restaurant Bertrand, zu einem Festessen, zu welchem sich noch 15 Teil­nehmer eingefuudeu hatten:.

st Stuttgart. 2. Dez. Der Finanzausschuß wird voraussichtlich am kommenden Donuerslag mit sei­nen Beratungen zu Ende tommeu. Am Freitag wird darauf der Ausschuß für die Beratung des OberamtSarztgefetzes 'eine Arbeiten beginnen.

st Stuttgart. 2. Dez. In der Hedelfingerstraße in Wangen wurde gestern nachmittag ein 8 Jahre alter Knabe von einem Auto angefahren und zu Boden geschleudert. Er erlitt lebensgefährliche Ver­letzungen und wurde nach dein stöbt. Krankenhaus Cannstatt übergeführt. Ob den Chauffeur eine Schuld trifft, ist mit Sicherheit noch nicht festgestellt.

Beim Ueberschreiten der Lttraße wurde ferner ge­stern abend in der Römerstraße ein 1 3 Jahre alter Knabe ebenfalls von einem Auto zu Boden gewor­fen. Er erlitt einen Bruch des linken Beines. Die Schuld an dem Vorfall soll den Verletzten selbst treffen.

* Stuttgart, 2. Dez. Am 5. und 0. Dezember findet in Berlin eine Konferenz über Vorschläge zur gesetzlichen Regelung des Postscheckverkehrs statt.

L-fefruchr.

Zwischen Trauern und Trotz deine Straße wandern Ganz allein,

Mußt du können.

Oder du mußt es den Andern gönnen.

Deine Richter und deine Reiter zu sein!

Dora Slieler.

Angetvorben.

Erzählung von Lothar B renken darf.

(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

Ern Frösteln ging trotz der tropischen Hitze über Rudolfs Leib.Tas klingt freilich viel grausiger als alles, was man mir bisher erzählt hat. Aber verzeihen Sie die (Hage, Kamerad wenn Sie schon aus den deutschen Zeitungen über dies« Dinge unterrichtet waren, ivie konnten Sie sich dann entschließen, in eine dein sicheren Tode geweihte Truppe einzutreten?"

Ter andere antwortete nicht sogleich. Er starrte unver­wandt vor sich hin und strich dann mit der feinen weißen Hand langsam über Stirn und Angen.

.Ich? Nun, ich hatte eben meine besonderen Gründe, und vielleicht werde ich Ionen später einmal erzählen, welche. Sie aber, junger Freund, Sie hätte» sich ein besseres Los er­wählen können, als dies."

Das waren fast dieselben Worte, die ihm jener aus Batavia heimgekchrle Soldat am Abend feiner Einstellung »ugeraunt hatte, und jetzt begriff Rudolf ihren Sinn freilich

gut genug. Mit der Gewalt der Verzweiflung packte ihn dkk

Reue über sein wahnwitziges Beginne».

Ich muß von Sinnen gewesen sein, als ich es tat," murmelte er.Seit Wochen schon frage tch mich vergebens: warum?"

Die düster brennenden Augen des seltsamen Kameraden wandten sich ihm zu.Irgend ein schweres Herzeleid war es, das Sie dazu getrieben hat nicht wahr? Ich habe

Sie schon seit dem Tage beobachtet, an dem wir beide aus dieses Schiff kamen, uni unsere letzte Reise zu machen, und ich bin zu dem Schluß gekommen, daß Sie keiner der beiden Kategorien angehören, aus denen sich im großen und ganzen unsere ausgezeichnete Truppe zusammensetzt. Sie sind weder ein Verbrecher noch ein uoenleueclrrfklger..tu.we. Rur eine unglückselige Stunde der Verzweiflung hat Ihnen dm ver­hängnisvollen Entschluß eingegeben. Ich null mich nicht in Ihr Vertrauen drängen, und wie die Dinge einmal liegen, kann ich Ihnen ja auch weder Rat noch Hilfe versprechen. Aber es gibt Menschen, di« es schon als Trost und Er­leichterung empfinden, sich anderen mitzuteilen, und wenn Sie zu diesen gehören, dürfen Sie sich meiner Teilnahme wie meiner Verschwiegenheit versichert halten."

So lange hatte Rudolf den freundlichen Zuspruch eines Menschen entbehrt, dessen Geistes- und Herzensbildung der seinigen angemessen war, und so schwer trug er an seinem Kuminer, daß er jetzt in der Tat der Versuchung nicht wider­stehen konnte, sich zum erstenmal alles von der Seele zu reden, was ihn in seiner Einsamkeit so oft schon der Verzweiflung nahe gebracht hatte. Er erzählte diesen: Manne, den er noch nicht einmal nach seinem Namen gefragt hatte, die ganze Geschichte seines jungen Lebens, darin es wohl an Torheiten und Verirrungen nicht gefehlt hatte, dessen Sünden aber mit diesem trostlosen Abschluß doch vielleicht allzu hart bestraft wurde». Ernst und aufmerksam hörte ihm der andere zu, nur hcer und da eine kurze Frage einwersend, die für die Aufrichtigkeit seines Interesses sprach.

, Als Rudolf geendet, legte er ihm die Hand aus die Schulter und sagte:Sie haben sich um einer nichtigen Ur­

an der auch Württembergs che Beamte teilirehmen. Bekanntlich handelt es sich dabei namentlich um den Wegfall der lästigen Zuschlagsgebühr von 7 Pfennig bei mehr als 600 Buchungen im Jahr, sowie darum, die Gebühr für Zahlkarten vom Ab­sender der Zahlung, anstatt von: Empfänger, zu. erheben. j

sl Stuttgart, 3. Dez. Der Verband für das Bild- und Steinhaner-Gewerbe für Württemberg und Hohenzvllern (E. B.) hielt heute nachmittag im Bür­germuseum unter zahlreicher Beteiligung aus al­len Landesteilen seine Generalversammlung ab.

* Stuttgart, 2. Dez. Gegen den neuen Sportel­

tarif hält der Landesverband der 'Wirte Württem­bergs am 13. Dezember hier eine Protestversamm­lung, für die der Verbandsvorsitzende Schramm das Referat übernommen Haiti, 1 ' s ' > >

st Stuttgart, 3. Dez. Den verschiedenen Fehl­griffen, die aus dem JnteresseNkpeise der Wurth Bereiusbauk in neuerer Zeit, so ans Heilbronn und Mm zu berichten waren, scheint sich jetzt ein wei­terer Fall anzureihen. Es wird der Franks. Ztg. mitgeteilt, daß bei der Cvmmandike der Bank in Mergentheim Verluste entstanden sind. Aus Anfrage teilt die Leitung des Instituts mit: ,,Die Geschäfts­führung der Bankcommandite Mergentheim, Röser und Co,, hat uns Grund zu Kl-agen gegeben und uns veranlaßt, einen unserer Beamten als weiteren persönlich hastenden Gesellschafter in die Eomman- dite einireten zu lassen, um auf die Leitung des Geschäftes in Zukunft größeren Einfluß ausüben zu können. Unsere Ccmmandite-Einlage beträgt Mark 150 000. Für etwa entstehende Verluste sind wir durch einwandfreie Sicherheiten gedeckt."

st Maulbronn, 2. Dez. Bisher stieß inan allge­mein auf die Nachricht, daß der höchste heurige Weinpreis mit 765 Mark für den Eimer aus den Brüsseleschen Weinbergen im Bottwartat erzielt wor­den. sei. Dieser an und für sich schon 'sehr hohe Preis ist aber noch übertrofsen worden bei der Ver­steigerung der Hofkemn,erlichen Weine von: Elsin- ger Berg. Dort erzielte eine Partie Weißriesling 804 Mark, eine andere sogar 864 Mark für den Eimer (300 Liter). Damit dürste wohl nickst nur in diesen: Jahr, sondern überhaupt in der ganzen Geschichte des württembergischen Weinbaus der Re­kordpreis erzielt worden sein.

st Hohebach, OA. Knnzelsan, 2. Dez. Bei einer Treibjagd wurde ein 13jähriger Knabe in der Trei- berkelte durch einen über einen Abhang hernnter- rolteuden Stein am Kopse getroffen und so schwer verletzt, daß er in Lebensgefahr schwebt.

* Crailsheim, 2. Dez. Als Termin für den zwei­ten Wahlgang in dser Landtagsersatzwahl im Bezirk Crailsheim wurde Dienstag 12. Dez. bestimmt.

st Mm, 2. Dez. Professor L. Hoffmann hat seine in Mecklenburg mit so viel Erfolg begonnenen Versuche zur Heilung der Maul- und Klauen­seuche nunmehr auch in Württemberg und zwar in Rißtissen ausgenommen. Er hat ein Präparat gesunden, dos eine spezifische Wirkung gegen eine Erscheinung der Seuche besitzt und zwar nicht nur gegen das Wundsein und die Blasenbildung im Maul und an den Klanen, sondern auch gegen die gleichi- zeitig anstretenden Entzündungen der Euter. Es ist das in der Praxis bereits bekannte Eugnform. Es besteht alle Hoffnung, daß durch allgemeine Einfüh­rung des Mittels die lästigen Sperrmaßregeln Weg­fällen könnest.

fäcye willen Ihr Dcckekn verdorben, «Kn FkeuN^ Md W

verstehe es wohl, »sie hart Sie inner dieser Erkenntnis leiden müssen. 'Aber Sie sind trotz alledem noch immer einer der Glücklicherei: auf diesem Schiffe."

Einer der Glücklicherei:?" fragte Rudolf bitter.Nun, wenn ich unsere Kameraden ansehe, will es mir wahrhaftig nicht so erscheinen."

Weil sie übermütig und ausgelassen sind? Weil sie lärmen und sich berauschen? Ach, glauben Sie es mir, junger Mann: gerade die lautesten unter diesen Burschen sind oft die elendesten und bemitleidenswertesten. Wenn mau, wie ich, die Wohltat nächtlichen Schlummers nicht mehr kennt, kann mail zwischen Mitternacht und Morgendämmerung da innen im Zwischendeck manche lehrreiche Beobachtung machen. Und ich wiederhole es Ihnen: die Tränen, die Sie Ihrem leichtfertig hingeopserten Glück nachweinen, sind die bittersten nicht. Erst wenn Sie die brennenden Tränen kennen würden, in denen sich zuweilen auch des verstocktesten Verbrechers Ge- wissen Lust zn machen sucht, erst dann dürften Sie sich in Wahrheit zu den elendesten unter den menschlichen Kreaturen zäblen."

Die Stimme des Mannes hatte sich seltsam verändert, während er so sprach. Sein Gesicht war wieder von Rudolf abgewendet, und dieser glaubte wahrzunehmen, daß sein Körper wie von einem Fieberschauer geschüttelt wurde. Er wußte nicht, was er ihm antworten sollte, und es gab eine lange, peinliche Stille, bis der Unbekannte sich mit einemmal hastig zu ihm kehrte.

Es ist spät, und ich will mein Lager aufsnchen. Viel­leicht vlandcru wir gelegentlich wieder ein Viertelstündchen. Gute Nacht, Kamerad.'"

Rudolf »reckte ihm seine Hand entgegen, doch der andere schien es nicht zu sehen. Mit langen Schritten ging er der Treppe zu, die in das Zwischendeck hinabführte; der Zurück­gebliebene aber fühlte sich nach diesem sonderbaren, jähen Ab­schluß ihres Gespräches beklommener und niedergeschlagener denn zuvor.

Wohl sah er währenddes weiteren Verlaufs der lange»