nur" har er nicht gebraucht. Ich muß solche Be f «Huldigungen entschiede.! zurück,velsen. Um das nur" entspinnt sich eine Auseinandersetzung und eine längere GeschäsisorLnmrgsdebaltc darüber, ob Heiuze seines Amtes als Berichterstatter in objek tioer Weise gewaltet habe. Alle Parteien mit Aus nähme der Sozialdemokraten bejahen dies. Zu Para graph 8 werden sozialdemokratische und voltspar teiliche Anträge, wonach Richter keine Ordeusans zeichnnngeu annehiuen dürfen, abgelehnt. Daraus tritt Vertagung ein. Morgen l Uhr Fortsetzung und kleinere Vorlagen.

LÄNdesnachrichten.

7. Februar.

Korr.. viestern hatte sich vor der Strafkammer in Tübingen s>er hier wohnhafte, verh. Schreiner Friedrich Schaible von Simmersfeld wegen eines einfachen und eines versuchten schweren Diebstahls zu verantworten. Derselbe wurde als der Täter des in der Nacht vom 2. auf 3. Weihnachtsfeierlag bei dem Bäcker Welker in der oberen Stadt hier vorgekoinmeneu, versuchten Eiabruchsdiebstahls be zicht-igt. Ein von ihm damals mitgeführter, einem hiesigen Werkführer gehöriger Hund, den er sich rechtswidrig angeeignet hatte, hatte ihn durch die im Schnee Hinterlassenea Spuren verraten. Bei der eingeleiteten Untersuchung wurde durch Zeugenaus sagen festgestellt, daß Schaible auch einige Wochen vorher einem Schlafgänger des Welker aus seinem unverschlossen gewesenen Kleiderkasten 40 Mark ent­wendet hatte. Schaible, welcher bei der gestrigen Verhandlung in beiden Fällen die Tat hartnäckig leugne!e. wurde als. derselben überwiesen angenom inen. Das Urteil lautete auf eine Gesamtstrafe von 5 Monaten Gefängnis, woran l Monat an der er littenen Untersuchungshaft abgeht.

Freudcnstadt, 0. Febr. Die 12. Generalver sammlung des Vereins der H o lz i n t e r e s s e n t e n Südwestdeutschlands, die am Freitag, Samstag und Sonntag im Kurhaus Waldeck hier stattfand, hatte sich eines so zahlreichen Besuches aus dem Vereins- gebiete zu erfreuen, wie nie zuvor. Sämtliche Re­gierungen der süddeutschen Staate.!! hatten hohe Forstbeamte zur Teilnahme entsandt. Auch mehrere Handelskammern, darunter diejenige von Stuttgart, Hall. Freiburg, Mannheim und Villingen, ferner der Bund der Industriellen, der Hansabund, der Bund deutscher Zimmermeister und andere Korporationen waren vertreten. Außerdem waren zahlreiche staat­liche Förster vom Schwarzwald zugegen. Bei der am Samstag abgehaltenen Hauptversammlung sprachen außer dem 1. Bereinsvorsitzenden Himmelsbach. Frei bürg, Regierungsassessor Kreeb namens des K. Ober amts Freudenstadt und Stadtschuttheiß Hartranft namens der Stadt Freudenstadt herzliche Begrü- ßungsworw, Die ivürttembergische Regierung sandte durch Forstdirekror Grauer ein Begrüßungsiele gramm. Namens der süddeutschen Regierungen sprach Oberforstwart Müller-Stuttgart. Die Ber Handlungen dauerten von 0 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags und nahmen bei lebhafter Debatte einen interessanten Verlauf. Nach dem Geschäfts­bericht. den der Geschäftsführer Herzer erstattete, wurden n. a. die Wirkungen der Gnlerwagenoeme^n schaft. der neue Nebengebührentarif der deutschen s Eisenbahnen und die Binnen>chiffahrtsabgaben be j sprachen. Bei der letzteren Frage wurde betont, '

Schnadahüpser!.

Von Georg Wehr (Gießen) in der F. Z.

Im allgemeinen verknüpft man den BegriffSchnada- hüpserl" mit den Alpen: von dem Umfang der Schnada­hüpferl-Literatur haben auch literarisch Gebildete oft keine Ahnung. Und doch gibt es, abgesehen von der Menge solcher Vierzeiler aus der Feder von Kunstdichtern (von denen hier nicht die Rede sein soll) eine ganze Anzahl von Samm­lungen aus Volksmund, die aus den verschiedensten Gegen­den Deutschlands stammen und oft mehrere tausend Nummern zählen. Diese wissenschaftlichen Sammlungen dringen natür­lich nicht in weitere Kreise, und in den Auswahlbänden deutscher Volkslieder ist das Schnadahüpferl seither recht stiefmütterlich behandelt worden.

Als ich an den Versuch ging, das Volksbuch des deutschen Volksliedes zu schaffen') und dabei andere Wege einschlug, als die bis jetzt erschienenen ähnlichen Anthologien, die alle für diesen Zweck zu literarisch sind, durchsuchte ich auch systematisch den reichen Schatz der Schnadahüpferl. Da fand ich denn meine Ansicht bestätigt, daß diese kleinsten Erzeugnisse der Volksdichtung nicht nur volkskundlich sehr interessant und aufschlußreich, sondern auch rein poetisch höchst beachtenswert sind. Zwar ist die große Menge, da ja die Sammler alles aufschrieben, was sie fanden, minder-

') Erschien kürzlich in R. Voigtländers Verlag in Leipzig unter dem Titel:Aus Volkes Herz und Mund". Deutsche Volkslieder, auszewählt und getreu nach den ältesten Quellen und den besten mündlichen Ueberliese- rungen hergesiellk von Georg Wehr. Herausgegeben von der Freien Lehrer-Vereinigung für Kunstpslege zu Berlin.

daß die Holzindustrie kein Interesse, an der Einfüh riing von Schiffahrtsabgaben habe. Banrat Hvf acker Stuttgart sprach in anregender Weise über die Förderung der Verwendung des Holzes in Archi tektnr und Hochbau. Der Generalsekretär des Bundes der Industriellen Dr. Wendland-Berlin, sprach über die Schädigungen der Holzindustrie durch die Ver drängung des Holzes durch andere Baustoffe. Seine Ausführungen gipfelten in der Forderung, daß bei den Bahnbauten die Holzschwellen vor allem in Süd dentschland vor den Eisenschwellen den Vorzug ver dienen. Kommerell Höfen a. E. erstattete ein in die Praxis eingreifendes Referat über kaufmännisches und unkanfmännisches Gebühren im Holzgeschäft bei Einkauf, Kalkulation und Verkauf. Das Referat gab zu längerer Aussprach? Anlaß, in die auch die Ber treter der Staatsverwaltung eingriffen, wobei na menllich die Frage erörtert wurde, ob es zweck mäßiger ist, Holz in Klassen oder in Schlägen zu verkaufen. Zum Schluß wurde als Ort für die nächste GeneralLerjäwmlnngNeustadt a. d. H. gewählt. An die Verhandlungen schloß sich ein Festessen. Ge stern wurden Schlittenfahrten nach Rippvldsau und auf den Kniebis unternommen.

elche von beiden?

Unter diesem Titel beginnen wir in unserer morgigen Nummer mit dem Abdruck einer prächtigen Novelle von Adolf Stern.

Unter Italiens sonnigem Himmel läßt der Verfasser eine Reihe von Personen und Hand­lungen au uns vornberzieheu, deren bnnte, ab­wechslungsreiche Schilderung das Interesse des Lesers vom Anfang bis zum Schluß fesselt.

Wir gestatten uns, unsere verehelichen Leser und Leserinnen schon heute ans diese Erzählung ganz besonders hinznweisen.

* Ealw, 0. Febr. Der Bezirksovstbanverein ver­anstaltete gestern vormittag anläßlich feiner Voll­versammlung eine praktische Demonstration im Gar­ten von Bahnhofwirt Bauz, die der staatliche Sach­verständige für Obstbau, Herr Winkelmann ans Ulm vornahm. In anschaulicher Weife wurde der Schnitt des Zwergvbstbauuis gezeigt und dabei genaue Er­klärungen gegeben. In der Vollversammlung, die nachmiltags 2 Uhr im badischen Hvf stattfand und bei der der Vorstand des Vereins, Privater Schönten freundliche Begrüßnngswvrte an die Versammlung richtete, hielr Sachverständiger Winkelmann einen zeitgemäßen Vortrag über die Schorfkrankheit iFu- sikladi.nn der Obstbanme.

st Horb, 6. Febr. Bor etwa 2 Monaten wurde hier der Kopf eines Tücken an der Nordstetter Steige gefunden. Gestern nun wurde von spielenden Kin­dern der Rumpf eines Menschen bei dem Bierkeller har: an der Straße entdeckt. Er befand sich in einem Gebüsch und war etwas in die Erde eingegraben. Die Leiche ist noch ganz bekleidet, die Schuhe sind etwas vermodert und die Strümpfe mit T. W. be

wertig oder wertlos vom künstlerisch kritischen Standpunkt aus. Aber es finden sich doch auch zahlreiche Strophen von hoher poetischer Schönheit, teils glückbche Angenblicksimpro- visationen, teils altes, ererbtes Volksgut, das sich durch die Jahrhunderte hindurch erhielt und von Land zu Land wanderte. Als Ausbeute für mein Buch ergaben sich etwa 125 Vierzeiler, die inhaltlich in einzelne Abschnitte geordnet wurden und so durch Nebeneinander- und Gegenüberstellung, auch durch Reihenbildung noch an Eindruck gewannen. Ein Durchmustern der Zusammenstellung zeigt, daß diese Tanz- tiedchen, Schelmenliedle,Rundas" oder wie sie sonst noch hie und da genannt werden, den ganzen Kreis des lyrischen Volksliedes behandeln, vereinzelt mit großem Glück. Das Hauptthema ist natürlich die Liebe. Der neckische Ueber- mut herrscht vor:

Und wie höher die Berg',

und wie frischer die Gams':

und wie kleiner die Dirndeln,

wie herziger san's!

Hörmann,Schnadahüpfeln a. d. Alpen".

Gestanzeln" von der Art sind ja bekannter, aber nicht selten wirs auch ein wehmütiger Ton angeschlagen, der dann sehr oft in der knappen Form tiefer ergreift als ein langes Lied. So teilt Dünger (1876) aus dem Vogtland mit:

Mein Schatz ist gewandert iveit über die See, drum tut mir mein Herzlein so innerlich weh:

So innerlich weh, ich tu' nimmer lachen was wird denn mein Schätzlein in der Fremd' draußen machen ?

zeichnet. Auch ein Revolver fand sich vor. Die Leiche wurde beschlagnahmt und in die Tvtenkainmer des Hospitals verbracht.

st Horb, 6. Febr. Der Taglöhner Erath von hier, der am Freitag von einem Stück Vieh auf der Nordstetter Steige nmge rannt wurde, ist sei­nen Verletzungen erlegen.

st Reutlingen, tt. Febr. Die Wirte Würt­tembergs halten in der Zeit vom I. 8. Juni ihren Verbandstag hier ab.

" Stuttgart, 5. Febr. Die Wahtkreiskonferenz der Fortschrittlichen Vvlkspartei im zweiten württem- bergischen Reichstagswahlkreis (Cannstatt-Lndwigs- bnrg nahm eine Erklärung an, die es als eine po­litische Notwendigkeit bezeichnet, dem Wahlabkommen der beiden liberalen Parteien beizutreten- und ver­spricht, den nativnattiberalen Kandidaten Medizi­nalrat Kreuser kräftig zu unterstützen.

st Stuttgart, 6. Febr. (Deutsche Ausstel­lung für Bäckerei, Konditorei und ver­wandte Gewerbe in Stuttgart Vvm 5. -28. August !9>l. Die Ausstellnngsansschüsfe sind nunmehr gebildet. Das Protektorat der Ausstellung hat Si. M. der König übernommen. Der Garanliefvnds hat die Höhe von 170«»Ol» Mark überschritten. Eins größere Anzahl von Anmeldungen ist bereits erfolgt. Anfragen n. find zu richten an das Ausfteltnngs- bnrean, Stuttgart, Wilhelmsplatz 6.

st Stuttgart, 0. Febr. Im Alter von 75 Jahren ist gestern Freifrau Mathilde v. Schiller, die letzte Trägerin des Namens unseres schwäbischen Dichters, die Gattin des >877 in Stuttgart ver­storbenen Major a. D. v. Schiller gestorben. Frei­frau v. Schiller hat zahlreiche Stiftungen für das Schillermuseum gemacht. Geboren 1835 als Toch­ter des Oberstleutnants v. Alberta auf dein Asperg, war sie sei! 1856 mit dem Enkel Schillers, dem ersten Sohn des nachmaligen' Oberförsters Karl Schiller, vermählt. Ihr Gatte Friedrich Schiller, zur Zeit seiner Vermählung Rittmeister in Ungarn, ist als Major a. D. 1877 in Stuttgart gestorben.- Freisran Mathilde v. Schiller hielt die große»' Er­innerungen ihres Namens stecks in hohen Ehren und ist bei der Schillerfeier h. I. 1905 nochmals als Letzte ihres Namens an die Öffentlichkeit getreten.

st Schorndorf, 6. Febr. Zum Schultheißen von Thomashardt ist der Berwaltungskaudidat Friedrich Sailer gewählt worden.

st Heilbronn, 0. Febr. Bei einem von der Kreis­stadt Bunzlau in Schlesien ausgeschriebenen Wett­bewerb für einen Bebauungsplan Vvn 300 Hektar errangen die Geometer Linkenheil in Schramberg und Sladtgeometer Schmelz-Heidenheim für einen gemeinschaftlichen Entwurf mit einem Kennwort Durchführbar" - bei einem Einlauf Vvn 80 Ent­würfen einen l. Preis, Linkenheil hat schon früher l 905 Potsdam und 1907 Mannheim erste Preise errungen. -

st Göppingen, 6. Febr. Hinsichtlich der Par­ieigruppierung bei den für das Späkjähr bevor­stehenden R e i ch s i a g s w a hl e n verlautet, laut Göppinger Zeitung, mit immer größerer Bestimmt­heit, daß Konservative und Zentrum des 10. Wahl­kreises beabsichtigen, gleich im ersten Wahlgang für einen gemeinsamen (konservativen' Kandidaten ein- zn'retcn: als solcher wird auch bereits ein Schorn- dorfer Fabrikant genannt. Bei den letzten Wahlen ist das Zentrum im ersten Wahlgang stets mit einen:

Und ebendaher stammt die Strophe, die so prächtig in zwei Strichen dis Erscheinung des beleidigten Schützels hinstellt!

Traut' Schätzet, was denkst, ^ daß dei' Köpfet so hängst und dei' Brüstet so hebst und kei' Wort mit m r redst?

Ein sehr alles, in der Volksdichtung immer wieder­kehrendes Motiv findet sich in folgenden Strophen aus Kärnten:

Mei Herzerl ist treu, is a Schlösset! darbei, und an oanziger Bua hat 'n Schlüssel derzu.

Mei Herz und dei Herz is eng verbünde,

und der Schlüssel zum Ausmach'n wird nimmer g'funde.

Aber die verliebte Jugendzeit geht vorüber, die Hoch­zeit kommt, da heißl's (im Wunderhorn):

's Kranzerl weg und 's Häuberl her!

Jungfrau g'west und nimmermehr!

Und der Himmel der Ehe ist nicht immer rosig bewölkt oder heiter blau, besonders die ledigen Burschen singen gern von der Ehe Mühsal und verspotten Pantoffelhelden.

Ich tu', was ich will, und ich mach', was ich mag, nur das versteht sich, daß ich mei' Frau zuerst frag'.

Dünger,Rundas a. d. Vogtland".