den. daß es noch am selben Tage gestorben ist. Das Mädchen war, am ganzen Leib brennend, auf die Straße gelaufen, wurde aber von den Flammen^ bevor Hilfe kam, so zugerichtet, daß alle ärztliche Kunst vergeblich war.

>! Sontheim a. Br., OA. Heidenheim, 18. Mai. Die Knaben des vor etlichen Wochen verstorbenen Korbmachers Jakob Mack hier hatten in der gn die Scheune, angebauten Streuhütte einFeuerle" gemacht. Dieses dehnte sich über die Scheune aus, die dann auch vollständig niederbrannte.

js Mm, 18. Mai. Der Ankuppler Franz Den- ninger geriet gestern zwischen die Puffer zweier Wagen. Es wurde ihm der Brustkorb eingedrückt. Der Verletzte starb auf dem Transport ins Spital.

> jj' Ulm, 18. Mai. Vor der Strafkammer hatte sich gestern der Taglöhner Johann Heinzmann, der Vater des sechsjährigen Knaben, der den großen Brand inBöhmenkirch verursacht hatte, gegen die Anschuldigung der fahrlässigen Brand­stiftung zu verantworten. Nach Ansicht der An­klage hat Heinzmann die Zündhölzer nicht so sicher verwahrt, daß nicht sein -^ohn hätte dazukommen und das väterliche Anwesen in Brand setzen können. Der Angeklagte bestritt dies, und das Gericht, das mit den beiden jugendlichen Zeu­gen, dein sechsjährigen Josef Heinzmann und dem vierjährigen Franz Klingler, wenig anfangen konnte, erachtete es nicht als sicher festgestellt, ob Josef Heinzmann wirklich den Brand verursacht hat, wenn dies auch höchst wahrscheinlich ist. Wenn dem auch so sei, lasse sich nicht mit Sicherheit feststellen, wo­her die Knaben die Zündhölzer genommen haben. Es sprach Heinzmann frei.

si Blanbenren, !8. Mai. Der 25 Jahre alte verheiratete Mechaniker Albrecht Brecht von der Maschinenfabrik von Rettich hier stürzte bei einer Radtour nach Eggingen in der Nähe dieses Ortes so unglücklich, daß er sich einer Operation unter­ziehen mußte. Leider war sie nicht von Erfolg und der Verunglückte starb gestern hier im Bezirks­krankenhaus.

sj Bon der Bayerischen Grenze, 18. Mai. In einer Kemptener Brauerei schlief der Brauer Andr. Haider neben dem im Gang befindlichen Malzwen­der ein. Im Schlaf geriet er zu nahe an die Ma­schine, die ihn erfaßte und erdrosselte.

D<* Hall-Ysch« Körnet

* Berlin, 18. Mai. In der Annahme, daß eine voraussichtlich mehrere Stunden währende Ein hüllnng der Erde durch den Kometenschweif die At­mosphäre nicht ohne Einfluß lassen werde, hat man auch in Deutschland einen intensiven Ueberwachungs- dienst aller etwa auftretenden anormalen Erschei­nungen der Atmosphäre eingerichtet, der im we­sentlichen durch das Kgl. preußische aeronautische Observatorium Lindenberg organisiert worden ist. Im Einvernehmen mit der internationalen Kom­mission für wissenschaftliche Luftschis fahrt, hat das Observatorium an alle Vereine des Deutschen Luft- schifferverbandeS das Ersuchen gerichtet, durch Ver­anstaltung von bemannten Freifahrten mitzuwir­ten, worauf nicht weniger als 45 Ballons zur Ver­fügung gestellt worden sind, deren Ausrüstung das genannte Observatorium auf seine Kosten übernom­men hat. Um die Wahrscheinlichkeit des Erfolges

«ind noch best« verstehen. Seine Torheiten find keine Staats­verbrechen."

Er blickte sie an, glücklich und voller Zärtlichkeit.

»Und haben ihn ein bißchen lieb, den Tunichtgut?"'

»Ja," nickte sie,um seines warmen Herzens willen."

»Frida!" Jubelnd riß er sie in die Arme. In stürmischem Entzücken küßte er ihre Augen, ihre Lippen. »Liebste, Du hast mich ja ganz in der Hand. Willst Du durchaus einen sehr ver­nünftigen Mann, soll es mit der lustigen Gedankenlosigkeit abgetan sein. Reden wir also gleich einmal ernsthaft über unsere Zukunft."

Da zuckte es wieder schreckhaft in ihrem GefW. Sacht entzog sie sich feinem Arm.

»Eberhard, ist sie denn überhaupt möglich, die gemeinsame? Ich fürchte, nun Hab' ich selber Dich zu einer großen Torheit verleitet."

Nein", rief er leidenschaftlich, »dafür werde ich meine Liebe niemals halten. So ganz leicht werden wir nicht Zu­sammenkommen, ab« wir sind jung und voller Lebenskraft. Stellen sich uns Hinderniste entgegen, werden wir sie zu über­winden misten."

»Vielleicht find deren mehr als Du denkst, und sie liegen zumeist aus mein« Seite."

Ich ahne, wo Du hinaus willst. Liebste, und sage Dir gleich, es ist alles belanglos für mich, sofern ich nur Deines Herzens sicher bin."

»Das gehört Dir, Eberhard. Aber die leidige Geld­frage zum Beispiel kann es Dir doch nicht aus der Welt schaffen."

»Aber Frida!" unterbrach er sie unmutig.

»Lieber Eberhard, Du wolltest doch vernünftig werden, und gnade sie, die Du bisher, verzeih, so leicht nahmst, wird nun von schwerwiegender Bedeutung für Dich. Sieh, fuhr sie unbeirrt fort, mein Vat« ist nur ein mäßig ver­mögender Mann. Wenn er auch jahrelang in der Lage war, meine sehr kostspielige Ausbildung zu bestreiten, so wird er kaum Lust haben, oder i« Anbetracht meiner jüngeren Geschwister, deren Rechte er nicht zu meinen Gunsten ver­kürze« dark, «S auch zav sicht können, dem Geschäfte zur

tunlichst zu erhöhen, wurde eine zeitliche und eine räumliche Verteilung der Aufstiege ungeordnet, nach welcher vom 18. Mai 6 Uhr abends an in drei Ballons in tunlichst weit von einander entfernten Plätzen, Münster r. W., Stuttgart und Breslau, um 10 Uhr in vier Ballons, um Mitternacht kn vier Ballons, am l9. Mai um 2 Uhr früh in 5, um 3 Uhr, der voraussichtlichen Durchgangszeit, in

7 Ballons, um 4 Uhr in 5, um 6 Uhr in 3, um

8 Uhr in 3, um 10 Uhr in 3 und am Mittag,' in einem Ballon in tunlichst großer Höhe die verab­redeten Spezialbeobachtungen zur Ausführung kom­men sollen. Seitens des aeronautischen Observa­toriums sind zu diesem Zwecke verschiedene Meß­instrumente zur Verfügung gestellt worden.

* Halle a. S., 18. Mai. Bon der Bamher-. ger Sternwarte wird mitgeteilt, daß in der letzten Nacht keinerlei Beobachtungen gemacht werden konn­ten, da der Helle Mondschein den Kometen nicht 'sichtbar werden ließ. Das gleiche gilt auch von der heutigen Nacht. Ob sich erhebliche elektromagne­tische Erscheinungen zeigen werden, ist noch zwei­felhaft.

* Wien, l8. Mai. Wie die hiesige Universi- tätssternwarte mitteilt, wird der Durchgang des Ko­meten vor der Sonne morgen von 5 bis 6 Uhr- früh und der Durchgang der Erde durch den Schweif des Kometen morgen von 4 bis 7 Uhr früh sich! vollziehen.

* Newyork, 18. Mai. Die Neger im Süden sind von großer Komerenfurcht gepackt. Hun­derte hören aus zu arbeiten und beten den gan­zen Tag. Allgemein werden Gottesdienste abge­halten.

* tzc

«

Der Halleysche Komet hat sich in letzter Nacht ganz manierlich benommen und die vielfach befürch­teten Komplikationen beim Durchgang der Erde durch den Schweif des Kometen sind nicht einge­treten. Aus der glatt verlaufenen Visite, die sich der Komet und unsere Mutter Erde in letzter Nacht gegeben Haben, ist zu ersehen, daß der Halleyfcbe Komet kein so gefährlicher Sausewind von einem' Weltenbummler ist.

Nusländilches

* Paris, 18. Mai. O r Minister der öffent­lichen Arbeiten, Millerand, .wöffnete heute die erste internationale Luftschiffahrts-Konferenz. Auf der Konferenz sind insgesamt 18 Staaten vertreten.

* London, 18. Mar. In Telegrammen und Briefen aus verschiedenen Gegenden Chinas berich­tet heute die Londoner Presse von einem starken Wiederaufleben des Hasses gegen die Frem­den, der sich vorläufig allerdings nur auf Aus­brüche gegen fremden freundliche Beamte beschränkt. Die neuen Unruhen in der Jangtse-Provinz ver­ursachen. wie das ,,B. T." erfährt, einen Verkehr von deutschen Kriegsschiffen, wie er bisher kaum jemals auf dem oberen Jangtfe-Str.om zu verzeich­nen gewesen ist. Der KreuzerNürnberg" ist den Strom bis Shankau hinaufgedampft, wo noch das KanonenbootLux" ankert: das Kanonenboot Iltis" kreuzt fortgesetzt zwischen Hankau und Shikiang und die beiden FlußkanonenbooteGene­ral" undOtter" haben Tsingtau verlaßen und sichren gleichfalls bei Hankau Stromfahrten aus.

Zeit eine größere Summe, wie in unserem Falle die ersorder- uche Kaution, zu entziehen."

»Mein Gott, Frida, was redest Du da? Dich will ich, wie Du da gehst und stehst. Am liebsten vom Fleck weg nähme ich Dich. Für alles übrige wird natürlich Tante Mollentin sorgen."

»Bist Du dessen gewiß? Daß fie sich vielmehr von spontanen Empfindungen leiten läßt und ganz unberechenbar ist, beweist zum Beispiel ihre seltsame Abneigung gegen Marion. Auch Dir gegenüb« ist fie rechtlich zu nichts ver­pflichtet, wenigstens nicht zu ein« ungeheuren Bevorzugung vor anderen Familienangehörigen.

Illegitime Wohltäter ab« find selten in jed« Lebenslage zuverlässig. Meist kommen sie auch eines Tages mit ein« herrischen Gegenforderung heraus, weil sie sich darin gefallen, willkürliche Vorsehung zu spielen. Möglicherweise plant sie bereits etwas Deinen gegenwärtigen Wünschen ganz Zuwider­laufendes für Dich."

Nein, Frida, hi« irrst Du. Sie ist mir wirklich zuge­tan, hat mir nach Kräften die früh verlorene Mutt« ersetzt und mich allezeit empfinden laßen, daß die Begründung meiner Wohlfahrt ihr Lebenszweck sei."

Sie ist Aristokratin, eine des alten Regime, die sich in den gewaltigen Umschwung des modernen Lebens noch nie­mals gefunden hat, mein Vat« aber gehört einem bürger­lichen Beruf an, und ich selb« bin keine Lilie, die «geben Sonne oder Sturm über sich «gehen läßt.

Ich mühe mich lieber in streng« Arbeit und erringe mir so die LebensbereMigung. Eine derartige Selbsttägtigkeit ab« weiß Fräulein von Mollentin nicht zu würdigen. Schon deshalb wird sie mir entgegen sein und lieber ern Mädchen aus ihren Kreisen an Deiner Seite sehen."

Nein, nein für engherzig kann ich sie nicht halten und ebensowenig in kleinlichen Klassenhochmut verbohrt," ereiferte sich Eberhard.Und ist nicht Deines Vaters Stellung zudem auch gesellschaftlich ganz einwandfrei? Er ist der angesehene Chef ein« geachteten, altbekannten Firma und ein gebildeter, charaktervoller Mann. Wie viele Kameraden haben sich nicht dee Frau aus kaufmännischen od« industriellen Kreisen geholt. Lud DA Uber-" Er lachte wohlgemut.

Die Bsifetzttng König Eduard-

* London, 18. Mai. Um die Aufbahrung

in der Westminsterhalle zu sehen, begannen schon in der Nacht sich große Menschenmengen reihen­weise aufzustellen, und warteten geduldig trotz des strömenden Regens stundenlang. Mit dem Beginn des Fahr- und Omnibusdienstes, sowie des -Ver­kehrs auf den elektrischen Bahnen strömten neue Massen, hauptsächlich aus Arbeitern bestehende, hin­zu, und als die Halle um 6 Uhr geöffnet wurde» waren gegen 10 000 Menschen vor ihr versammelt. Von da ab wurde ein ununterbrochener Menschen­strom langsam durch die Halle geleitet. Um 8 Uhr war die auf den Straßen wartende Menge auf etwa l 00 000 Köpfe gestiegen. . , . ^

* London, l8. Mai. Auf Wunsch des heut-, scheu Kaisers wurde bei der Ankunft der Hohen- zollern in Sheerneß kein Salut gefeuert. Die deut­schen Kriegsschiffe haben die Flaggen Halbstock ge­hißt. Der Kaiser landet morgen in Port Viktoria und begibt sich um halb elf Uhr nach London.

si London, l8. Mai. Die Abordnungen des deutschen Heeres und der deutschen Flotte zu den Beisetzungsfeierlichkeiten sind gestern abend hier ein­getroffen. - Auch Prinz Heinrich traf gestern abend hier ein.

Allerlei.

* DemVogtl. Anz." zufolge sind der 28 Jahre alte Kaufmann Poller aus Ellefeld und seine Frau unter einem Baum vom Blitz erschlagen wor­den.

* Auf dem Dniepr geriet bei Alexandrywsk (Gouv. Jekaterinoslaw) ein von 94 Arbeitern be­setztes Fahrzeug gegen ein Riff: 47 Personen/ sind dabei ertrunken.

* In Wronke (Posen) starb im Alter von l04 Jahren die bis zu ihrem Lebensende geistig und körperlich völlig rüstige Witwe Kendziosbowski.

* In Aache n wurden aus dem Geldschrank der Aachen-Münchener Feuerversicherung über die Pfingsttage 43 800 Mark, wahrscheinlich von inter­nationalen Einbrechern, gestohlen.

Handel und Verkehr.

" Alkessteig-Stadt, 19. Mai. Bei dem am 17. ds. Mrs. nattgefundenen Stammholzverkauf, aus Stadt­wald Enzwald, wurden im Durchschnitt 116,5 Proz. d« Tarvreise erlöst. Ausbot 10 759,86 Mk., Erlös 12 534.35 Mk.

" Reutlingen, 17. Mai. Ter heul. Viehmarkt ver­lief bei den hohen Lebendgewichlpreisen 'ehr stau. Es wurden aufgetrieben (beziv. verkauft): Kühe 185 (67), Preis 230 bis 570 M. Kabeln 173 (85), Preis 115390 M, Kälber 18 (10), Preis 70l'O M. Ochsen und Stiere 243 (180), Preis 425700 M, Farcen 5 (2), Preis 370530 M, Läufer­schweine 36 (15), Preis 3053 M, Milchschweine 238 (127), Preis 2034 M, Pferde 50 (29), Preis 401200 Mark je per Stück.

Witter

am Freilag, den 20. Mai: Wolkig, etwas gewittenchwül keine ernstlichen Entladungen.

Verantwortlicher Redakteur: Yauk ANensteio.

Wenn ich nur mit Dein« gerühmten Selbstständigkeit fertig werde, was, Schatz? Ich fordere es nicht, aber ich hoffe, als meine liebe Hausfrau läßt Du das Malen bleiben."

Sie schüttelte ernst den Kopf.Kann ich nicht versprechen, Eberhard. Das ist stärk« als ich. Ein Leben ohne mein« Kunst, nein undenkbar."

Und hättest Du zu wählen zwischen ihr und mir?"

Sie wurde blaß.Du liebst mich doch. Du wirst mich nicht vor solche harte Wahl stellen. Lieb«."

Ob « fie liebte. Mit dem ganzen Ungestüm sein« heiße» Gefühle zog « sie in die Arme.

Tu, was Du willst, nur vergiß mich nicht ganz üb« meiner gewaltigen Nebenbuhlerin, und steige nicht zu hoch auf Tein« Rnhmesleiter, daß ich Dir imm« folgen kann."

Du Lieb«, Gut«," flüsterte Frida in weich« Rührung Werde ich wirklich einmal Deine Frau, sollst Du nichts ver­missen, was Du au Liebeswalten verlangen darfst. Titane» kraft fühle ich in mir für den großen heiligen DoppeldierH von Kunst und Liebe."

So schwärmte sie. Er schaute verzückt in ihre strahle» den Augen und küßte ihre begeisterten Lippen.

Haben Sie nun auch 'n Bräutigam, Fräulein?" fragt» da ein Helles Sümmchen aus dem Paimenwinkel her.

Erschrocken fuhr das Paar auseinander. Sie hatten natürlich das schlafende Modell völlig vergessen. Nun saß die Kleine hell wach geworden aufrecht zwischen den Kiffen des Divan» und schaute verwu«d«t aus ihr ernstes Mal­fräulein, da» sich lustig von dem schönen Soldaten adküssen ließ.

Der faßte sich denn auch zuerst und lacht«: »Jawohl» kein« Schlaukopf, Fräulein Frida ist Brant. D« «nnst ihr gleich Deine» Glückwunsch auffagen."

Bewahre, das dal noch Zeit." Frida sab wirklich ver­legen aus, als sie nun das Kind vom Sofa herunternahm.

Hältst Du Dir ein Hintertürchen offen?" scherzte er. »Das nutzt Dir nichts. Ein Zurück gibt s nicht mehr, »m «in Zeu«e da ist."

Fortsetzung 'olg:.