sprachen. Nach dem einleitenden Referat des Abg. v. Kiene (Ztr.) ging Ministerpräsident v. Weizsäcker auf die Sache näher ein. Er begrüßte es, daß der Friedrichshafener Fall auch hier zur Sprache gebracht werde, denn derselbe sei in der Presse schief dargesteüt worden, insbesondere habe auch das Organ des Unterbeamtenverbandes, derSchwäb. Eisenbahner", eine skandalöse Verhetzung" getrieben. Die von den Friedrichshafener Unterbeamten beschlossene Re­solution sei, ohne daß der Generaldirektion irgend welche Kenntnis davon gegeben worden wäre, in die Tagespresse gebracht worden, und sie stelle sich lediglich als ein Versuch der Untergebenen dar, einen ihnen nicht genehmen Vorge­setzten zu beseitigen. Die eingeleitete disziplinarische Unter­suchung habe ergeben, daß die Beschuldigungen gegen den Dampfschiffahrtsinspektor, von wenigen untergeordneten Fällen abgesehen, grundlos seien; und wenn die Verwaltung nicht gegen die Teilnehmer an jener Versammlung disziplinarisch vorgegangen sei, so habe sie sich von der Erwägung leiten lassen, daß die Unterbeamten in diesem Falle von anderen verleitet worden und daß sie sich nicht bewußt geworden seien, in welch schwerer Weise sie ihre beschworenen Amts­pflichten durch ein derartiges Vorgehen verletzt haben. Den Erlaß des Ministeriums, der sich an jene Vorfälle anknüpfte, halte er auch jetzt noch in vollem Umfang aufrecht. Es sei hinlänglich bekannt, daß die Regierung, wie auch die Volksvertretung in Württemberg in der Frage der Koalitions­freiheit der Beamten eine durchaus liberale Haltung ein­nehmen, aber es müsse als unstatthaft bezeichnet werden und die Zweite 'Kammer habe dies sowohl im Jahr 1901, wie auch wieder im Jahr 1907 bestätigt, daß die Be- amtenvereinigungen die Vertretung von Sonderintereffen übernehmen, wie z. B. die Beschwerdeführung gegen Vor­gesetzte und die Vertretung in Disziplinarfällen. Eine ge­meinsame Beschwerdeführung sei damals von der Kammer entschieden abgelehnt worden. Im Beamtengesetz haben die staatlichen Angestellten genügende Garantien , gegen eine willkürliche Behandlung -und gegen Ungerechtigkeiten im Disziplinarverfahren; es stehe aber nirgends etwas davon, daß an die Stelle eines Beamten ein Dritter treten und sich so gewissermaßen zwischen den Beamten und seine Vorgesetzte Stelle hineinschieben könne. Die Regierung könne deshalb einem Verein schlechterdings nicht das Recht einräumen, zwischen Staat und Staatsdiener in die Mitte zu treten, um eventuell eine Pression zu Ungunsten der Gerechtigkeit auszuüben. Der Ministerpräsident verwies im Lauf seiner weiteren Ausführungen auch auf die bekannten Vorgänge in Frankreich und Italien und sagte zum Schluß, daß er sich in dem Streben, die Disziplin aufrechtzuerhalten und die geordnete Funktion der staatlichen Einrichtungen zu garan­tieren, sich nicht irre machen lassen werde. In der Debatte, die sich an die Voraussührungen knüpfte, hob zunächst Liesching (Vp.) hervor, daß das Verhältnis zwischen dem Staat ein anderes sei, als das zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Das Haupterfordernis zu einem tüchtigen Beamtenkörper sei die Disziplin, die aber aufgebaut sein müsse auf gegenseitigem Vertrauen. Um ihren Wünschen und Beschwerden den nötigen Nachdruck zu verleihen, müsse den Beamten das Recht eingeräumt werden, diese Wünsche gemeinsam vorzubringen und zu vertreten. Das Beschwerde­recht der Beamten werde nicht immer so anerkannt, wie es der Minister selbst getan; deshalb sollte den Vorgesetzten eingeschärft werden, daß die Disziplin nur aufrechterhalten werden könne, wenn sie das Vertrauen ihrer Untergebenen besitzen. Der Abg. Keil (Soz.) führte zunächst aus, daß auch die Sozialdemokraten die Aufrechterhaltung der Autori­tät des Staates, namentlich in dem minutiösen Dienst der Verkehrsanstalten, für notwendig halten; sie wollen aber keine Disziplin, welche die Selbstachtung des Einzelnen nicht respektiere. Die durch Jahre hindurch gehenden Klagen der Unterbeamten des Dampfschiffahrtsdienstes seien nicht be­

rücksichtigt worden; es sei daher erklärlich, wenn diese An­gestellten sagen, daß sie das Vertrauen zu ihreni Vorgesetzten verloren haben. Der Friedrichshafener Fall sei ein Symp­tom für die systematische Stellungnahme der Vorgesetzten Behörden gegen die Untergebenen. Die Regierung stehe eben immer auf seiten der Vorgesetzten. Einem Konflikt zwischen Staatsbeamten und Regierung werde am sichersten vorgebeugt, wenn die staatsbürgerlichen Rechte oer Beamten nicht, wie es im Friedrichshafener Falle geschehen, einem überspannten Disziplingericht untergeordnet werden. Im Anschluß an einige weitere Bemerkungen des Berichterstatters v. Kiene bemerkte Ministerpräsident v. Weizsäcker noch, daß der Gang der Verhandlungen ihn nicht von der Unrichtig­keit seiner Auffassung zu überzeugen vermocht habe. Nach wie vor stehe die Verwaltung aus dem Standpunkt, daß jede Art von Maßregelung wegen einer ordnungsmäßig vor­gebrachten Vorstellung oder Beschwerde unzulässig sei, und sie habe diese Auffassung durch einen Erlaß, den sie im Anschluß an die berührten Vorkommnisse hinausgegeben, den untergeordneten Behörden erneut zur Kenntnis gebracht. An der weiteren Debatte beteiligten sich noch die Abgg. Körner (B.K.), Graf-Sturtgart (Ztr.), Baumann (D. P.) und Haußmann (Vp.), worauf der folgende, von Mitgliedern aller Parteien unterschriebene Antrag einstimmig angenommen wurde, die Zweite Kammer möge aussprechen:Dem in dem Beschluß der Kammer vom 16. Juli 1907 niedergelegten Grundsatz, daß den Beamten eine geordnete Geltendmachung gemeinsamer Wünsche gestattet sein soll, entspricht die Zu­lassung gemeinsamer Beschwerden oder Vorstellungen einer Mehrheit oder Gruppe von Beamten gegen die sie gemein­sam in Mitleidenschaft ziehenden dienstlichen Maßregeln." Hierauf wurde abgebrochen. Dienstag nachmittag Fortsetzung.

Landesnachrichten.

js Calw, 12. Juni. An der Straße CalwKentheim wurde in die Menageküche der Baumwollspinnerei einge - brachen und neben Eßwaren und Bestecken die Kasse der Köchin gestohlen. Wie die hinterlassenen Spuren zeigen, waren es zwei Diebe, die auf Fahrrädern angefahren kamen.

K Neuenbürg, 12. Juni. Durch ein Schadenfeuer sind in Bieselsberg 4 Familien obdachlos geworden und haben fast ihre ganze Fahrnis verloren. Das Feuer entstand im Hause des Bauern Nothacker und ergriff auch dasjenige seines Nachbars Schröter.

js Herrenberg, 12. Juni. Der Gäubote bestätigt, daß sich eine Abordnung von Wählern aus den verschiedensten Berufssländen gestern bei Oekonomierat Ru off in Nieder­reithin eingefunden und erkundigt hat, ob er eine ihm etwa angetragene Landtagskandidatur anzunehmen bereit wäre. Ruoff hat sich nicht ablehnend verhalten und Bed en kz eit ausgebeten.

js Tuttlingen, 12. Juni. Zwischen Oberflacht und Durchhausen wurde in vergangener Nacht der in den sechziger Jahren stehende Viehhändler Hermann Ganter von Durch­hausen erschlagen und beraubt. Der Ermordete, der ein Stück Vieh nach Durchhausen führte, ist verheiratet und Vater von sieben Kindern. Vom Täter fehlt jede Spur.

js Durchhansen, OA. Tuttlingen, 13. Juni. Ueber den Raubmord verlautet näherfolgendes: Der auch in weiten Kreisen bekannte angesehene und beliebte, im 64. Le­bensjahr stehende, verheiratete Viehhändler Hermann Ganter ist auf der Straße von Oberflacht hierher auf Oberslacht'er Markung, unweit dem Grenzstock ermordet und beraubt wor­den. Ein von Oberflacht gebürtiger Schreinergeselle, der bei Schreinermeister Ganter hier in Arbeit steht, und jeden Morgen von Oberflacht hierher kommt, brachte die erste Mitteilung von der schrecklichen Bluttat. Er fand die Leiche, noch mit

den Füßen auf der Straßenböschung, im übrigen rücklings im Chauffeegraben liegend. Der Ermordete hatte sich am Freitag morgen mit zwei Fuhrwerken, seinem eigenen und dem des Gasthofbesitzers Schvrpp zum Hirsch, in Begleitung seines Sohnes Hermann und des Dienstknechtes aus dem Hirsch nach Mülheim a. D. begeben um Steine zu holen, die er zu seinem eigenen größeren Neubau benötigte. In seiner Eigenschaft als Viehhändler hielt er sich länger in Mülheim auf als die beiden Fuhrwerke. Wie es heißt, hatte er einen Mann von Koblingen bestellt, der ihm von dort eine Kuh nach Mülheim bringen sollte, was, wie es scheint, auch der Fall war, denn Ganter traf, wie der Besi­tzer des Gasthofes zum Schwarzen Bären in Tuttlingen be­richtet, um 6 Uhr nachmittags mit einer Kuh dort ein und machte, sich mit andern Gästen angenehm unterhaltend, kuP Rast. Zuletzt hielt er sich auch noch in der Krone in Ober- flacht auf, von wo er sich als einziger Gast zwischen^/, und ^11 Uhr auf den Heimwg begab. Die schreckliche Tat dürfte demnach, da die Leiche etwa 1 st? Kilometer von diesem Ott entfernt gefunden wurde, etwa um 11 Uhr begangen worden sein. Bei der Leiche lag ein Schirm. Ein weiterer Schirm und der Hut lagen einige' Schritte davon entfernt. Die Kuh wurde in der Nähe der Oberflachter Zügelhütte einge­fangen. Als Viehhändler führte der Ermordete immer ziemlich viel Geld bei sich. Er soll, als er sich auf dem Heimweg begab, noch drei Hundertmarkscheine und in einer Blase Gold, im ganzen gegen 500 Mark bei sich gehabt haben. Allem Anschein nach ist ihm der Schädel eingeschlagen worden. Anhaltspunkte über den oder die Täter fehlen immer noch. Die Obduktion der Leiche wurde gestern nachmittag in An­wesenheit des Staatsanwalts Frank von Rottweil vorge­nommen.

js Stuttgart, 12. Juni. Die Deutsche Reichspost gibt ihren Lesern folgendes bekannt: Mit dem 1. Juli 1909 geht, auf Grund freundschaftlichen Uebereinkommens zwischen der Firma I. F. Steinkopf und der Konservativen Partei Verlag und Druck der Deutschen Reichspost auf Th. Körners Buchdruckerei über. Die Redaktion der Zeitung, die künftig nur der konservativen Partei verantwortlich ist, wird durch den Eintritt des Herrn Adam Röder, früher langjähriger Chefredakteur der Konservativen Badischen Post in Karls­ruhe und des Rheinischen Kutters in Wiesbaden, verstärkt. Da der verdiente, seither verantwortliche Redakteur Fr. Schrempf wegen seiner Inanspruchnahme als Sekretär der konservativen Partei und als Landtagsabgeordneter sich nicht genügend der Zeitung widmen kann, wird künftig Herr Adam Röder als verantwortlicher Leiter des Blattes zeichnen. An der Tätigkeit des Herrn Schrempf bei der Zeitung wird durch diese in seinem vollen Einverständnis erfolgende Ueber- tragung der Verantwortung nichts geändert.

jj Steinhetm a. d. M., 13. Juni. Wie die Stuttgarter Morgenpost berichtet, hat sich hier in seiner Wohnung der schon längere Zeit bei der Murrkorrektion beschäftigte Regie­rungsbaumeister Ernst Mayer infolge gemütlicher Verstim­mung durch Ueberarbeitung erschossen.

* Heilbronn, 12. Juni. Zu einer angenehmen Be­reicherung des Festprogramms zum Kreisturnsest (31. Juli bis 2. August) hat sich die hiesige Rudergesellschaft Schwaben erboten, die eingedenk ihrer langjährigen freundschaftlichen Beziehungen zur Turngemeinde am Festsonntag, abends 7 Uhr, eine Bootsauffahrt veranstalten wird. Dies wird namentlich allen denjenigen Festbesuchern ein anziehendes Schauspiel werden, welche den Wassersport noch nicht kennen. Zu den geplanten vier Turnfahrten (Maulbronn, Marbach, Heidelberg, Weinsberg) wird auf vielseitigen Wunsch eine weitere nach Hall (Einkorn) eingelegt.

js HeMronn, 12. Juni. Die Schultheißenwahl in Tal­heim ist, wie jetzt bekannt wird, nicht ohne ein schweres Unglück abgelaufen. Nach der Verkündigung des Ergebnisses wurden Böllerschüsse abgefeuert, wobei ein Böller zersprang

Senkte Hebelt.

Vas du geträumt in grüner Iugend.

Das mache wahr durch Männertugend - Die frühsten Träume täuschen nicht.

Doch wisse, Träume sind nicht Taten.

Dhn' Arbeit wird dir nichts geraten.

Die Tugend trägt ein ernst Gesicht.

Ernst Moritz klrndt.

Marga.

Roman von C. Crone.

Fortsetzung (Nachdruck verboten.)

Ten Tag über war sic im Zimmer geblieben, umsomehr freute sie sich jetzt aus die frische, windstille Luft.

Frohgemut wunderte sie neben dem Muhmchen durch die Straße.

In der Nähe des Konzcrthanses nahm der Verkehr an Lebhaftigkeit bedeutend zu. Wagen und Fußgänger erschwerten das Fortkommen.

Tie beiden Damen mußten etwas stehen bleiben, ehe sie vorbei konnten, um durch eine Seitenthür in das sogenannte Künstlerzimmer zu gelangen.

Gerade indem sie an dem Hauptcingang vornbergingen, betrat eine schlanke Männergestalt den hell erleuchteten Vorraum. Marga konnte einen halblauten Ausruf nicht unterdrücken.

Was hast Du?" fragte die alte Dame.Bist Du aus­geglitten, oder niit Deinem Fuß umgckuickl?"

Nein, Muhmchen. Mir war ec-, als träume ich mit offenen Augen. Im Mondlicht sieht mau öfter Gespenster", lachte sie.

Das .Konzert nahm seinen Anfang und der gewohnte Beifall folgte den Liedern, die den sangesfrohen Lippen entströmten, aber die Macht der Kunst reichte zur Zeit nicht hin, die entstandene Gespenstersurcht zu bannen.

Eine bebende Unruhe hatte sich des Gemüts der jungen Künstlerin bemächtigt: sie fand den Mut nicht wie sonst, die Augen frei zu erheben und in der ersten Pause zog sie sich eilig in das Zimmer zurück.

Wie blaß Du bist, Kind", flüsterte das Muhmchen besorgt. Bist Du krank, dann höre mit dem Singen auf. Ich möchte Dich nach Hause bringen, Dir beben ja alle Glieder."

Es geht gleich vorüber", nickte Marga der Geängstigten zu. Sorge Dich nicht, es ist nur das schimmernde Licht drinnen, das mich angegriffen hat."

Als Marga kurz darauf wieder den Konzertraum bettat, hatte sie sich zwar äußerlich in der Gewalt, aber das Herz schlug ihr znm Zerspringen.

Jetzt war sie fest überzeugt, daß Graf Arco sich unter den Zuhörern befand. Sie wußte, daß sie ihn sehen würde, wenn sie den Blick hob.

Sie mußte versuchen, den Bann zu brechen und so glitten die schönen Augen über das bewegliche Meer, das den Saal füllte, bis üä den jungen Grasen erblickten, der unverwandt nach ihr hinsah.

Barmherziger Himmel, laß mich nicht sinken!" drängte es sich wie ein Hauch hinauf in den ewigen Raum.

Mit übermenschlicher Anstrengung zwang Marga die Stimme, zu gehorchen. Die Töne trugen gleichsam allen ihre Grüße zu und umschmeichelten Seele und Sinne mit ihrem unvergleichlichen Klang.

Der Jubel, der ihr den Dank brachte, konnte nicht, wie sonst, die Künstlerin zu einer Spende aus der Fülle ihres Reichtums bewegen. Mit ungewohnter Hast ließ sie sich den Mantel um die Schultern legen, um nach Hause zu eilen.

Wie im Fieberfrost schlügen ihre Zähne gegeneinander.

Komm, Muhmchen", bat sie eifrig.Ich möchte fort."

Ich habe schon einen Wagen besorgt, Kind. Ich stecke Dich gleich ins Bett und Du trinkst eine ordentliche Tafle Flieder- thee. Fliederthee Hilst für alles." '' ' v " '

Versuchen wir es, Muhmchen."

In der Stille der Nacht erkämpfte das erregte Gemüt sich wieder die Ruhe. Im Sonnenlicht des nächsten Tages kehrte die Zuversicht zu de: eigenen Festigkeit zurück, und als Marga mit dem alten, frohen Lächeln die Muhme begrüßte, schwur diese, überzeugter denn je, zur Fahne ihres untrüglichen Heilmittels des Fliederrhees.

Marga, gewohnt, jetzt alles mit Fanny zu teilen, wollte gleich der Freundin schreiben und ihr das Ereignis des gestrigen Abends erzählen. Allein, als sie den Briefbogen vor sich liegen hatte, konnte sie doch nicht den Anfang in die Form zwingen, die ihr die rechte dünkte. Sie fing ein paar Mal, an, aber sie fand die Worte nicht und als sie die Feder fortlcgte, um sich die Sache zu überlegen, versank sie in Träumereien, die sie der Gegenwart ganz entrückten.

Nach geraumer Zeit schob Marga den Briefbogen beiseite. Es war besser, noch zu warten. Vielleicht hatte sie garnicht das Recht, den Aufenthalt Graf Arcos zu verraten. Wolle er, daß man in der Residenz wissen sollte, wo er sich aushielt, so war ja nichts leichter, als daß er selbst darüber berichtete.

Nein, es war besser, nichts zu sagen.

Das letzte Konzert stand bevor. Auf Anordnung des Muhmchens hatte Marga sich gleich nach dem Mittag auf das Ruhebett gelegt, die alte Dame hatte sie zugedeckt, war dann leise hinansgegangcn, und hatte die Thür zum 'Nebenzimmer ge­schlossen, daß nichts die tiefe Stille störe, diedem Kinde" einen stärkenden Schlaf bringen sollte.

Trotz aller Bemühung von Seiten der alten Dame schien es nicht, daß Marga Ruhe finden sollte.

Auf dem niedrigen Lager ansgestreckt, die Hände unter dem Kopf, starrte sie unverwandt zur Decke hinauf, als bewundere sie