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bloß eine Ergänzung der in Bosnien stehenden Truppenteile .angeordnet worden.

Im ungarischen Abgeordnetenhaus

gab gestern eine Interpellation des Abgeordneten Nikolaus Szemere Anlaß zu lebhaften Ovationen für den -rutschen Kaiser. Szemererichtete an den Ministerpräsidenten die Frage, ob er geneigt sei, seinen Einfluß auf die Leitung der auswärtigen Politik dahin geltend zu machen, daß diese nicht der Passivität verharre, sondern aktive Politik mache. Ter Redner führte aus:Wir brauchen vor dem europäischen Konzert nicht zu erschrecken. Italien wird den Dreibund nicht sprengen. Deu.schland steht nns zur Seite, und Kaiser Wilhelm hält neben uns aus in echt germanischerTreue. Bei diesen Worten brachen die Abgeordneten ohne Unterschied der Par­tei in Eljenruse auf Kaiser Wilhelm aus. Die Inter­pellation wurde vom Ministerpräsidenten in der gestrigen Sitzung nvch nicht beantwortet.

Wien, l 8. März. In Lemberg wurde kurz vor Abgang des Krakauer Zuges der Oberst im russischen Ge­neralstab, Rotiszin, von 5 Polizeiagenten verhaftet Er steht unter dem Verdacht der Spionage. Es ist nicht bekannt geworden, ob er Dokumente bei sich trug. Er war im Begriff nach Warschau abzureisen. Man vermutet > schon seit einiger Zeit, daß er Spionagedienste für den War­schauer Generalstab organisierte.

Konstantinopel, l8. März. Nach Angabe der Pforte wird die zweite Dampferladung serbischen Kriegsmaterials gründlich geprüft werden. Nur Ausrüstungsgegenstünde, nicht aber Waffen und Munition, werden durchgelassen.

I» Berliner diplomatischen Kreisen beurteilt man die Lage andauernd pessimistisch. DieNat.- Ztg." erfährt dazu: Oesterreich wolle mit seiner ent­scheidenden Antwort nach Belgrad noch einige Zeit warten, um in seinen Rüstungen sortschreiten zu können, und um den Erfolg abzuwarten, den eine nochmalige Vorstellung der Mächte in Belgrad zeitigen werden, daß auch Rußland in Belgrad nochmals zum Frieden nehmen werde. Vor 23 Tagen dürste also irgend eine Entscheidung nicht zu erwarten sei». Wenn die deutsche Regierung in der ganzen Angele­genheit nach außen erkennbare Schritte nicht unternehme, so sei sie doch fortgesetzt im Interesse des Friedens tätig, dessen Erhaltung nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge freilich fraglich erscheine.

Die Haltung Rußlands.

Petersburg, 18. März. Es bestätigt sich, daß Ruß­land zum Rückzuge bläßt, da es kategorisch erklärte, sich nicht in einen Krieg eininischen zu wollen. Eigentlich ist die letzte russische Note nur Deckung dieses Rückzuges. Rußland will keinerlei Vermittlerrolle übernehmen.

Hauptsächlich ist man hier besorgt, Rußland vor einer Einmischung in einen eventuellen Krieg zwischen Oesterreich und Serbien zu bewahren.

Die Anerkennung Bulgariens.

Wie nach einem Telegramm des Wiener Korr.-Bureaus aus bulgarischen Regierungskreisen verlautet, hat die bul­garische Regierung die russische Regierung ersucht, den übrigen Großmächten die so so rti ge An er ken n- ung Bulgariens vorgeschlagen, 'nachdem die Kompen­sationsfrage bereits im Prinzip entschieden sei.

Der Poftftreik in Paris.

Ter Pariser Postbeamtenstreik dehnt sich weiter ans. Die Postbeamten für Drucksachen im Zentralpostamt stellten gestern vormittag die Arbeit ein und hinderten die Brief­träger am Austragen der Briefe. Tie Streikenden veran­stalteten lärmende Kundgebungen.

Infolge des Ausstandcs der Telegraphen- und Telephon­beamten, sowie der Briefträger herrscht allgemeine Ver­wirrung. 3 Millionen Briefe liegen da, ohne befördert zu werden. Die Bewegung dehnt sich nach allen Seiten Frankreichs aus. In den meisten großen Städten ist der Generalausstand beschlossen worden. Die Militärtelegraphisten sind ihrer Aufgabe nicht gewachsen. Tausende von De­peschen werden mit der Eisenbahn über die Grenze geschickt und dann von dort aus telegraphiert.

Paris ist von der übrigen Welt vollkommen abge­schnitten. Aus dem Hauptpostamt kam es gestern zu heftigen Auftritten, indem 600 Drucksachenboten die Briefträger von der Arbeit abhalten wollten. 200 Schutzleute und Gardi­sten wurden aufgeboten, um die Drucksachenboten aus dem Postamt zu entfernen. Die Bestellung der Briefpost hat vollständig aufgehört. Der Minisrerrat hat beschlossen, die Briefträger durch Soldaten zu ersetze»,

Vermischtes.

-r. Anpassungsvorgünge bei Krankheiten. Daß der Organismus, auch nachdem anscheinend lebenswichtige Or­gane verloren gegangen sind, im stände ist, weiter zu leben und seine Funktionen zu erfüllen, beruht auf der wunder­baren Anpassungsmöglichkeit der gesunden Körperteile an die kranken, indem die gesunden Organe die Arbeit und die Leistungen der außer Tätigkeit gesetzten übernehmen. Ein Mensch, der die rechte Hand verloren hat, vermag relativ leicht den Gebrauch der linken Hand derart auszubilden, daß sie fast alle Funktionen der rechten Hand mehr oder minder vollkommen leisten kain. Bei den Blinden verfeinert sich der Tastsinn, so daß e- zum Wiedercrkennen von Schrist-

zeichen verwendet werden kann, der Gesichtssinn verschärft sich bei den Tauben für die Lippenbewegung sprechender Personen derart, daß sie die Rede vom Munde ablesen können. Für den Arzt ist es nun, wie Prof. Gerhardt in Basel in seiner akademischen Antrittsvorlesung ausführte, sehr wichtig, daß auch im Innern des Körpers sich derartige Ausgleichs- und Ersahvorgänge abspielen. Am besten be­kannt ist das Verhältnis bei Herzkrankheiten. Wenn durch Krankheit eine Störung in dem kunstvollen Ventilapparat dieses Organs herbeigeführt wurde, dann wird die Wirkung des Klappenfehlers regelmäßig dadurch ausgeglichen, daß derjenige Teil des Herzens, welcher es nach der Lage der Dinge vermag, intensiver arbeitet, er nimmt an Masse zu und ver­größert sich. Auch an besonderen muskulären Organen macht man dieselbe Warnehmung. Verengerungen der Speiseröhre, des Magenausganges, des Darmes führen in dieser Weise regelmäßig zur Muskelzunahme der oberhalb der Verengung gelegenen Abschnitte. So erklärt sich auch die merkwürdige Erfahrung, daß der Ausfall der Tätigkeit des Magens für das Gedeihen des Körpers fast gar keine Schädigung bringt. Menschen, denen wegen einer Magen­geschwulst fast der ganze Magen herausgeschnitten wurde, können unter Umständen geheilt, weiterleben und an Gewicht zunehmen. Ganz dasselbe hat man gesehen bei Leuten, bei denen teils in Folge hochgradiger Schleimhanterkrankung, teils in Folge nervöser Störung der Magen zwar erhallen war, aber seine Hauptfunktion, die Erzeugung des verdauen­den Saftes, vollständig eingebüßt hatte, bei denen die Speisen, die man nach einer halben Stunde durch Magen­ausspülung wieder zum Vorschein brachte, ganz unverändert waren. Solche Leute halten sich jahrelang leistungsfähig, sie nützen die Nahrung ebenso gut aus, wie der Gesunde. Tie Arbeit des Magens wird eben in diesen Fällen in sehr weitgehendem Maße durch die anderen Verdaunngsorgane übernommen, teilweise durch den Darm, teilweise durch die Bauchspeicheldrüse. Auch vom Darm, nainentlich vom Dick­darm, können größere Partien entbehrt werden. Nach den Erfahrungen der Chirurgen ergiebt sich, daß auch der Dünn­darm um mindestens 2 Meter, um ein Drittel seiner Länge, verkürzt werden kann, ohne daß Leben und Ernährungs­zustand zu leiden brauchen. An der Leber findet man, wenn ein Teil des Organs ausgeschaltet ist, eine Größen­zunahme des Zurückbleibenden. Aehnlich liegen die Ver­hältnisse bei den Nieren, wenn eine Niere krankhaft zer­stört oder entfernt ist, so vermag die andere die Funktion der­selben zu übernehmen. Bei der Lungenentzündung vermag der Mensch auch die Atmung mit der einen gesunden Lunge bewerkstelligen. Auch im Gehirn spielen sich Ausgleichsvor­gänge ab.

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