Für die Frauenwelt.

Die Haut als Gesundheitswächter.

Ern arabischer Arzt sagte zu seinem Patienten: Wir sind unserer drei: du, ich und die Krankheit. Halst du dich zu- mir und folgst mir, so werden wir die Krankheit besiegen, hältst du dich zur Krankheit, d. h. folgst du deinen Gelüsten, w wird uns beide die Krankheit besiegen.

Die Haut versteht gewissermaßen das Amt eines Ge» fundheitswächters, indem sie bei vielen Erkrankungen zuerst auf das Vorhandensein, auf die Art und vielfach auch auf den Ursprung einer Erkrankung hindeutet. Ein Arzt an einem Krankenhaus für Hautkrankheiten und Krebs in Newyork, Dr. Bulkley, hat über die Warnungsfignale, die von der Haut ausgehen, einen lehrreichen Aufsatz oer» öffentlich^ worin die Krankheitserscheinungen, die sich an der Haut zeigen, ziemlich vollzählig berücksichtigt find. Die Erörterung beginnt mit dem Ekzem, einer Krankheit, die im Deutschen gewöhnlich als nässende Hautflechte bezeichnet wird. Dr. Bulkley weist gerade an diesem Beispiel nach, wie die Behandlung einer Hautkrankheit zu einem bedenk­lichen Mißerfolg führen kann, wenn sie eben lediglich als Hautkrankheit, nicht aber gleichzeitig als Merkmal einer Erkrankung des ganzen Organismus aufgefaßt wird. Er behauptet, das Ekzem sei fast immer ein Zeichen nervösen oder physischen Zusammenbruchs, und eine sorgfältige Untersuchung des Kranken werde oft schwere Jrrtümer in seinen Lebensgewohnheiten aufdecken, deren Fortsetzung eine dauernde Heilung an sich unmöglich machen würde. Eine sehr große Verbreitung besitzt eine andere Haut­krankheit, die von der Wissenschaft als Akne, im Volks­mund gewöhnlich als Finne bezeichnet wird. Sie wird in vielen Fällen auf die leichte Achsel genommen und als eine unangenehme Begleiterscheinung gewisser jugendlicher Jahre betrachtet, während sie oft als ein Warnungssignal aufgefaßt werden sollte, dessen Vernachlässigung recht un­klug sein würde. Sie deutet nämlich häufig auf schwere Stoffwechselstörungen, die mit Fehlern in der Ernährung und in der Lebensweise Zusammenhängen. Noch leicht­sinniger ist das Urteil über die Schuppenflechte, die man zuweilen sogar geradezu als einenGesundheitsausschlag* angenommen hat, weil so viele Leute dabei, wenigstens bei einem oberflächlichen Beobachten, völlig gesund er­scheinen. Hier ist die Tatsache zu berücksichtigen, daß ein wiederholtes Auftreten dieser Flechte zu großer Nerven- verstopfung führen kann. Dasselbe wäre von andern krankhaften Veränderungen der Haut zu sagen, die nicht sogleich genannt werden können. Nur eine sei noch hervor­gehoben, die gleichfalls häufig in ihrer Bedeutung unter­schätzt wird, nämlich das Auftreten von Hautgeschwüren. Mit Bezug auf diese heißt es gewöhnlich ganz einfach, es hat eine kleine Verunreinigung an einer winzigen Ver­letzung der Hautoberfläche geschehen, und der dadurch ver» ursachte Vorgang habe weiter nichts zu bedeuten. Man sollte aber daran denken, daß das Vorhandensein der Eiterbakterien immer eine starke Gefahr weiterer An­steckung bedeutet, und daß man sich darum doch mit diesen Dingen mehr in acht nehmen sollte, als es gewöhnlich geschieht. Dr. E. M. Thomas.

Wie pflegen wir unser Jüngstes.

l Der Säugling muß den Tag über regelmäßig alle zwei bis drei Stunden Nahrung bekommen und soll sogar. , obwohl dies manchen jungen zartbesaiteten Müttern schwer werden mag, zur Nahrungsaufnahme aus dem Schlafe geweckt werden. Wird dieses Verfahren genau durchgeführt, ho werden die Mütter auch meistenteils durch eine unge«

Schwarzwälder Sonntagsblatt.

störte Nachtruhe belohnt. Seid nicht zu nachgiebig, ihr jungen Mütter, und lastet euren Stammhalter des Nachts ruhig eine halbe Stunde schreien. Wenn der Bruder Studio auch schreit: »Mer her, oder ich fall' um!" er fällt doch nicht um, wenn er das Bier auch nicht bekommt. Ebenso hört euer Baby, das vermeintlich nach Nahrung schreit, mit seinem Nachtkonzert auf, sobald ihr es in bezug auf die Windeln »aufs Trockne* gesetzt habe. Das Kind­chen gewöhnt sich dann auch in nicht allzu langer Zeit daran, die ganze Nacht hindurchzuschlafen.

Blumen im Zimmer.

Rankender Steinbrech.

Diese Pflanze heißt Rankender Steinbrech, wird in manchen Gegenden auch Jehovablümchen genannt, der Gärtner nennt sie LaxitraZa sar- mentosa. DieHei- mat unseres Ran­kengewächses ist das ferne Ostasien China und Japan, wo man sie auf den Dächern der niedrigen Häuser anpflanzt, sodaß die Ranken mit ihrem Blättergrün an der Frontwand herabhängen.

Schon diese Ver­wendung deutet an, daß der Stein­brech äußerst an­spruchslos ist, na­türlich gedeiht er mn so besser, wenn er ab und zu eine Düngung erhält.

Er muß aber regel­mäßig feucht ge­haltenwerden,darf aber keinesfalls zu viel Wasser erhal­ten. da er dann von Fäulnis be­fallen wird. Die

langen Blütenrispen tragen weiße, im Schlunde gekbe, ge­fleckte Blütchen; sie erscheinen von Ende Mai bis August. Vermehrt wird unsere Zierpflanze durch die Ausläufer, die sehr leicht anwurzeln: auch die Samenanzucht gelingt leicht. Die reizende Blume ist jeder Hausfrau, die Floras schönen Geschöpfen einen Platz im trauten Heim gönnt, angelegentlichst zu emvfeblen.

Vvm Baden Kranker.

Sollen Kranke, seien es Erwachsene oder Kinder ge­badet werden, so machen sich oft mit dem Transport bis zur Badewanne mancherlei Unbequemlichkeiten geltend, die für die Kranken oft eine Qual bedeuten. Auch der Zärt­lichste wird, wenn er einen Kranken auf dem Arme tragen

soll, so fest zu­greifen müssen, daß er ihn in der Gewalt be­hält, daß dem Bedauerns­werten alsokein Unfall passiert. Beim Nieder­legen in die Badewanne ist die Möglichkeit

anzustoßen und Schmerzen zu bereiten noch größer. An - diesem Grunde sollte von solchem Transport Abstand ge­nommen werden. Auf unserer beistehenden Abbildung ist gezeigt, wie leicht es möglich ist, einen Kranken zum Bad zu bringen und ihn hineinzulegen. Bei unserem Beispiel handelt es sich allerdings um ein Kind, das nicht so be­sonders schwer ist Soll ein Erwachsener ins Bad gelegt werden, so dürste es sich empfehlen, statt eines Lakens, Bettuches oder dergl. zwei oder drei zum Tragen der Last zu nehmen. Dann wird es auch notwendig sein, kräftigere als Frauenhände den Samariterdienst oerächten zu laste». Während des Bades bleibt der Kranke auf dem Tr a g - tuch liegen, wird mit ihm hinausgehoben und dmm mrf bereit- gehaltenen trockenen Tüchern niedergelegt miü abgetrockneh worauf er diesen ins Bett gehoben wird. So ist jede Gefahr ausgeschlossen.

Praktische Handarbeiten.

Borte in Flachstickerei.

Unsere Stickmustervorlage stellt eine Borte dar, die als Verzierung zu den verschiedensten Bekleidungsgegenständen dienen kann, bei Blusen als Aus­putz, bei Schürzen aus Wolle und Seide als Garnie­rung. Die Sticke­rei kann auch aus beliebigem Ma­terial hergestellt werden. Sind gut

abschattierte Far- ^

ben gewählt, so empfiehlt es sich, auf leichten Borlestoff zu sticken. Solche Borten können auch als Zierde des unteren Rocksaumes und der Taille Verwendung finden. Sie

Ein Wirtschaftskorb.

Wenn die Hausstau ihre hauswirtjcha>..;che Arbeit, soweit sie sich auf die Reinigung der Stuben, Möbel und Fenster bezieht, verrichtet, wird ihr ein Korb, wie der bei­stehend abgebildete von großem Nutzen sein. Es ist alles darin, was ge­braucht wird. Ein sol­cher Korb kann leicht hergestellt werden, wenn ein Wachstuchssteifen im Innern mit ein paar kleinen Stiften angenagelt wird; jede Abteilung wird durch Einschlagen einiger Nägel hergestellt. So ist denn alles bei der Hand, und die Arbeit kann flott von statten gehen.

Kleine Winke.

Waschkörbe bestreicht man vorteilhaft mit weMvL Farbe, sowohl von innen als auch von außen, das hat nicht nur dm Vorteil oer Sauberkeit und hübschen Aussehens, sondern verhindert auch das Stockigwerden der Körbe.

Putzpulver für Fensterscheiben und Spiegel 68 Gramm feinste Schlemmsteide, 30 Gramm Tripel uns 16 Gramm Bolus werden zusammengemischt. Zur An­wendung wird ein feuchter Lappen in das Pulver einge­tupft und doch Glas damit abgerieben.

Sür unsere Jugend.

Die Tage sind ja Blätter nur Im Buche deines Lebens.

Füll sie mit guten Laten an Und Wirken reinen Strebens.

Daniel Landers.

Wie lernt Hänschen malen.

Alles will gelernt sein, auch das Hmmalen kleiner Bilder, wie ihr Knaben und Mägdlein sie so gern auf das Blättlein zeichnet. Aber das Lernen ist gar so schwierig nicht. Wenn wir die Sache einmal von Anfang an be­sprechen, werdet ihr sehen, daß man gar leicht zum Ziele kommt. Also malen wir ein Gockelbähnchen, eine jener kleinen Kickerischreier, die uns des Morgens so kräftiglich erinnem, daß der Tag angebrochen ist. Wir gehen da

von etwas ganz Bekanntem aus. Unser Gockelhahn ist bei Herr und Familienvater des Hühnerhofs, seine Fra» Gemahlin ist die Henne, die Beschererm aller der Eier die wir Menschen mit Behagen genießen. Wie ein E aussieht, das weiß natürlich jeder nnd natürlich könnt ih, alle eins malen. Gut, und daran kommt ein scköne,

Haren nach oben, unten dra ein paar Füße; das geht seh schnell und macht keine Kops schmerzen, denn auf unserer Bild ist's ja oorgezeichne Nun weiter einen, dann noc drei kühne Bogenstriche Hinte am Ei und der Hahnenschwej ist auch fertig, am Kopf noc . , . ,. einen Bart, einen Kamm uni

nur sehen schon genau, was da werden wird. Auch da- Flugelvaar ist mit einigen Strichen gezeichnet. Schließt kann auch noch etwas nachgeholfen werden, bis unse Hahn stolz bahinschreitet. wie auf der letzten unserer kstinei Malsiudien. Damit ist der Hahn fertig. Er ist ganz wo m der Wirklichkeit aus dem Ei entstanden. Und nun liebe Kinder macht's nach. Sollte einer oder eine untei euch Talent haben, ähnliches zu entwerfen, z. B. au- einem ein Äffchen, aus einem 6 einen gehenden Mam und so weiter entstehen zu lassen, dann hat er gewiß sein, Freude daran und kann sich und den Spielkameraden ein, lustige Stunde bereiten.

Nicht quälen.

Das Töten von Insekten zu Sammelzwecken führt be- ,nders bei Anfängern oft zu Tierquälereien, well sie mcht ästen, wie manche Schmetterlinge, besonders dickleibige jachtschmetterlinge, zu löten find. Die Mittel, die m den ehrbüchern angegeben stehm, find vielfach abscheulich, so as Töten vermittels glühender Nadel. DaS beste Mittel, tachtschmetterlinge zu Men. besteht darin, daß man den ieren 4 bis 6 Tropfen Benzm auf den Kopf schüttet. )as Benzin tötet sie augenblicklich und ohne Schmer», lber Benzin ist feuergefährlich; daran denke man.

Was sollen wir spielen?

Die Herren aus dem Mohrenland. Zwei .Knaben, welche die »Herren aus dem Mohrenlande" oorstellen. kommen singend auf die anderen zumarschiert. Dann rufen die ersten: »Holla, holla!* Die andern:Wer ist da? Die ersten:Meister und Geselle, Butter aus der Kelle.* Die andern:HM ihr auch ein Handwerk ge- lernt? Die ersten:Ja.* Die andern:Mit weichem Buchstaben fangt es an?* Die ersten nennen den Anfangs­buchstaben und ahmen das Handwerk nach. Wird es er­raten, so müssen dieHerren aus dem Mohrenland* zurück­laufen. Werden sie dabei ergriffen, so kommen sie zu den andern, und die, welche die HeidenHerren aus dem Mohrenlande' gefangen haben, stellen nun diese vor.

Die Kätzchenjagü.

Eines von den Kindern istMiau* und entfernt^ sich, um ein Versteck zu finden. Während dieser Frist geht die Gesellschafs, die vorher eine Anführerin gewählt, aus. um den Miau zu fangen. Sie kommt in die Gegend, wo sie ihn zu finden glaubt, und entdeckt ihn nicht: die Gegend wird umstellt, die Anführerin fordert den Miau auf, sich hören zu lasten, die übrigen wiederholen diese Auf­forderung. Während man aber in Begriff steht, nach dem gegebenen Zeichen schnell zuzufahren, um den Miau zu erwischen, erschallt von einer ganz anderen Seite der j lockende Ton. Die Gesellschaft läuft nun schnell nach der! Gegend, woher der Ruf ertönt. Aber schon hat der Miau eine dritte Stelle gefunden, und die Sucherinnen sehen ftch abermals getäuscht. Das geht nun so lange fort, bis Miau eingefangen ist.