der Tistriktskommission des ersten Bezirks Oberndorf festgestellt, daß allerdings ein Wähler 20 Minuten hinter dem Absonderungsraum sich befunden habe, um die Zahl und Person der Abftimmenden zu kontrollieren, daß aber hievon die Wahlkommission keine Kenntnis hatte. Sobald sie darum erfuhr, sollte die Beseitigung des in Frage stehenden Wählers verfügt werden. Dieser war aber bereits aus dem Wahllokal verschwunden. Während des genannten Zeitraums mögen etwa 10 bis 15 Personen abgestimmt haben.
ss Balingen, 30. Juli. Jn Engstlatt ist der Fuhrmann Gottlob Stierle beim Langholzfahren dadurch verunglückt, daß ihm einige Stämme über den Leib rollten. Er hat Rippenbrüche und sonstige Verletzungen erlitten.
' Stuttgart, 30. Juli. In der heutigen Sitzung der bürgerlichen Kollegien wurde der Hauptetat der Stadtverwaltung für 1908 beraten, der ein recht ungünstiges Bild bietet. Bei Mk. 27,858,600 Ausgaben besteht ein durch Steuern zn deckendes Defizit von Mark 10,346,000. Der Mehrbedarf ist vor allem durch Neubauten von Schulen veranlaßt, für die allein Mk. 700,000 eingestellt sind. Znr Deckung des Defizits wurde von der inneren Abteilung vorgeschlagen, neben der Gemeindeeinkommensteuer von 50 Proz. der staatlichen Einkommensteuer eine Erhöhung der Umlagen auf Grundeigentum, Gebäude und Gewerbe von 7 /» pCt., der Ertragskataster auf 8,9 pCt. vorzunehmen. Dagegen beantragte Bürgerausschuß-Obmann Dr. Erlanger, die Umlage nur aus 8,5 pCt. zu erhöhen und neben einigen Abstrichen Mk. 200,000 für die Schulhausbauten vorzugsweise aus Anleihemitteln zu übernehmen. Er schlug auch vor, eine Reform der unzulänglichen Kommunalbesteuerung durch eine Eingabe zu fordern. In der Abstimmung wurde die Erhöhung der Umlage auf 8,9 pCt. gegen die Stimmen der Sozialdemokratie abgelehnt und die Erhöhung auf 8,5 pCt. angenommen, lieber das Vermögen der Stadt wurde mitgeteilt, daß am 31. März 1907 die Aktiven Mk. 89,701,930, die Passiven Mk. 59,562,800 betrugen, sodaß sich ein Vermögen von Mk. 30,139,129 ergibt.
' Stuttgart, 30. Juli. Heute, am Todestag Bismarcks, gab es auf dem hiesigen Rathaus eine Art Bismarckehrung. Der von der hiesigen Studentenschaft errichtete Bismarckturm auf dem Gähkopf wurde durch Beschluß der bürgerlichen Kollegien in die städt. Unterhaltungspslicht einbezogen. Von sozialdemokratischer Seite wurde angeregt, den Turm zu^ einem Aussichtsturm auszubauen, damit auch die Allgemeinheit etwas davon habe. Das Kollegium lehnte jedoch einen Antrag in dieser Richtung ab und stimmte der Unter- haltungspslicht der Stadt, zu. Gleichzeitig wurde die Unterhaltungspflicht der Stadt auch ausgesprochen hinsichtlich einer Anzahl sonstiger Denkmäler, Brunnen rc., die von privater Seite errichtet wurden. Hierunter befindet sich das List- Denkmal in den Bopseranlagen, das Urbansdenkmal, der Eugensbrunnen rc.
ss Besigheim, 30. Juli. Wegen der holden Weiblichkeit entstand hier in einer Wirtschaft eine fürchterliche Schlägerei, die damit endete, daß 3 der Beteiligten schwer verletz: ins Krankenhaus verbracht werden mußten, während 5 andere von der Landjägermannschast abgeführt wurden.
js Mengen, 30. Juli. Gestern abend ist ein 2 Z Jahre altes Kind des Gerbermeister Ulmer hier in einem unbewachten Augenblick in eine Lohgrube gefallen und erstickt. Alle Wiederbelebungsversuche waren erfolglos.
js Crailsheim, 30. Juli. Gegen den Nürnberger 6 Uhr-Zug wurden in der Nähe der Eisenbahnbrücke über die Jagst von jungen Burschen Steine geschleudert, die in einem Abteil 2. Klasse ein Fenster zertrümmerten. Niemand wurde verletzt.
jj Aalen, 30. Juli. Der Verband der württ. Forstwarle hält am 16. August im Gasthaus zum Ochsen hier
seine Landesversammlung. Die Tagesordnung umfaßt die üblichen Geschäftsberichte und Anträge der Mitgliedschaften.
js Ulm, 30. Juli. Ter Selbstmord eines Soldaten des Jnf.-Regts. 127 im Militärarresthaus hat bisher zu den verschiedensten Gerüchten Anlaß gegeben. Auf Anfrage beim Regimentskommando wurde dort mitgeteilt, daß der Soldat wegen eines Vergehens gegen einen Vorgesetzten in Untersuchungshaft genommen worden sei. lieber die Motive des Selbstmordes sei nichts bekannt: die Sektion der Leiche habe eine völlig anormale Schädel-Gehirnbildung ergeben. Demgegenüber ist die Frage berechtigt: „Woher kommt es, daß dies nicht schon bei der Einstellung des Soldaten fest- gestellt worden ist."
js Vom Bodensee, 30. Juli. Die Vorbereitungen zur Bodenseeregatta sind in vollem Gange. Die Uebungsfahrten haben bereits begonnen. Ter zweite Vorsitzende des Motorjachtklubs für Deutschland, Herr Biermann, weilt bereits hier. Tie Herrn Weingand-Düsseldorf gehörige Motorjacht „Liselotte Daimler", geführt von Marinemaler Wolter, ist hier eingetroffen. Die Anmeldungen können als abgeschlossen betrachtet werden. Die Bodenseeregatta gestaltet sich zu einem großen sportlichen Ereignis für Konstanz und das ganze Bodenseegebiet, dem in der Sportswelt großes Interesse entgegengebrachl wird. Von Konstanz und Umgebung wurden für 6000 Mk. Preise gestiftet. Die Stadtverwaltung und der rührige Verkehrsverein sind um das gute Gelingen der Veranstaltung eifrig bemüht.
' Pforzheim, 30. Juli. Gestern abend 6 Uhr fiel das 6 Jahre alte Söhnchen eines Graveurs bei dem Schulhause an der Holzgartenstraße in die dort ziemlich tiefe Enz. Durch das laute Hilfegeschrei spielender Kinder wurde der in der Nähe bei der Kanalisation arbeitende Polier Abel aufmerksam. Er sprang rasch entschlossen ins Wasser und zog den Knaben, der schon bewußtlos war, heraus. Glücklicherweise hatten die Wiederbelebungsversuche Erfolg und es besteht nach Aussage des Arztes keine Lebensgefahr mehr.
js Karlsruhe, 30. Juli. Der Großherzog hat dem Grafen Zeppelin die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Ordens Bertholds !. verliehen. — In der heutigen Sitzung der 2. Kammer wurde der Antrag der Sozialdemokraten, die Regierung zu ersuchen, den Bundesrat gegen eine Gas- nnd Eleklrizuätssteuer zu stimmen, angenommen und zwar gegen die Stimmen der Nalionalliberalen und eines Teiles des Zentrums, während die Konservativen sich der Abstimmung enthielten. Tie Annahme erfolgte mit 24 gegen 19 Stimmen bei 18 Stimmenthaltungen.
* München, .30. Juli. In dem gestern von Regens- burg nach Plattling abgehenden Zug befand sich auch ein Ziviltransporteur mit zwei Sträflingen. Während der Fahrt, zwischen den Stationen Mangolding und Moosham, wurde der Transporteur von einem der beiden Sträflinge angefallen, überwältigt und zum Wagenfenster hinausgeworsen, wo er blutüberströmt liegen blieb. Der Täter selbst sprang ebenfalls aus dem Zuge und suchte das Weite, ohne daß es bisher gelungen märe, auf seine Spur zu kommen.
js Berlin, 30. Juli. Tie Nordd. Allg. Ztg. meldet: Fürst Bülow ließ heute am Sarge des Fürsten Bismarck in Friedrichsruh einen Kranz durch Geh. Rat Ahnschaffe niederlegen.
jj Berlin, 3R Juli. Gegenüber einer Nachricht mehrerer Tagblätter erklärt die Nordd. Al-lg. Ztg., daß sich die in die Gondel des Militärluftichiffes eingebauten Kürtingmotore durchaus bewährt Härten und daher von einem Wechsel der Motore gar keine Rede fein könne.
Ausländisches.
ff Innsbruck, 30. Juli. Gestern abend richtete ein Wolke nbruch im unteren Jnntale großen Schaden an. Die Gemeinden Volders und Wattens sind übersetz w e m m t. Das Bad Mehrn bei Brixlegg wurde vom > Alpbach zerstört. Im Zillertal wurden in der Gemeinde Hart 2 Häuser demoliert. Ein Haus wurde weggerissen. Man spricht von 16 Toten. Ter Betrieb der Zillertalbahn ist eingestellt.
js Paris, 30. Juli. General d'Amade bestätigt, daß j die Mahalla Abdul Asis sich anschickt, den Um-er-Rebia ! zu überschreiten. Tie Vorhut ist bereits aufgebrochen. Eingeborene berichten, daß der Kaid Mtugi am 18. und 22. ds. Mts. den hafidischen Truppen bedeutende Verluste beibrachte.
ss Vigneux, 30. Juli. Mehrere tausend Manifestanten, die eine rote Fahne mit sich führten, sammelten sich vor dem Schuppen an, in dem sie ihre Streikversammlungen abhielten, und empfingen die Truppen mit Absingen der ! Internationalen und mit den Rufen: „ Nieder mit der Armee." Gegen die Dragoner die die Menge in kurzem Galopp zersprengen wollten, wurden Steine geschleudert und Revolverschüsse abgeseuert, durch die aber niemand verletzt wurde.
jj Haag, 30. Juli. Wie von zuständiger Seite nutze- ! teilt wird, kommt die Entsendung umfangreicher Seestreitkräfte ! nach Venezuela durchaus nicht in Frage.
jj Petersburg, 30. Juli. In Astrachan sind seit dem 21. Juli 17 Cholerafälle vorgekommen, von denen 13 tödlich verlaufen sind. In Zaryzpn sind seitdem Ausbruch der Cholera von 33 Fällen 16 tödlich ausgegangen. Die Städte Baku und Krasnowodsk und 4 Kreise des Gouvernements Tambow sind ebenfalls von der Cholera bedroht.
* Konstantinopel, 30. Juli. An alle Armeekorps ist Jro.de übermittelt worden, wonach sämtliche Offiziere, die seit mehr als 5 Jahren nicht befördert worden sind, befördert werden. Auch die Einberufung der Kammer wird allen Korps mitgeteilt werden. Das Kriegsministerium hat an das 3. Korps 200000 Uniformen gesandt. Alle auswärtigen Blätter finden ungehindert Eingang in die Türkei.
sf Sofia, 30. Juli. Gegenüber den Gerüchten über eine kriegslustige oder kampfbereite Haltung der bulgarischen Regierung gegen die Türken, wird von zuständiger Stelle erklärt, daß die Regierung die Entwicklung der Dinge in der Türkei zwar mit großem Interesse verfolge, aber von den friedlichsten Absichten beseelt sei und die Hoffnung hege, daß die Weiterentwicklung der Dinge einen ruhigen, allseitig befriedigenden Verlauf nehmen werde.
* Tapolcza (Komitat Zala), 30. Juli. Heute nachmittag ist in drei Straßen zugleich eine Feuersbrunft ausgebrochen.
In diesen Straßen sind bis jetzt 120 Häuser nebst j Nebengebäuden abgebrannt. Zwei Menschen ! sind in den Flam m e n u m g e ko m men. !
js Tanger, 30. Juli. Abdul Asis ist in Oul-Elli bei dem Oul-ed-Fares eingetroffen. Er wird den Um-er-Rebia in der Richtung nach dem Mephra-el-Chair-Berge überschreiten. Die Stämme dieses Gebiets halten treu zu ihm. ^
Allerlei. Ein Familiendrama hat sich in der Würzburger Gegend ereignet, indem ein Bauer seine vier im Bett liegenden Kinder plötzlich überfiel und drei mir dem Messer den Hals durchschnitt, dann schnitt er sich selbst die Kehle durch. — Die Beschießung eines Ballons wurde in Altengrabow auf4000 Meter Entfernung vorgenommen. Von32 Schüssel: trafen 30, konnten den Ballon aber nicht zun: Sinken bringen. — Wegen des herrschenden Lehrermangels sind an rheinisch-westfälischen Volksschulen viele verheiratete ehemalige Lehrerinnen aushilfsweise eingestellt worden. — Bei einem Tüfseldorfbr Großschlächter wurden von der Gesundheitspolizei 9000 Mund verdorbener Speck und verdorbener Schinken
M M.
Immer der Sonne zn Rüstig und ohne Eruratten! So nur bringest du Hinter dich deinen Schatten!
Der Befreier.
Erzählung von Neinhold Ort mann.
Fortsetzung. (Nachdruck verboten.!
Lindholm. der während der Fahrt um vieles ernster geworden war, blies nachdenklich den Rauch seiner Zigarre von sich und nickte wie zustimmend mit dem Kopfe.
„Es ist leider etwas Wahres daran", meinte er nach einer Pause, „leider, sage ich, denn die Handwerksmäßigen unter uns, denen es nicht um das Schaffen zu tun ist, sondern um den Gewinn — die Nüchternen, die sich nicht von der Begeisterung, sondern von der klugen Berechnung leiten lassen, die den plebe- gischen Neigungen der Menge zu schmeicheln und die kommende Mode gewissermaßen instinktiv vorauszumittern verstehen — ne haben ohne Zweifel den besseren Teil erwählt. Wir andern, auch wenn wir zu den Erfolgreichen gezählt werden, bleiben eben unpraktische Träumer unser Leben lang. War da heute ein halb verrückter Amerikaner bei mir. der irgendwo von meiner „Loreley" gebärt, und es sich in den Kopf gesetzt hatte, sie mir abzukaufen. Als er sab, daß ich keine Lust dazu hatte, steigerte er sich selber bis auf eine geradezu fabelhafte Summe. Dabei hatte er keine Spur von Verständnis, und würde die Statue auch genommen haben, wenn ich ihm eine Bacchantin oder eine Faunjn mit Bocksfüßen als Loreley präsentiert hätte. Jedes Wort des Lobes war geradezu eine Beleidigung für mein ästhetisches Gefühl. und ich konnte mich nicht enthalten, ihn zuguterletzt auf eine beinahe unhöfliche Art zum Atelier hinaus zu komplimentieren.
Das war sehr töricht, nicht wahr? Denn ich bin kein reicher Mann und ich habe eine Tochter, an deren Zukunft ich denken müßte. Es war ebenso gut. als ob ich so und soviele Tausende zum Fenster hinausgeworfen hätte. Und weshalb? — Weil ich den Ehrgeiz habe, die „Loreley" im Nationalmuseum zu sehen, obwohl ich genau weiß, daß man mir hier nicht'den fünften Teil der Summe zahlen wird, die der spleenige Janker geboten. Ich werde mich also an meiner inneren Befriedigung für den Ausfall an barem Gelds schadlos halten müssen, und ich bin mit meinem grauen Haar noch immer io naiv, daß mir das aller Wahrscheinlichkeit nach auch wirklich gelingen wird. Aber Seine Majestät wird sich allerdings bald entschließen müssen, den Ankauf zu befehlen: denn noch ein paar Abende wie der heutige, und ich laufe vielleicht mit der Laterne umher, um meinen hinausgeworfenen Amerikaner wieder zu finden."
„Wie prächtig muß ein Werk sein, dem Sie selbst einen Platz im Museum gesichert sehen möchten! — Aber es wäre wohl unbescheiden, wenn ein gewöhnlicher Sterblicher den Wunsch ausspräche. es schon vor seiner Aufstellung daselbst in Augenschein zu nehmen."
„Durchaus nicht! — Mi« Atelier steht jedem ehrlichen Sunstfreunde offen."
„Ich werde von der Ermächtigung, die mir damit erteilt wird, sehr bald Gebrauch machen. Herr Lindholm", versicherte Brandshöfer mit einem Eifer, der allerdings auf einen hohen Grad von Kunstinteresse schließen lassen mußte. „Und ich fürchte. Sie werden sich da einen sehr hartnäckigen Besucher auf den Hals geschafft haben."
Der Wagen hielt vor dem Hause des Bildhauers, und Reimar Lindholm richtete sich mit einem Seufzer aus seiner bequemen Stellung auf.
„Nun weiß ich wenigstens, wie einem zumute ist, der auf solchen Federn fahren darf, und ich kann in meine Dürftigkeit zurückkehren, wie der verwandelte Bauer in Holbergs Komödie. Haben Sie Dank für Ihre Gefälligkeit, und vergessen Sie nicht'
allabendlich vor dem Einschlafen die Güte des Schicksals zv preisen, das Sie statt mit irgend einem Talent mit einem großer Vermögen auf die Welt kommen ließ."
Er reichte ihm die Hand und ging dem Hause zu. Willi Brandshöfer hatte vielleicht erwartet, daß ihm zum Lohn für du Anhänglichkeit, welche er dem Bildhauer an diesem Abend gezeigt batte, eine etwas herzliche Einladung zuteil werden würde' aber er war jedenfalls auch nicht unzufrieden mit dem, was e> wirklich erreicht hatte; denn in seinem sonst wenig ausdrücklicher ! Antlitz war etwas von der Zuversicht eines sieggewohnten Ev oberers, als er beim Weiterfahren mit leisem Lachen vor fick hin sagte: !
„Der — und ein armer Leutnant als Schwiegersohn!" - Das müßte einen hübschen Katzenjammer geben!"
Drittes Kapitel.
Wieder und wieder mußte der große orientalische Teppich - der die Stelle eines Vorhanges vertrat, zur Seite gezogek werden, um den Zuschauern zum zweiten und dritten Mal da! anmutige Bild zu zeigen, welches dahinter auf der improvisierte« z Bühne gestellt war. Den Gegenstand bildete eine Brautwerbunj im Kostüm des siebzehnten Jahrhunderts, und ebensowohl di« geschickte Gruppierung und die künstlerisch feinfühlige Abtönung ' der Farben und Lichter als die glückliche äußere Erscheinung der mitwirkenden Personen war es, welche der vorgestellten Szen« ' einen so eigentümlich fesselnden Reiz verlieh.
Der Landschaftsmaler Siegbert selbst, der Gastgeber des heutigen Abends, machte den Schlotzherrn, der mit aufmerksamem Obr und unverkennbarem Behagen den Worten des soldatischen j Freiers zu lauschen schien. Sein martialisches Haupt mit den ' kräftig geröteten Wangen und den: weißen Knebelbart ließ ihn einem alten Haudegen aus jener kriegerischen Zeit ähnlich genug sehe», und die malerische Tracht stand ihm überdies trefflich zu Gesicht. In dem LederkoUier und den hohen Reitersiiefeln eines Offiziers von den Pappenheimer Kürassieren aber steckte Willy