geweiht. Dunkle Wolken bedeckten die freundliche Sonne und unaufhörlicher Regen stürzte in Strömen herab, als ob der Himmel an diesem freudenreichen Tage gerade kein Mitleid hätte. Trotz alledem fanden sich zu dem Fest 26 Vereine und viele Freunde und Gönner der Sache in unserem reichgeschmückten Schivarzwalddörfchen ein. Wenn sich auch auf dem Festplatze niemand aufhalten konnte, nachdem die Tribüne sich geleert hatte, so entwickelte sich in den Wirtschaften ein umso regeres Leben und Treiben. Gegen Abend hieß es fast: sie haben kein — Bier mehr! bis eine frische Sendung angefahren kam. Welche Menschenmenge würde sich erst bei gutem Wetter eingestellt haben?
js Wildberg, 21. Juli. Am Samstag brachte die Frau des Bauern Dürr die rechte Hand in die Futterschneidmaschine. Dadurch wurden ihr drei Finger abgeschnitten.
* Reutlingen, 20. Juli. In unserer Gegend, in der schon vor 14 Tagen Frühreife Fes Wintergetreides eintrat und infolge der tropischen Hitze vollkommen zeitige Wintergerste eingeheimst werden konnte — drei Wochen vor der üblichen Zeit — ist das Erntefeld in den letzten regenreichen Tagen so erfrischt worden, daß es längs der Schwäbischen Alb neu sich begrünt.
ss Von der Prim, 21. Juli. Bei Grabarbeiten zu dem neuen Holzsägewerk in Spaichingen wurde in beträchtlicher Tiefe ein Stück eines Mammutzahnes gefunden. Es wurde in die naturgeschichtliche Sammlung nach Spaichingen gebracht.
js Stuttgart, 21. Juli. Der geschäftssührende Ausschuß des Landesverbandes der nationalliberalen Partei forderte die Oberndorfer Parteifreunde auf, schon im ersten Wahlgang die Volksparteikandidatur nachdrücklich zu unterstützen.
' Stuttgart, 21. Juli. Das Gesamtkollegium der Zentralstelle für die Landwirtschaft hat bei Beratung der königlichen Verordnung, die den Beirat der Verkehrsanstalten durch Heranziehung von Sachverständigen aus verschiedenen Berufen wesentlich erweitern soll, es einstimmig als wünschenswert bezeichnet, daß die Landwirtschaft im Beirat, besonders im Ausschuß, eine ihrer Bedeutung zukommende Vertretung erhalte und somit die Zahl ihrer Vertreter erhöht werde. Die Frage der Einrichtung einer besonderen Abteilung für die landwirtschaftliche Arbeitsvermittlung beim Stuttgarter Arbeitsamt wurde bis zur Errichtung einer Landwirtschastskammer zurückgestellt.
jf Stuttgart, 21. Juli. Aus dem Bericht des Ministers des Innern über die Ergebnisse der Verwaltung der Zentralkasse der Viehbesitzer für Entschädigung bei Viehseuchen im Rechnungsjahr 1907 ergibt sich, daß das Vermögen der Kasse am 31. März 1908 528 857,12 Mk. betrug, nachdem es im abgelaufenen Rechnungsjahr um 24 714,37 Mk. zugenommen hatte. Die Einnahmen betrugen aus den Beiträgen der Viehbesitzer 103 550,75 Mk., aus Zinsen 18 818,10 Mk. Ausgaben waren zu leisten: für Pferde 4 574,66 Mk., für Rindvieh 89 327,02 Mk. Die entsprechenden Beträge im vorigen Jahr waren 6439,92 Mk. und 114049,26 Mk.
js Degerloch, 21. Juli. Heute abend ist zwischen hier und Möhringen ein von Stuttgart kommendes Automobil auf einen Sandwagen aufgefahren. Das Automobil wurde in den Straßengraben geworfen und vollständig zertrümmert. Der Chauffeur und ein Insasse wurden herausgeschleudert. Ersterer wurde leicht, letzterer schwer verwundet. Ein mit seinem Automobil daherkommender Arzt aus Möhringen nahm sich ^es Schwerverwundeten an und nahm ihn in seinem Automobil mit. Der Schwerverletzte soll ein Stuttgarter Herr sein.
js Ulm, 21. Juli, lieber die Verhaftung des Gosbacher Mörders Bay verlautet weiter, daß er sich bei der Polizei in Augsburg selbst gestellt und vor dem Untersuchungsrichter in Ulm, wohin er inzwischen verbracht wurde, bereits ein Geständnis abgelegt habe.
js Ulm, 21. Juli. Der gestern in Augsburg festgenommene, wegen des Mords in Gosbach steckbrieflich verfolgte Albert Bay von Tübingen war bereits — allerdings unerkannt — kurz vor seiner Verhaftung in Augsburg in den Händen der Ulmer Polizei. Wegen Skandals mit einer Prostituierten wurde er nämlich sistiert und auf die Polizeiwache gebracht, am andern morgen aber nach Erlegung einer Geldstrafe von drei Mark wieder auf freien Fuß gesetzt.
js Friedrichshafen, 21. Juli. Die Königin ist zu den Festspielen nach Bayreuth abgereist.
(-) Karlsruhe, 21. Juli. Am 23. Juli findet vor der Ferienstrafkammer 1 des Karlsruher Landgerichts die Hauptverhandlung gegen Freiherrn von Reitzenstein und Baron von Mengersen, beide in Hameln wohnhaft, wegen Herausforderung des Staatsanwalts Dr. Bleicher zum Zweikampf mit tötlichen Waffen beziv. wegen Kartelltragens hierzu, statt. Die Veranlassung zu dieser Strafsache ist noch in frischer Erinnerung, hat sich doch Freiherr von Reihenstein alsbald nach der von ihm als schwere Kränkung seiner Gattin enipfundenen Bemerkung des Staatsanwalts Dr. Bleicher in seinem Plaidoyer in einer scharfen Erklärung an die Oeffentlichkeit gewendet. Dem Prozeß darf man mit umso größerem Interesse entgegensehen, als sich ein Eingehen auf das wiederholte Zeugnis der Freifrau v. Reitzenstein ebensowenig umgehen lassen wird, wie eine Besprechung des Angriffs durch Staatsanwalt Dr. Bleicher und der von ihm angebotenen Genugtuung?
' Mannheim, 21. Juli. Der Ausstand bei der Firma Brown, Boveri u. Co. ist nach sechswöchiger Dauer beendet. Die näheren Bedingungen des Vergleiches sind noch nicht endgültig formuliert. Die Arbeit wird morgen wieder ausgenommen. An dem Ausstand waren über 1400 Arbeiter beteiligt.
* Weinheim, 21. Juli. Durch unvorsichtige Handhabung eines Spirituskochers fingen die Kleider der Krankenschwester Grittmann Feuer. Die Unglückliche erlitt so schwere Brandwunden, daß sie nach wenigen Stunden starb.
* Frankfurt, 21. Juli. Wie sich jetzt herausstellt, beruht die Nachricht über den Tod des russischen Admirals Ro s chdjest w e n s k i inNauheimauf einer Nainensve r w echsl u n g.
* Berlin, 21. Juli. Eine Begegnung zwischen Kaiser Wilhelm und König Eduard steht nunmehr in sicherer Aussicht. Die Monarchen treffen sich wahrscheinlich auf der Rückreise des Königs von England aus Oesterreich in Homburg v. d. H.
* Berlin, 21. Juli. Das „Berl. Tagebl." meldet aus Boston: H. Clidden, der Vorsitzende der amerikanischen Lustschiffahrtsgesellschaft, erklärte, daß in ungefähr 18 Monaten die Gesellschaft einen regelmäßigen Lustschiffsbetrieb für Passagiere und Fracht zwischen New-Iork, Boston, New- haven und Springsield einsühren werde, ebenso wahrscheinlich einen Aeroplaudienst in gleichem Umfange.
1t. Deutsches Turnerfest.
sj Frankfurt a. M., 21. Juli. Ten Feierlichkeiten ist nunmehr die ernste Seite gefolgt. Seit Montag finden die turnerischen Wettkämpfe statt, die Tausende in die Schranken gerufen haben. Es handelt sich diesmal vornehmlich um den Fünfkampf, der die Hebungen umfaßt: Weithochsprung, Steinstoßen, Hundert-Meter-Lauf, Dreisprung, Schleuderballweitwerfen nebst einer Freiübung. Wie bei allen Wettkämpfen der deutschen Turnerschast, werden zwei Drittel der Höchstpunktzahl als Berechtigung des Sieges verlangt. Von den Feierlichkeiten, die mit dem glänzend verlaufenen Festzug ihren Höhepunkt erreichten, ist noch manches nachzutragen. Vor allem die Rede des Oberbürgermeisters Dr. Adickes. Zu Jahns Zeiten habe sich das Band um Volk und Turner
geschlungen, und die innige Verbindung bestehe seitdem fort. Wörtlich sagte der Redner: „ Es ist ein heiliges Vermächtnis an die deutsche Turnerei, Gestalten wie die von Jahn, Arndt und Lützow nicht aus ihrem Gedächtnis verschwinden zu lassen. Neben der Pflege des Ideals: ein gesunder Geist in einem gesunden Körper haben die Turnfeste auch eine politische Aufgabe. Wir sind politisch ein geeintes Volk, aber zwischen dem Norden und Süden, dem Osten und Westen bestehen noch so viele Mißverständnisse, die oft noch auf künstliche Weise geschürt werden. (Zustimmung.) Ein einheitliches Volksfest wie dieses, ist am ehesten berufen, solche Mißverständnisse hinwegzuräumen." (Lebhafter Beifall.) Mit Jubel wurde folgendes Telegramm des deutschen Kronprinzen begrüßt: „Den zum 11. Turnfest der deutschen Turnerschaft in Frankfurt a. M. versammelten Turnern sende ich als Protektor meinen Gruß. Wenn ich auch zu meinem größten Bedauern verhindert bin, selbst anwesend zu sein, so weilen doch meine Gedanken bei Ihnen mit dem Wunsche, daß die hohen Bestrebungen der Turnerschaft in der Erziehung der Jugend und der Stählung und Erhaltung der deutschen Volkskraft immer weitere Erfolge haben mögen, zum Heile des Vaterlandes." — Ein hübscher Willkommengruß ist am Gasthaus „zu den drei Rindern" zu lesen, wo Schiller auf seiner Flucht Unterschlupf fand: „Jünger Jahns, kehret hier ein, historisch die Stätte, so gut der Wein. Schiller auf der Flucht aus Schwabenland, mit wenig Geld hier alles fand! Käm' heute Schiller wieder hierher, wie einstmals fünd' er's jetzt beim Löhr. Drum Festbesucher, herein ins Haus, zufrieden geht Ihr all' hinaus!"
* Frankfurt, 21. Juli. Gestern abend und heute nacht ist ein wolkenbruchartiger Regen niedergegangen. Dadurch hat der Festplatz stark gelitten und ist teilweise unpassierbar geworden. Auch die Uebungsplätze sind sehr aufgeweicht, teilweise sogar überschwemmt, so daß d>e Hebungen im Freien sehr erschwert und beeinträchtigt sind. Es herrscht kühles Wetter, der Himmel ist bewölkt und regendrohcnd. Trotzdem wurde heute Morgen das Sechskampf-Einzelwetturnen in Geräten und volkstümlichen Hebungen fortgesetzt, desgleichen die Wettspiele. Das Publikum fehlte fast ganz, dagegen waren die an den Hebungen nicht beteiligten Turner sehr zahlreich erschienen, die den Vorführungen, besonders denen der Ausländer mit lebhaftem Interesse folgten und den Leistungen reichen Beifall spendeten. — Von den 700 Turnern, die gestern am Sechskampf teilnahmen, erzielten etwa hundert die Mindestpunktzahl. Heute vormittag beteiligten sich etwa 650 Turner am Sechskampf. — DieWürttem- berger unter Leitung von Prof. F. Keßler-Stuttgart und H. Held-Reutlingen, stellen mit 600 Turnern eine ausgezeichnete Mannschaft. 4 Gauriegen, 13 Vereinsmusterriegen und 3 Musterriegen verschiedener Art zeigten ihre turnerische Fertigkeit an allen üblichen Geräten. Von den Musterriegen brachte der mittlere Neckar-Gau mit 24 Teilnehmern sehr schön zusammengestellie Keulenübungen. Auch verdienen die von 140 Turnern ausgeführten Freiübungen des mittleren Städtegaues und endlich die Keulenübungen der 65 Stuttgarter besonders hervorgehoben zu werden.
Ausländisches.
js London, 21. Juli. (Olympische Spiele.) Der Deutsche Braun gewann gestern den 800 Meter-Wettlauf ohne Hindernisse. Er wird heute am Entscheidungslaus teilnehmen.
jj London, 21. Juli. Nach Meldungen hiesiger Abendblätter aus Saloniki griffen junge türkische Offiziere, die zur Besatzung von Seres gehören, ihren Oberst an und töteten ihn nach hartnäckigem Kampfe, in dessen Verlauf auch die Angreifer verwundet wurden. Sie sind entkommen. Der Oberst wurde später mit 32 Wunden aufgefunden. Die Mörder gehören sämtlich der
Vermischtes.
Z Von einem hübschen Seebad plaudert ein Mitarbeiter des „Frkf. Gen.-Anz." : Von einem Seebad, das freilich von Ebbe und Flut nicht beunruhigt wird, einem Seebad der kleinen Leute, dem die eleganten Strandhotels fehlen, die Pariser Toiletten, die Geldschneider, die Promenadenkonzerte und die Automobile der Millionäre, einem Seebad, das der Vorortzug und Ver Autobus erreicht, das keine anderen Erfrischungen zu bieten hat als den weichen, weißen Sand, die liebe Sonne, das Wasser und die herrliche Aussicht, aber einem Seebad, das nur teuer zu werden brauchte oder unverschämt in seinen Forderungen um Mode zu werden, um auch die Snobs anzuziehen, die Strandgigerl in Flanell- anzügen und roten Schuhen, Einglas im Ange, Sportblatt in der Tasche und Saisonlöwenherz unter dem diskret gemusterten Seidenhemd. Gemeint ist das Seebad der Berliner, das Wannseefreibad. Nach einem lohnenden Spaziergang in amüsanter Gesellschaft liegt vor uns das vielumstrittene Freibad. Ganz frei schon eigentlicb nicht mehr. Doppelter Stacheldraht umhegt den weitgestreckten Hang, von dem nur eine gelbe Schleppe von Sand, der Strand, niederfällt in das zarte Blau des lieblichen Havelsees. Ein Bretterhäuschen links, umblitzt von unzähligen Rädern. Ein paar Hunde dabei angebunden mit lang hcraushängender Zunge, klagend, winselnd, offenbar der Ansicht, ihr Herr sei ertrunken und kehre niemals wieder. Rechts der Kiosk für die Karten. 10 Pfennig das Bad. Unten am Strande wimmelts schon von blauen, roten und gelben Badekostümen, und das Fleisch grüßt in allen Schatten herauf vom zarten Weiß der Blutarmut bis zum Kupferrot der Siour, das der Stolz einiger Jünglinge den verschmitzt gemischten Wirkungen von Wasser, Luft, Sand und Sonne abgewonnen. Vor mir, an der „Bekleidungsanstalt", ein hübsches, dickes Mädel voll Ungeduld im Menschenknäuel. „Jeden
Se wer 'ne Hose", ruft sie resolut über den Rücken des Vordermannes, der kurzsichtig die gewechselten Nickel zählt. „Ick kann Ihnen nur 'ne nasse jeden", kommts zurück.
„Nun wenn schon. Sinn Knöppe dran?". Der
kurze Dialog ist bezeichnend für alles hier. Für Frequenz, Schlichtheit der Sitten, Genügsamkeit und Humor. Eine nasse Hose — aber mit Knöppen. Ich habe durchaus nicht vor, hier großartig den Zuschauer zu spielen. Und hätte die Hose keine Knöppe — es lächelt der See, er ladet zum Bade! Zum Kostümwcchsel stehen große Hütten zur Verfügung. Für Männlein und Weiblein natürlich getrennt. Auf langen, schmalen Bänken in einer nicht sehr mit Ozon überladenen Atmosphäre sitzt man dicht gedrängt, Alter und Stände gemischt, und endledigt sich der Kleider. Dann packt man alle Habseligkeiten zusammen und trägt sie an die Garderobe, wo alles — Gebühr nach Belieben — an einem Haken aufgehängt wird. Nicht sehr vorteilhaft, auch bei dem Gedränge der Hemden und Wämschen nicht gewinnend durch Reinlichkeit der Methode. Aber schon besser als daß — wie früher — immer ein Familienmitglied bei dem Kleiderhaufen Wache halten muß, während die anderen baden. Die Nummer seines Hakens trägt man dann wie ein Amulett stolz am Bändchen um den Hals und schreitet in einer räumlich sehr vollkommenen Hose, knöcheltief im Sande dem erquickenden Naß zu. Schade, schade, daß ich kein Zeichner bin! Neben dem trockenen gelben Stubenhocker, der mit behutsamen Zehen vortastend ins Wasser steigt, die gut gebaute, kleine Ladnerin, die ihrer billigen Basarbluse ledig im adretten, knappen Schwimmkostüm ihre blühende Jugend in der Sonne reckt. Unweit der behäbigen Matrone, die wie ein ballastüberladener roter Ballon ins Wasser sinkt, die sehnigen schlanken Körper zweier brauner Jungen, die einen übermütigen Ringkampf ausführen. Auf den galant ausgestreckten Armen eines Studenten ein fröhliches Mädel,
das, immer die spitzzehigen Füßchen hoch über Wasser, lachend und pustend seinen ersten kostenlosen Schwimmunterricht nimmt. Und dort ein kleinbürgerliches Ehepaar, das, solcher Künste unkundig, behutsam, wie Kundschafter der Irokesen in einem Flußbett, Hand in Hand, einer immer auf des anderen Sicherheit bedacht, dahinschreitet, ab und zu mit schüchternem Nicken einander auf die Herrlichkeiten der Umgebung aufmerksam machend: aus die Kiefern, die feierlich wie Wächter über dem weißen Sand stehen, auf die schimmernden Segel, die, vom Winde gebauscht, anmutige Bogen beschreiben, auf die kühnen Jünglinge dort in roten Trikots, die einen Balken vor sich herstoßend, das „offene Meer" erstreben. Und jetzt hat ein elegantes Bootchen zu weit dem Strande zu sich in das Bereich der badenden Jugend gewagt. Wie die Krabben hängt sich das lachend, tauchend, Wasser tretend den glatten Wänden an. Die elegante Dame am Steuer läßt erschreckt ihrLorgnon fallen. Der Kavalier im Seglerdreß bittet, ermahnt, beschwört u. kämpft schließlich mit dem Ruder. Wie ein halb spaßhafter, halb ernster Kamps modernen SportgigerltumsmitdenneckendenGeistern desWassers sieht sichs an. Und ich trage das hübsche, lebhafte, lustige Bild noch in der Erinnerung, als ich schon wieder zwischen einem Arbeiter, der bedächtig seine saubere blaue Jacke anlegt und einem Kleinbürger, der nicht unbeträchtlich nach seinem leider aus Käse bestehenden Frühstück riecht, in der höllisch heißen Hütte 3 meine sandigen Füße in den Kübel stelle und mir von einem durch das königliche Trinkgeld eines Sechsers bestochenen Jungen Wasser darüber gießen lasse. Nicht einmal der Verlust meines einzigartigen Kragenknopfs, den ich auf Reisen im Okzident und Orient wie ein Kleinod gehütet und der nun irgendwo im Wannseesande unrühmlich auf spätere Ausgrabungen wartet, kann mich heute verbittern. Äch. habe mein Seebad genommen. Köstlich, sommerlich, erfrischend. In amüsantester Gesellschaft. Ohne einen einzigen