!. Stuttgart, 1. Juli. Tie er st e K a m m e r trat heule nachmittag zu einer Sitzung zusammen. Zu Beginn der Sitzung wurde ein Schreiben des Grafen Bcntinck-Waldeck- Limpurg mitgeteill, wonach dieser sich genötigt sieht, aus dem hohen Hause auszuscheiden, da er den für die Mitgliedschaft vorgeschriebenen Wohnsitz innerhalb Württembergs nicht mehr habe. Nach Bekanntgabe des sonstigen Einlaufs erfolgte die Einführung und Beeidigung des neuen Mitglieds, Präsident v. Mosthaf. Es wurden sodann verschiedene Nacherigenzen beraten. Der Nachtrag betr. 450,000 Mk. für ein Dienstgebäude des Kgl. Med. Kollegiums, betr. den Ankauf des Anwesens der Kaufmann Müller'schen Erben, Ecke der Schloß- und Kanzleistraße in Stuttgart und den Gesetzesentwurf betr. Gewährung eines Darlehens an die Gemeinde Darmsheim. Bei sämtlichen Nacherigenzen trat das Haus den Beschlüssen der Abgeordnetenkammer bei. Am Schlüsse der Sitzung regte Frhr. v. Wöllwarth an, im Hinblick auf die bedeutenden Verschlechterungen, welche der Entwurf einer Bauordnung im anderen Hause erfahren habe, für diesen Entwurf eine besondere Kommission einzusetzen. Hierüber soll in der morgigen Sitzung abgeftimint werden. Außerdem steht morgen der Entwurf eines Gesetzes betr. Eingemeindung von Degerloch nach Stuttgart und der Gesetzentwurf betr. Errichtung einer Landwirtschaflskammer auf der Tagesordnung.
Landesnachrichten.
Besenfeld, 30. Juni. Bei länger andauernder Trockenheit erfüllen die seither der Gemeindewasserversorgung dienenden Quellen seit einer Reihe von Jahren ihre Tätigkeit nicht mehr in befriedigender Weise ihren Zweck: auch in der Teilgemeinde Urnagold liegen die Verhältnisse nicht viel besser. Eine gründliche Verbesserung dieses unhaltbaren Zustandes erwies sich je länger je mehr als ein dringendes Bedürfnis. Dieses einsehend wurde heute nach vorausgegangenen gründlichen Beratungen und Erläuterungen durch den anwesenden Herrn Regierungsrat Wiegandt von den bürgerl. Kollegien einstimmig der Bau einer neuen Waffer- versorgungsanlage mit Pumpstation unter Verwendung von Quellen im sog. Kuhbachtal beschlossen. Ter Kostenaufwand wird sich nach dem von dem Kgl. Bauamt des Staatstechnikers für das öffentliche Wasserversorgungswesen ausgearbeiteten Projekt aut ca. 55 000 Mark belaufen. Tie Ausführung der Anlage wurde dein Q.A.-Straßenmeister. Bernhard in Freudenstadt übertragen. Gr.
' Enztlösterle, 30. Juni. Tie Scheune des Schultheißen Keppler ist mit den darin untergebrachteu Futter- vorrälen niedergebran n t. Das Wohnhaus komue gerettet werden, hat jedoch beträchtlichen Schaden erlitten. Die Akten des Schultheißenamts konnten geborgen werden. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Man vermutet Selbstentzündung des Heues. Ter Schaden dürfte 5 0i>0 Mk. betragen.
" Neuenbürg, 2. Juli. Am kommenden Sonntag wird hier das Bezirksfest der Evangelischen Jünglingsvereine des nördlichen Schwarzwalds abgehalten werden. Es werden sich Vereine aus dem Enz- und dem Nagoldtal mit ihren Posaunenchören (etwa 40 Bläsern) daran beteiligen.
js Tübingen, 1. Juli. Am letzten Freitag ist die erste höhere Justizdienstprüfung, die nach ihrem mündlichen Teil unter dem Vorsitz des Senatspräsidenten am Oberlandesgc- richt. Fr. v. Miller, stattfand, beendigt worden. Von den ursprünglich gemeldeten 64 Kandidaten haben 47 bestanden.
jj Reutlingen, 30. Juni. Ein 15jähriger Hausbursche hängte sich in einer Scheune „spaßhalber" an einer Leiter in ziemlicher Höhe vor seinen Kameraden auf, die die Gefährlichkeit dieser Dummheit erst einsahen, als der Hängende keinen Laut mehr von sich gab. Sie schnitten den Unvor
sichtigen nun ab, wobei dieser anderthalb Stock hoch herunter fiel und erst nach längeren Wiederbelebungsversuchen wieder zum Bewußtsein kam- durch den Fall hat er jedoch schwere Verletzungen erlitten.
js Tuttlingen, l. Juli. Bei der heutigen Stadtschult- heißenwahl haben von 2554 Wahlberechtigten 1989 abge- ftimmt. Davon erhielt Amtmann Scherer-Urach 10 13, Amtmann D r. H a u s m a n n - O e h r i n g en 970 Stimmen. Scherer ist also mit 43Stimmen Majorität gewählt. Zersplittert waren sechs Stimmen.
* Stuttgart, 1. Juli. An die w ür t t e m b er g i s ch e E is e n b a h n v e r w a lt u n g wurden am Sonntag und Montag ungeheure Anforderungen gestellt. Es sind, gering geschätzt, an diesen beiden Tagen etwa 300 000 Personen nach und von Stuttgart und Cannstatt befördert worden. Ter Grund dieses Massenandrangs war die landwirtschaftliche Ausstellung. Ein Unfall ist nicht eingetreten, ein Beweis von der Umsicht und Sorgfalt des Betriebsdienstes. — Die 22. Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts- gesellschaft in Stuttgart ist in der Zeit vom 25. bis. 30. Juni 1908, also in sechs Tagen, von insgesamt 327 499 Personen besucht worden.
! Stuttgart, 1. Juli. Auf dem Ausstellungsplatz in Cannstatt ist zuguterletzt noch ein Brand entstanden. Infolge Unvorsichtigkeit ist das Stroh in einem der bereits geleerten Ziegenstülle in Brand geraten. Das Feuer breitete sich schnell aus, wurde aber von der Feuerwehr gelöscht.
jj Ludwigsburg, 1. Juli. Beim Spielen mit einem Flobertgewehr, das der 13jährige Sohn eines hiesigen Beamten aus dem wohlverschlossenen Schrank eines Gartenhauses sich zu verschaffen gewußt und selbst geladen hatte, ging die Waffe los und die Kugel drang dem Knaben durch den Mund in den Hals, wo sie stecken blieb und aus dein sie bisher nicht entfernt werden konnte. Die Verletzung ist schwer, wenn auch nicht unmittelbar lebensgefährlich.
sj Nercsheim, I.Juli. In den Nachbardörsern Frickingen und Katzenstein fanden seit Beginn dieses Jahres eine Reihe von Bränden statt, wobei auffälligerweise fast stets arme Gütler betroffen wurden. Nunmehr hat sich dringender Verdacht, alle diese Brände gelegt zu haben, auf den Feuerwehrkommandanten, den 26jährigen, reichen Bauern und Schnltheißensohn Josef Schmidt gelenkt. Er ist seither flüchiig. (Neckarecho.)
sj Kirchheinr'u. T., 1. Juli. (Mar von EPH.) Anfangs der 1880er Jahre ist die deutsche Landwirtschaftsge- sellschast, die dieser Tage ihre 22. Wanderausstellung in Stuttgart-Cannstatt abhielt, von dem weltbekannten Ingenieur, späteren Geheimen Hosrat Fr. Mar von Eyth gegründet worden. Es ist wohl nur wenigen bekannt, daß Mar v. Eyth, der sowohl als Techniker wie als Schriftsteller berühmte Mann, ein gebürtiger Schwabe ist und zwar hat seine Wiege in Kirchheim u. T. gestanden. Dort ist er am 6. Mai 1836 geboren als der Sohn des damaligen Oberpräzeptors der Lateinschule, gestorben ist von Eyth am 25. August 1906 in Ulm, wenige Monate nach seinem siebzigsten Geburtstage. Zu Lebzeiten mar v. Eyth in seiner Vaterstadt eigentlich trotz seiner Bedeutung weniger bekannt und erst jetzt wird für eine öffentliche Ehrung des großen Toten Stimmung gemacht. Die Anbringung einer Gedenktafel an dem Geburtshause oder eines Bildes in dem Ratssale ist angeregt.
Eine Fernfahrt Zeppelin-.
' Friedrichshafen, 1. Juki. Graf Zeppelin hat gestern mir seinem neuen Luftschiff eine große llebungssahrt unternommen. Früh 8Q Uhr erfolgte der Aufstieg. Das Luftschiff fuhr duckt in der Richtung nach Konstanz und war
um 10 Uhr bereits über Stein a. Rh. angelangt. Um 12 Uhr 30 Minuten erschien der Ballon über der Stadt Luzern, beschrieb über der Seebucht einen großen Bogen und fuhr dann weiter in der Richtung auf Küßnacht. Uni 1° ^ Uhr fuhr er in nordöstlicher Richtung über den Zuger See hin. Die Volksmenge am See brachte den Insassen des Ballons begeisterte Huldigungen dar. Kurz vor 2'/^ Uhr steuerte er über die Stadt Zürich hinweg und führte dort einige Evolutionen aus und wandte sich dann nach Norden.
* Zürich, 1. Juli. Kurz vor Mittag wurde hier 10 Minuten lang der Ballon beobachtet, wie er eine Reihe Evolutionen westlich des Stadtgebiets ausführte und dann rasch in der Richtung nach Luzern verschwand. Das Fahrzeug fuhr außerord entlieh ruhig und die Steuerung funktionierte ausgezeichnet. Um 2 Uhr 45 Min. kam das Fahrzeug nach voller Rundfahrt um den Vierwaldstättersee über die Albiskette wieder nach Zürich zurück und stieg hier bis zu Häuserhöhe. Ungeheure Menschenmengen besetzten im Nu alle Dächer und Plätze und tausendstimmige Jubelrufe erfüllten die Luft
* Frauenfeld, 1. Juli. Das Luftschiff des Grafen Zeppelin fuhr, von Osten kommend, nachmittags um 5 Uhr über das Artillerie-Uebungsfeld hinweg, wobei die Grüße der den Ballon beobachtenden Offiziere erwidert wurden.
* Friedrichshafen, 1. Juli. Das Zeppelin'sche Luftschiff ist nunmehr IIP- Stunden unterwegs und hat damit bereits einen neuen Rekord ausgestellt. Bis es nach Manzell zurückkehreu wird, sind die 12 Stunden, die der Graf fahren wollte, durchgehalten. Von Zürich hier eintreffende Reisende berichten, daß der Ballon auf der Strecke Zürich-Romanshorn in etwa 100 Mieter Höhe dicht neben der Bahn gefahren ist.
* Friedrichshafen, 1. Juli. Um 8 Uhr 25 Min. ist Graf Zeppelin bei der neuen Ballonhalle glücklich gelandet. Der zurückgelegte Weg beträgt 350 Kilometer, die größte erreichte Höhe 750 Meter.
" Pforzheim, 1. Juli. In der Pforzheimer Besteck- und Silberwarenfabrik Lutz u. Weiß G. m. b. H. konnten auch dieses Jabr wieder neun Arbeiter resp. Arbeiterinnen, und zwar die Herren Paul Müller, Lagerbe- amler, Heinrich Geisel, Ausläufer, Adolf Bossert, Finier- meister, Emil Hutt, Graveur und Zeichner, Heinrich Kusterer, Bijoutier, Fritz Wagner, Kabinettmeister, Fräulein Karoline Bertsch, Kettenmacherin, Frau Christine Theilmann, Ver- golderin, und Frau Wilhelmine Baier, Geschäftsführerin, das Jubiläum ihrer 20jührigen Tätigkeit begehen. Gewiß ein schönes Zeichen für das gute Einvernehmen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
jj Pforzheim, 1. Juli. In der Pforzheimer Schmuckwarenindustrie ist eine Besserung noch nicht eingetreten: auch jetzt noch wird in vielen Betrieben nur bei beschränkter Arbeitszeit (4 Tage in der Woche) gearbeitet und die Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat beinahe auf das Doppelte gestiegen. Bei der am 2. Mai in der Etuisin- dustrie entstandenen Lohnbewegung konnten weder gelernte Arbeiter und Arbeiterinnen, noch Hilfskräfte ermittelt werden. Einigungsversuche sind bis jetzt gescheitert.
* Berlin, 1. Juli. Das Militärluftschiff ist heute wiederum zu einer Hebung ausgefahren. Es hatte unterwegs einen Defekt, der scheinbar behoben wurde, doch verschlimmerte sich der Defekt, und das Luftschiff blieb im Grüne wald in den Bäumen hängen. Man ist dabei, die Bäume umzuschlagen, um den Ballon unbeschädigt bergen zu können.
er fort: „Wenn ich recht unterrichtet bin, hat sich dieser Herr als reicher Gutsbesitzer ausgegeben, der einer alten, achtbaren Familie entstamme. Diese letzre Aussage beruht auf Wahrheit. Nach genauen Erkundigungen brachte ich in Erfahrung, daß dieser Herr als geschickter Falschmünzer, sogar als Räuber oft schwere Strafen verbükt hat »Md später flüchtig wurde. Augenblicklich ist er in Florenz so stark verschuldet, daß er seine Gläubiger nur mit der Aussicht beschwichtigen kann, mit dem Gelbe seiner Braut sie zu befriedigen. Ferner mutzte er seiner Schwägerin, geborene Carola Barnelli, eine Summe von 50 000 Mark versprechen, als Lohn für die Bemühungen, dis Spur der reichen Erbin in Freiburg auszuspüren, und 2 Millionen Mark nach dev Hochzeit. Nun Fräulein Asta, sind jetzt noch Willens, diesen Hugo Rizino zu ehelichen?*
Asta war leichenblatz geworden, doch keine Miene ihres Antlitzes zuckte; sie richtete ihre Gestalt hoch empor und versetzte entschieden: „Wenn Hugo mich überzeugt, datz er mich liebt, so kümmert es mich wenig, ob er arm oder reich ist, da ich doch genug habe. Ich will lieber ihn, als irgend einen andern Mann heiraten."'
Sie wandte sich mit diesen Worten Hugo zu, dessen Antlitz sich sichtlich erhellte und der jetzt das geliebts Mädchen in seine Arme geschloffen hätte, wenn der Anwalt nicht hindernd dazwischen getreten wäre.
„Dieser Mann hat Sie getäuscht. Ihnen Liebe geheuchelt und eine glückliche Zukunft vorgespiegelt, und Sie schenkten ihm Ihr ganzes liebevolles Herz," sagte er zu Asta freundlich. „Heutzutage kann auch der beste Vormund ein junges Mädchen nicht hinter Schloß und Riegel halten, um Szenen, wie diese zu vermeiden. Aber die Absicht des Schurken, mit Ihnen zu entfliehen, mutz vereitelt werden. „Ja, Signor Rizino," rief er drohend, „Heuchler, Lügner, gewissenloser Schurke, diese Ausdrücke sind für einen Elenden nicht zu stark, der ein unerfahrenes, junges Mädchen aus einem glücklichen Heim locken und ins Ver
derben stürzen will. Ist es denn nicht genug, datz Sie Ihre Gattin namenlos elend gemacht haben?"
„Das ist eine Lüge," ries Hugo wild, „ich war nicht verheiratet, Asta ist meine erste, meine einzige Liebe."
„Ihre arme Gat'ckn starb vor zwei Jahren in einer Irrenanstalt, wohin Sie die Unglückliche gegen ihren eigenen Willen brachten," erklärte der Anwalt gelaffen. — „Glücklicherweise bin ich in der angenehmen Lage, Fräulein Asta von der Wahrheit meiner Worte zu überzeugen. Der Bruder der armen, betrogenen Frau mag hier alles erklären. Wollen Sie Ihren Diener beauftragen," wandte er sich dem jungen Gutsherrn zu, „Herrn von Altbaum hierher zu führen? Er reiste mit mir, um meine Aussage zu bestätigen und jetzt ist es an der Zeit, hervorzutreten.'
„Von Altbaum!" Der Italiener erbebte, knirschte mit den Zähnen und näherte sich dem Fenster, doch der Gutsherr merkte seine Absicht und stellte sich vor dasselbe. Jetzt war alles verloren.
Herr von Altbaum trat ein, er warf einen verächtlichen Blick dem vor Furcht zitternden Italiener zu, verneigte sich höflich gegen die Dame des Hauses und Herrn von Warneck, denen er von seinem Freund Heese vorgestellt wurde, dann wartete er ruhig.
„Bitte, erzählen Sie von Ihrer Schwester, Herr von Altbaum," bat freundlich der Anwalt.
„Gewiß, wenn auch die Erinnerung mir schmerzlich ist," entgegnete der Angeredete, mitleidig die junge Dame ansehend, die mit weit geöffneten Augen, wie geistesabwesend den Sprecher anschaute. „Meine Schwester war sehr jung und von außerordentlicher Schönheit. Dieser Elende — Hugo Rizino — wußte sie zu betören und heiratet« sie nach kurzer Bekanntschaft. In einem Zeitraum von kaum vierzehn Tagen nach der Hochzeit war das bedeutende Vermögen meiner Schwester am Spieltisch in Monte Carlo verschwunden. Die arme junge Frau war untröstlich, da sie mit ihrem Gatten dem absoluten „Nichts" ge
genüber stand. Doch ihren Tränen und Bitten, einen ehrlichen Erwerb zu ergreifen, setzte der Unmensch Spott und Hohn, sogar schändliche Mißhandlung entgegen. Am Abend ging Rizino mit leeren Taschen wieder an den Spieltisch, um am nächsten Morgen mit Schätzen reich beladen in das Hotel zurück zu kehren. Als aber plötzlich die Nachricht von der Beraubung eines reichen Amerikaners sich verbrettete und der Bösewicht so schnell wie möglich entfloh, gingen meiner armen Schwester die Augen auf und sie ahnte, welch unerträglich schwere Kette sie sich auserlegt hatte. Sie floh mit ihm nach Paris, nach Wien, nach Breslau, doch wohin er sich auch wendete, überall hörte man bald von großen Diebstählen. Um die unglückliche Frau zu verhindern, ihren eigenen Gatten dem Gericht zu überliefern, wußte Rizino einen Arzt zu bestechen, mit besten Hülfe er die Unglückliche in eine Irrenanstalt sperrte. Meine arme Schwester blieb nur kurze Zeit dort; das unendliche Leid und der Aufenthalt in der Irren, anstatt mimachteten ihren Geist — sie wurde wahnsinnig. Nach wenigen Monaten erlöste sie der Tod von einem unerträglichen Dasein iw Alter von kaum 19 Jahren; und das war vor ungefähr zwei Jahren."
Herr von Mbaum hie» knne; die schmerzlichen Er»' innerungen hatten ihn überwältigt. Bleich wie eine Marmorsäule stand Asta da, dann Metz sie einen herzzerreißenden Schrei aus, und mit dem Ruf: „Thilo, Thilo, rette mich, hilf mir!" fiel sie besinnungslos in die Arme ihres Vormundes.
Einen Augenblick herrschte Totenstille. Der junge Gutsherr hielt die Ohnmächtige wie eine leichte Last fest umschlungen, dann wandte er sich mit funkelnden Blicken dem bebenden Italiener zu.
(Fortsetzung folgt.)