Frieden zu schaffen, sei eine Verallgemeinerung der Tarif­verträge. Die Tarifverträge seien nur mit glich bei freiem koalittons- und Versammlung-recht. Seit 40 Jahren ämpfe der Liberalismus dafür. Die Stockung in der ozialen Reform trat rin, alS da- Zentrum die Führung m Reichstag hatte. Diese- sei auch schuld, daß wir heute ein ReichSberggrsrtz haben. Sei» Verhalten bet Beratung >er Kaufmannsgerichte sei einer der dunkelsten Punkte in einer Geschichte. (Beifall und Widerspruch.) Der Liberalismus werde den berechtigten Wünschen der Arbeiter und de- Mittelstände- Geltung verschaffen.

Naumann (frris. Vgg.): Wäre eine Einigkeit in der Einbringung der Anträge und würden die unwichtigen Differenzen beseitigt, so würde für die soziale Politik, für patriotische und nationale Fragen stets eine Mehrheit vor­handen sein. Nicht der Reichstag, sondern derBuudeS - rat sei schuld, daß die Sozialreform so wenig Fortschritte gemacht habe. Eine längere Arbeit bezüglich de- ReichS- vrreiusgrsetzeS sei nicht nötig. Mau möge uns einfach das württembergische BereinSgesetz vorlegrv. Großer Vorarbeiten bedürfe eS «irgruds. Wenn der BundeSrat vur wolle, werde der neue Reichstag schon Positives arbeiten, wie eS der Me auch getan hätte, wenn ihm Gelegenheit dazu ge- geben worden wäre. Das Koalitiousrrcht müsse eine strenge Androhung für diejenigen enthalten, die jemand hindern, sich zu koalieren, sonst sei daS ganze Gesetz hinfällig. Der Kollektivvrrtrog sei die einzige mögliche positive wirtschaft­liche Hoffnung, die mau habe. In der Industrie sollen jetzt endlich auch aus Untertanen Bürger gemacht werden. Aoer Hab« in den 90er Jahren Regelung der Produktion verlangt; daS sei als brutaler Angriff auf die Gesellschaft hingrstrllt worden. Jetzt lese man diese Ansicht in Regier- vugSdeukschriftru und in den Berichten der Produzenten. Die Sache sei nur die, daß die Hände, die jetzt die Sache angegriffen haben, feiner find, als die, die damals glaubten, sie übernehmen zu können.

Staatssekretär Graf Posadowsky: Die gewiß interes­santen Ausführungen drS Vorredners seien ein philosophi­sches Spiel gewesen; in der Praxis deS Lebens sehen die Dinge doch nüchterner aus. Wenn ein Ausländer die Rede NaumanoS gehört hätte, so hätte er glauben müssen, daß i Deutschland gegenüber anderen Staaten zurückstehe. Dem > sei nicht so, wir der Redner an Beispielen darlegt. Wie i soll denn Sozialpolitik getrieben werden k Davon habe mau vom Vorredner nichts gehört. Das Tempo in der ? Sozialpolitik werde gehemmt, wenn die Forderungen zu j stürmisch und umfangreich vorgebracht werden. Das sozial- s politische Werk der nächsten Jahre «erde sich befassen mit s der Maß- und Gewichtsorduuug, mit dem UaterstützvngS- ! Wohnsitz, dem HilfSkassengesrtz, mit der Herstellung der Zigarren in der Hausarbeit, dem kleinen Befähigungsnach­weis, mit dem Gesetz zur Abwehr und Unterdrückung der Viehseuchen und mit dem Vereins- und BersammlungSrecht. Wäre dir ReichStagSauflösung nicht notwendig geworden, so wäre dir Rechtsfähigkeit der BerufSverrine bereits Gesetz. DaS württ. BereinSgesetz Passe nicht für das ganze Reich. Bet der Zusammenlegung der drei Berstchrraugsarten müsse man den veränderten Verhältnissen Rechnung tragen. Man müsse einen breiten Unterbau schaffen, mit der Kranken­versicherung beginnen, und die Heimarbeiter, landwirtschaft­lichen Arbeiter und Dienstboten einbeziehen. In Vorberei­tung befänden sich Gesetze betreffend Hausarbeltschntz, Ver­sicherung der im öffentlichen Dienste stehenden Personen (Feuerwehr usw.), Revision der Sonntagsruhe, Apotheken- grsrtz, Revision des Gesetzes gegen de» unlauteren Wettbewerb. Er würde sich freuen, wenn eS gelänge, zum Besten der arbeitenden Klassen und drS Volkes Überhaupt diese Gesetze zu erledigen, die Initiativanträge müsse man dann aber zunächst «inschränkeu.

Hoch (Eoz.) wünscht zunächst freiheitlichere Gestalt­ung der Verwaltungsbehörden und empfiehlt daun die Re­solutionen seiuer Partei.

Staatssekretär Graf Posadowsky bestreitet gegenüber dem Vorredner, daß die Renten-Entziehung allgemein er­folge. Der Rentenrrschleichung müsse vorgrbeugt werden, damit das UafallverfichrrungSgesrtz sich nicht geradezu zur Bolkskravkheit entwickle. Um 6*/. Uhr vertagt sich daS Haus auf morgen (Weitrrberatuug.)

LandßsnächrichLen.

-u. Altensteig, 11. April. Im obern SchulhauS wurde gestern unter Leitung von Seminaroberlehrer Köbele eine Sonderkovfereuz abgehalteu mit den jüngeren Lehrern deS Bezirks. Zum Beginn der Kouferevz wurden die Mäunerchöre »Jehova" von Knecht und .Herr Gott, dich loben wir" von Dr. Kocher gesungen. Der erste Gegen­stand der eigentlichen Konferenzvrrhandlnng war eine Lrhr- Probe über eine biblische Geschichte nach der Methode von Max Paul. Nach der Lehrprobe folgte eine Besprechung der ausgestellten Leitsätze über Max Pauls Methode im biblischen Geschichtsunterricht in den ersten Schuljahren. An der Konferenz nahm auch Bezirksschuliuspektor Pf. Schott teil, der in einem Vortrag den neuen Lehrplan für die Volksschulen Württembergs eingehend beleuchtete. Ueber Reformzrichoen sprach Schull. Arnold von Na- gold. Den Schluß der Konferenz bildete ein gemeinschaft­licher Essen im Gasthof z. Traube.

* Jagold, 11. April. Der .Ges.' meldet über die GemriuderatSfitzung vom 3. dS. MtS. u. a.: Nach einem Erlaß deS Kgl. OberamtS wurde die Erstellung riurS ge­schlossenen und geheizten Warteraums am Stadtbahnhof der Linie Nagold-Alteusteig im Amtsversammluugs- auSschuß als ein Bedürfnis erachtet; da die Eisenbahn- Verwaltung für Haltepunkte grundsätzlich die Erstellung ab­lehnt, so wird bet der Stadt die Uebernahme der Koste» angeregt. Durch Abstimmung wird beschlossen, sowohl die

Ausführung auf Kosten der Stadt als «ine Beitragsleistuug seitens derselbe» abzulrhnen.

Lieöevtrll, 10. April. Beim .kleinen Wildbad' wurde di« Leiche deS Witwers Mieuhard grläudet. Mienhardt hatte die Gewohnheit, in angetrunkenem Zustand dem Wasser entlang zu laufen. So soll er es am Sonntag nacht in Erustmühl auf dem Heimweg toS Dorf auch ge- macht haben. Früher wurde Mieuhard verschiedene Male gerettet.

* Tübingen, 10. April. (Strafkammer.) BereinSbank- dieurr Karl Friedrich Treiber von Wildbad hat Gelder für die Bank in Empfang genommen, solche aber nicht oder mit erheblichen Verspätungen abgrlirfert usw. Er wurde zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt.

X Tuttlingen, 11. April. Ja der M. Graf'schen Schuhfabrik hier, in welcher ein Teil der Arbeiter in den AuSstaud getreten war, haben diese die Arbeit seit heute wieder ausgenommen. Sämtliche Forderungen der Arbeiter wurden bewilligt.

* Kerreuverg, 12. April. Dir Genossenschaft der elektrischen Kraftübertragung für den Bezirk Herrenberg und Umgebung, (e. G. m. b. H. gibt bekannt, daß die elektrischen Fern- und OrtSlritungen auf den Markungen Weilheim, Kilchberg, Bühl, Kiebingen, Rottenburg, Wurm­lingen, Unterjesingen und Pfäffingen vom 16. April ab unter Strom gesetzt find. Die ganze Einrichtung kann voraussichtlich im Herbst dem Betrieb übergeben werden.

ss Kerrerröerg, 11. April. Beim Abbrenne» von dürrem Gras an einem Steiobruch bei Pfäffingen ist das Feuer durch den Wind auf eine junge Taunenkultur über­tragen worden und eine mehrere Hektar große Waldfläche mit über 10 000 Tannen verbrannt. Der Schaden ist einige tausend Mark.

* Wo« de« Iilder«, 12. April. Ein eigenartiger Gaunerstreich wurde in der Nacht zum Sonntag in Rohr verübt, indem allem Anschein nach mehrere Personen in den Stall eines dortigen Bürgers eindrangen, das darin befindliche Schwei» töteten und spurlos damit ver­schwanden. Die Landjägermanuschaft ist eifrig auf der Suche nach den Dieben.

* Stuttgart, 10. April. (Landgericht.) Ja einer mit Bäckerei verbundenen Wirtschaft za Plieningen ereignete sich am 1. Februrr d. I. durch Verwechslung von Getränken ein bedauernswerter Unfall, der ein gerichtliches Nachspiel zur Folge hatte. Ei» Bäckermeister von dort bestellte bei der WirtSfrau ein Gläschen Kirschengeist oder Kognak. Diese füllte daS Gläschen aus einer ohne ihr Wissen einige Tage vorher unter dev Tisch der Küche gestellte» Flasche, in der Meinung, eS sei die Kognakflasche. Der Gast trank daS Vorgesetzte Getränk in einem Schluck aus, empfand aber sofort ein heftiger Brennen im Schlund, der Speise­röhre und im Magen, denn statt Kognak hatte er Laugeu- extrakt, der zur Herstellung von Laugenbretzel» verwendet wird, getrunken. Die Folgen waren sehr schlimm, denn der Verletzte lag längere Zeit krank und arbeitsunfähig dar­nieder und ist heute noch nicht völlig wiederhergeßellt. Gegen dir Wirtsfrau wurde Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung erhoben, allein daS Schöffengericht ent­schied, daß eia unglücklicher Znfall vorliege, der ihr nicht als Verschulden angerechnet werden könne, und erkannte auf Freisprechung. Auch die Strafkammer, vor der die An­klage zufolge Berufung der Staatsanwaltschaft nochmals verhandelt wurde, schloß sich des EntscheidangSgrkndeu deS Schöffengerichts an und verwarf die Berufung alS unbegründet. Bemerkt sei noch, daß die Wirtsfrau dem Verletzten eine angemessene Entschädigung zngesagt hat.

* Stuttgart, 10. April. DieFiuavzkommission der Zweiten Kammer beendigte zuvächst die Beratung des ForstetatS. Bei dem Titel über HolzhaurrlSbne stellte der Berichterstatter Dr. Hiebrr den Antrag: .Die Regierung v« angemessene Erhöhung der Arbeitslöhne für die von der Forstverwaltung beschäftigten Arbeiter zu ersuchen.' Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Nachdem noch der Jagdetat, wobei »och verschiedene Anfragen vom Regieruugsvertretrr (v. Grauer) beantwortet wurde», erledigt war, wurde in die Beratung des Kultrtats eingrtrrteu. Die Kapitel über dr» Aufwand auf die Kirche», sowie die Kapitel über die Universität wurden er- ledigt. Hier wurden verschiedene allgemeine Fragen zur Sprache gebracht und des näheren behandelt.

I Stuttgart, 11. April. Dir Fiuavzkommisfion irr Zweiten Kammer setzte heute die Beratung des KultuSrtats fort. Nach Zurückstellung der Kapitel der landwirtschaft­lichen Lehranstalten wurden die Etat- der technischen Lehr­anstalten (Technische Hochschule, Baugrwrrkeschnle) beraten, in dem Etat der elfteren eine Jugeuieurstelle für Mikro- gravhir genehmigt, und ferner di« Exigrnzra für außer­ordentliche Anschaffungen. Es wurde sodann die Be­ratung des Etats der lateinischen Lehranstalten und Real­schulen begonnen, wobei verschiedene allgemeine Fragen (Bestand der sog. Landlateivschvlen, Reformscholev, Ver­staatlichung der Mittelschulen) erörtert wurden. Hier ge­langte ein Antrag Hieber: Die Kgl. Staatsregierung zu ersuche», über die Beteiligung deS Staats, und der einzelnen Gemeinden an den Kosten der gymnasialen, realgymvastalrn und realistischen Lehranstalten genauere Aufstellung vorzn- lrgen, zur einstimmigen Annahme.

! Stuttgart, 11. April. Der hiesige Gemriudrrat ge­nehmigt« heute ein Gesuch deS sozialdemokratischen Vereins Stuttgart um Ueberlassung des BolkSfestwasrnS zur Ab­haltung einer BokSvrrsammluog anläßlich deS am 18. Ang. dS. IS. hier beginnenden internationalen, sozialistischen ArbeiterkongressrS.

I Stuttgart, 11. April. Die hiesigen Schneiders e- Hilfen haben in ihrer heutigen Versammlung beschlossen, die vom Hauptvorstaud für die Wiederaufnahme der Arbeit

vereinbarten Bedingungen abzulehveu und die Arbeit unter diesen Vorraussetzungen nicht aufzuüehmen. In der Ver­sammlung trafen Nachrichten von Hamburg, Mannheim, und Berlin rin, wo die Gehilfenschaft im gleichen Sinne sich entschieden hat.

I Stuttgart, 11. April. Die Schuhmacherge­hilfen von Stuttgart.Cannstatt, rund 340, find heute in den Streik eiugetrete». Ihre Forderungen lauten auf 10 Prozent Lohnerhöhung für Reparaturen, einen Miudrst- wochenlohn von 21 bezw. 24 Mark., Verkürzung der Ar- beitSzeit, Zuschläge für Uebrrstnnden, Abschaffung des Kost- und LogiwesruS, wöchentliche Lohnzahlung.

js Stuttgart, 11. April. Niederländische Losgesell- schäften,, welche sich Banken (Prämien-Effektenbankeo, Wechsel- und Effrktrnbauken u s. w.) zu neunen Pflegen, find neuerdings wieder bemüht, Losanteile oder Anteile von Prämirnpapieren abzusetzen. Da eS sich bei allen diesen Losgesellschaftrn um schwindelhafte Unternehmungen handelt, so wird vor der Beteiligung an ihnen öffentlich gewarnt.

* Stuttgart, 12. April. Die Köntgsparade findet in Stuttgart am 3., in Ulm am 7. Mai statt.

* Stattgart, 12. April. Aus Anlaß der am nächsten Sonntag stattfindendeu Landeskoufirmatiou läßt die Bahnverwaltuvg am Sonntag und Montag auf einigen Bahnstrecken Vor- und Nachzüge fahrplanmäßiger Persouenzüge Heuer zum ersten Mal zur Ausführung bringen. Das Nähere hierüber ist aus den auf den Stationen an­gebrachten Anschlägen zu ersehen.

! Wommelshausen, 10. April. Ein schauerlicher Fand wurde gestern in einem Brunnen der hiesigen Anstalt, einer Zwriganstalt von Stetten für Schwachsinnige und Epileptische gemacht. Seit Juli vorigen Jahres wurde ein Zögling dieser Anstalt vermißt. Nun sollte vor einigen Tagen au obigem Bruuuen etwas in Ordrrmg gebracht werden. Ein Wärter stieg hinab und sagte: .Da liegt ja ein Sack!" AlS Licht gebracht wurde, fand eS sich, daß eS der Ver­mißte war, der mit abgefoultem Kcpf und Armen herauS- gezogru wurde. Es ist fast ein Wunder zu neunen, daß in der Anstalt, dir über 120 Personen zählt, kein Typhus oder eine sonstige Krankheit auSgebrochen ist, denn daS Wasser dieses Brunnens wurde täglich in die AnstaltSküche gepumpt und znm Koche», Trinken und sonstigen Zwecken verweudet. Ob der Gefundene freiwillig den Tod gesucht, oder von einem wegen Mißhandlung dieses Zöglings ent­lassenen Wärter hinetngeworfeu wurde, ist noch fraglich.

ss Aale», 11. April. Am Samstag den 13. ds. findet hier abermals die Hebung eines Hauses durch den Werkmeister Rückgauer statt und zwar soll vormittags um 8 Uhr das HauS des Gchmiedemristrrs Sattler ge­hoben werden; die Hebung wird 66 Stunden in An­spruch nehmen.

! Heravrou«, 11- April. Ja Liudlein, Gemeinde Schmslfrldeu, ist kürzlich ein Brand ausgebrochev, wobei rin Wohnhaus mit Scheuer eiügeäschert wurde. Wie sich nunmehr herausßellt, Hst eine. 20 Jahre alte Magd, um anS dem Hause fortznkommeu die Scheuer angezkudet. DaS Mädcheu wurde in Haft genommen und hat nun ihre Tat bereits ringestanden.

ss Kirchßel«, 11. April. Rom 12.14. Mai findet in hiesiger Stadt der württembergische Bezirks- vereiustags des deutschen Fleischerver- bandes statt. Aus dem vorläufig ausgestellten Pro­gramm ist zu entnehmen, daß am Sonntag den 12. Mai vormittags eine VorstaudSsttzung statifiadet und nachmittags die Verhandlungen der Häute- und Fellvereiniguugeu be­ginnen. Am Montag früh ist Empfang weiterer Frstgäke, Frstzag und von ^12 Uhr ab Berbandstag, auf welchen eine umfangreiche Tagesordnung zur Beratung gelaugt. Für DieuStag früh ist eine Besichtigung deS neuerbsuten Schlachthauses und nachmittags der Besuch deS Lenuinger Tals vorgesehen.

? ss Heiskiuge« St-, 11. April. Ueber den Verlauf eiueS Unglücks in Ginge», wo am Sonntag abend ein 37jähr.

' Flaschner von hier, vom Zug überfahren und getötet wurde, werden verschiedene Darstellungen gehört. Tatsache dürfte es jedenfalls sein, daß eS dem Mann übel war und daß er sich, da der Wagen überfüllt gewesen sein soll, auf die Treppe der Plattform setzte, seine Hutschachtel vor sich haltend. Der Verunglückte soll nun zwar vom Schaffner und von einem Passagier, einem hiesigen Oberpostasfistenten aufgefordert worden sein, sich in den Wagen zu begeben, ohne dieser Aufforderung Folge zu leisten. In Gingen scheint dem Mau» die Hutschachtel entfallen zu sein und bei dem Versuche, sein Eigentum wieder zu erlangen, kam er unter die Räder.

ss Asuy, 11. April. Wegen des derzeitigen schlechten Geschäftsgangs in allen Brauchen, der seiuen Grund wohl in der im Oberland grassierenden Maul- und Klauenseuche hat, beschloß die gestrige Vollversammlung deS hiesigen GewerbrvereinS, für diese-Jahr von einer geplant gewesenen Gewerbeausstellung abzusehen und daS 50jährige Jubiläum des Vereins durch eine Feier mehr interner Art zu begehen.

Werschiedeues. In Helden fingen bei Heiden- heim stieß in einer schmalen abschüssigen Gasse rin von einem siebenjährigen Mädchen geführter Kinderwagen mit einem beladenen Fuhrwerk zusammen, infolge dessen fiel das Wägelchen um und ein zweijähriges Kaäbcheu wurde herauSgeschlendrrt. Zum Unglück gingen dem Kinde zwei Räber über die Brust, so daß es sofort tot war. In Heilbronu stürzte am DienStag nachm, da- 6jährige Söhucheu eines Fabrikarbeiters beim Elektrizitätswerk in den Neckar und ertrank. Die Leiche wurde sofort am Wehr grläudet.