stimmte fie drei Forderungen zu, die aber nicht in die Ge­werbeordnung ausgenommen werden können. Die wichtigste betrifft daS Submisfionsweseu: Staat und Gemeinde sollen sich bereit finden, zu bestimmen, daß bei Vergebung öffent­licher Arbeiten und Lieferungen diejenigen Handwerker be­vorzugt werden, welche den Meistertitel zu führen berechtigt find, sofern fie den übrigen Bewerbern hinsichtlich der Leistungsfähigkeit gleich stehen.

ff Irittttngen, 1. August. Heute Mittag wurde ein auf dem Felde arbeitendes 17jährigeS Mädchen vom Blitz erschlagen und war sofort tot.

* Stuttgart, 1- August. Die Neuwahl für das Ober­amt Mergentheim zur Abgeordnetenkammer ist, wie das Re­gierungsblatt meldet, auf Mittwoch, 30. August, auberaumt worden.

ff Stuttgart, 1. August. Kunst im Handwerk lautet die Devise der MöbelauSstellung, die der Verband der württbg. Holzindustrielleu in dem Landesgewerbemuseum heute eröffnet hat. Von früheren Veranstaltungen ähnlicher Art unterscheidet sich die Ausstellung ganz wesentlich. Wäh­rend sonst jeder Aussteller unabhängig von dem andern sein Bestes zu geben versuchte, wobei meistens ein unorganisches Nebeneinander einzelner in sich vielleicht vollendeter Möbel oder Einrichtungen entstand, dessen Gesamteiudruck zum mindesten zwiespältig blieb, will diese Ausstellung dagegen ein möglichst erschöpfendes und einheitliches Bild der bürger­lichen Wohnung unserer Tage bieten, deren einzelne Zimmer sich gegenseitig za harmonischer Wirkung ergänzen. Der moderne Stil, wie er auS dem Zusammenwirken hervor­ragender künstlerischer Kräfte und guter Handwerkstraditiou allmählich zu einem lebendigen Ganzen erwächst, ist überall festgehalten, sodaß hier Wohl zum erstenmal wirklich zeit­gemäße, moderne Einrichtungen, die frei von jeder küust- lerischen Extravaganz und ohne allzustarke Betonung des Individuellen für den täglichen Gebrauch in der deutschen Familie Passen, weiteren Kreisen des Publikums zugänglich gemacht werden. Die Ausstellung ist geöffnet vom 1. August bis Mitte Oktober und zwar an Wochentagen von 11 Uhr morgens bis 5 Uhr abends, au Sonntagen von 11 bis 1 Uhr bei freiem Eintritt.

ff Stuttgart, 1. August. (Ferienstrafkammer.) Ein un­gewöhnlicher Fall von Roheit und Brutalität beschäftigte heute die Strafkammer, und zwar handelt es sich um die au der 19 Jahre alten WagnerStochter Sofie Häfoer am Abend des 13. Juni zwischen Riedenberg und Birkach verübte schwere Körperverletzung. Die Anklage richtete sich gegen den ledigen 29 Jahre alten Taglöhner Gustav Belz von Birkach. An jenem Abend drängte der Angeklagte der Sofie Häfner, die auf dem Heimweg nach Heumadeu be­griffen war, seine Begleitung auf. Unterwegs betastete der Angeklagte das Mädchen in unsittlicher Weise. Um weiteren Zudringlichkeiten zu entgehen, sprang das Mädchen plötzlich davon. Der Angeklagte verfolgte fie und versetzte ihr mit einem Stock einen wuchtigen Schlag auf den Kopf, sodaß das Mädchen zu Boden stürzte. Hierauf versetzte Belz seinem auf dem Boden liegenden Opfer noch zwei weitere Hiebe auf den Kopf und ergriff dann die Flucht. Bewußtlos und blutüberströmt wurde das Mädchen einige Zeit darauf von Personen, die zufällig des Wegs kamen, aufgefunden und von ihnen auf einem Wagen nach Heumaden verbracht. Die Verletzte schwebte längere Zeit in Lebensgefahr und ist heute noch nicht ganz hergestellt. Der Angeklagte verübte die Tat angeblich aus Aerger darüber, weil ihm das Mäd­chen nicht zu Willen war. Der Vertreter der Anklage be­antragte 2 Jahre Gefängnis. Das Gericht ging jedoch weit über diesen Antrag hinaus und verurteilte den rohen Bur­schen zu 3 Jahren Gefängnis.

ff Aacknang, 1. August. Beim Baden in der Murr ist am Sonntag abend der 7jährige Hermann Joos ertruokeu.

ff Köfinge«, 1. August. Beim Abladen eines Garben-

Wagens stürzte die verh. Wilhelmive HeubaL infolge Fehl-, tritts ab, wodurch fie sich außer einer Quetschung der rechten Seite auch bedeutende innere Verletzungen zuzog. Ihr Zustand ist ernst. Infolge Umfallens des Garbeu- wagens wurde die Karoline Haller, Witwe von hier, von diesem hinabgeschleudert und unter ihm begraben. Durch den Sturz erlitt fie eine schwere Gehirnerschütterung und einen Bruch des rechten Schlüsselbeins nebst verschiedenen Quetschungen.

ff Ukochinge«, 1. August. Im benachbarten Zell er­trank gestern abend beim Baden im Neckar der 19 Jahre alte Sohn der Witwe Pauline Barth. Obwohl sofort nach dem Leichnam, der in eine Tiefe geraten war, gesucht wurde, konnte er doch erst in der Morgenstunde gefunden werden.

ff Großheppach, 1. August. Infolge Schevens des Pferdes wurde der verh. Weingärtuer I. Keeser von Gun- delsbach beim Kleeholeu zu Boden geworfen, überfahren und mehrere Meter weit geschleift, wodurch er außer Quetsch­ungen der Brust und beider Oberschenkel eine gefährliche Beschädigung des Rückenmarks und des Genicks sowie einen Wirbelbruch erlitt, so daß sein Leben in Gefahr steht.

ff Slernensels, 1. Aug. Der verh. Bauer Friedrich Schlotterbeck stürzte beim Aufsitzen von Garben von seinem Wagen rücklings ab. Hiebei zog er sich eine schwere Ver­stauchung der Wirbelsäule zu.

ff Mo« der rauhe« -M, 1. Aug. Ein Unikum von einem Schlaukopf ist daS Bäuerlein G. in G. Er ahnte den nahe bevorstehenden Besuch des Gerichtsvollziehers und veräußerte daher schleunigst das im Stall stehende schöne Kalb, damit es nicht der Pfändung anheimfalle. Tagsüber arbeitet nun aber das G'sche Ehepaar außer dem Hause und so steht letzteres leer, da es ausschließlich von diesen : gewohnt wird und keine Kinder vorhanden sind. Der Ge- > richtsvollzieher kommt in Begleitung des Polizeidieuers, findet jedoch nichts als eine zur Kompetenz gehörige, magere Kuh, die nicht pfändbar ist. Das Gerücht von dem Ver­kauf des Kalbs war aber auch zu Ohren des Gerichts­vollziehers gekommen und so wurde das ganze Haus bis auf den obersten Boden einer genauen Durchsuchung unter­zogen, aber alles umsonst. Keine Spur von Geld, nur ein alter Geldbeutel ohne Inhalt wurde gefunden. Schließ­lich gelangt der Beamte auch au den Kücheschrank, in welchem sich eine Reihe voller und leerer Milchhäfen be­fand. Einer um den andern wird herausgeuommen, um auch den Hintergrund des Schranks untersuchen zu können; da was war das ist einer der vollen Milchhäfen ganz ausnahmsweise schwer und die darin befindliche Milch hat eine gar seltsame Farbe I Die Schlauheit des Bauern ahnend, gießt der Gerichtsvollzieher die stark mit Wasser vermischte Milch ab und hiebei klirrt und klingt es ganz verdächtig in dem irdenen Hafen, auf dessen Grund eine ganze Anzahl Talerstücke und sonstiges Silbrrgeld sorgsam gebettet liegen. Nur noch wenige Geldstücke ließ derHaus- leerer" zurück. Welch verduzteS Gesicht das übertrumpfte Bäuerlein bei seinem Nachhausekommev gemacht haben mag, können wir uns Wohl nicht ohne ein gewisses Mitleidgefühl ausmaleu.

ff Hlotteuacker, 1. August. Dem um ^10 Uhr abends hier fälligen Güterzug Nr. 6762 drohte gestern ein schweres Unglück. Die Pferde des Pächters der Löwenbrauerei Braungart gingen durch und liefen auf dem Bahndamm dem in voller Fahrt begriffenen Zug entgegen. Während ein Pferd den Bahndamm hinabgeschleudert wurde, kam das andere unter die Räder und brachte den Packwagen zur Entgleisung, der eine ansehnliche Strecke außerhalb der Schienen umfortgerissen wurde. Der Materialschaden ist gering.

ff Atttzeureute, 1. August. Gestern vormittag zwischen 6 und 7 Uhr ist ein 23jähriges Mädchen von Fronhofen, das auf dem Wege nach' Sulzach begriffen war, zwischen i Blitzeureute und Meßhausen im Walde Egg von einem etwa

gleichaltrigen Handwerksburschen, der dasselbe in dem ge­nannten Walde eiugeholt und ein Stück weit begleitet hatte, plötzlich in unsittlicher Abficht angefallen und wegen der heftigen Gegenwehr, die es dem Burschen leistete, vom letz­teren durch mehrere wuchtige Streiche mittelst eines soge­nannten Dangelhammers am Kopfe schwer verletzt worden. Als der Schurke sein Opfer so übel zugerichtet hatte, suchte er das Weite. Hoffentlich gelingt es der sofort aufgeboteuen Laubjägermanuschaft, des Strolchen habhaft zu werden.

ff Waugen im Allgäu, 1. August. In Nägele a. Wald, Gde. Siggen, hat gestern vormittag der 12 Jahre alte Bauernsohn I. A. Weber, der mit einem geladenen Gewehr spielte, seine 11 Jahre alte Schwester aus Unvorsich­tigkeit erschossen.

* (Verschiedenes.) In Obermusbach wurde eine fröhliche Hochzeitsgesellschaft plötzlich in jähen Schrecken versetzt. Ein aus Baiersbrouu gebürtiger junger Mann prang aus Uebermut aus der im 2. Stock gelegenen Wirt- chaftzum Ochsen" zum Fenster hinaus. Bewußtlos lag rer Uebermütige am Boden und mußte von mehreren Per- ooen weggetragen werden. Dem mitten in der Nacht aus Dornstetten herbeigeholten Arzt gelang es, den Verunglückten wieder zum Bewußtsein zu bringen. Außer einer bedeuten­den Gehirnerschütterung erlitt er den Bruch eines Waden­beins. Der 56jähr. Landwirt Maier von Weidelbach bei Diukelsbühl stürzte von seinem mit Frucht beladenen Wagen so unglücklich herab, daß der Tod augenblicklich eiutrat.

ff Krurnendinge«, 1. August. Auf eigentümliche Weise verunglückte in Bötzingeu der 55 Jahre alte Ochsenwirt und Metzgermeister Fried. Jeune. Im Begriff, einem Ochsen den rötlichen Streich mit dem Schläger zu versetzen, rutschte Jeune aus und der schwere Hammer fiel ihm selbst so un­glücklich auf den Kopf, daß er sofort tot war.

* Vsorzyeim, 1. Aug. Die schon bejahrte Frau des Kaufmanns Gustav Strauß, hier wohnhaft, wollte gestern nachmittag Handschuhe reinigen und dabei auf dem Gas­herd sich etwas kochen. Sie kam mit dem Benzin dem Herd zu nahe. Es erfolgte eine Explosion, so daß die Frau sofort in Hellen Flammen stand. Entsetzlich zugerich­tet wurde die Bedauernswerte ins städtische Krankenhaus verbracht. Es besteht wenig Hoffnung auf Erhaltung ih­res Lebens.

* Königsberg, 31. Juli. Der Baron Listram aufNe- scheuecken wurde gestern von aufrührerischen Bau­er u e r s ch o s s e u. Die Aufrührer plünderten die Güter. Aus Grvbui find Dragoner abgesaudt worden.

Großes Unwetter in Bade«.

ff Asm badischen Hverkand, 1. August. Ueber di« Müllhetmer Gegend zog Freitag abend ein furchtbares Un­wetter, verbunden mit Hagel, von dem nur einzelne Ge­markungsstriche verschont blieben. Die Weinernte ist teil­weise vernichtet.

Müllheim» 31. Juli. Seit 24 Stunden, so wird der Frankfurter Zeitung" geschrieben, gibt es hier keinen Herbst" mehr. Freitag abend 10 Uhr geschah dasUn­logische". Stundenlanges Wetterleuchten gegen die Vogesen hin, eine Schwüle, die im Verein mit dem dumpfen, bangen Druck der atmosphärischen Spannungen der sich suchenden und nicht findenden ausgleichenden Kräfte in der Natur noch drückender wurde, ließen den Gedanken au Ruhe nicht aufkommen. Heller werden die gespenstischen Feuer am Himmel, näher rückt der Donner heran. Krachende Fenster­laden, klirrende Scheiben, das Heulen und Surren des Sturmes, klatschende Tropfen : wir find mitten im Gewitter. Die am Himmel Hinhuscheoden Lichter zeigen uns für Se­kunden in gespenstischer Beleuchtung leere Straßen, dichte

Lsf-frucht.

Das Leben ist schnell, drum mach' was daraus, Die Schritte zähl' kommst sonst nicht aus; Rasch eilen die Stunden, drum tändle nicht, Sonst dir's gar bald an Zeit gebricht.

Der rote Diamant.

Bon Leopold Sturm.

(Fortsetzung.)

Dragows Wone fielen bei der hochgesinnten Fürstin auf günstigen Boden. Sie war allein, die Mitarbeit au dieser Bewegung sagte ihr zu, schien ihr reiche Geistesarbeit zu bieten. Die traurigen Verhältnisse im Innern Rußlands waren ihr längst bekannt, schon in der Jugendzeit hatte fie Eindrücke hierfür, die keine Folgezeit wieder ganz verwischen konnte, in sich ausgenommen. Und daß zum Ziele der Schaffung eines neuen Rußlands Männer wie Karlowiu, auf dessen Betreiben auch hauptsächlich die Verbannung der jungen Studenten nach Sibirien erfolgt war, von ihren ein­flußreichen Stellungen im Guten oder Schlimmen entfernt sein müßten, damit war fie in ihrem leidenschaftlichen Schmerz über den Tod des Bruders ganz einverstanden. Dragow hatte ihr auch bewiesen, daß bis in hohe Kreise hinein die Teilnahme für die Gewinnung eines neuen, freien Rußland vorhanden sei und Marfa hoffte, durch den ihrem Gemahl so befrreuudet gewesenen Großfürsten Gregor eine größere Milde in den Anordnungen der Petersburger Geheimpolizei mit der Zeit herbeizuführen.

Der Verschwörer Dragow hatte Wohl gewußt, was er tat. Die harte, unermüdliche Verfolgung seiner Sache hatte ihn gezwungen, jeden unvorsichtigen Schritt zu vermeiden, und vor allem fehlte ihm die Möglichkeit, feine versprengten Gesinnungs-Genossen mit einer Weisung zu versehen, die fie über Zukunftspläue orientieren sollte. Da war ihm denn

eine gänzlich unverdächtige Persönlichkeit hochwillkommen, an die sich alle Mitglieder des Geheimbuudes wenden könn­ten. Und zum Kennzeichen für die hohe Stellung der Für­stin innerhalb des Bundes ward der rote Diamant ausersehen.

Erregt erhob sich Marfa von ihrem S itze, als ihre Erinnerungen bis zu diesem Punkte gediehen waren. Sie gedachte des schönen, lustigen Offiziers Alexis Brauin, der sich mit durch nichts zu erschütternder Aufrichtigkeit um die Hand der jungen Witwe bewarb. Es schien Marfa unmög­lich einen Offizier zu heiraten ; wählte sie einen zweiten Gat­ten, so mußte er auch ihre Anschauungen teilen.

Zu jener Zeit war Feodor Rostew, von Dragow an fie empfohlen, in das Haus der Fürstin gekommen, halb als Arzt, halb als Sekretär. Rostew hatte schon früh dem Studemenbuude augehört, der sich nach und nach völlig der geistigen Gewalt Dragow's unterworfen hatte, und so war die Bekanntschaft unschwer vermittelt.

Vom ersten Tage, wo die Fürstin Rostew begegnet war, hatte er sich in die schöne Witwe verliebt; Marfa durchschaute sein leidenschaftliches Wesen sofort, fie blieb seinen Empfindungen gegenüber völlig kühl und war sich klar darüber, daß der junge Arzt nie auf eine Erfüllung seiner Hoffnungen werde rechnen können. Aber fie sah auch seine grenzenlose Ergebenheit, die fie schätzen mußte, und so kam es von selbst, daß fie ihn ihren Freund nannte, in kei­ner weiteren Abficht, als ihm ihren Dank zu beweisen.

Da war es zu einer Katastrophe gekommen.

Um ihre Hand bewarb sich der allgemein beliebte blühend schöne und reiche Garde-Offizier Alexis Brauin, und mehr als jedem Anderen schien ihm Marfa Golkowitsch geneigt. Liebte fie ihn-wirklich? Wenn fie heute, nach Jahren, diese Frage sich noch einmal vorlegte, so konnte fie dieselbe, in dieser Stunde wenigstens, nach den eben startge- hakten Auseinandersetzungen selbst nicht beantworten. Diese

Bekanntschaft fiel eben in jene Zeit ihres Lebens, in der die Fürstin nur für ihre Befreiungs-Pläne lebte und webte, und die Aussicht oder doch Möglichkeit, auch Brauiu für die geheime Verschwörung zu gewinnen, ließ sie dem jungen Offizier noch mehr Freundschaftlichkeit zeigen, als den per­sönlichen weiblichen Empfindungen entsprach.

Alexis Branin verweflte eines Tages bei der Fürstin allein zum Tee. Marfa erkannte, daß Brauiu gewillt sei, sich die Antwort auf feine Werbung zu holeu, und so lenkte fie unmerklich das Gespräch auf die Ideen, die ihre ganze Seele erfüllten. Sie stieß, so vorsichtig fie sich verhielt, bei Alexis auf die allerschärfste Verurteilung dieser Gedanken, der lebenslustige, etwas leichtsinnige und übermütige Offizier hatte nicht die geringste Teilnahme für jene Armen, denen avch Marfa's Bruder, der in Sibirien Umgekommene, au­gehörte. Als fie daraus mit leiser, schmerzerfüllter Stimme hinwirs, war Brauiu's Antwort gewesen:Der Bruder der Fürstin Golkowitsch mußte sich von solchen Elementen fern- halten. Da er es nicht getan, hat er auch die Verant­wortung für die Folgen zu tragen.

Marfa hatte sich bet diesen Worten erregt erhoben, und Alexis Branin, der die wahrsten Gesinnungen der schönen Frau nicht ahnte, entschuldigte sich wegen seiner Be­merkung. Die Fürstin konnte aber den Zwischenfall nicht so bald verwinden, und als sich Brauiu verabschiedete, rief fie ihren Sekretär Rostew, der im Nebengemach gearbeitet und durch die nur angelehnte Tür die ganze Unterredung verfolgt hatte, den Offizier zu geleiten.

Feodor Rostew sah jetzt dev Augenblick gekommen, dem Nebenbuhler für immer HauS und Herz der Fürstin zu verschließen. Als Alexis Branin ihn noch bat, Marfa die Versicherung seiner Ehrerbietung zu überbriugen, sowie, daß er sich nächsten Tages erlauben werde, sich nach dem Befinden der Dame zu erkundigen, erwiderte Rostew mit frostiger Höflichkeit, daß die Fürstin Wohl nicht in der Lage