Este, zur Linken der Kronprinz von Schweden-Norwegen. Es folgten die übrigen anwesenden Fürstlichkeiten. Bei dem Eintritt des Zuges in die Schloßkapelle sang der Domchor ein Dopvrlquartett: „Denn er hat seinen Engeln befohlen' aus 'MendelSsohn-Elias. Hofprediger Dryander und die Hofgeistlichen empfingen das Brautpaar und geleiteten es zum Altar. Der Kronprinz trat zur Rechten der Braut, die allerhöchsten und die höchsten Herrschaften traten im Halbkreis um das Brautpaar, sodaß rechts zu- z nächst neben dem Altar der Kaiser, die Großherzogin-Multer ; und der Erzherzog Franz Ferdinand standen, während die > Kaiserin links des Altars stand, neben ihr der Großherzog ? von Mecklenburg-Schwerin, der Kronprinz von Griechen- i land usw. Dir Kapelle zeigte keinerlei besonderen Schmuck, außer einer Gruppe blühender Pflanzen um den Altar uud i einem weißen Blüteostrauße auf demselben. Die Gemeinde ! sang den Choral: .Lobet den Herrn', begleitet vom Koßleckschen Bläserchor. Oberhofprediger Dryander hielt die Traurede über den vom Kaiser gewählten Text aus dem Buch Ruth: .Wo du hingehst, Will ich auch hin- grhen; wo du bleibst, da bleibe ich auch; dein Volk ist mein Volk, dein Gott ist mein Gott." Mit kurzen, warmen Worten bezog der Geistliche den Bibeltext auf das hohe Paar. Dann vollzog er die Trauung. Laut und bestimmt - war das .Ja' des Kronprinzen, leise, doch nicht minder ! fest, das der Braut. Im Augenblick, wo das hohe Braut- z paar die Ringe wechselte, wurden von der im Lustgarten ! aufgestellten Leibbatterie des ersten Garde-Feldartillerie- , Regiments dreimal 12 Kanonenschüsse abgefeuert. Das Gebet, daS .Vaterunser' und der Segen folgte. Dann saug der Domchor das schöne Beckersche Lied: „Wo du hiugehst, will ich auch hingehen". Der Gesang der Gemeinde beschloß die Feier. Nun begaben sich die Majestäten und höchsten Herrschaften in gleich feierlichem Zug nach dem Ausbau der Bildergalerie, um daselbst dem hohen Brautpaar die Glückwünsche abzustatten. Die Kaiserin, die Braut und die Prinzessinnen nahmen auf Sesseln Platz, auch der Kaiser nahm Platz, der Kronprinz blieb stehen. In ununterbrochener Folge zogen die Gäste am Brautpaar und den Majestäten vorüber, als erste die Botschafterinnen, die Damen des diplomatischen Korps, daun der Fürst-Reichskanzler und der Staatssekretär von Richt- hofen, die Botschafter und fremden Herren, hierauf die inländischen Damen und die Herren des Bundesrats. In einer fast unendlichen Reihe folgten die übrigen Gäste. Nun zogen die Fürstlichkeiten in feierlichem Zug nach dem Rittersaal. Beim Souper an der König!. Zeremonieotafel saß zur Rechten der Braut der Kaiser, die Großherzogin-Mutter, Erzherzog Franz Ferdinand, links vom Bräutigam saß die Kaiserin, der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, die Großherzogiu-Witwe Marie, gegenüber saß der Kronprinz von Griechenland zwischen der Prinzessin Christian von Dänemark und der Großherzogin von Baden. Die anderen Fürstlichkeiten schlossen sich nach beiden Seiten an. Der Kaiser brachte auf die Gesundheit des hohen Paares in längerer überaus herzlicher Ansprache einen Toast aus, der auf alle Anwesende einen tiefen Eindruck machte. In den anderen Prunkräumen waren weitere Tafeln bezw. Buffets aufgestellt. Im Mariuesaal und in der Königinneukammer speisten die Botschafter mit Gemahlinnen, der Reichskanzler Fürst Bülow mit Gemahlin, die Mitglieder der außerordentlichen Missionen nebst dem Ehrendienst, die Gesandten und andere. Die anderen Gäste, im ganzen 1700, speisten in den anderen Räumen des Kaiserschlosses. — Den Schluß der Hochzeitsfeierlichkeiten bildete der Fackeltanz im Weißen Saal. Zuerst machten, während sich alles verneigte uud die Mufik Aue Polonnaise spielte, die Neuvermählten einen Umgang im Saal, unter Vorantritt des Oberhofmarschalls und 12 fackeltrageudeu Pagen in scharlachroten Röcken. Beim zweiten Umgang schritt die Kronprinzessin mit dem Kaiser und
der Kronprinz mit der Kaiserin, beim dritten Umgang die Kronprinzessin mit dem Grcßherzog von Mecklenburg und der Kronprinz mit der Großherzogin-Mutter, beim vierten rechts von der Kronprinzessin der Kronprinz von Griechenland und Erzherzog Franz Ferdinand, links der Kronprinz von Schweden und Norwegen und Großfürst Michael, während der Kronprinz die Grcßherzogin von Mecklenburg und Großherzogin Marie führte. Nachdem die Allerhöchsten Herrschaften io feierlichem Zog das nenvermählte Paar zu ihren Gemächern geleitet hatten, nahm Freifrau vou Thiele-
Wivkler die Strumpfbandverteiluug vor.
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* Aaleftmd, 5. Juni. Zu der Hochzeit des deutschen Kronprinzen sandte die Stadtverwaltung von Aalesund ein prachtvolles Blumen-Arrangemeut, welches daS Wappen der Stadt darstellt.
* ßhriflianla, 6. Juni. Der kommandierende Admiral Sparre sowie die Stadt sandte au den Kaiser als Ehreu- admiral der norwegischen Flotte anläßlich der Hochzeit des Krouprivzen ein Glückwunschtelegramm.
Tagespolitik.
Mit dem Abschluß eines Handelsvertrags mit England können wir nach den jüngsten Ausführungen des englischen Ministers des Auswärtigen, Marquis of Landsdowve, in absehbarer Zukunft nicht rechnen. England will mit seinen Kolonien engere Handelsbeziehungen anknüpfen, dem Ausland« aber die den Kolonien gewährten Vergünstigungen versagen. Der Zollstreit mit Kanada gewährt einen Vorgeschmack dtsseri, was wir von der britischen
Zollpolitik zu erwarten haben.
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Rußland ist eine Seemacht gewesen; das ist die allgemeine Erkenntnis nach der schweren Niederlage, welche die grrße Flotte von den Japanern in der Koreastraße in Ostcfkv erlitt!» hat. Man kann aber hin- zusügen, Rvßlard war überhaupt keine Seemacht, denn die jammervolle Haltung der Besatzung der meisten Schiffe unter dem feindlichen Feuer zeigte, daß tatsächlich keine schlach- teumäßige Ausbildung stattgefunden hatte. Allgemeine Kriegsmüdigkeit im Volk, in der Armee, aber der Krieg soll weiter gehen! Zar Nikolaus II. sollte eine neue Prüfung scheuen, die erlittenen find wahrlich herb genug gewesen.
Sein Thron steht nicht mehr fest!
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He
Der Bauausschuß der russischen Admiralität soll dem Kaiser einen Plau zum Bau einer zweiuvdeiu- halbmal grö ßeren Flotte als die im jetzigen Kriege verlorene eingereicht haben. Der Bau soll 15 Jahre dauern und alle 3 Jahre eine Division fertig ergeben. Die Mehrheit der Schiffbauer bekämpft diesen Plan aufs äußerste und befürwortet einen Aufschub, bis mau über die aus der Niederlage bei Tsuschima abzuleitenden Lehren ins Klare gekommen sei. Es sei Tatsache, daß die im Ausland gebauten Schlachtschiffe „Relwisan" und „Zesarcwilsch" trotz ungezählter Torpedoangriffe und Schußtreffer bei Port Arthur heute noch über Wasser feien, wogegen Roschdjestwenskis in Petersburg und Libau gebaute Schiffe in wenigen Stunden sanken. Die zuletzt gebauten russischen Schlachtschiffe seien nur auf dem Papier zu fürchten gewesen, da beim Bau die Grundregeln der Flottenkoustruktion mißachtet worden seien.
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Zum norwegisch-schwedischen Konflikt schreibt das „Morgenbladet": „Die Zeit nähere sich, wo die Vorgänge im norwegischen Staatsrat, die sich im Stockholmer Schloß am 27. Mai ereignet haben, ihre Politischen Konsequenzen nach sich ziehen. Da bestimmt angenommen werden muß, daß beide Parteien zu ihrem Standpunkte festhalteu, so erscheint es nicht mehr als zwei Alternativen ' zu geben. Das Land muß regiert werden; da aber der
Da fuhr Normaun sich nervös durch daS ergrauende - Haar. Ein Gefühl von Angst und Enttäuschung — denn ! der schlichte Bruno, den obenein eine verstümmelte Hand j entstellte, nahm sich gut aus neben dem „glänzenden' Richard.
Noch jemand anders fiel dies ins Auge: der eleganten Frau Rosa, geborenen Hohnmeher.
Sie nahm gelegentlich ihren Gatten beiseite.
„Also das ist der berüchtigte Ausreißer und verlorene Sohn? Ihr seid Wohl alle nicht bei Trost? Das ist ja ein Charakterkopf mit den Augen eines Genies. Wenn ihr beide nebeneinander steht, verlierst du ganz entschieden . . . Oha! Sri so gut, teurer Freund, und spare deine eifersüchtigen Blicke I Du blamierst dich. Aber ich muß doch endlich meinen Schwager, den halb Berlin schon kennt, vorge- strllt bekommen. Willst du das gefälligst besorgen?"
Fran Richard entfaltete an diesem Tage so viel Liebenswürdigkeit, Zartgefühl und verwandtschaftliche Teilnahme, daß sogar Frau Traute geblendet wurde. Nur Doris und Bruno verhielten sich abweisend — und gerade auf diese beiden kam es der schönen Frau an.
Sie schätzte Doris einen Blaustrumpf gefährlichster Art, weil sie noch jung und hübsch war. Bruno — sie war sich nicht klar, wie sie ihn beurteilen sollte. Er gefiel ihr, aber etwas in seinem Wesen mahnte zur Vorsicht.
De» Abend, als sie mit ihrem Manne allein war, kam sie auf das Ereignis in Westernhagen zu sprechen. Hoch- ioterresfant, daß Doris den jungen Gutsherrn dort gesund gepflegt hätte.
„Wenn der nicht ein Herz von Stein oder von Stammbäumen hat, kann er doch schon anstandshalber nicht anders, als ihr dankbarst sich und sein Rittergut zu Füßen zu legen.'
Richard verhielt sich mürrisch und wortkarg. Er war schlecht gelaunt — und hatte seine Gründe. Außerdem glaubte er den „Junker" aus der Schulzeit her dahin zu
kennen, daß er seine edle Familie schwerlich durch eine „Mesalliance" kränken würde.
„Du darfst auch Doris nicht wie andere vernünftige Mädchen beurteilen,"bemerkte er. „Sie ist total überspannt. Um einen Schwager hat sie uns geprellt, der einige Millionen mehr wert ist als unser Gutsbesitzer uud seine ganze adelige Sippe. Ich möchte aus der Haut fahren, wenn ich bedenke, weshalb sie abschnappte.'
(Fortsetzung folgt.)
Etwas für die Landwirtschaft.
Das alt: sinkt, es ändert sich die Zeit. So hat auch der Fortschritt wieder gutes sür den Landwirt gebracht, in der nun Centri- sugen in jeder Preislage angefertigt weiden, so daß auch der Landwirt mit 2 Kühen sich eine Centrifuge anschaffen kann. Bisher wurde die Milch in Töpfen und Satten aufgestellt, um den Rahm zu gewinnen. Dies hatte aber seine Schattenseiten in jeder Hinsicht. Bei diesem Verfahren hatte die Haut fr au sehr viele Arbeit, ohne daß die Milch vom Staube rein gehalten werden konnte. Auch ist diese Behandlung an und sür sich sehr umständlich und zeitraubend. Am schlimmsten ist dieses jedoch im Soma er bei großer Hitze oder Gewitterschwüle, da in dieser Zeit die Milch häufig säuert und ihren Nährwert verliert; dagegen bei dem Separieren der Milch auf der Centrifuge ist diesem Uebel abgeholsen. Die Milch wird sofort von der Kuh weg auf die Maschine gebracht und in ö bis 10 Minuten >e nach Quantum der Milch hat der Landwirt seinen süßen Rahm und seine süße warme Milch. Diese Milch ist vollständig süß und die Nährstoffe bleiben voll und ganz in der Milch zurück. Nur der Fettstoff ist derselben entzogen und dieser macht das Jungvieh nicht Zroß. Im Gegenteil, vom Fett bekommt das Kalb und junge Schweine Durchfall und die Rührung geht unverdaut durch den Mastdarm. Das beste Kraftfutter für Kälber und Schweine ist die süße, warme Milch von der Centrifuge weg mit Lainsamen, Korn- oder Haferschrot gemischt. Diese Fütterung gibt Knochen und Fleisch. Ferner bezahlt sich eine Centrifuge in kurzer Zeit durch die Mehrgewinnung an But- rer; bei dem alten Verfahren durch Satten braucht man ein Drittel Mutter mehr- Rechnet man, daß man von einer Kuh durch die Centrifuge in der Woche gut 1>/z Pfd.Buttermehr erhält und 40Wochen gibt eine Kuh Milch, so ergibtdasKOPfd. Butterund das von euer Kuh in einem Jahr. Es wird sich demzufolge eine Centrifuge schon für einen Landwirt,
König keine Regierung finden uud auch die jetzige Regierung nicht zwingen kann, zu bleiben, so stebt man vor der Wahl: ein König ohne Regierung oder eine Regierung ohne König. Das erste ist nach unserer Verfassung von der Erörterung ausgeschlossen. Dagegen sollen nach dem Paragraphen 13 der Verfassung der eine Staatsminister uud mindestens fünf von den übrigen Staatsmitgliedern im Namen des Königs die Regierung führen; man hat also da einen ganzen administrativen Apparat, der Wohl eingeübt und bereits in voller Wirksamkeit ist. Da der König nicht ohne Ministerium regieren kann uud der König ferner erklärt hat, daß er kein Ministerium finden könne, wird es die pflichtmäßige Aufgabe der Nationalversammlung sein, wieder normale Verhältnisse zustande zu bringen. Der administrative Apparat kann nicht still stehen."
Landesnachrichtsn.
* Alle« steig, 6. Juni. Einen recht vergnügten Uuter- haltungsabcnd hatte gestern abend die MuseumSgesellschaft im Gasthof zum „grünen Baum". Für diesen Abend war der Salonkomiker Förtsch von Stuttgart gewonnen, der eS meisterhaft verstand, seine Zuhörer zu unterhalten uud za erheitern. Es gibt manche Leute, die das Bedürfnis haben, sich einmal wieder tüchtig auszulachen und diese kamen hier auf ihre Rechnung. Heitere Deklamationen und Soloszenen wechselten miteinander ab uud wurden mit staunenswerter Gewandtheit ausgesührt. Stürmischer Beifall belohnte Komiker Förtsch für seine vorzügliche Leistungen.
* Allenfleig, 7. Juni. Unter ganz außerordentlich großer Beteiligung wurde gestern vom Laudw. Bezirksverei« Nagold ein Ausflug nach Hohenheim zur Besichtigung der landw. Anstalt gemacht. Jede Bahnstation des Bezirks, die der Zug passierte, vergrößerte die Teilnehmer- zvhl und als sich schließlich auch diejenigen Mitglieder des Vereins eingefunden hatten, die von der Generalversammlung der landw. Genossenschaften in Stuttgart kamen, war die Zahl auf beinahe 300 gestiegen; über 60 Mitglieder brachte allein unser Zügle nach Nagold. In unmittelbarer Nähe des Gutes hielt der Zug der Filderbah». Direktor v. Ströbel hatte sich von Hohenheim mit Begleitung eiuge- funden, um die Führung des Besuches zu übernehmen. Da die Anzahl der Besucher eine so große war, wurden 3 Gruppen gebildet, die nun unter Führung der jeweiligen Begleiter von der Anstalt, die die entsprechenden Erläuterungen gaben, den Gang durch die schönen Fluren uud die verschiedenen Anlagen rc. machten. Es war ein Genuß, die so überaus schön stehenden und gut gepflegten Felder zu sehen, als man überall nur beste Ordnung uud musterhafte Anlagen sah. In der Gartenwirtschaft zur „Garbe" angelangt, wurde hier das Vesper eingenommen um alsdann die Vieh- und Fohlen- Weide zu besichtigen, die einen lieblichen Anblick bot. Hierauf folgte ein Ruudgang durch Schweinestall, Rossenstall, Ab- melkestall, Pferdestall, Kuhstall, Gemüsegarten, durch die Versuchsfelder, Maschineuschuppen und die Molkerei. ES war damit das Programm bis zum Mittagstisch erledigt und nun versammelte man sich zum Essen. Bei diesem begrüßte Direktor vou Ströbel die Besucher, feiner Freude Ausdruck gebend, daß sich eine so große Anzahl eingefunden habe, wie selten zuvor. In seiner Ansprache wies er u. a. auf die große Bedeutung und Vorteile der Anstalt hin und sprach den Wunsch aus, daß jeder Besucher seinen Nutzen vou all' dem Gesehenen ziehen möge. Er trank auf das Gedeihen des Bezirksvereins Nagold. Oberamtmaun Ritter sprach nun den Dank des Vereins aus für die freundliche Aufnahme und Führung, ebenso für die Ausführungen des Direktors v. Ströbel. Er hoffe, daß Jeder für sich nun praktisch auwende, was hier erprobt und gesehen wurde. Mit einem Hoch auf die Regierung, die landwirtschaftliche Anstalt und Direktor v. Ströbel schloß er seine Ansprache. Nach dem Mittagstisch wurde die Modellfammlung, sowie
welcher 2 Kühe besitzt, gut rentieren. Dieser Vorteil wird allseitig anerkannt und ergibt sich auch daraus, daß der Landwirt nicht abgeneigt ist, sich eine Centrifuge anzuschaffen, nur fragt es sich, welches die geeignetste Centrifuge ist, wo erhält man diese? Bisher wurden die Centrifugen in verschiedenen Ausführungen gebaut; teils mußte man noch ca. 30 Bleche und Teile, ebenso eine Menge Gummiringe in- einanderfügen, teils mußte man die Trommel durch einen Schraubstock öffnen und schließen, trichterförmige Teile einsetzen, Spitzen in die Spindel erneuern und die Trommel genau nach der Linie schließen. Wurde eine dieser Vorschriften versäumt, war die Maschine außer Ordnung ; dann sind gewöhnlich diese Centrifugen so schwach und klein gebaut, daß der Maschine keine große Lebensdauer zugetraut werden kann. Und dieses alles verleidete dem Landmann die Anschaffung von Centrifugen. Selbst jüngster Zeit haben sich nun die erwähnten Uebelstände überlebt. Wie uns bekannt ist, wird eine Centrifuge, die ! „Badenia'-Centrifuge, geliefert, die keine Umstände erfordert. Diese j entleert sich selbst, wird nicht geöffnet und nicht geschlossen, hat keine Einsätze, keine Dichtungsringe und reinigt sich leicht, wenn man warmes Wasser nachschüttet. Die „Badenia'-Ccntrifuge ist sehr stark gebaut, so daß eine Maschine für 200 Mk. 1 Ztr- 70 Pfd. wiegt und ca. 1,60 Mir. hoch ist. Die kleinste „Badenia'-Centrifuge wiegt mehr wie 1 Ztr. Es ist mit dieser Maschine ein großer Fortschritt gemacht.
Handel und Verkehr.
* Sirnrnersfekö. 5. Juni. Bei dem am S. ds. Mts. hier abgehaltenen Nadelstammholzverkauf aus Staatswald Eitele, Enzwald und Schloßberg wurden aus 2018 Festmeter Forchen-, Tannen- und Fichten-Langholz 140,000 Mark erlöst. Der Gesamtdurchschnittstaxpreis betragt 118 Prozent für 1 Festmeter.
Konkurse.
^K^g, Schneidermeister in Kirchdorf. — Georg Knieß, Händler in Leutkirch. — Nachlaß der Wilhelm Nehr, Steinhauers Witwe, Emma geb. Knüller von Dobel. — Christian Weiß, verh. Bauer in Ziegelhütte, Gemeinde Eindringen. — Louis Krauß, Bier- brauereibesitzer in Reutlingen. - Christian Irian, Metzger und Wirt von Altstadt-Rottweil.
* (Umschrieben.) Freund (zum Dichterling): „Werden denn deine Gedichte, die dn machst, auch angenommen?" Dichterling: „O, freilich . . ., aber vorläufig leider nur von der Post I"