die obere Sammlung besichtigt, die beide manche interessante Sehenswürdigkeiten boten und außerdem wurde von ein­zelnen Teilnehmern noch ein weiterer Rundgaug durch die Versuchsfelder gemacht. Bei derGarbe" war wieder Samm­lung und bald wurde der »Ansturm* auf das Filderzügle gemacht, das die Teilnehmer aufs beste befriedigt wieder heimwärts führte. Eine ausgedehnte lebhafte Besprechung fand während der Rückfahrt über das Gesehene und Ge­hörte statt und es ist nur zu wünschen, daß es nicht dabei bleibt, sondern daß jeder Landwirt das auch auwendet, was er hier als nützlich erwiesen gesehen hat und es seinem Betrieb avpaßt. Erst daun hat die laudw. Anstalt ihre» Zweck erreicht zum Nutzen und Gedeihen unserer Landwirtschaft.

* Wa-okd, 5. Juni. DaS von Herrn Oekouom Kopp­ler hier in dem reizenden .Waldeck" au der Herrenberger­straße erstellte Kurhaus wurde am gestrigen Sonntag bei prachtvoller Witterung, was auch eine große Beteiligung von Seiten des Publikums zur Folge hatte, eröffnet.

* Mvi«ge«, 5. Juni. Uuiversitätsprofesfor a. D. Dr. v. Franklin ist heute früh im Alter von 75 Jahren ge­storben.

* Wövlivge», 5. Juni. Heute mittag bei Ausfahrt eines Güterzugs nach Ehningen wollte ein Bremser einen Güterwagen übersteigen, wahrscheinlich um au feinen richtigen Standort zu kommen. Er wurde jedoch von der Dagers- heimer Ueberführuugsbrücke erfaßt und derart herabge­schleudert, daß der Tod sofort eintrat. Der Verunglückte hinterläßt eine Witwe mit mehreren Kindern.

' Göppingen, 5. Juni. Das 20. Landesschützeufest ging heute abend nach fünftägiger Dauer mit der Preis­verteilung zu Ende.

* (Verschiedenes.) Bei dem Gewitter am Sonntag mittag, das mit starken elektr. Entladungen verbunden war, schlug der Blitz in das Anwesen des Schultheißen Girrbach in Würzbach, wodurch dessen Wohnhaus mit Scheune und Schmiedwerkstatt in kurzer Zeit eingeäschert wurde. Zum Glück kam niemand zu Schaden. Während den Lösch­arbeiten schlug der Blitz in das Nachbarhaus, jedoch ohne zu zünden. In Schwarzenbach, Oberamt Saulgau, brannte das Halder'sche Oekonomieanwesen nieder. Das Vieh konnte mit größter Mühe gerettet werden. Es wird Brandstiftung vermutet. Der Bauer Vogt von Pleidelsheim, welcher in Bälde Hochzeit machen wollte, stürzte am Sams­tag auf dem Wege von Ludwigsburg nach Beihingen vom Wagen und erlitt einen Schädelbruch. Nach Beihingeu ver­bracht, erlag er bald darauf vor den Augen seiner Braut, welche ihn begleitet hatte, seiner Verletzung.

* Keidelverg, 5. Juni. In Hirschhorn find zwei junge Leute von 12 und 17 Jahren beim Baden im Neckar er­trunken. Der ältere wollte dem jüngeren zu Hilfe eilen, aber beide verschwanden in den Fluten.

* München, 5. Juni. Der gegenwärtige Landtag ist aufgelöst und angeordnet worden, daß die Urwahleo zum neuen Landtag am Montag, den 10. Juli und die Abgeordneteu- wahlen am Montag, den 17. Juli vorgenommeu werden.

* ZLerli«, 6. Juni. Der Kaiser hat dev Reichs­kanzler Grafen Bülow in den Fürsten st and versetzt.

* Kiek, 6. Juni. Durch kaiserliche Kabinettsordre von heute ist der Kronprinz L 1a suits des ersten Seebataillons gestellt worden.

* Kehl, 5. Juni. Beim Baden im freien Rhein geriet der 13jährige Sohn des Ratsschreibers Schumacher in einen Wirbel und versank in der Tiefe. Sofort angestellte Rettungs­versuche blieben erfolglos.

" Meißen, 5. Juni. Infolge VersageuS der Bremse überfuhr gestern mittag der von Dresden um 11.21 Uhr hier eiugetroffene Personenzug die Drehscheibe und durch­brach die den Bahnhof von der Stadt trennende Mauer,

worauf er zum Stehen kam. An dem ersten Personenwagen wurde die Stirnwand eingedrückt. 10 Personen erlitten Be­schädigungen, doch machte sich nur bei vier ein Verband nötig.

* Stettin, 5. Juni. Bei Schlochow keuterte bei einer Vergnügungsfahrt au dem Gardener See ein Boot, wobei vier jugendliche Personen ertranken.

Ausländisches.

ff Naris, 6. Juni. Nach Schluß der heutigen Sitzung des Ministerrats gab Delcassee eine ausführliche Darlegung . der von ihm in letzter Zeit befolgten auswärtigen Politik und kündigte die Stellung an, welche er gewahrt wisse?, wollte. Sämtliche Minister gaben nacheinander ihre Ge- fichstpuukte ab und die beiden Thesen der allgemeinen aus­wärtigen Politik, die gegenwärtig verfolgt werde, wurden einer eingehenden Prüfung unterzogen. Delcassee stellte dann fest, daß die bereits in den früheren Sitzungen des Kabinetts­rats bekundeten Meinungsverschiedenheiten sich verschärft hätten und daß er seine Kollegen einmütig gegen sich hätte; er sei daher der Ansicht, daß er unter diesen Umständen daS Portefeuille nicht weiter behalten könne und nehme seine Demission, die angenommen wurde. Rouvier wird heute Abend die Leitung des Ministeriums des Auswärtigen über­nehmen.

ff Uaris, 6. Juni. Rouvier ist von Deputierten leb­haft ersucht worden, das Portefeuille der Finanzen abzu- gebeu und das Auswärtige endgiltig zu übernehmen. Er hatte heute abend eine Besprechung mit Delcassee und über­nahm darauf sofort die Leitung des Minist eriums des Aeußeren.

ff Varis, 6. Juni. Ag. Havas meldet aus Fez, das Rundschreiben des Vertreters des Sultans erkenne die Notwendigkeit von Reformen an und fordere die Mächte auf, besonders die Frage der zu ihrer Verwirklichung er­forderlichen Geldmittel zu prüfen. Der Maghzeu versuchte eine Erhöhung der Zölle zu erlangen, gegen welche sich i Frankreich schon i« letzten Jahre ausgesprochen habe.

* Petersburg, 5. Juni. Der Minister des Innern, Bulygin, und der Statthalter im fernen Osten, Alexe jew, s reichten ihr Abschiedsgesuch ein, welches aber nicht ange- nommeu wurde.

* Nekersburg, 5. Juni. Der »Westuik* meldet: Der Generalgouverueur von Petersburg, General Trepow wurde zum Gehilfen des Ministers des Innern und Chef des Gen- darmeriekorps ernannt. Trepow bleibt dabei Geueralgou- verueur von Petersburg.

* Nrtersburg, 6. Juni. Iw Staraja Serewnja bei Petersburg hatten sich an 200 Arbeiter, einfaches Volk und Studenten mit roten Fahnen, die die Aufschrift: »Nieder mit dem Krieg" trugen, versammelt und demonstrierten, bis die Kosaken erschienen, die mit Knuten die Menge ausein- andertriebeu. Au hundert Verhaftungen wurden vorgenommen.

* Moskau, 6. Juni. Eine allgemeine, auf deu 6. Juni festgesetzte Konferenz der Mitglieder des Semstwos und der Bürgermeister ist verboten worden.

ff Moskau, 6. Juni. Trotz des Verbots fand heute die Konferenz der Städtehäupter und aller Vertreter der Semstwo in einem Privathause statt. Es wurde die Frage beraten, welche Maßregeln im Hinblick auf die Niederlage Roschdjeftwenskis zu ergreifen sind.

* Moskau, 6. Juni. Die Moskauer Lazarette find mit Verwundeten und geisteskranken Offizieren und Mannschaften überfüllt. In den letzten Tage» traf wieder eine große An­zahl Offiziere und Soldaten ein, die auf dem Kriegsschau­plätze geisteskrank geworden waren.

ff Kopenhagen, 6. Juni. Die »National Fideude" meldet aus Christiania: Hier herrscht die bestimmte Auf­fassung, daß die Auflösung der Union jetzt eine unumgäng­liche Notwendigkeit fei. Dies könne nicht geschehen, ohne daß der jetzige norwegische König beseitigt oder suspensiert werde. Bor Ende dieser Woche würden im Storting Be­

schlüsse gefaßt werde», welche bei ihrem Inkrafttreten tat­sächlich eine Absetzung des Königs bedeuteten.

* London, 5. Juni. König Alfonso ist heute nachmit­tag 41/2 Uhr hier eingetroffen. König Eduard war zum Empfang auf dem Viktoriabahohof erschienen.

* London, 5. Juni. Ju politischen Kreisen ist mau der Ansicht, daß der Vorschlag Roosevelts zur Beendigung des Krieges in Ostafien von großer Bedeutung sei, denn wenn Rußland dem Anerbieten einer Friedensvermittlung keine Folge leisten sollte, werde der Vorschlag die russischen Revolutionäre in ihrer Haltung bestärken und diesen will­kommenen Anlaß geben, um für den Fall, daß die Regier­ung Widerstand leistet, eine gewaltsame Friedensbewegung in die Wege zu leiten.

ff Kovstantinopek, 6. Juni. Die von der kretenfischeu Kammer beschlossene Antwort auf die letzte Proklamation der Garautiemächte besagt, daß die Union mit Griechenland die einzige Lösung sei. Die Kammer bittet die Mächte, der­selben zuzustimmen, dankt für die zugesagteu Reformen und gibt bekannt, daß sie die Kreteuser avffordere, die Waffe» uiederzulegeu und sich Vorbehalte, nach Wiederherstellung der Ordnung die Nationalversammlung eivzuberufeu.

* Dnrva« (Natal), 6. Juni. Bis jetzt fand mau 400 tote Opfer der Ueberschwemmungskatastrophe. Indes zahl­reiche Personen werden noch vermißt.

* Kapstadt, 5. Juni. Wie von hier gemeldet wird, sei Warmbad von Eingeborenen genommen worden. Die Gar­nison sei ums Leben gekommen.

Dir russisch-japanische Krieg.

* St. Uetersöurg, 6. Juni. Auf der Admiralität be­rechnet mau den Wert der iu der Seeschlacht bei Tschu- schima vernichteten oder weggeuommenen russischen Schiffe, einschließlich der Kohleuschiffe, auf 185 Millionen Rubel.

* T»kio, 6. Juni. Die Gesamtverluste der Russen iu der Seeschlacht von Tsuschima betragen 14,000 Manu an Getöteten oder Ertrunkenen ; 4600 find gefangen, 3000 ent­kamen. Die ärztliche Untersuchung der Gefangenen ergab, daß ein großer Teil von ihnen krank ist.

* Tokio, 6. Juni. Roschdjestweuski wird von deu Ja­panern mit der größten Aufmerksamkeit und der zartesten Fürsorge und Achtung behandelt. Neben dem Bett des Ver­wundeten stehen blühende Lorbeerzweige. Der Admiral ist völlig gebrochen. Er spricht nur wenig und will Niemanden sehen. Er weint oft still vor sich hin.

* Lovdo», 6. Juni. Der Telegraph meldet aus Sasebo, daß Admiral Roschdjestweuski sich einer Operation werde unterziehen müssen, da das verwundete Bein amputiert wer­den muß, weil es anfävgt, brandig zu werden.

* Wladiwostok, 6. Juni. Nördlich von hier find ja­panische Kriegsschiffe gesichtet worden, die Kreuzfahrten uu- ternahmrn.

* Washington, 6. Juni. Die Weigerung Amerikas, den nach Manila entkommenen russischen Kriegsschiffen zu erlauben, ihre im Kampfe erhaltenen Beschädigungen aus- zubesferv, wird von Präsident Roosevelt mit folgender Be­gründung vertreten: Wenn deu Schiffen erlaubt würde, nach Avsbesserungder Schäden den Hafen zuverlassen,so hätten sie in Wirklichkeit einen neutralen Hafen als Basis benutzt.

Telefonische Nachricht.

Khrifliauia, 7. Juui. Das Storting erklärte, da der König anfgehört habe, als norwegischer König zu snngieren, die Bereinigung mit Schwe­de« «nter einem König für ansgehoben und überträgt die Regierungsgewalt dem bisherige» Kabinett. Das Storting ersucht de« König, mit­zuwirken, -atz ei« jüngerer Prinz de« »orwegi- schv« Thron besteige.

Verantwortlicher Redakteur Ludwig Lauk, Mensteig.

Egenhausen.

Volmkrmvei'Irsiif eie.

Friedrich Dingler, Bauer bringt am

Gamstag, den 1«. Juni, nachm. 1 Uhr

auf dem Rathaus hier zum letzenmal zum Verkauf:

Geb. Nr. 109 0 1 ar 78 gm Wohnhaus, Scheuer uud Hof­raum in der Wettegasse

, . 108t 92 qm Kellerhütte und Hofraum daselbst

Parz. 112 12 ar 40 qm Gras- und Baumgarten beim

Haus

» 109 1 ar 02 qm Gemüsegarten daselbst.

Das Gebäude ist iu gutem baulichem Zustande uud würde sich namentlich auch für einen Handwerksmanu eignen.

Bei annehmbarem Angebot erfolgt der Zuschlag sofort.

Liebhaber find eingeladeo.

Deu 5. Juni 1905.

Ratsschreiberei:

Rieger.

Bruchleidcuden die größte Wohltat

find meine allgemein beliebten, Tag uud Nacht tragbaren

Gürtelbruchbänder ohne Feder«

Leib- und Vorfallbinden, Geradehalter, Gummistrümpfe. Zahlreiche Anerkennungsschreiben. Prospekt und Preisliste gratis und franko. Auf Wunsch nimmt mein in etwa 14 Tagen dort durchreisender er­fahrener Vertreter Maß.

8. Bogisch, Stuttgart, WimMM 75.

Gtchansr«.

Mähmaschinen,

mit Mieniittien Deichselftiitzrollen Heuwender, Heurechen, KaltmdMchk Handschlepp­reche«, D. K. G. W., Dreschmaschinen, Göpel, Futterschneidmaschine«. Obftmiihlen, Presse«, M Pnmpen, Riibenschneider

sowie sämtliche andere

landm. Maschinen und Heräte

besten lisirftnrrktisir rrrrd ssli-efter Arrsfirhrrriirs empfiehlt

m«ch. Werkst»««.

Reparaturen werden schnell und billig ausgesührt.