er habe im guten Glauben gehandelt, keiner Militärbehörde mehr zu unterstehen. DaS Gericht sah von einer Gefäng­nisstrafe ab, sprach aber die immerhin noch erhebliche Ar­reststrafe von sechs Wochen aus. Dem Angeklagten wurde die Ablesung seiner Verteidigungsrede, die er infolge seines nervösen Zustandes nicht frei halten konnte, nicht gestattet!! Der Angeklagte hat gegen das Urteil sofort Berufung eingelegt. * ,

Die japanische Presse veröffentlicht folgende», sehr lesenswerten Brief, den General Nogi wenige Tage nach der Uebergabe Port Arthurs an den Kriegsminister, General Terauchi, richtete: Meine besten Glückwünsche zum Neuen Jahr! Das einzige Gefühl, das mich in diesem Augenblicke bewegt, ist das der Scham und des Schmerzes, daß ich so viele Menschenleben, so viel Munition und so viel Zeit für unvollendetes Werk opfern mußte. Da schließ­lich General Stöffels Geduld erschöpft schien, übergab er die Festung, so daß wir auf diesem Teile des Kriegsschau­platzes nun unsere Bestimmung erreicht haben. Ich habe keine Entschuldigung gegenüber meinem Souverän und meinen Landsleuten für diesen unwissenschaftlichen, unstra­tegischen Kampf der brutalen Gewalt. Unsere Vorbereit­ungen sind nun fertig und wir sehen mit großer Freude deu Süßigkeiten einer Feldkampagne entgegen. Lassen Sie mich noch einen Gegenstand erwähnen. Sie mögen es vielleicht amüsant finden, aber ich für meine Person bin mehr als je von dem unausbleiblichen Schaden überzeugt, wel­cher der Disziplin und der Gleichwertigkeit einer Armee im Felde durch die verderbliche Gewohnheit zugefügt wird, daß man sich in Friedeuszeiten kostspieligen und nutzlosen Tand anschafft. Glauben Sie nicht, daß ich übertreibe, wen» ich meine absolute Ueberzeuguug dahin ausspreche, daß, um den militärischen Geist zu erhalten, Einfachheit ebenso wesentlich ist wie Oekouomie und Praxis in moralischer Erziehung. Ich beziehe mich nicht nur auf die Periode des jetzigen i Krieges, wie lange er auch dauern mag. Meine Meinung ist, daß, wenn unser Militär aufgehört hat, den Donner der ^ Kanonen zu vernehmen, es niemals in die ungehörige und ver- I derbliche Gewohnheit fallen darf, die Kleidung und was i dazu gehört, nach unmilitärischen Standpunkten zu regeln. , Ich danke Ihnen herzlich für Ihr Beileid, das Sie mir ! zum Tode meiner Söhne ausgedrückt haben und bitte mir j meine lange Entfaltung militärischer Ungeschicktheit zu ver- ! zeihen.

Deutscher Weichstag.

Serkirr, 18. Mai. !

In der heutigen Sitzung wählte das Haus an Stelle ! Pauli-Oberbarnim, dessen Wahl für ungiltig erklärt worden ! ist, Schlüter zum Schriftführer. Das Abkommen mit > Luxemburg über die gegenseitige Zulassung des Fleisches , zum freien Verkehr wird in erster und zweiter Lesung ge- ! nehmigt. Beratung des Totalisatorgesetzes, welches die ! Wettbureaux verbietet und die Vereins-Totalisatoren einer ! Steuer unterwirft. Die Regierungsvorlage fordert ferner, i die Hälfte des Ertrages dieser Steuer den Rennvereineu zu- > zuweisen, während nach dem Wunsche der Kommission die ! Hälfte des Steuerertrages für Zwecke der Pferdezucht ver- ; wendet werden soll. Das Gesetz wird gegen die Stimmen § der Linken mit einem Anträge Becker angenommen, wonach ! die Vereins-Totalisatoren erst vom 1. Jan. 1906 ab der i Steuer unterworfen sein sollen. Alsdann wird die Novelle j zur Zivilprozeßordnung (Entlastung des Reichsgerichts) be- j raten, die u. A. eine Erhöhung der Revifionssumme auf i 2500 Mk. Vorsicht. !

wüvtteinber'siIetzei; L<rirdt«»s. ?

Stuttgart, 18. Mat.

Bei der Weiterberatung des Etats der Kunstakademie erklärt Kultusminister von Weizsäcker, die Umwandlung

haben nur noch alle Sinn für Richard und sein schnelles Jn-die-Höhe-kommen.

Kannst Du Dir unfern Musterbruder denken. Doris, als Schwiegersohn und Kompagnon des reichen Hohnmeyer ! Er ficht Bruno höchst selten; kommst Du nicht öfters mit ihm zusammen?

Vor acht Tage» brachte Richard seine Neuvermählte zu den Eltern; es war ein schönes elegantes Paar. Unsere ganze Stadt staunte und bewunderte es. Vater strahlte. Mein Mann behauptet, diese neue Schwägerin wäre das schönste und geistvollste Weib auf Erden. Sie hat es all eu angetan mit ihrer gesellschaftlichen Gewandtheit, ihren ver­bindlichen Manieren und ihren Brillanten. Nur Mutter uud ich doch darüber schweigt man am liebsten. Die Hauptsache bleibt, daß Richard glücklich und Vater wenigstens mit einem seiner Kinder zufrieden ist ... .

Unter uns, liebe Schwester bei mir bereitet sich etwas vor: eine schwere Krankheit vielleicht! Ich weiß es nicht. Ich liege nachts und wache und weine.

Einmal besuchte mich unser alter Hausarzt. Mutter hatte ihn geschickt. Mein Manu zeigte sich aber so verdrieß­lich darüber, daß er schwerlich wiederkommeu wird.

Dir Schwiegermutter redete das Blaue vom Himmel herunter, ich müßte mich zusammennehmen; so verweichlicht und verwöhnt, wie ich wäre, taugte ich schließlich zu nichts.

Vielleicht hat sie recht. Jede kleine häusliche Arbeit fällt mir schwer, und diese ewige Müdigkeit! Ach Doris eS muß heraus. Wenn Gefühle sich in Laute verwandeln ließen, dann hörtest Du jetzt ein Angstgeschrei; es steht schlimm um mich. Nichts von dem, was ich in der Ehe suchte, habe ich gefunden keinen Frieden, keine Freude in der Pflichterfüllung ! Und sie war meine letzte Hoffnung diese Ehe. Ich glaubte mich hineinflüchteu zu dürfen wie in den heiligen Frieden des Klosters und statt dessen stoße ich nur immer an Gefänguismauern.

der Direktorenstelle an der Gemäldeakademie in ein Haupt­amt sei gegenwärtig nicht dringlich, aber die Regierung werde ' die Frage im Auge behalten. Lieschivg (Vp.) wünscht, daß auf die Wanderausstellungen nicht bloß Kupferstiche, sondern auch Gemälde kommen. Der Minister gibt eine zustimmende Erklärung. Hildenbraudt (Soz.) wünscht, daß die Malerinnen an der Akademie nicht bloß als außer­ordentliche Schülerinnen zugelaffen werden, sonders volle Gleichberechtigung erhalten. Der Kultusminister erwidert, daß Stuttgart liberaler sei als München uud Karlsruhe, aber er sei bereit, die Anficht des Lehrerkollegiums über diese Frage einzuholev. Zu den Lehr- uud Bersuchswerk- stätten der Kunstgewerbeschule, deren Etat mehrfache Neu­aufwendungen bringt, hebt Haußmann- Balingen her­vor, daß die unter emem nicht unwesentlichen Widerstreben ins Leben gerufene Anstalt sich bewährt habe. Der künstler­ischen Eigenart des Leiters der Anstalt, Professor Pankok, ist es zu verdanken, daß die Werkstätten sich die Sympathie auch der Handwerkerorganisation erworben haben. Sie find eine nützliche Ergänzung der Kunstgewerbeschule. Es frage sich daher, ob nicht auch eine räumliche Verbindung der in verschiedenen Stadtgegenden untergebrachten beiden Institute avzvstreben sei und weiterhin, ob nicht auch diese beiden Anstalten mit der Kunstakademie räumlich verbunden werden könnten. Der Redner beantragt, der Minister möge die Vereinigung der drei Institute in Erwägung ziehen. Die Förderung des Kunstgewerbes, welches besonders auch in der Kunst zur Geltung komme, habe für Württemberg auch ein großes wirtschaftliches Interesse. Die Abgeordneten Hieber (D. P.) und Remboldt-Aalen (Ztr.) er­klären sich mit dem Antrag H außmanu im wesentlichen einverstanden. Kultusminister von Weizsäcker ist eben­falls mit dem Antrag grundsätzlich einverstanden. Er müsse sich eine gewisse Reserve auferlegen, so lange er nicht die Anfichten der Lehrkörper gehört habe. Er werde bei der in absehbarer Zeit notwendig werdenden anderweitigen Unter­bringung der Kurstgewerbeschule diese Frage im Auge be­halten. Der Antrag Haußmann wird hierauf einstimmig angenommen. Bei Titel Konservatorium vaterländischer Kunst- und Altertumsdenkmäler führt Prälat von Demm- ler aus, die Eigenart der Städte und Landschaften müsse erhalten werden. Vielfach fehle es am Verständnis für diese Frage. Vor allem sei eine bessere Erziehung der Jugend notwendig. An den höheren Schulen sei allerdings einiges besser geworden, aber an den Töchterschulen werde noch immer in den alten Stiefeln doziert. (Heiterkeit.) Auch die Volksschule könne manches zur Förderung des Kunst­verständnisses tun. Die Regierung solle auf die Gemeinden in der Richtung eiuwirken, daß sie ihre Rathäuser und öffentlichen Gebäude in einem anständigen Stile bauen und nicht so entsetzlich öde und langweilig, wie es jetzt meist der > Fall sei. Der Redner schlägt ein besonderes Devkmals- schutzgesetz nach dem Muster des entsprechenden italienischen > Gesetzes und Anfertigung eines Verzeichnisses der vorhan- ! denen Kunst- und Altertumsdenkmäler des Landes vor. ! (Beifall.) Freiherr von O w wünscht die Einrichtung archäo- > logischer Kurse au der Universität Tübingen. Der Kulms- ' minister hält ein besonderes Gesetz zum Schutze der Denk- ^ mäler nicht für angängig. Man wolle aber alle Vorhände- § neu Bestimmungen auf diesem Gebiet zusammeustellen und ^ revidieren lassen. Eine Inventarisierung der vorhandenen ! Denkmäler könne im Verwaltungswege erfolgen. Eine Art i archäologischer Kurse bestehe jetzt schon in Form von kunst- ! geschichtlichen Exkursionen. Die Debatte wird hierauf auf ^ morgen vertagt. !

^«ndesnacyrreyten- !

-n. Asm hinter« HSakd, 20. Mai. Ein schweres Ge- > Witter entlud fick gestern nachmittag von 45 Uhr über ^ unsere Gegend. Wolkenbruchartig ergoß sich der Regen auf ! die Fluren. Vereinzelt fielen auch kleinere Hagelkörner, die '

Jeden Tag mühe ich mich bis zur Erschöpfung bei Dienstmädchenarbeit ab; der Schwiegermutter und dem Manne ist es nie genug.

Nor immer tüchtig auf den Beinen," heißt es dann.

Das gibt Appetit und einen gesunden Schlaf." Aber < ich schlafe nicht, und vor dem Essen habe ich Ekel. !

Diese entsetzlichen Stunden der Nacht mein Jam­mer und die kalte, öde Stille ringsumher!

Zuweilen schreie ich auf; aber es erstickt in Len Kissen Doris, es ist nicht wahr, daß des Vaters Segen den Kin­dern Häuser baut, daß der Bund vor dem Altar die Ehe heiligt, daß Selbstverleugnung und Pflichterfüllung uns Genugtuung geben. Wo die Liebe fehlt, da ist alles umsonst !

Frage den Manu an meiner Seite, deu ich in meinen Qualen schnarchen hören muß; frage die Frau nebenan, die nur Ruhe gibt, wenn der Schlaf ihr dev Mund schließt, frage mich Aermste, wo bei uns die Liebe ist!

Ach, und ich lechze nach ihr wie ein Verschmachtender nach einem Tropfen Wasser!

Doris, ich möchte alles von mir werfen und mich in eine Wüste flüchten nur um erlöst zu sein von der Pein der Pflichterfüllung, den Sklavenketten meiner Ehe.

Die Autorität der Tugend ist die grausamste von allen: warum gönnt sie uns armen Mädchen nicht unser bißchen Glück für uus? Selbst wenn wir daran zugrunde gehen müßten wären wir tausendmal besser daran als in diesem Leidensmeere, wo der Schwimmgürtel der Pflicht uns künst- lich über Wasser hält. Aber wir müssen um jeden Preis rehabilitiert" werden entsagen uud einen ungeliebten Mann ehelichen. So uvter der Fahne der Reue uud des kindlichen Gehorsams Pflanzen wir unfere Schuld und unser Unglück fort. Ist dasgut"?

(Fortsetzung folgt.)

Wohl nicht schadeten an den in voller Blüte stehenden Birnbäumen, die einen schönen Ertrag versprechen. Die Apfelbäume zeige» nur vereinzelt Blütenknospe». Schöne Fruchtansätze weisen die Heidelbeerstauden in den Wäldern auf-

ff Wikdöad, 19. Mai. In dem Stadtwald Hoheracker wurde nachts von ruchloser Hand in einer hohlen Eiche Feuer gelegt, das leicht großen Schaden hätte anrichteu können, wenn es nicht rechtzeitig entdeckt und gelöscht wor­den wäre.

ff Hlottenöurg, 19. Mai. Wegen Beseitigung von Ber- mögensteilen beim Ansbruch des Konkurses wurde der Mau- ' rermeister Franz Kohlstetter und seine Ehefrau von Kiebingen in Untersuchungshaft genommen.

* Füvirrge«, 19. Mai. (Strafkammer.) Wegen gefähr­licher Körperverletzung wurde der Sägerknecht Friedrich Schönthaler in Schwann zu 4 Monaten Gefängnis ver­urteilt. Schönthaler hat am Sonntag, 19. März dem Rechen­macher Proß in Schwann auf der Ortsstraße das Taschen­messer 14 Ctm. tief in die linke Schulter gestoßen, daß Proß längere Zeit krank und arbeitsunfähig war. Als Grund gab Schönthaler an, Proß und dessen Kameraden hätten ihn aus seinem Hause bei Nacht herousgeklopft, ihn mit Steinwürfen empfangen, darüber erregt, habe er Proß ein­geholt and dann blindlings zugestochen.

* Siudelfiugeu, 19. Mai. Die bürgerlichen Kollegien haben sich mit der längst angestrebten besseren Verbindung mit dem Bahnhof beschäftigt. Nachdem die mit einem Automobilfahrzeug Motoromnibus der Aotomobil- gesellschaft Berlin von hier nach Böblingen ausgeführten Probefahrten zur Zufriedenheit ausgefallen find, haben die bürgerlichen Kollegien nunmehr dahin Beschluß gefaßt, die Automobilverbindung von hiernach dem Bahnhof Böb­lingen in eigene Regie zu nehmen und hiefür 30000 Mk. Betriebskapital avszusetzen. Es find 2 Motorwagen an­zuschaffen.

ff Keilöron«, 18. Mai. Der Gemeinderat beschloß in seiner heutigen Sitzung auf Antrag des Polizeiamts die zu­nächst probeweise Anschaffung eines Polizeihundes, der speziell die nächtlichen Patrouillen zu begleiten hat.

* Urach, 18. Mai. Bei Vornahme einer Baufchau iu der im Umbau begriffenen Museumswirtschaft stürzte eine Treppe ein. Die Banschaumitglieder fielen vom 3. in das 2. Stockwerk herunter. Stadtbanweister Votier erlitt Ver- stauchurgev und Werkmeister Streich einen schweren Beinbruch.

* HleresHeim, 18. Mai. In Dorfmerkiugeu wurde vor einigen Wochen eine Eierverkaufsgenossenschaft ins Leben gerufen, die jetzt schov einen starken Umsatz zu verzeichnen hat; auch eine Molkereigenossenschaft wurde gegründet, die derzeit ein Gebäude erstellt. Einen Darlehenskassenvereiu hat die Gemeinde schon länger.

* (Verschiedenes.) Auf der Straße von Neckarsulm »ach Heilbroun fuhr ein Automobil in ein mit einem Pferd bespanntes Fuhrwerk. Der Wagen des Gefährts wurde vollständig zertrümmert und dem Pferd der rechte Hiriter-Fvß abgefahren, so daß das wertvolle Tier alsbald getötet werden mußte. Der Chauffeur und der Insasse, ein Fabrikant von Bönnigheim, erlitten keine Verletzungen, da­gegen wurden am Fahrzeug die Fensterscheiben zertrümmert.

lieber Metterzimmern entlud sich ein sehr schweres, mit Hagel verbundenes Gewitter. Der Blitz schlug zuerst in deu Blitzableiter des Schulhauses und daun in die da­neben stehende Kirche, von welcher der Turm, das Dach, der Dachboden, der Plattenbodeu im Schiff, die Fenster, Stühle u. s. w. sehr stark beschädigt wurden. Es wird wahrscheinlich nötig werden, die Kirche vollends abzubrecheu uud neu aufzubauen.

* Der Bürgerausschuß in Ileverlingerr beschloß, die Töchterschule aufzuheben und dir Schülerinnen am Unter­richt der Realschule teilnehmen zu lassen. Die Ortsschul­behörde hatte bei über 20 Anstalten im Lande Erhebungen darüber angestellt, wie sich der gemeinsame Unterricht von Knaben und Mädchen an den höheren Schulen bewährt hat. Bürgermeister Betz teilte mit, daß die seitens der An­stalten eingegangenen Antworten übereinstimmend dahin gingen, daß eine Beanstandung der Vereinigung von Knaben

> und Mädchen zu gemeinsamem Unterricht nie stattgefunden r habe; im Gegenteil, die Mädchen übten einen günstigen Etu- ; fluß auf den Fleiß uud das Betragen der Knaben aus. i ff München, 19. Mai. In der Parkstraße tötete iu ver- ^ gangener Nacht vermutlich in einem Anfall von Geistes- ; störung die Bureaudienersfrau Bilz ihre drei Kinder im Alter von 5, 2 und 1 Jahr. Sie brachte ihnen die töd­lichen Verletzungen durch Schnitte in den Hals mit einem Brotmesser bei.

* Lands«, 18. Mai. Bei dem Weinhändler Philipp Grober iu Edesheim stellte am 17. Februar dS. Js. eine Kellerkontrolle 69 Fuder überstreckten Weines fest, was eine Anklage gegen Gruder wegen Vergehens gegen das Wein­gesetz zur Folge hatte. Der Angeklagte erntete im Jahre 1904 von zirka 7^ Morgen Weinbergen 1446 Gölten Most. Diesen Wein will Grober in der Weise aufgezuckert haben, daß er auf 8000 Liter Naturwein 2600 Liter wässerige Zuckerlösung nahm. Der Staatsanwalt beantragte 1 Monat Gefängnis, 3000 Mk. Geldstrafe und Einziehung des be­schlagnahmten Weins. Das Urteil lautete auf 1500 Mk. Geldstrafe und Einziehung von 45,000 Liter des beschlag­nahmten Weines. Weiter hatte sich vor der hiesigen Strafkammer zu verantworten der Inhaber der Weinhand- lung Heinrich Mann uud Cie. in Landau, Heinrich und Myrillus Mann wegen Vergehen gegen das Wein- und gegen das Nahrungsmittelgesetz. Sie haben in großem Umfange Viruenwein mit Naturwein verschnitten uud Chemi­kalien zugesetzt, ferner Portugießer in ungebührlicher Weise gestreckt. Bei der Kontrolle wurde ein Kellerbestavd von

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anzeiger meldet aus Nürnberg : Bei Götzendorf wurde eins ^ Lyon, rs. Mai. Heute Nachmittag traten die hies. j Soldaten ergänzt.