236 Fudern festgestellt. Die Weine wurden in der Preis­lage zwischen 185 und 300 Mk. abgesetzt. Der Versand betrug, sownt er ermittelt werden kovme, im Jahre 1902 45,000 Liter, im Jahre 1903 120,000 Liter, im Jahre 1904 330,000 Liter. Der Obstweinverschnitt ging hauptsächlich nach Hannover. Heinrich Manu wurde zu 4 Monaten, Myrillus Mann zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt und beide sofort verhaftet. 88,000 Liter beschlagnahmten Weines werden eingezogen.

* Werki«, 18. Mai. Das preußische Abgeordnetenhaus nahm heute vom Bergarbeiterschutzgesetz die KommisfionS- beschlösse über die Abschaffung des Nullens au.

ff Nerki«, 19. Mai. Gegenüber den Versuche» ost- afiatischer Korrespondenten in italienischen und englischen Blättern die falsche Nachricht von der deutschen Flaggen- hisfuug in Haitschu aufrecht zu erhalten, teilt dieNordd. Mg. Ztg." mit, daß nach Meldung des kaiserlichen Ge­sandten in Peking vom 10. d. Mts. das völlig grundlose Gerücht anscheinend dadurch entstanden ist, daß das Ka­nonenbootTiger" in der alten Mündung des Hoangho in allgemein üblicher Weise Lotungen zur Feststellung deS dort bekanntlich besonders schwierigen Fahrwassers vorge- uommeu hat. Dabei ist weder eine Flagge gehißt, noch find Kanonenschüsse abgefeuert worden, noch ist irgend eine Streitigkeit mit der einheimischen Bevölkerung entstanden. Das Blatt meldet ferner, daß der deutsche Konsul in Tschifu auf eine amtliche Anfrage meldete, die ihm von einem Mai­länder Blatte in einer Meldung aus Tokio in den Muud gelegte Erklärung, es habe in Haitschu die Errichtung einer Militärstation zum Schutze der Binnenschiffahrt stattgefuuden, sei rein erfunden.

Ausländisches.

ff Wke«, 19. Mai. Im Einlaufe des Niederösterreichi­schen Landtages befindet sich eine Interpellation des Ab­geordneten Bächle, worin der Statthalter unter Hinweis darauf, daß in evangelischen Pfarrämtern Wiens so­gen. Uebertrittsformulare aufliegen, welche be­zwecke», dieLos von Rom-Bewegung" zu fördern, ge­fragt wird, ob die evangelischen Kirchenämter veranlaßt wor­den seien, daß sich die evangelischen Pfarrämter von der Los von Rom-Sache" fern halten und insbesondere die Ver­breitung sogen. Uebertrittsformulare cinstelle».

ff Zkaris, 19. Mai. Die französische Regierung hat dem deutschen Kaiser die Liste der Mitglieder der Misston unterbreitet, die beauftragt werden soll, sich nach Berlin zu begeben, um Frankreich bei der Hochzeit des deutschen Kron­prinzen zu representieren. Die Mission wird bestehen, aus dem Gouverneur von Lyon, dem General Delocroi, dem Kontreadmiral de Marolles, dem Colonel Chaband, dem Gesandten und Deputierten Arago, dem Botschaftssekretär Guillemin und einer noch zu bestimmenden hohen Persön­lichkeit der wissenschaftlichen Welt.

* St. Wetersöurg, 19 Mai. Der bekannte Kapitän Klado, dksfeu Veröffentlichungen über die russischen Marine- angelegenheiteu Aufsehen erregt haben, ist aus der Ma­ri u e l i st e gestrichen worden, weil er sich weigerte, einen Posten auf dem Panzerkreuzer Gromoboi vom Wladi­wostok-Geschwader anzunehmen.

ff Marsch««, 19. Mai. Als ein Arbeiter sich der Be­obachtung durch Detektive zu entziehen suchte und in der Miodowa-Straße über eine Lücke im Pflaster stolperte, ex- plodierteeineBombeinseinerTasche, wobei die beidenDetektivsund einPassavtgetötet

wurden. Mau glaubt, daß die Bombe für den General- gouverneur Maximowitsch bestimmt war, der zu dieser Zeit vom Gottesdienste wegen des Geburtstages des Kaisers aus der Kathedrale zurückkehren sollte.

ff Marschau, 19. Mai. Bei dem heutigen Zwischenfall in der Miodowastraße find durch die Explosion auch 17 Per­sonen verwandet worden. Der junge Mann hat die Bombe in dem Augenblick, als er verhaftet werden sollte, absichtlich zur Explosion gebracht.

ff Manila, 18. Mai. Reuter. Nach hier eiugegangenen Nachrichten ist der Eiugeboreneuhäuptling Pala, gegen den wegen Ermordung von 25 Personen in Sahadato eine amerikanische Truppenabteilnng ausgesandt worden war, gefallen.

ff Ueking, 19. Mai. Der russische Geschäftsträger brachte zur Kenntnis der chinesischen Regierung, daß einge- gangeuen Nachrichten zufolge die Japaner die Ab­sicht hätten, den Kaiser von Korea trotz des abgeschlossenen Vertrags, der die Unabhäng­igkeit Koreas garantiert, nach Japan zu bringen. Die russische Regierung hat aus diesem Anlaß bei allen Mächten Beschwerde erhoben.

Der russisch-japanische Krieg.

* ^fetersöurg, 19. Mai.Petit Paristen" meldet von hier die Ernennung Birilews zum Oberbefehls- haberdesrussischenGeschwadersinOstasien. Admiral Birilew werde das Kommando übernehmen, sobald Roschdjestweoski mit seinem Geschwader in Wladiwostok ein- getroffen sei. Die Gründe für den Rücktritt Roschdjeftwenskis, welche vom Generalstabe angegeben werden, beruhen darin, daß Roschdjestwenstitatsächlich schwer leidend und nicht in der Lage sei, den schweren Aufgaben seines Postens vachzukommen. Seine Ersetzung werde notwendig, damit sich sein Zustand nicht noch verschlimmert. Roschd- jestwenski bleibt jedoch Generalstabschef der Marine.

* Hfetersömg, 19. Mai. Die Frage des Austauschs der Kriegsgefangenen zwischen Rußland und Japan ist geregelt worden. Hauptmann Baikoff be­gibt sich nach Japan, um die Einzelheiten der Auswechslung feftzustellen.

ff Lovdo«, 19. Mai. Daily Telegraph meldet aus Tokio vom 18. d. M.: Dem Vernehmen nach besteht bei der japanischen Admiralität die Meinung, daß die auf der Rhede von Port Arthur gesunkenen russischen Schiffe Pe- resnjet, Poltawa, Renwisan, Pobjede und Bajan wieder ge­hoben und ausgebeffert werden können. Die Kosten werden ans je 150000 Pfd. St. geschätzt.

Vermischtes.

* Ki« sauberer Khemauu. Der 33 Jahre alte, ver­heiratete Arbeiter Franz Steinmann aus Königshütte, der im vorigen Jahr m Hellbraun in Arbeit stand, knüpfte während dieser Zeit mit einem hiesigen Mädchen, dem er vorschwindelte, er sei ledig, ein Verhältnis av, welches nicht ohne Folgen blieb, und verlobte sich zuletzt in aller Form mit ihm. Auch bestimmte er durch das unwahre Vorbringen, er habe zu Hause ein Vermögen von 1800 Mk., das er sofort ausbezahlt erhalte, die Mutter seinerBraut", ihm über einen Monat lang Kost und Wohnung zu gewähren und endlich noch ein bares Darlehen von 50 Mark zu ver­abfolgen, zu einer Reise mit seinerBraut" in seine Hei­mat! Um das Mädchen sicher zu machen, kaufte er bei

l verschiedenen Heilbronner Geschäftsleuten Möbel und son- stige Aussteuergegenstände für etwa 800 Mark zusammen

auf Abzahlung und mietete sogar eine Wohnung, trotzdem er von Anfang an entschlossen war, den eingegangenen Ver­bindlichkeiten in keiner Weise uachzukommen, und dazu auch tatsächlich gar nicht in der Lage war. Angeblich um seine Braut" seinen Verwandten vorzustellen, trat er mit ihr eine Reise uach Norddeutschlavd an und vermochte sie bei dieser Gelegenheit wiederum durch Lügen aller Art. ihm in Hof, Görlitz und Breslau nacheinander ein weißes Kleid, eine silberne Uhr und verschiedene Leibwäsche zur Verpfändung zu überlassen, worauf er sie aller Mittel ent­blößt fitzen ließ und das Weite suchte. Wegen all dieser Straftaten hatte er sich kürzlich vor dem Schöffengericht Heilbronn zu verantworteu. Unter Berücksichtigung seiner viele», teilweise ganz erheblichen Vorstrafen wurde er wegen eines Vergehens der Beleidigung und fünf Vergehen des Betrugs zu der Gesamtgefänguisstrafe von 6 Monaten, von welcher 1 Monat als durch die erlittene Untersuchungshaft für verbüßt erachtet wurde, verurteilt und verpflichtet, die Ko­sten des Verfahrens zu tragen. Von der Anschuldigung eines weiteren Vergehens des Betrugs ganz ähnlicher Art wurde der Angeklagte freigesprochen.

Rheinische Schwemmsteine.

Ein vorzügliches Baumaterial ist der längst bekannte Schwemmstein, der namentlich in den Bimssteingegendeu am Rhein zum Bauen starke Verwendung findet; auch sonst trifft man ihn schon vielfach, doch hat das Material noch nicht die volle ihm gebührende Würdigung gefunden. Ein Fachmann aus dem Hochgebirge schreibt über die Brauch­barkeit der Schwemmsteine wie folgt: Seit einer längeren Reibe von Jahren werden im Bereiche des oberen Allgäus in Orten, welche 7501000 Meter über dem Meere liegen, Schwemmsteine bei Neu- und Umbauten häufig in Ver­wendung genommen. Diese Schwemmsteine, auch Bimssaud­oder Tufsteine genannt, bestehen aus Bimssand und hydrau­lischem Kalk. DaS vulkanische Produkt Bimssaud wird in der Gegend von Weißenthurm gewonnen und er­folgt auch die Fabrikation der Schwemmsteine in der Gegend von Weißenthurm, nahe des Rheins u. a. durch die Firma HudaIecku. Cie. Dieses Baumaterial ist frostbeständig, leicht und porös, und es verbinden sich durch den Einfluß der Luft Kalk- und Kieselsäure derart, daß uach und nach eine bedeutende Festigkeit des Mauerwerkes eintritt. Eine Mauer aus Schwemmsteinen trocknet rascher als eine solch« aus Backsteinen (Ziegelsteinen); das Mauerwerk kann des­halb früher verputzt und der Ban früher fertiggestellt wer­den. Der Verputz haftet vorzüglich. Da Schwemmstein« schlechtere Wärmeleiter als Ziegelsteine sind, so find die hergestellten Wohnungen trocken und haben Sommer und Winter mehr gleichmäßigere Temperatur. Das Vermauern geht rasch von statten; auch erfordert dasselbe weniger Mörtel.

Handel und Verkehr.

* Stuttgart. 18. Mai. (Schlachtviehmarkt.) Erlös aus Vr Kilo Schlachtgewicht: Ochsen: ausgemästete 7680 Pfg., fleischige und ältere bis. Bullen (Farren): vollfleischige 6567 Pfg., ältere und wenig fleischige 6S-64 Pfg.; Stiere und Jungrinder: aus- gemastete 78 bis 80 Pfg., fleischige 74bis 77 Pfg., geringe 68 bis 72Pfg., Kühe: junge ausgemästete bis, ältere ausgemästete 65-68 Pfg., geringere 50 bis 55 Pfg.; Kälber: beste Saugkälber 9093 Pfg., gute Saugkälber 8690 Pfennig, geringere Saugkälber 75 bis 83 Pfennig; Schweine: junge fleischige 7273 Pfg., schwere fette 70-72 Pfennig; geringe Sauen 61-66 Pfg. Verlauf des Marktes: Schweine rascher Absatz bei steigenden Preisen, sonst mäßig belebt.

Verantwortlicher Redakteur Ludwig Lauk, Altensteig.

Gemeinde Spielberg.

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