vaterländischen Erinnerungen hin, die sich an die diesjährige Fcststadt knüpfen und verbreitete sich sodann über die Ziele und Aufgaben des Bundes, indem er hervorhob, daß der Bund sich hierbei nicht in der Stellung des Angreifers, sondern des Verteidigers befinde. Denn so ist es geworden im Lauf der Jahrhunderte, im Lauf der Politischen Entwicklung, namentlich auch der letzten Jahrzehnte, daß das deutsche Volk, das Volk der Reformation, das als seinen größte» Sohn Martin Luther geboren, heute darauf angewiesen ist, sich zu besinnen auf die Güter, die es sich in früheren Zeiten errungen, daß es darauf angewiesen ist, diese Güter zu verteidigen auch gegenüber mächtigen und drohenden Feinden, und dafür zu sorgen, daß sie auch im Besitz unseres Volkes bleiben. Es liegt uns dabei fern, unseren katholische» Mitbürgern zu nahe zu treten, den Glauben und ihre religiöse Ueberzeugung anzugreifen oder gar mit Spott und Hohn zu überschütten. Wir wissen zu gut, mit welch' schwere» Opfern die geistige Freiheit des Christenmenschen in der Reformationszeit erkämpft worden ist, wie viele Opfer unser deutsches Volk gezahlt hat, um jenes eine Gut zu erringen, wir wissen zu gut, ein wie kostbares Gut der konfessionelle Friede ist, als daß wir uns leichtfertig anschicken möchten, den konfessionellen Frieden zu stören oder anzutasten. Aber wo im Gewände des Glaubens oder unter dem Vorwände des Glaubens weltlich Politische Ansprüche geltend gemacht werden, Ansprüche einer nach dem Urteil der Geschichte allzeit herrschsüchtigen Priesterschaft, wo im Gewände des Glaubens der Fanatismus und die Unduldsamkeit uns entgegentritt, wo man die Helden unseres Glaubens nach Bubenart mit Schmutz bewirf:, da stehen wir auf dem Plan und erklären, daß wir uns das verbitten als eine Unart und Unverfrorenheit; da stehen wir auf der Wache und protestieren, und wir sind stolz darauf, in diesem Sinne Protestanten genannt zu werden. Aber auch da, wo deutsche Interessen verleugnet und hintangesetzt werden gegenüber fremdartigen, die im Gewände des Glaubens uns entgegentreten, wird der Bund stets zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen seine Stimme erheben. So steht der Bund da, wie der heilige Michael, mit dem Schwerte, mit dem Schwerte des Geistes und der geistigen Freiheit, entschlossen, abzuwehren, was uns die Innerlichkeit unserer Religion, die Gewißheit unseres Glaubens und die Freiheit des Gewissens antasten und rauben will. (Beifall.) Es folgte die Verlesung der Begrüßungsschreiben und verschiedener Begrüßungsansprachen. Landoerichtsrai Freiherr von Seckendorfs führte aus, in der Stadt Urach, deren Geschichte aufs engste verknüpft sei mit derjenigen des württembergrschen Herrscherhauses dürfe wohl daran erinnert werden, daß bei der Abschaffung des § 2 des Jesuitengesetzes Volk, Regierung und unser König allen voran, darin einig gewesen seien, daß der Griff, der damit getan wurde, ein glücklicher nicht gewesen sei. In einem einstündigen Vortrag verbreitete sich hierauf der österreichische Reichstagsabgeordncte Dr. Eisenkolb von Aussig in Böhmen über .Kämpfe und Hoffnungen des Evangeliums iu Oesterreich." Vor 7 Jahren noch hätte in Oesterreich niemand, auch er (Redner) selbst nicht geglaubt, daß Tausende iu Oesterreich auf den Weg kommen würden, auf dem sie sich jetzt befinden. Aber die Not habe sie soweit gebracht und die Liebe zu dem herrlichen deutschen Volke. Rom hatte sich mit den Slaven verbindet gegen die Deutschen und letztere seien mehr und mehr zu dem Bewußtsein gekommen, daß das Werk der Gegenreformation in Oesterreich noch nicht vollendet sei. Der erste Wegweiser für die Deutschen Oesterreichs sei Bismarck geworden; von ihm ging es zurück auf Luther, und von Luther zurück auf Christus. Was bis jetzt geschehen sei, sei nur ein kleiner Anfang an dem großen Werke, das, so Gott will, auch zu Ende geführt werde. — Nachdem in der „Krone" ein gemeinsames Mahl eingenommen worden war, fand in der
laschende Erscheinung Grete s erweckte in ihm sofort wieder die einstige Begeisterung für das junge Mädchen; die ihm damals zu Teil gewordene herbe Abneigung war vergessen. Er bemächtigle sich ihrer Hand, um feurige Küsse darauf zu drücken, wollte sie dann selbst zur Gesellschaft führen, und es wäre vielleicht zu einer neuen Auseinandersetzung gekommen, wenn iu diesem Augenblick nicht Bernhard, Grete's Bruder, und seine Braut Flora erschienen wären.
Die späten Ankömmlinge sahen, daß Bernhard Walther's Gesicht in der Tat eine aufrichtige Freude überflog, während er sie herzlich begrüßte, aber auch Flora Lindow war die Liebenswürdigkeit selbst. Daß Grete nicht ihren Bräutigam ! mitgebracht, war für die leidenschaftliche Flora ein Beweis, ! daß jener die Vergangenheit noch immer nicht vergessen , hade. Das war für sie ein Triumph und in dem Gehirn ! der herzlose» Kokette tauchte ein grausamer Gedanke auf, ! die „siegreiche Nebenbuhleriu", wie sie Grete im Stillen § nur nannte, später einmal ihren Haß fühlen zu lassen. Jetzt küßte sie die offenherzige Schwägerin, die mit Herz- ^ lichen Worteu den Bruder und seine Braut begrüßte und um Entschuldigung für ihr spätes Erscheinen bat, und Flora j dankte mit einem bezaubernden Lächeln, hinter dem sie mühsam ihre wahren Empfindungen verbarg. Ihr Groll über ! Grete's Fernbleiben war ja nur ein Vorwand gewesen, mit ! dem sie die bitteren Gedanken über ihre Vermählung mit ! Bernhard Walther maskierte Sie konnte eS sich aber doch ! nicht versagen, sich in scheinbar freundlichster, dabei nur ' Grete recht verständlicher Weise nach deren Bräutigam Ar- i nold von Brandow zu erkundigen, die dem jungen Mäd- ! chen das Blut ins Gesicht trieb, und sie zur Erkenntnis brachte, daß bei dieser schönen herzlosen Kokette ihrem künftigen Familienglück ernste Gefahr drohe. Bernhard Walther hörte diese kurzen Bemerkungen zwischen seiner Schwester und Braut verständnislos an, ihm war es ganz angenehm, daß Grete's Bräutigam an diesem Abend nicht zugegen war.
Amanduskirche ein Festgottesdienst statt, bei welchem Lic. Grünberg-Straßburg predigte. Er beleuchtete im Anschluß an das Paulirische Wort: „Gott hat uns gegeben den Geist nicht der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Zucht", das Wesen und die Tätigkeit des evangelischen Bundes. Nach dem Festgottesdienst fand wieder in der Tyrnitz eine öffentliche Versammlung statt. Der Vorsitzende des Landesvereins, Dr. Hieber, wies auf die kürzlich erfolgte Einweihung der Protestativnskirche in Speyer hin und führte im Anschluß daran und unter Anspielung auf das Nichterscheinen des deutschen Kaisers und anderer protestantischer Fürsten aus: Der Protestantismus und das Bekenntnis des Evangeliums sind heutzutage viel zu tief gcwurzelt in den Herzen, ja ganzer Nationen, als daß sie auf Fürstcngnnst und staatliche Macht angewiesen wären. (Beifall.) Bei aller Dankbarkeit und bei aller Anerkennung, da gerade in unserem schwäbischen Lande das Fürstenhaus treu zur Reformation und dem Grundgedanken der evang. Kirche gestanden hat, darf doch auch an das Wort des protestantischen Dichters erinnert werden: „Fürsten find Menschen vom Weibe geboren rc." Das dürfte in Speyer - man mag nun über das Nichterscheinen denken, was u- d wie man will — gesagt werden, und es darf auch heute wieder gesagt werden, wo Protestanten versammelt sind. Zum Schluß kam Redner wieder auf das Jesuiten- gesetz zu sprechen. Unser Protest richte sich nicht gegen das Bischen tz 2 des Jesuitengesetzes; er beruhe auf der Erkenntnis und der Befürchtung, daß es bei unserer Reichsregierung auf der Bahn des Zurückweichens vor den Forderungen des Ultramontanismus keinen Halt mehr zu geben scheine. Verfehlt wäre es übrigens, wenn man den Regierungen und den leitenden Staatsmännern allein die Schuld an dieser Entwicklung zuschreiben wollte. Es muß daran erinnert werden, daß das deutsche protestantische Volk mit daran schuld ist, wenn es so weit gekommen ist. Wir wol
Lauffen wollte neulich das Feuer im Herde anfachen und zog sich dabei derartige Brandwunden zu, baß es im Heil- bronner Spital seinen Verletzungen erlegen ist. — In einer Eßlinger Fabrik hat sich ein Werkführer im Magazin vergiftet, der Tod trat alsbald ein.
len daher auch jetzt wieder das deutsche protestantische Ge wissen schärfen u
und allen politischen Parteien, allen Volksvertretungen znrufen: Gedenket, daß ihr evangelisch seid und vergeht uicht die Pflichten, die Euch in eurer öffentlichen und politischen Tätigkeit aus eurem evangelischen Bekenntnis erwachsen. (Lebhafter Beifall.)
* Letzte Woche haben in Höppi«ge« zwei geprüfte Pharmazeuten die Ehe mit einander geschlossen. So außergewöhnlich dies klingt, so richtig ist es. Ein Göppinger Apothekergehilfe hat sich mit der Tochter eines dortigen Apothekenbesitzers verheiratet, die — als erste in Württemberg — die vorschriftsmäßige Lehrzeit und die Prüfung als Apothekerin abgelegt hat.
* (Aerztliche Sonntagsruhe.) Der ärztliche Bezirksverein Naverrsöttrg hat sich in seiner letzten Sitzung mit der Einführung der ärztlichen Sonntagsruhe beschäftigt. Die allgemeine Anschauung ging dahin, daß sie für Sonntag nachmittag überall gut durchführbar und deshalb erstrebenswert sei, die einzelnen Lokalvereine sollen ihre Einführung nach dem Beispiel von Ravensburg und Blberach, wo die Aerzte keine Sprechstunden Sonntag na^mittag mehr halten, beschließen. Die 3 Apotheken Ravensburgs haben sich schon vor längerer Zeit dahin geeinigt, daß am Sonntag nachmittag von 4—9 Uhr nur eine Apotheke ab- wechslungsweise offen hält.
* (Verschiedenes.) Eine aufregende Szene spielte sich auf der Linie der Tälesbahn in der Nähe des Eybacher Ueber- ganges ab. Das Führerpersonal des 9 Uhr-Zuges sah auf den Schienen einen Mann liegen, es wurde sofort gebremst. Allerdings wurde der Unglücksmensch noch etwas von den Rädern der Maschine erfaßt und erlitt dabei im Gesicht und an der Stirne starke Verletzungen, die jedoch nicht lebensgefährlich sind. Wie der Mann, ein Obsthändler B. aus Ulm, in die mißliche Lage kam, ist nicht bekannt. — Das 7jährige Töchterlein des Bauern Karl Wrnold vor.
* Ein Bauer aus der Gegend von Muchsak lieh sich ein Motorzweirad, um nach Oberhausen zu fahren. Das Fahren gelang ihm vorzüglich, aber leider das Anhalten nicht. Vergebens bemühte er sich, die Geister, die er gerufen, loszuwerden, unbarmherzig rissen sie ihn mit sich fort. Heidi ging es durch den Ort Oberhausen, heidi nach Rheinhausen, heidi die Ortsstraße entlang bis zur Fähre, trotz allen Ausrufens der Vorübergehenden, und nun hinein in die kühlen Fluten des Vaters Rhein. Dieser erst war so menschenfreundlich, das diabolische Gefährt durch seine Strömung zum Umfallen zu bringen und den unfreiwilligen Schnellfahrer aus seinen Nöten zu erlösen.
* Wie die Bnrenschwärmerer für das Volk, so ist die Burentaktik für das deutsche Heer ei» überwundener Standpunkt. Beim letzren Kaisermanöver war nichts mehr von ihr zn sehen. Man ist völlig von ihr abgekommen, denn die Offiziere haben bei der allgemein aufgelösten Gefechtsweise die Leute nicht genügend in der Hand, wenn es gilt, mit einschneidendem Entschluß irgendwo noch durchzugreifen. Statt dessen ist die „schmale Kolonne" Mode geworden. Die schmale Kolonne, eine Kompagnie z. B., besteht ans zebn dis zwölf Sektionen, von denen jede zehn bis zwölf Mann stark ist; die Sektion marschiert in zwei Reihen hintereinander, jede Sektion ist fünf bis sechs Mann breit, und zwischen den Sektionen ist ein Abstand, so lang wie die Sektionsöreite. Die Formation bietet den gegnerischen Breitseiten weniger Trefferfeld als die Schützenlinie, und man kann sie im Laufschritt schnell zusammenziehen und entwickeln, je nach Bedarf, schneller als die langen dünnen Plänklerketten. Die einzige Frage ist nur, ob nicht bei der weiten Streichfläche der modernen Feuerwaffen so tiefe Kolonnen schließlich doch größere Verluste haben müssen als die freilich etwas verzettelten, aber doch auch sparsam auseinandergezogenen Schützenschwärme, denn ein einziges Geschoß durchschlägt mehrere hintereinander stehende Soldaten zugleich.
* Fürst Herbert Bismarck soll an Magen- und Leberkrebs gestorben sein. Etwas Gewisses weiß man noch nicht. Seit dem Tode des alten Fürsten blieb das Schloß von Friedrichsruhe der Oeffentlichkeit verschlossen. So erfuhr man auch nichts über eine Krankheit des Fürsten Herbert. Die Mißachtung der Oeffentlichkeit ging so weit, daß in den letzte» Wochen jede Nachricht über eine Krankheit des Fürsten und über eine Verschlimmerung des Leidens von Bismarcks Leibblait, den Hamburger Nachrichten, abgeleugnet wurde.
* Wald (bei Solmgen). 17. Sept. Der am Samstag morgen wegen Unterschlagung von 20 000 Mk. geflüchtete Rendant Vogt hat sich heute vormittag nach tagelangem Umherirren in fast erschöpftem Zustand der Staatsanwaltschaft in Elberfeld gestellt.
* Straßöttrg, 19. Septbr. Ei» anscheinend wahnsinnig gewordener Italiener, der mit seiner Familie im Hanse der Witwe Heßmann in Münster in Oberelsaß wohnt, steckte das Wohnhaus in Brand, nachdem er vorher de» Speicher mit Petroleum getränkt hatte. Hierauf kehrte er in seine Wohnung zurück und warf seine Kinder zum Fenster hinaus. Emes der Kinder blieb sofort tot. Die Frau des Italieners wurde in das Hospital gebracht, wo sie vor Schrecke» krank darniederliegt. Der Italiener ist verhaftet.
* StraßAvrg, 20. Sept. In Winkel wurde ein 76- jähriger Einwohner von seinem Sohne im Streite erschlagen. Hierauf brachte der Täter seiner Matter schwere Verletzungen Lei.
Die Laune der Herren in der Gesellschaft war doch schon eine mehr als lebendige geworden.
Nun kam Moritz Lindow herber und überflutete die i Schwester seines Schwiegersohnes mit einem betäubenden - ReSeschwall. Er harte ebenfalls ein Mas Wein, oder viel- ! mehr schon mehrere, zu viel getrunken und wußte sich iu ; honigsüßen Schmeicheleien gegen Grete nicht genug zu tun, so daß seiner eigenen Tochter bereits die Helle Röte des Unwillens in die Stirne stieg. Auch für Grete selbst waren diese Redensarten lästig, und so benützte sie denn eme Panse Lindows, um zu erzählen, wie sie der Menge der Arbeitslosen Wege» einen Umweg habe machen müssen.
„Diese Hallunken!" rief der Spekulant wütend, der an die eigenen Schwierigkeiten, welche ihm die Krisis gebracht, durch die Worte ermanert wurde. „Aber unsere Regierung ist viel zu gut. Da schickt sie ein paar Polizisten gegen diese Kerle, die über den Haufen gerannt werden, statt mit Pulver und Blei zu spreche». Ein paar Salven, oder noch besser, ei» paar Kanonenschüsse und die ganze Sippschaft lrefe auseinander. Der Skandal wäre für immer vorbei. Wozu bezahlen wir die Menge Steuern, wozu haben wir die Soldaten? Donncrweter nochmal I"
Sein Sohn, seine Tochter und Bernhard Walther stimmten dem Vater und Schwiegervater bei, obwohl der Letztere wenigstens recht gut wußte, daß die Lindow'schen Arbeiter, die bis diesen Tag gearbeitet hatten, ihre Tätigkeit nur eingestellt hatten, weil der iu herber Geldklemme befindliche Unternehmer auf Kosten seiner Leute den durch seine waghalsigen Spekulationen herbeigefübrten Verwickelungen sich hatte entziehen wollen. Bot die große Stadt unter ihren Arbeiterjchaaren zahlreiche exzentrische Gemüter, so war doch auch das gewissenlose Spekulantentum verrufen genug, m:d Moritz Lindow war unter den gewissenlosen als einer der allerersten zur Genüge bekannt. Grete Walther dachte sich bei diesen Worten deshalb ihr Teil, aber sie
vermied jede Antwort, eine Polterabendfeier war keine Gelegenheit für derartige Auseinandersetzungen. Und so nahm sie denn den Arm des alten Lindow, der sie zahlreichen Anwesenden vorstellte und zu ihrem Aerger fast regelmäßig hinzufügte: „Lieblingstöchtercheu unseres bekannten Hellenberger Millionärs und künftige Frau Excelleuz."
In der mehr wie heiteren Gesellschaft wurde manches Glas auf Grete's Wohl geleert und sie war, sehr wider ihren Willen, auf dem besten Wege die Königin des Abends, die Braut und Tochter des Hauses, in den Schatten zu stellen, als ein dumpfes Getöse aus der Ferne erscholl. Grete vernahm den Lärm zuerst, sie deutete ihn sich nach ihren soeben erlebten Erfahrungen auch richtig, aber es kam ihr natürlich auch uicht entfernt in den Sinn, irgend welche direkte Gefahr oder gar einen bevorstehenden Angriff der aufgeregten Massen auf das Lindow'sche Haus zu ahnen. Darum schwieg sie auch, um nicht eine Fortsetzung des unliebsamen Gespräches von vorhin herbeizuführen. Aber es war nicht lange mehr möglich, das, .was draußen auf der Straße vor sich ging, zu ignorieren, immer lauter und unbändiger ward das Geschrei, immer drohender wurden die wilden Rufe.
Anfänglich hatten die weinberauschten Männer noch über den Krawall gelacht; aber jetzt erscholl wie ein ferner Donner der Schrei: „Nieder mit Lindow!" Man sah sich erschrocken an, die heiße Röte auf den Gesichtern erblaßte, der Uebermut versagte. Ein allgemeines Schweigen trat ein. Dann rief der Hausherr, wie um den Anwesenden und sich selbst Mut zu machen, mit schallendem Gelächter, das nur zu schrill klang, um natürlich zu sein: „Sie sollen sehen, meine Herrschaften, die Polizei wird die Patrone da unten gleich zu Paaren treiben. Wir können uns die Sache auS den Fenstern mit ansehen, das wird eine neue Nummer in unserer Abend-Unterhaltung."
(Fortsetzung folgt.)
ei 2
HL
*
NM
-kr"
«SA
rkZ
^8
«r».»
Au
vy« -
«FL
ZA
-W
«!
!s
o ! «
7 ' L ä >6:
k-