geschaffen hat. Nicht für Bade» allein, für ganz Deutsch­land hat Großherzog Friedrich Großes getan. Unter seinen Zielen stand der nationale Gedanke stets an oberster Stelle. Was er für die Einigung des deutschen Volkes durch Rat und Tat gewirkt hat, steht für immer in den ehernen Ta­feln der Geschichte geschrieben. Der Redner schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf den Großherzog. Abends fand ein Bankett in der Festhalle statt.

* Bor einigen Tagen erhielt ein Fabrikant W. tu Speier von einem Kunden in Ettlingen 1000 Mk. Er begab sich sodaun nach Karlsruhe, wo er die ganze Nacht in mehre­ren Lokalen herumzechte. Am andern Morgen machte der Mann die Anzeige, er sei überfallen und der Summe von 800 Mark beraubt worden. Die Polizei ging auf die Suche nach den Tätern und als keinerlei Spuren zu finden waren, suchte sie den Beraubten wieder auf. Man fand ihn in einem Lokale in schwer betrunkenem Zustande. Er hatte einePosteinzahlungsquittung bei sich, wonach er die angeb­lich geraubten 800 Mark bei der Post einbezahlt hatte. Das harte er in seinem Delirium ganz vergessen.

ss Um die falsche Anschuldigung eines Geisteskranken handelt es sich bei der Nachricht aus Gölz in Oberbayer», daß eine Frau auf dem Sterbebette gestanven habe, sie sei Zeugin gewesen, wie vor mehreren Jahren ein Fremder er­mordet und beraubt wurde.

ff ZLerliv, 9. Sept. DasBerl. Tageblatt" meldet aus Mailand: Da die hiesige Aktiengesellschaft Ccrozza Benedetti die von Rußland bestellten 100000 Infanterie- Panzer nicht in der vertragsmäßigen Zeit lieferte, hat die russische Regierung sie zur Zahlung einer Entschädigung von mehreren Millionen Lire verklagt.

* (Ein Kugelblitz auf dem Meere.) Der Führer der BarkKap Horn", Kapitän Tramborg, hat der Deutsche» Seewarte einen Bericht über einen höchst seltsamen Kugel­blitz, der sein Schiff traf, eingesandt. Am 9. April d. I. befand sich das Schiff in 30,5 Grad westlicher Länge und 4 Grad nördlicher Breite, als ein Gewitter ausbrach. Nach mehreren leichten Blitze» erfolgte plötzlich ein so starker Blitz­schlag, daß alles in Feuer zu stehen schien, und das Schiff wie glühendes Eisen aussah.Dicht vor unseren Füßen," schreibt der Kapitän,fiel ein Feuerball, ungefähr vo» der Größe einer Kegelkugel und blauweiß aussehend. Es war der Tag nach dem letzten Mondviertel, also bei heftigem Regen sehr dunkel. Unmittelbar auf den Blitz folgte ein Donnerschlag, der das Schiff erzittern machte. Wir waren mehrere Sekunden geblendet und sahen, nachdem die Feuer­kugel verschwunden war, nur gelben Nebel um uns. Wie uns geschah, konnte keiner recht angeben." Der Feuer­kugel folgten noch mehrere grelle Blitze, dann verzog sich das Gewitter. Auf den Flaggentopps leuchtete das Elms­feuer. Das Schiff ist mit 3 Blitzableitern versehen. Der­jenige am Besantopp, der zwei Fuß in den Mast hinein­reicht, zeigte sich am nächsten Morgen herausgerisseo.

ff Meu a. d. Hi., 9. Sept. Die Typhusepidemie in Königsteele gewinnt an Ausdehnung. Gestern wurden 2 Todesfälle und bisher 50 Erkrankungen festgestellt. Die Schulen sind geschlossen.

ff Affen a. d. U., 9. Sept. Auf dem Thysseu'schen Röhrenwalzwerk Mülheim a. d. R. find seit Jahren große Mengen Rohre im Werte von über 100 000 Mk entwendet worden. Als Haupttäter wurde der 25 Jahre auf dem Werk beschäftigte Rohrmeister Nellissen verhaftet.

* Aoröeck, 9. September. Der Bankdirektor Hallmann jun. von der Borbecker Spar- und Creditbank, der nach bedeutenden Unterschlagungen im April ds. Js. geflüchtet war, ist jn Paris verhaftet worden. Die Auslieferungs- Verhandlungen find eingeleitet.

* Die Imker auf den großen Norddeutsche« Ebenen haben seit Jahrzehnten keine so gute Honigernte gehalten wie Heuer. Die Honiggroßhändler Nordwestdeutschlands

hatten dieser Tage in Oldenburg und Leer eine Besprechung über die diesjährige Houigernte. Danach ist sie eine von . den allerbesten, sowohl hinsichtlich der Güte, wie auch der Menge des Ertrags. Im August brachte ein guter Stock täglich bis zu 4 Pfund Honig. Berichte aus der Lüne­burger Heide melden, daß dort an einigen Stellen die dies­jährige Errnte die von 1884 noch übertreffe. Hoffentlich macht sich ein so reicher Ertrag, vor allem auch in einem Sinken des Preises für dieses gute Nahrungsmittel be­merkbar.

* Das im Posen'schen Kreise Neutomischel gelegene 1021 Einwohner zählende Dorf Aolewttz ist zur Hälfte niedergebrannt. 116 Gebäude sind vollständig zerstört; ein Manu wird vermißt. 180 Familien sind obdachlos. Das Feuer ist gelöscht, seine Entstehungsursache ist noch nicht ermitteln Zur Zeit ist man damit beschäftigt, Baracken für die Obdachlosen aufzustelleu.

Ausländisches.

* Zürich, 8. Sept. Gestern wurde im Simplou-Tunnel unvermutet eine heiße Quelle von 45 Grad bei einer Wasfer- mcnge von 100 Liter pro Sekunde angebohrt, sodaß die Arbeit auf einige Zeit eingestellt werden muß. Der auf den 15. Oktober erwartete Durchschlag erfährt damit einige Ver­zögerung.

ff Marseille, 9. Sept. Die Hafen- und Dockarbeiter, sowie die Arbeiter verwandter Betriebe haben beschlossen, die Arbeit bei den Arbeitgebern wieder aufzunehmen, die nicht dem Arbeitgeberbuude augehören. Sie werden */, ihres Lohnes dazu hergeben, um den ausständigen Arbeitern zu Hilfe zu kommen.

ff Kavre, 9. Sept. Der DampferFlandria" stieß heute auf der Seine mit dem SchlepperAuton" zu-, sammen. DerAnton" wurde mittschiffs eingeraunt und sank. «Der Kapitän, seine Frau und ihr Kind uud ein Mann von der Besatzung sind ertrunken ; die übrige Mann­schaft wurde von derFlandria" gerettei.

ss Von einem neuen Skandal im englischen Offiziers­korps berichtet die Londoner Daily Mail: Ein junger Offi­zier hatte sich im Kasino bekneipt. In diesem Zustande er­schien er im Spielzimmer. Plötzlich ergriff er Vas Geld, das auf dem Tische lag, etwa 50 Mark, und verschwand. Die Kameraden verfolgten ihn, er aber erreichte sein Zimmer und verschloß die Tür. Die anderen brachen die Türen ein. Im Zimmer stand der Leutnant, als Waffe einen Stuhl in oen Händen. Damit schlug er den ersten Ein­dringling nieder. Den übrigen gelang es, den Leutnant zu überwältigen. Sie rissen ihm die Kleider vom Leibe und prügelten ihn unbarmherzig durch. Ferner wurden sämt­liche Möbel zertrümmert.

* Jn Rußland plant man seit Jahren die Herstellung einer künstlichen Wasserstraße, welche die Ostsee mit dem Schwarzen Meer verbinden soll. Dir drei in Betracht kommenoen Ströme Düna, Berefina und Dnjepr liegen bis auf eine kurze Strecke in der Tiefebene und haben geringes Gefälle. Schon heute find sie durch einen kleinen Kanal mit einander verbunden. Jn den 1890er Jahren unterbreitete ein französisches Konsortium ein Projekt, das 500 Millionen Fr. erfordert hätte, mit der Bedingung, daß Rußland eine mindestens 44/2 "/gige Zinscngarantie (ernschl. Tilgung) ge­währe. Neuerdings hat ein amerikanisches Syndikat ein Projekt der russischen Regierung unterbreitet, das für den Bau samt allen Einrichtungen 800 Will. Fr. kosten soll, während russische Ingenieure es auf über eine Milliarde schätzen. Der Wasserweg soll 8,5 Meter ticf werden, an der schmälsten Stelle 35 Meter Sohlen- und 65 Meter Wasserspiegelbreite erhalten. Manche bezweifeln die Aus­führbarkeit; bedenklich ist doch wohl auch die im nördlichen Teil 56 Monate währende Eiszeit; denn daß diese Strecke durch Eisbrecher fortwährend offen gehalten werden könnte,

muß doch als fraglich erscheinen. Auf lange Zeit würde man Wohl mit großem Defizit rechnen müssen. Sieht man von diesen Bedenken ab, so wäre die Verwirklichung für das Zarenreich von größter wirtschaftlicher Bedeutung. Es hätte sozusagen einen Meeresarm durch das ganze russische Reich hindurch; der Weg von Riga nach Suez würde ganz bedeutend abgekürzt und damit die Nordschiffahrt nach Ästen wesentlich erleichtert, Rußlands Politische Macht durch die Berbinduugsmöglichkeit seiner Flotten würde erheblich ver­stärkt, allerdings der freie Durchgang durch die Dardanellen dann eine Lebensfrage.

* Hlew-Hork, 8. Sept. 300 demokratische Redakteure besuchten Richter Parker, welcher eine Ansprache hielt, in der er sagte, daß die Korruption unter der republikanischen Verwaltung kaum durch den Sternpostschwlodel erreicht werde und daß eine unerhörte Verschwendung herrsche, wo­durch die Builöesfiaanzen zerrüttet würden, wenn nicht Ein­halt geboten werde.

* Aew-Hork, 9. Sept. Bei Charlotte in Nord- Carolina brach ein Zug der Seaboard-Air-Linie durch eine Brücke über den Catawbafluß. Viele Menschen sind ver­unglückt. Sechs Passagierwagen stürzte» in das teilweise trockene Flußbett herab. Die Lokomotive uud der Tender fielen auf sie, wodurch die Trümmer in Brand gerieten. Fünfzehn Personen wurden getötet und zwanzig verletzt.

* (Die bedeutendste Tat seines Lebens.) Der Verleger einer amerikanischen Zeitschrift, der für sein Blatt eine origi­nelle Reklame machen wollte, legte allen seinen Abonnenten die Frage vor:Was war der bedeutendste Akt Ihres Lebens? 50 Dollars für die beste wahre Antwort!" Er erhielt über tausend Antworten, die alle mit einer Aus­nahme eine Tat berichteten, auf die der Schreiber stolz war. Die Ausnahme und sie gewann den Preis war sehr kurz und lautete:Daß ich geboren wurde." Von dem Erfolg dieser Art der Reklame ermutigt, setzte der Verleger einen zweiten Preis von 50 Dollars für die beste Ant­wort auf folgende Frage aus:Das erste Mal berichteten Sie, welches der bedeutendste Akt ihres Lebens war; jetzt sagen Sie, welche- der bedeutendste Akt ihres Lebens ist I" Wieder kamen sehr viele und sehr kluge Antworten; aber de« Preis erhielt eine Antwort von einem Wort:Atmen."

* Jn Kuntsvillc (Alabama) wurde ein deutscher Hausierer von Negern ermordet. Hierauf begab sich eine Menschen­menge von tausend Personen nach dem Gefängnis und stürmte es. Drei Soldaten wurden getötet und die Mörder aufgekaüpft.

* Der Kaiser von KHiua hat verfügt:Da die Zen­soren die wichtigsten Beamten des Reichs sind, so müssen sie sehr gelehrt und auf dem Laufenden sein in den An­gelegenheiten des Landes, deshalb sollen in Zukunft alle Mitglieder der kaiserlichen Familie in der Mandschurei und Mongolei, welche den Posten eines Zensors bekleiden wol­le», ein Examen ablegeu." Die Kaiserin hat in Er­fahrung gebracht, daß verschiedene hochgestellte Persönlich­keiten sich dem Spiel hingeben. Sie hat deshalb der Poli­zei befohlen, alle Spieler zu verhafte», welches auch ihr Titel und Rang sei. Auch mehrere junge Herren aus der kaiserlichen Familie find infolgedessen in Haft.

Der rusfisch japanische Krieg.

ff Aetersöurg, 9. Sept. Ein Telegramm Sacharows an den Generalstab von heute besagt: Am 8. September fanden im Bereich der Armee keine Kämpfe statt.

ff W«kde», 9. Sept. (Meldung der Agevce Havas.) Die Vorhut der japanischen Ostarmee ist ungefähr 50 Werst von der Stadt entfernt.

* Uchif«, 8. Sept. Hier eingetroffcne Flüchtlinge be­richten, daß der nächste große Angriff der Japaner auf Port Arthur von den Russen nicht mehr abgeschlagen wer­den könne.

Als Wisrnarck ging.

(Fortsetzung.)

Für den Pöbel mochte» solche Möglichkeiten wenig be­deuten, aber mit welchen spöttischen Mienen würden ihre zahlreichen Bekannten sie betrachten, die sorgsam darauf achten müßten, daß Staub oder Regen ihr nicht die glänzende Toilette verdürbe?

Sie war in einen hysterischen Anfall gesunken, hatte in einer wütenden Raserei ihr kostbares Spitzentaschentuch zerrissen, aber die Dinge blieben, wie sie waren, sie ließen sich nicht ändern. Flora Lindow, das verwöhnte Schoß­kind des Glücks, war arm, bettelarm geworden, und selt­same, kaum glaubliche Gedanken erfüllten ihr Gehirn! Waren Vater und Bruder es ihr nicht schuldig, dafür zu sorgen, daß sie nicht Mangel litt? Denn Mangel erschien es ihr schon, auch auf das Winzigste zu verzichten, das eine Aenderung ihrer ganzen Lebensweise bedeutete? Konnten Vater und Bruder nicht irgend eine große Spekulation unternehmen, die dem schönen Fräulein das bisherige glän­zende, geradezu fürstliche Leben ermöglichte? O, Flora Lindow wußte Bescheid, wie es bei solchen verführerischen Spekulationen zugeht, sie wußte nur nicht wer hätte ihr auch diese Erfahrung beibringe» sollen, daß sie unter allen Lebenslagen möglich sind ? Wenn der Vater und der Bru­der ihr noch einmal ungezählte Summen zu Füßen gelegt, was dann aus jenen wurde, das kam für sie nicht groß in Betracht. Die ganze Herzlosigkeit des krassesten Egoismus erfüllte sie, nun ihr mit einem Male klar geworden, daß die glänzende Rolle ausgespielt sei.

War sie wirklich ausgespielt? Nein! Sie sagte es sich ruhig, klar und bestimmt. Vater und Bruder hatten sie auf eine schnelle Hochzeit mit Bernhard Walther hiuge- wiesen. Der war verliebt in sie, wie nur einer, freilich ahnte er wohl nicht, wie es mit dem finanziellen Vermögen ihres

Vaters jetzt stand. Ihn lieben ? Nein, niemals I Sie konnte Arnold von Brandow nicht vergessen, aber er hatte das, waS ihr kehlte, Geld, und die alten WaltherS wurden wirklich steinreiche Leute genannt. Mit Wut und Haß ge­dachte sie an Grete; ihr war es zuerst klar gewesen, daß diese, nur diese ihr die Neigung des so heiß ersehnten Mannes geraubt, und nun mußte sie jener mit lächelndem Munde, mit zärtlichen Worten gegenübertreten? Daserschien ihr unmöglich. Aber nicht so unmöglich, wie arm zu sein! Und damit war ihr Entschluß gefaßt, der in wenigen Tagen ausgeführt war. Es duldete ja keinen Aufschub, das fürchterliche Verhängnis der Armut mußte abgewehrt werd en.

Und das ebenso schlaue, wie schöne Weib hatte es verstanden, den schwachen Bernhard Walther bis zur Willen­losigkeit zu umstricken. Gegen ihre sonstige Gewohnheit ver­blüffend einfach, ganz mädchenhaft gekleidet empfing sie den jungen Bankier bei seinem nächsten unter den täglichen Be­suchen und seiner Bewunderung setzte sie ein so stilles Wesen gegenüber, daß Bernhard wie berauscht erschien und dringend ihr bindendes Jawort, die bestimmte Festsetzung des Hoch­zeitstages verlangte. Und als er den Küssen auf ihre schlanken Finger einen solchen auf den rosigen Mund folgen ließ, wehrte sie ihm nicht. Ihr leises Zusammenschauern, sie dachte in diesem Augenblick mehr denn je an Arnold von Brandow, entzückte ihn und ihren traurigen, wehmüti­gen Gesichts-Ausdruck betrachtete er als mädchenhafte Schüchternheit.

Flora war in dieser für ihre Zukunft entscheidenden Stunde eine vollendete Schauspielerin. So flüsterte sie ihm denn zu, sie liebe ihn längst, längst habe sie ihm angehören, die Seine sein wollen, aber Eins habe ihr immer wieder die Lippen geschlossen : Das leidige Geld I Sie wisse es ganz genau, daß ihre Verehrer immer nur nach dem Geldspind ihres Vaters geschaut, und darum habe sie alle die au sie herangetretenen Anträge abgelehnt. Nur aus wahrer, auf­

richtiger Liebe habe sie geheiratet sein wollen, und daß Bern­hard ihr diese entgegenbriuge, nie sei es ihr zweifelhaft ge­wesen. Aber er sei der Kompagnon ihres Bruders, sei Ge­schäftsmann und ihm, gerade weil sie ihn liebe, müsse sie die Offenheit selbst sein. Ihr sei cs zweifelhaft, ob das Vermögen ihres Vaters so groß sei, wie mau glaube; das wolle und müsse sie ihm sagen, bevor sie einander sich für immer binden würden. Sie wolle den geliebten Mann nicht in Berhältnisfe verstricken, die ihm für die Zukunft vielleicht lästig werden würden.

Der Eindruck dieser Offenherzigkeit war der von Flora erwünschte: Bernhard war von ihrer Liebe felsenfest über­zeugt, wie hätte sie sonst so sprechen können, er glaubte auch nicht daran, daß es mit Moritz Lindow wirklicy finanziell nicht gut stehe. Natürlich empfand der Spekulant auch den Ernst der Zeit, aber man sagte von ihm in Berliner Ge­schäftskreisen ja längst: Moritz Lindow geht es wie einer Katze! Fällt er, so stürzt er stehts auf die Füße und steht im nächsten Moment wieder aufgerichtet da. So beschwor denn der junge Bankier die Geliebte, alle diese Sorgen völlig aus ihren Gedanken zu entfernen, seine eigenen Geldmittel gestatteten ihm durchaus, ihr, als seiner Gattin, ein Paradies auf Erden zu bereiten ! Jn scheinbar übeiftrömender Dank­barkeit umarmte ihn Flora, nur dre entsetzliche, quälende Er­innerung an dasArmsein" sollte verblassen.

Der glühende Liebesrausch wich bei Bernhard Walther der unvermeidlichen Entnüchterung. Ihm war kein Zweifel in der Stunde der ruhigen Ueberlegung mehr darüber, daß seine eigenen Finanzen in Folge der Noblen Lebensweise seines Kompagnons und künftigen Schwagers Max Lindow nicht mehr derartige seien, um die hohen Kosten etnes luxuriösen Haushaltes, der für die verwöhnte Flora Lindow ein Paradies sein sollte, zu bestreiten, und er rechnete selbst­verständlich auf eine erhebliche Kapitalsauweisung von Seiten seines Vaters oder seiner Mutter. (F. f.)

»

S

K

-S-r

s

Ls-

L?«

LG'L

8 »Z rr v

N"- Zs LZ

G

-r KL

1

!