Kolonne» über Otjire und Otjikurmne auf Owikokorero los, um dem Feind den Weg nach Westen zu verlegen. Hauptmann Heydebrink verhindert mit der fünften Kom­pagnie des zweiten Regimeuts das Ausweichen des Geg­ners auf Epukiro (südöstlich vom Waterberg.) Winkler brachte bei Otjekougo den feindlichen Banden Verluste bei, erbeutete zahlreiches Vieh und deckte den Etappenort Otjo- svudu. Nach Aussage von Gefangenen sind am 11. Aug. die Großlente Banja und Mutabe gefallen. Beim Gefecht von Mühlenfels am IS. August hatten die Herero erheb­liche Verluste. Hauptquartier am 21. August in Otjire.

* Berlin, 23. August. Nach einer Depesche des Spezial­berichterstatters des Lokalanz. aus Südwestafrika scheint die Gefechtskraft der Herero nunmehr gebrochen zu sein. Das Detachement Winkler stieß vor einigen Tagen erneut auf sehr überlegene Hererohaufcn und brachte ihnen zahlreiche Verluste bei. Alle Abteilungen folgen dem Feind zur Um­fassung der Flanke. Das Hauptquartier geht nach Owiko­korero zurück.

* Der Deutschen Tagesztg. wird von kolonialer Seite geschrieben, daß der dem Reichstag im Herbst zngehende Nachtragsetat für Südwestafrika die Summe von 30 Mil­lionen Mark überschreiten wird, und daß die durch den Aufstand verursachten Gesamtkosten auf mindestens 50 Mil­lionen Mark zu beziffern sein werden.

* Einem Bericht desLok.-Anz." über die Kämpfe am Waterberg entnehmen wir Folgendes : Heyde wie Mühlen­fels hatten den schwersten Kampf, da die Herero unseren sich ausgezeichnet schlagenden Truppen verzweifelten Widerstand und größte Ausdauer entgegensetzte». Der Feind ist auseinander gesprengt, hat allerdings teilweise sein Vieh mitgenommen. Wie in allen Gefechten, hatten die Herero auch diesmal Scharfschützen auf hohen Bäumen in unserer Front und weitab in unseren Flanken postiert, die fortdauernd Einzelschüsse abgaben. Desgleichen trieben sich kleinere Trupps, die auf weite Entfernungen schossen, im dichten Busch rings um unsere vorgehendcn Abteilungen herum. Als vier Mann die Leiche Ganßers znrückbrachten und dabei eine unärwachsene Fläche Passierten, hagelte» von allen Seite» Kugel» von den fernen Bäumen. Desgleichen erhielt mittags das Hauptquartier, das neben dem weit sicht­baren Ballon der Funkenstation die Kommandoflagge zeigte, scharfes Feuer von verschiedenen Seiten, ebenso etwas später unser Verbandplatz, der seine Stellung verlegen mußte. Wesentlich trug zu dem schließlichen Erfolge das Maschinen­gewehr- und Artilleriefeuer bei, besonders bei der unbedingt notwendigen Erkämpfung der Wasserstellen. Aus diesem Bericht ergibt sich, daß von einer wirklichen Umzingelung noch nicht die Rede sein konnte. Da die Herero zum Teil ihr Vieh mitnehmen konnten, kann ihre Rückzugslinie nicht gar zu sehr bedroht gewesen sein. Die bisherigen Angaben über die Verluste der Herero lassen noch gar keinen Rück­schluß auf die Höhe dieser Verluste zu.

ff Werkt«, 23. August. Die Antwort des Kaisers auf das Huldiguugstelegramm des Regensburger Katholikentags hat wie dieGermania" meldet, folgenden Wortlaut:An den Präsidenten der Generalversammlung der Katholiken Deutschlands Dr. Porsch-Regensburg. Den Mitgliedern der in Regensburg tagenden Generalversammlung der Ka­tholiken Deutschlands spreche ich meinen kaiserlichen Dank für die übermittelte Huldigung aus. Ich hoffe zu Gott, daß die Verhandlungen vom Geiste des Friedens geleitet, guten Fortgang nehme« und der Ehre und dem Wohle des deutschen Vaterlandes dienen werden. Wilhelm I. R."

* Werki«, 23. Aug. Der Ausvahmetarif für Futter- s

mittel ist nunmehr auch auf Württemberg ausgedehnt wor- ! den. Mit sofortiger Gültigkeit haben also die Sätze des Notstandstarifs Anwendung auf den Versand von Stationen der württembergischen Staatsbahuen »ach preußischen und sächsischen Empfangsgebieten. !

M Lef-f»uch«. K

Wie doch die Habsucht sich betrügt:

So mancher ißt unreife Beeren,

Aus Furcht, wenn sie erst schmackhaft werden, j

Daß sie alsdann ein anderer kriegt.

ALs Wisrncrrck ging.

Zeitroman von Georg Panlsen.

(Fortsetzung.)

Und dann kam die traurige Dampferfahrt auf der Spree und der Havel, von Charlottevburg nach dem Neuen Palais bei Potsdam, dem von Rosenduft und Nachtigallengesang umwehten Lieblingsfitz des Kaisers, einem wunderschönen Fürstenheim, in dem der kranke Herr, der seine Stunden ge­zählt sah, nun sterben wollte. Sterben, in voller Frühlings- Pracht, die stolzeste Krone der Erde auf dem edlen Haupt! Ein Weheruf durchzittertr die deutsche Volksseele, als sie das Unabwendbare erkannte, es war kein lauter Schrei, des Tot­kranken letzte Tage sollten nicht gestört werden, aber es schmerzte, dies Jnsichverschließeu der herbsten Trauer. Als die Sonne sich an jenem zaabervollen Tage des Roseu- monats zur vollsten Höhe emporschwang, angesichts der stillen Mittagsruhe hauchte Kaiser Friedrich seine Seele aus.

Hundert Tage hatte er regiert, aber ein Geschick, wie das seinige, bringen nicht alle hundert Jahre.

Die Erschütterung, welche die historische» Vorgänge im deutschen Kaiserhuuse in ganz Deutschland, in der gan­zen Kulturwelt erweckt, hatten ihren Widerhall auch im Hause Rudolf Walthers in Hellenberg gefunden und für eine Zeit lang die Sorgen und die Kümmernisse iu den Hintergrund gedrängt, welche das alternde Ehepaar beseelten und di? trotz Gretes herzlicher Frische nicht Weiche» wollten. Die Verbindung d:s ältesten Sohnes Bernhard mit Flora

* Wevukirche«, 20. Aug. In dem benachbarten St. Wendel wollte der Sohn eines Bahnwärters mit Petroleum das Herdfeuer anfachen. Die Kanne explodierte und der Knabe erlitt Brandwunden am ganzen Körper, die seinen Tod verursachten.

* Wetz, 21. Aug. Sozialdemokratische Roheiten, die anläßlich des Brandes der Magdaleuenkirche in Straßburg verübt wurden, erzählt derVolksbote" :Als die Kirche zu brennen anfing, klatschten am Waisenplatz einige Subjekte lauten Beifall und stimmten ein Hoch auf die Sozial­demokratie an. Einer rief: Man sollte nur rasch alle Pfaffen in die Kirche einsperren und sie mit verbrennen lassen. Ein anderer beteuerte, er würde den Wasferleitungs- schlauch zerschneiden, wenn er die Gewißheit hätte, daß er zur Rettung der Kirche würde Verwendung finden. Oben an der Magdalenengaffe taten sich ebenfalls zwei Schreier in Hochrufen auf die Sozialdemokratie hervor. Vom Metzgerplotz her kamen eine Reihe grÜuer Jungen gezogen, hielten sich Arm in Arm und gröhlteu die Arbeltcrmarsrtllaise. Bon mehreren Geistlichen wird uns versichert, daß sie in grober Weise insultiere worden find. Schöne Helden, die ihre Zugehörigkeit zur Sozialdemokratie bei einem der­artigen Ereignis in solcher Weise bekunden!" Trotzdem hat das Znttrum bei Wahlen mit der Sozialdemokratie schon häufig Bündnisse geschlossen.

* Am Freitag vormittag waren einige Leute aus Kroß- Moyenvre, Männer, Frauen und Kinder, iu den Wald ge­gangen, um dürres Holz zu sammeln. Sie gerieten auf französisches Gebiet. Plötzlich fiel ein Schuß. Eine Frau, von Mehreren Schrotkörnern iu den Unterleib, den Ober­körper und den Kopf getroffen, fiel zu Boden; außerdem wurden zwei Männer verletzt. Der französische Förster Noel lud noch einmal sein Gewehr und rief:Wenn ihr nicht sofort aus dem Walde geht, schieße ich euch alle nieder." Als er aber sah, daß eine Frau zu Boden gestürzt war, lief er davon. Die Frau, die beim Niederstürzen noch ein Bein gebrochen hatte, mußte nach Hause getragen werde»; an ihren: Aufkommen wird gezweifelt. Die beiden Männer sind nur leicht verletzt.

Ausländisches.

' Wer«, 21. Aug. Es hat sich ein Syndikat gebildet zum Zwecke, das Projekt eines bernischen Alpendurchstichs (Verbiriduug mit dem Simplon) und dessen Finanzierung näher zu studieren.

* Zürich, 22. Aug. Am Sclbstsanft (Glarus) stürzte ein Tourist, Schübeler von Winterthur, ab. Der Verun­glückte war sofort tot.

* Zürich, 22. Aug. Am Tödi sind ein Züricher Tourist und der Führer Kublr von Elm infolge Steinschlags abge­stürzt. Der Führer ist tot, der Tourist leicht verletzt.

ff Sorre«t, 23. Aug. Infolge eines Zyklons stürzte heute ein Haus ein und begrub unter seinen Trümmern 9 Personen, 6 konnten gerettet werden, die andern 3 wur­den getötet. 30 weitere Häuser drohen mit Einsturz. Die armen Bewohner derselben wurden in Militärzelten unter­gebracht. Auch auf den Feldern in der Nähe der Stadt wurde vielfach Schaden ungerichtet.

* Mailand, 23. Aug. In Spietro sind 50 Häuser abgebrannt; die Bevölkerung ist obdachlos.

* Baris, 21. August. Der Bürgermeister einer der kleinsten Gemeinden des Departements Allier hat das Tragen geistlicher Kleidung auf öffentlicher Straße in feiner Ge­meinde verboten.

* Lsvdo«, 22. Aug. Dem Reuter'schen Bureau geht aus Kimberley ein Telegramm zu, nach welchem dorthin aus Upington eine amtliche Meldung gelangt sein soll, daß 30 000 gutbewaffnete Ooambas sich den Hereros ange­schlossen hätten und daß der Damurahäuptling Jakob Ma­rings mit 60 Mann die Ansiedler in der Nähe des Ba-

flusfes entwaffne und Vieh raube. (Bemerkung des Wölfi­sche» Telegr.-Bur.: Die Meldung trägt nach Inhalt und Ursprung den Stempel der Unwahrsckeinlichkeit.)

* Aus Lovdo« wird der Voss. Ztg. gemeldet: Hier sind wieder pessimistische Gerüchte über den Gesundheitszu- staud des Königs Eduard im Umlauf. Die Kur in Marien­bad habe nicht die erhoffte günstige Wirkung erzielt. Die Aerzte seien voll Besorgnis, da die Anzeichen dieselben seien, wie im Krönungsjahre. Die übergroßen Anstrengungen der letzten Zeit hätten die nicht allzukräftige Konstitution des Königs noch mehr untergraben. In Zukunft sei die größte Schonung geboten.

* Betersvurg, 20. Aug. Der schon seit mehreren Ta­gen erwartete Gnadenerlaß des Zaren enthält dem Ver­nehmen nach neben den gewöhnlichen Begünstigungen für Gefangene, Verurteilte und Steuerzahler die Aufhebung der Körperstrafe für Bauern und Militär, sowie eine Erweiter­ung der Aufenthaltsrechte der Jude», denen jedoch Moskau wie bisher verschlossen bleiben soll. Die Aufhebung der Beschränkungen für die Juden ist schon im Frühjahr von Reichssekretär Kokowzow angeregt und dann vom ermordeten Minister des Innern Plehwe gefordert worden.

* Konsta«li«opet 20. Aug. Ja diplomatischen Kreisen, besonders in amerikanischen und englischen, glaubt man, daß Japan iu kurzer Zeit dem Wunsch des Sultans entsprechen werde, in Kouftautinopel eine japanische Gesandtschaft zu errichten.

* Wew-Hork, 22. Aug. Die hiesiger» Bauunternehmer sperren 100 000 Arbeiter wegen angeblichen Bruches des Schiedsgericht-abkommens aus.

* Wero-Hork, 22. August. Bei dem Cyklon, der am Samstag St. Paul und die Umgegeud heimsuchte, sind nach neueren Meldungen zehn Menschen umgekommen.

* ßhlcago, 21. Aug. 4000 ausständige Schlachthaus- arbkiter versuchten am Donnerstag abend eine Herde von 18 Stieren weqzunchmen, die in die Schlachthöfe getrieben wurden. Die Arbeiter griffen die begleitenden Polizeimann- schaften an und zwangen ste, sich zurückzuziehen. Einerder Stiere fiel bei dem beschleunigten Auftrtev und brach ein Bein. Als die Polizei zur Stelle zurückkam, fand ste das gefallene Tier von den hungernden Streckern in Stücke ge­rissen. Es entspann sich darauf Zwischen der Polizei uud den Leuten ein Gefecht, wobei auf Leiden Seiten zahlreiche Schüsse abgegeben wurden und eine große Anzahl von Ver­letzungen vorkam. Die Getroffenen wurden von den Ambu­lanzen ausgenommen, die jetzt die Polizeiabteilung begleiten, nachdem diese Befebl erhalten haben, zuzuschlagen, ohne Rückfickt darauf, daß Verletzungen entstehen.

ff ßuracao, 23. Aug. Präsident Castro erwiderte auf den von dem amerikanischen Gesandten Boweu erhobenen Einspruch gegen die Beschlagnahme von Asphaltgruben und der New-Dork and Bermudas-Company mit der entschiedenen Weigerung, das Eigentum der Gesellschaft zurückzugeben.

Der russisch-japanische Krieg.

* Uelersövrg, 22. Aug. Die neuesten Depeschen be­stätigen, Laß die fortdauernden Regengüsse die Mandschurei in einen See verwandeln. Die Lagerposten stehen im Wasser. Ueberall ziehen reißende Ströme dahin, iu denen sich der Train kaum fortbewegen kann, stellenweise über­fluten diese die Eisenbahnbrücken. Den Eisenbahudämmeu entlang laufen starke Bäche, in denen die Truppen ertrinken kön­nen. Die Reiter können der Strömung kaum stand halten. Eine Bewegung der Infanterie und Artillerie ist unmöglich. Die Städte sind überschwemmt. Im Gebirge entstanden Wasserfälle, die olles Lebende mit sich reißen. Ueberall herrscht ein unbeschreiblicher Zustand der Zerstörung, so daß alles, was über die Regenzeit erzählt würbe, vor der Wirk­lichkeit zurücksteht.

* St. Betersöurg, 23. Aug. In einem Tagesbefehl

Lmdow erschien in eine größere Nähe gerückt, seitdem Moritz Lindow, Flora's Vater, es für gut befunden hatte, sich mit dem Kompagnon seines Sohnes Max besser zu stellen. Der Großspekulant hatte die Erfahrung machen müssen, daß sein Sohn jedes rechte Interesse für die Bankfirma Lindow und Walther verloren hatte, Max lebte in den Tag hinein, ging seinen noblen Passionen nach, und wenn er einmal sich ernst­hafter für ein geschäftliches Unternehmen interessierte, so war es eine über den Kopf seines Teilhabers Walther weg unter­nommene tollkühne Börsen-Manipulaüon, die dazu dienen sollte, ihm größere Mittel für seine Lebensweise zu ge­winnen. Bernhard Walther erkannte recht gut die Ge­fahren, die in solchem geschäftlichen Treiben lagen, aber er war zu schwach, seinem Kompagnon ernsthaft entgegenzu- ! treten, um es mit dem Bruder Flora's nicht zu verderben, ! die sich beide ganz vortrefflich verstanden, überschätzte auch ! den Reichtum des alten Lindow und meinte, daß er schlicß- ! lich ja an seinem Vater und an seiner Mutter noch immer i einen Rückhalt haben werde.

i Moritz Lindow, so rückfichts- und skrupellos er sonst ! in seinen Mitteln uud in seiner Geschäfts-Praxis war, ver­kannte doch die Gefahr nickt, die in dem Leben seines ! SohneS lag. Der Ruf des Hauses Lindow und Walther mußte darunter empfindlich leiden, und vor allem mußten bei solcher Geringschätzung der ernsten Arbeit die Geld­quellen versiegen, die ihm das Geschäft der beiden jungen Männer bot. Da sein Sohn vor ihm wenig Respekt hatte, . Max wußte ja sehr genau, wie viel größere Summen als er sein Vater und seine Schwester vergeudeten, hielt es Moritz Lindow für angebracht, den Ehrgeiz und Eifer Bernhard Walther's anzufeuern, und nach dem Willen ihres Vaters zeigte nun auch Flora dem jungen Bankier die größte Liebenswürdigkeit. Sie machte die Einwilligung, ihm die Hand zu reichen, nicht mehr von großen Be­dingungen abhängig, sie hatte nur den Wunsch, den Tag

der offiziellen Verlobung noch einige Zeit hinausgeschoben zu sehen.

Bernhard Walther hatte also, wie er meinte, die besten Hoffnungen, er sprach sich darüber in der stür- wischteu Weise zu den Eltern uud der Schwester aus. Grete hatte vorsichtig versucht, ihn darauf hinzuweisen, daß Flora's Herz vielleicht doch einem Anderen gehöre, denn sonst wäre es sinnlos von ihr gewesen, Bernhard so lange vergebens schmachten zu lassen. Grete wagte es sogar, ihrem Bruder in einer geeigneten Stunde, in der Bernhard etwas geärgert von seiner Braut, wie er Flora schon nannte, nach Helleu- berq, kam. darauf aufmerksam zu machen, daß er Wohl kaum die erste Liebe der von ihm so heiß Verehrten sei, daß es also nicht unmöglich sei, daß Flora noch an einen andern denke, während sie sich anschicke, ihm die Hand zum ewigen Bunde zu reichen. Bernhard, erbittert über diese doch so ruhig mitgeteilte Ansicht, antwortete seiner Schwester schroff, eine solche Möglichkeit sei ganz und gar ausgeschlossen. Und als Grete nochmals, in dem Gedanken an Arnold von Brandow etwas wärmer werdend, ihn bat, sich seine Zukunft an der Seite der zwar hinreißend schönen, aber doch so un­endlich verwöhnten jungen Dame doch klar uud deutlich aus­zumalen, erfuhr sie eine Antwort, die sie auf das Tiefste verletzte: Der Bruder fragte höhnisch, ob sie etwa eifer­süchtig auf Flora sei, die, das wisse er ja auch, von dem Leutnant von Braudow heiß umworben gewesen sei? Diese > Sache könne ihn nicht berühren, Flora's Vater habe jamehr als ein Mal gesagt, daß seine Tochter einen jungen Offizier, der wahrscheinlich mehr Schulden als Talent habe, niemals heiraten werde.

Grete war bei dieser Erwiderung erblaßt, Arnold von Brandow war ihr trotz der Entfremdung noch immer nicht gleichgiltig, und Bernhard hatte die Wahrheit aus dem Schweigen seiner Schwester geschlossen. Mit den ironischen Worte« :Also, Herzensschwester, lassen wir diesen Neigungs-

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