des Zaren vom 22. August find 2039 Junker zu Offizieren befördert worden.
* Liaujaug, 23. Aug. General Kuropatkin verfügt jetzt über 240 000 Mann. Eine Schlacht wird in den nächsten Tagen jedoch nicht erfolgen. Nach der Schlacht hat Kuropalkin die Abficht, nach Port Arthur zu gehen, das sich nach seiner Ansicht noch zwei Monate laug halten wird.
* (Die Aufforderung zur Uebergabe Hfort Arthurs.) Ueber die Art und Weise, wie die Japaner den General Stöffel zur Uebergabe von Port Arthur aufforderten, werden dem Bureau Reuter folgende Einzelheiten mitgeteilt: Der Ueberbringer dieser Aufforderung war der japanische Major Jamaoka, der den russischen Chef des Stabes unter der Parlameutärflagge um 10 Vs Uhr morgens am 16. August 500 Meter nördlich von Schoschijiug traf. Bis zum anderen Tage um 10 Uhr morgens wurde Antwort gefordert. Die Japaner wollten sämtlichen Frauen und allen Kindern unter 16 Jahren, sowie den Geistlichen, den Diplomaten und den Offizieren der neutralen Mächte freien Abzug gestatten, vorausgesetzt, daß diese Nichtkombattanten am Nachmittag des 17. um 2 Uhr unter dem Schutze der Parlameutärflagge in die japanischen Linien kommen würden. Eine japanische Infanterie-Abteilung sollte sie an der Stelle, wo die Verhandlungen stattfanden, in Empfang nehmen uud nach Dalny bringen, wo eine offizielle Untersuchung ihres Gepäcks stattzufiaden haben würde. Den Nichtkombattanteu sollte jedoch verboten sein, Bücher, Schriftstücke oder Dokumente, die sich auf den Krieg beziehen, aus der Festung herauszubringen. In Bezug auf diese Frage der Ntchtkombattauten wurde von seiten des russischen Kommandanten ein einfaches Annehmen oder Verwerfen der Bedingungen verlangt, die, wie ihm mitgeteilt wurde, keine Aendcrung erfahren würden. Der deutsche Kaiser telegraphierte direkt an die japanische Regierung das Ersuchen, den deutschen Militärattachees in Port Arthur daS Verlassen der Festung zu gestatten und dieses Telegramm wurde von dem japanischen Kommandeur vor Port Arthur durch Major Jamaoka dem russischen Chef des Stabes ausgehändigt. Trotzdem General Stöffel freier Abzug der Garnison mit vollen Kriegsehren unter der Bedingung gestattet wurde, daß die russischen Kriegsschiffe auszuliefern seien, war dieser tapfere Manu auf's Tiefste über das japanische Anerbieten empört. Der sonst schweigsame General äußerte sich in heftigster Weise, als man ihm die japanischen Bedingungen vortrug. Er ging mehrmals aufgeregt in seinem Zimmer auf und ab, bis er seine Selbstbeherrschung einigermaßen wiedergewonnen hatte und erklärte sodann, daß er in dieser Forderung der Japaner nur einen schlechten Scherz erblicken könne. Die Antwort, die er dem japanischen Major geben lieh, war trotzdem höflich, aber kurz und für General Stöffel charakteristisch. Sie lautete: „So lange noch ein Manu in dem letzten Fort ist, wird gekämpft." — Seitdem haben bekanntlich fast täglich heftige Kämpfe zwischen den Belagerern und Belagerten stattgefunden.
* Die Verluste der rusfische« Flotte in Ostasien lassen sich jetzt so ziemlich übersehen. Nach der Schlacht vom 10. August sind nach Port Arthur zurückgekehrt die Linienschiffe „Retwisan," „Ssewastopol", „Pobjeda", „Poltawa" und „Pereswjet". Vermutlich sind sie alle mehr oder weniger beschädigt. Von den übrigen Linienschiffen befindet sich der gehörig zerschossene „Zessarewitsch" in Tsingtau und kommt für den Krieg nicht mehr in Betracht. Das siebente Linienschiff der „Petropawlowsk", ist bekanntlich mit dem Admiral Makarow gesunken. Von den Kreuzern befinden sich der „Askold" im Dock zu Schanghai, die „Diana" in Saigon. Der „Nowik" ist, nachdem es ihm gelungen war, nach Sachalin zu entkommen, auf der Fahrt südlich nach Wladiwostok, im Kampfe mit den Japanern auf den Strand gesetzt worden. Die „Pallada" scheint in der Nacht vom 10. auf 11. August gesunken zu sein, wenigstens hat man
Punkt unberührt, ich denke, Du wirst selbst merken, daß Du auch vor Deiner Tür zu kehren hast!" Heftig hatte sie sich solche Bemerkungen verbeten. Aber er hatte nur gelacht. Und so wurde die Angelegenheit auch zwischen den beiden Geschwistern nicht wieder berührt. Eine schwere Sorge blieb sie für Grete jedenfalls.
Das junge Mädchen saß eines Abends allein zu Hause, die Eltern waren zu einer Geburtstagsfeier bei alten Bekannten geladen, als sich hastig die Tür öffnete und ein Mann hcreivstürztc. Im ersten Schreck wollte Grete auf- schreien, sie erkannte aber ihren jüngeren Bruder August, der, wie sie wußte, jetzt die gegen ihn erkannte dreimonatige Gefängnisstrafe verbüßen sollte. Und nun war er hier? Sie war darüber so erstaunt, daß sie ganz vergaß, ihm zum Gruß die Hand entgegenzustrecken.
„August Du? Bist Du entflohen?" Das war ihr erster Gedanke, der ihr das Herz still stehen ließ.
„Nein, Grete, ein solcher Dummkopf bin ich denn noch nicht," sagte er rasch. „Ich würde auch nicht weit gekommen sein, deuu ich habe keine Lust zum Verkriechen oder Ausreißer,. Es geht alles mit rechten Dingen zu, ich bin frei, die von Kaiser Friedrich erlassene Amnestie ist auch mir zu Gute gekommen. Und da bin ich nun I"
„Der gute Kaiser!" rief Grete unwillkürlich.
„Ja, mir ist's zu Paß gekommen," antwortete er ausweichend; „ich hatte Vater gebeten nach meiner Verurteilung ein Gnadengesuch einzureichen; er wollte es nicht. Na, nun bin ich doch frei."
„Du kennst doch den Vater I" sagte die Schwester vorwurfsvoll.
„Freilich, ich kenne ihn, und darum bin ich ja sofort aus dem Gefängnis hierhergekommeu. Der Vater und die Mutter find nicht zu Hause?" fragte er, sich umseheud. „Nun, vielleicht ist's besser so, wir hätten leicht einen neuen Zwist erlebt."
von ihr bisher nichts gehört. Früher schon istder „Bajan" durch eine Mine beschädigt worden, der „Warjag" nebst dem Kanonenboot Korejetz beim Beginn des Krieges vernichtet worden. Von dem Wladiwostok-Geschwader ist der „Bogatyr" gestrandet, der „Rjurik" gesunken, die „Rofsija" und der „Gromoboi" find schwer beschädigt. Es gibt also augenblicklich kein kampffähiges russisches Kriegsschiff in Ostasieu mehr.
* Der Kampf der Wladiwostok-Kreuzer mit dem Geschwader Kamimuras, bei dem die Japaner 170 Geschütze gegen 70 russische hatten, muß nach einer Schilderung der Nowoje Wremja als die hartnäckigste und blutigste aller Seeschlachten seit Bestehen der Pavzerflotten bezeichnet werden. Auf den Kreuzern Russija und Gromoboi wurden 503 Mann außer Gefecht gesetzt.
* Die Japaner beschossen am Sonntag die Stadt Kor-
sakowa auf der Insel Sachalin. j
* Schanghai, 22. Aug. (Reuter.) In der heute Nachmittag stattgehabten Versammlung des hiesigen Koasularkorps wurde beschlossen, die ganze Angelegenheit der russischen Kriegsschiffe „Askold" und „Grosovoi" der Regierung in Peking zu überweisen. Die Reparaturarbeiten am „Askold" sollen in 48 Stunden eingestellt werden.
* Shanghai, 23. Aug. Die russischen Kreuzer „Askold" und „Grosodoi" weigern sich energisch dem Befehl des ! Taotais, sich za unterwerfen, Folge zu leisten.
ff Shanghai, 23. August. (Reutermeldung.) Das Ur- z teil des Marwegerichtshofs in der Angelegenheit des Damp- ! fers „Hipssng" ist heute morgen gefällt worden und lautet: Der russische Torpedobootszerstörer, van dem man jetzt weiß, daß es der „Rastosopny" gewesen ist, näherte sich dem englischen Dampfer „Hipsang", dessen Lichter hell! brannten und der am Tage die englische Flagge zeigte. ! Der Torpedobootszerstörer feuerte Granate» ab, die einige ' Passagiere töteten und verwundeten. Hierauf machte die „Hipsang" sofort Hali; aber das russische Schiff schoß noch einen Torpedo ab, welcher den Dampfer zum Sinken brachte. Die „Hipsaug" hatte weder Kriegskontrebande noch Japaner an Bord. Der Gerichtshof macht den Board of Trade und das Auswärtige Amt darauf aufmerksam, daß der Dampfer, obgleich er mit der nötigen Vorsicht und mit einem einwandfreien Kurs gefahren ist, beschossen und zum Sinken gebracht wurde, ohne einen rechtlichen Grund oder Veranlassung.
* Der Taotai setzte den russischen Konsul davon in Kenntnis, daß, falls der Aufforderung an die.russischen Kriegsschiffe zur Entwaffnung oder zur Verlaffung des Hafens nicht sofort entsprochen werde, die chinesische Regierung die Entwaffnung selbst vornehmen würde. Die Besatzung der Kriegsschiffe würde bis zur Beendigung des Krieges zurückgehalten werden. Der Taotai schlug es ab, den Russen die Erlaubnis zur Ausbesserung der Kessel des „Askold" zu geben und besteht darauf, daß der „Askold", der mit zwei betriebsfähigen Maschinen und zwei betriebsfähigen Kesseln eingetroffen sei, auch in demselben Zustande abfahren müsse.
* Zfaris, 23. August. Rach einer Depesche aus Tschifn an den Matin soll Liaoschau von den Japanern genommen worden sein. Die russischen Schiffe hätten in der gestrigen Nacht den Hafen von Port Arthur verlassen.
* Gschif«, 22. Aug. Nach glaubwürdigen Berichten erhielten die Japaner vor Port Arthur 30 000 Mann Verstärkungen von Norden.
* Lorrdo«, 22. August. Wie dem „Daily Chronicle" aus Tschifu gemeldet wird, traf dort am Abend ein Telegramm vom Admiral Fürsten Uchtowski aus Port Arthur ein, nach welchem in der Seeschlacht vom 10. August der „Retwisau" elf Granatenschüsse und die „Pallada" 15 Löcher erhielten. Die Japaner beschossen 60 Torpedos erfolglos. 15 Torpedoröhre find zerstört. Die Zahl der Toten ist
„Aber, August, bist Du denn noch nicht kuriert?" , fragte Grete ernst. „Ich sollte meinen, Du müßtest doch , jetzt wissen, wohin Du schließlich gelangen mußt. Pfui, ! schäme Dich!" j
Ec faßte ihre beiden Hände. l
„Gretelchen!" sagte er weich. >
Da küßte sie ihn herzlich, wie früher, wenn sie ihn j lange nicht gesehen. „August, lieber, lieber Junge, versprich mir, daß Du keine Geschichten wieder machen willst, die den Vater so erregen. Du weißt es doch auch, er ist ein alter Mann geworden."
Er hielt ihre Hände fest. „Siehst Du, Grete, das ist : immer noch meine einzige Freude, daß Du zu mir hältst. Ich will den Vater ganz gewiß nicht ins Grab bringen, Paß nur auf, ob Bernhard ihm nicht größere Sorgen bereiten ttnrd. Der vornehme Herr hat mehr Talent dazu, als ich einfacher Kerl!"
„Was hast Du Neues über Bernhard gehört?"
„Nichts Bestimmtes. Aber ich fürchte, er steckt fester in den Krallen dieser Lindow's, als Ihr alle wißt oder ahnt."
„Ich weiß es," sagte Grete. Sie dachte an das letzte erregte Gespräch mit ihrem ältesten Bruder.
„Und Du sagst nichts?" fragte August erstaunt.
Die Schwester zuckte die Achseln. Da gab es eben nichts mehr zu raten uud zu warnen, Bernhard wollte nicht hören und nicht sehen, und was sollten die Eltern tun?
„Du wirst Appetit haben !" lenkte Grete jetzt ab, und als August bejahte, holte sie ihm eine« kalten Imbiß und eine Flasche Wein. Er streichelte ihr liebevoll die Wangen. „Du bist und bleibst doch die beste I Nun wollen wir auf Dein Wohl trinken," rief er und füllte auch der Schwester ein Glas. Sie wehrte ab. „Nein, trinken wir auf Deine Zukunft l" — „Mir auch recht I" sagte er, und die Gläser klangen hell aneinander.
„Und wie soll Dein: Zukunft werden?" fragte Grete
nicht angegeben. Verwundet sind 50 Offiziere und 280 Mann. Der Admiral meldet ferner, daß Mangel an Munition und Lebensmitteln eintritt, Schwarzbrot und ReiS sind noch vorhanden.
* London, 22. Aug. Dem Daily Telegraph wird aus Tschifu vom 21. ds. gemeldet, daß der Sturm auf Port Arthur Tag und Nacht fortgesetzt werde. Die Japaner behaupten, wichtige Höhen genommen zu haben.
" London, 23. Äug. Die „Times" schreibt: „Wenn es wahr sein sollte, daß der Kreuzer „Smolensk" es war, welcher den englischen Dampfer „Comedian" bei Cast London aufhielt, so wäre unzweifelhaft eine ernste Lage geschaffen, da dies den bezüglich der Freiwilligen Flotte gegebenen russischen Versicherungen zuwiderliefe und die „Smolensk" gerade eines der beiden Schiffe ist, bezüglich deren England die bestimmtesten Zusicherungen gegeben wurden.
Vermischtes.
* Fallobst i« Menge» zu verwerte«. Es gibt
zwei Arten, Fallobst in Mengen zu verwerten: 1. Mau mache Essig davon. Man stellt große Tonnen auf den Hausboden, füllt jede von ihnen zur Hälfte mit Wasser au und wirft nun alles Fallobst, wie man es findet, hinein. Ausgenommen sind bloß ganz schwarze Reinetten, die den Essig verderben. Man rührt mit einem Stocke den Inhalt des Fasses öfters um und überläßt ihn im übrigen sich selbst. Man tut nun so lange Fallobst nach oder füllt neue Tonnen, bis es kein Fallobst mehr gibt. Die Tonnen bleiben darauf stehen, bis der Inhalt recht sauer schmeckt, dann gießt man ihn durch Tücher und füllt reine geschwefelte Fässer und Flaschen damit. Durch längeres Stehen wird der Essig immer besser. Ich habe mit Willen die allereinfachste Bereitungsart angegeben, wer es komplizierter machen will, dem bleibt es unbenommen. 2. Man schneidet gefallene Aepfel und Birnen mit Stiel und Blüte in vier Teile, wirft sie iu einen sauber gewaschenen Waschkessel, gibt so viel Wasser darüber, daß die Früchte bedeckt sind, und kocht sie weich. Nun spannt man Tücher auf umgekehrte Tische oder Stühle, setzt große Gefäße unter und läßt den Saft ablaufen. Auf 1 Pfund Apfelsaft oder Birnensaft (am besten wird immer beides gemischt) nimmt man'Vs bis V» Pfund Zucker und den Saft einer Zitrone. Ebenfalls im Waschkessel läßt mau das Gemisch ein Par Mal aufwelleu und füllt es dann in Gläser, Töpfe und Eimer, um sofort ein schwunghaftes Geschäft mit Apfel- oder Birnengelee zu beginnen. Zum Zubinden der Gefäße kann man sauber gewaschene alte Gardinen oder sonst beliebigen anderen Mull verwenden. Dieses Gelee hält sich viele Jahre tadellos. Ich möchte zum Schluß noch erwähnen, daß dieses Fallobst nach Art des rheinischen Krautes auf einer Obstmühle gemahlen und als Reibsel dann in einem leinenen Beutel ausgepreßt werde« kann. Man kocht es im Waschkesfel unter beständigem Rühren so lange ein, bis es sich von selbst verdickt. Diese Art ist vorteilhaft, weil das Gelee keiner Zuckerzutat bedarf, doch ist das lange Rühren etwas zeitraubend. Natürlich kommt zu beiden Geleearten kein verfaultes Obst und keine Pflaumen oder Zwetschgen, dagegen können Pfirsiche uud Aprikosen mit hineinkommen.
Handel n«d Verkehr.
* Atötzrrlgen i K., 22. Aug. Heute wurde der erste Hopfenhandel abgeschlossen für ein kleines Quantum zu 180 Mk. nebst 2 Mk. Trinkgeld per Ztr.
* Keikbronn, 20. Aug. Obst-und Kartoffelmarkt an der Wollenhalle. Mostobst 1.80-2 Mk., Tafelobst s-7 Mk. - Kartoffel, gelbe 8.50-3.60 Mk., blaue dto. 4 Mk.
* M«i>iz, L 0 . August. In der verflossenen Woche war unser
Viehmarkt mit 1741 Stück betrieben. Bezahlt wurden für Ochsen 71—76 Mk., Kühe und Rinder 58—70 Mk., Kälber 85-90 Mk., Schweine 59-61 Mk. Alles per 50 Kilo Schlachtgewicht je nach Qualität._
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig
dann teilnehmend. Er blickte ungewiß auf sie hin, offenbar war er selbst noch nicht recht mit sich einig.
„Ja, siehst Du, Grete," setzte er langsam, während * er sich eifrig mit Speise und Trank befaßte, auseinander, was seine Gedanken beschäftigt, „wenn es ganz nach mir ginge, eröffnete ich nun ein eigenes Baugeschäft und zeigte den Leuten, daß ich auch etwas verstehe!"
„Nach wem soll es denn sonst gehen, wenn nicht nach Dir?" war ihre schnelle Frage, die ihn zu einem bedenklichen Hin- und Herwiegen des Kopfes veranlaßte.
„Gretelchen, so einfach, wie Du meinst, ist die Sache nicht. Ich kann doch meine Vergangenheit nicht einfach auswischen, wie die Schrift auf einer Schiefertafel mit einem Schwamme. Das geht nicht, auch wenn ich es wirklich wollte!"
„Du willst nicht?" Seine Aeußerung klang Grete so befremdend, daß sie ihn mit ihren großen, schaffen Augen unverwandt ansah. Er ward noch mehr verlegen, als sie hinzusetzte: „Ich dächte, nach Deinen Erfahrungen wäre das eigentlich selbstverständlich."
August nahm sich zusammen. „Offen gesagt, Grete, ist es mir sehr lieb, daß wir Beide uns mit einander aus- sprechen können. Du bist gescheidter als ich, ja doch, winke nicht so mit der Hand, was wahr ist, muß wahr bleiben,
Du hast einen sehr genauen Blick für all' die Geschichten, die einem heute um den Kopf schwirre». Du hast ja immer meine Partei dem Vater gegenüber genommen und mich nach Kräften entschuldigt."
„Das habe ich getan," versetzte sie ruhig, „weil Du ein junger, unerfahrener Mensch w«A der keine bösen Gedanken hatte. Aber nun, wo Du Ä»ne Erfahrungen gesammelt hast, meine ich, könntest Du Dir Wohl deuken, daß ich Dich nicht mehr entschuldigen werde, wenn Du etwa mit dem Kopf gegen die Wand laufen willst."
(Fortsetzung folgt)