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lag eine englische Meile vor uns — eine Masse zusammengedrängter Dächer uad Bäume, die der goldeue Dom der Tokhang-Kathedrale überragt. Die heilige Stadt ist nicht befestigt. Eine Ringstraße umgibt sie, und diese umschließt auch den Berg, auf welchem das palastartige Kloster von Potala und die medizinische Schule stehen. Wir sahen Pilger und Büßer sich langsam auf der Ringstraße von Westen nach Osten bewegen, nicht ein Mensch ging in umgekehrter Richtung, was anzeigt, daß die Ringstraße nicht dem gewöhnlichen Verkehre dient. Der allgemeine Eindruck der Stadt enttäuscht. Sie sieht aus, wie eine Stadt von 15000 Einwohnern. Die Stadt ist ärmlich gebaut und unbedeutend, mit Ausnahme der Kathedrale, aber der Potala- berg, der ganz von der Stadt getrennt ist, übertrifft die allerhöchsten Erwartungen. Seine goldenen Dome leuchten in der Sonne wie Feuerzungen und sind meilenweit als Wahrzeichen sichtbar. Die Pilger, welche über das Tafelland zur heiligen Stadt kommen, muß der Anblick mit Ehrfurcht erfüllen. Bisher hat niemand von uns Lhassa betteten dürfen. Unser Lager liegt westlich der Stadt. Der chinesische Amban besuchte heute den Obersten Uounghus- band. Sein Auftreten war sehr freundlich und versöhnlich. Die Lamas sind noch höchst widerspenstig und wahrscheinlich wird es mit ihnen noch Schwierigkeiten geben, ehe die Verhandlungen abgeschlossen werden können. Oberst Noung- husband wird morgen den Besuch des Amban erwidern, er und seine Begleiter werden dann die erste Gelegenheit haben, Lhassa zu sehen. Der Amban reist in großer Gala in einem schönen Palankin mit einer Eskorte in bunten Uniformen. Vertreter des Nepalesischen Residenten meldeten, daß 10000 Mönche gestern hätten kämpfen wollen, wenn die Engländer in Lhassa eingezogen wären.
* Aerv-'Dork, 8. Aug. Die allgemeine Sperre gegen die Bauarbeitervereinigung, die kürzlich ihre Mitglieder anwies, zu streiken, hat heute begonnen. Die Zahl der von der Aussperrung betroffenen«« Bauarbeiter der verschiedenen Kategorien wird auf 50000 bis 100000 geschätzt.
* Wew-'D-rk, 9. Aug. Agenten aus den Missifippi- staaten suchen mit allen möglichen Mitteln Arbeiter für diese Staaten «vzuwerben, in denen die Leutenot jetzt geradezu die Form einer Katastrophe annimmt. Die Agenten berichten, daß in den Südstaaten zwei Millionen Arbeiter
' zum Baumwollepflöcken, zu Eisenbahnarbeiten und für gewerbliche Tätigkeit gebraucht werden. Man befürchtet, daß es unmöglich sein werde, alle Baumwolle zu pflücken, falls die Ernte den Erwartungen entspreche.
* Washington, 8. Aug. Staatssekretär Hah erklärte heute dem türkischen Gesandten Schekib Bey gerade heraus, daß die Geduld der Regierung nahezu erschöpt sei.
* Wneölo (Colorado), 8. August. Als gestern abend ? LtzK der von Denver kommende Schnellzug der Misiouri-Pacific-
Eisenbahn über die Brücke bei Eden, acht Meilen von hier fuhr, brach dieselbe zusammen. Die Lokomotive und drei Wagen stürzten hinunter. Ein sehr schwerer Sturm mit Regen hatte unter der Brücke, den für gewöhnlich trockenen Flußlauf in einen reißenden Strom verwandelt und die Brücke geschwächt. Ein Personenwagen wurde eine Meile stromabwärts, der Gepäck- und der Rauchwagen überhaupt noch nicht gefunden. Nur der Schlaf- und der Speisewagen blieben auf den Schienen. Der Post- und der Kassenwagen wurden in der Nähe der Brücke mit offenen Geldschränken ohne Inhalt aufgefunden. Die Leichen vom Personenwagen, der jetzt halb voll Sand ist, sind geborgen. — Man nimmt an, daß die Zahl der Toten 125 beträgt.
* Kt. Louis, 8. Aug. Das Wasser trug die Wagen des abgestürzten Schnellzugs vier Kilometer stromabwärts. Während der Katastrophe wütete ein furchtbares Gewitter, das die Panik unter den Passagieren verschlimmerte. Die Brücke bestand nur aus Balkenwerk und war 1000 Fuß
Tochter und nickte beruhigt. Grete war so harmlos fröhlich, wie stets, da war nichts für ihr Herz zu befürchten. Und Vater Walther dachte sich dasselbe.
Jetzt kam auch Grete Walther mit ihrem Herrn heran, um dessen Schwester zu beglückwünschen. Ihre Worte waren freundschaftlich, verbindlich, aber zu einer wirklichen tieferen Herzlichkeit vermochte sie sich nicht aufzuschwingen. Floras Charakter, diese Gesellschafts-Dame mit ihren Launen, ihrem Uebermut, konnte sie trotz aller gelegentlichen bezaubernden Persönlichen Liebenswürdigkeit nicht anziehen; Grete fand das alles zu gemacht, zu wenig natürlich. Sie hatte emen reizenden Strauß von Frühlingsblumen mitgebracht, und die Beschenkte dankte in geradezu stürmischer Weise. Sie küßte Grete. Und wie die beiden jungen Damen so da- standen, neben ihnen die beiden eleganten Brüder, Max Lindow nur etwas müder aussehend, als sein Kompagnon Bernhard, tippte der alte Lindow vertraulich Walther auf die Schulter. Aber der ehemalige Wachtmeister strich sich nachdenklich seinen Bart und antwortete nicht.
Während im Saale getanzt wurde, promenierten andere Gäste zwanglos im Garten. Grete tanzte gern und gut, sie war viel umworben und war nur selten ber ihren Anverwandten. Die schöne Tochter des Hauses hatte einige Tänze getanzt, dann erklärte sie plötzlich, sie habe die „Kindereien" sa't, sie wolle lieber plaudern. Und diese Worte waren von soviel unwiderstehlicher Heiterkeit begleitet, sie hatte für einenjeden Herrn neckende Worte, daß niemand ihr die Abweisung verübeln konnte. Jetzt lachte und scherzte sie zwanglos mit Rudolf Walther und seiner Frau und sie bat eS sich aus, ste in ihrem Hause zu Hellenberg, das sie so gut wie gar nicht kenne, besuchen zu dürfen.
, , Grete Walther fühlte sich etwas ermüdet und beschloß, emige Tänze auszusetzen, um sich zu erholen. Es war ihr nicht gerade das Angenehmste, daß sofort sich Max Lindow
laug. Seltsam ist, daß der Stahlschrank der Expreßgesellschaft unweit der Unfallstätte erbrochen und geleert gefunden wurde, woraus vielfach geschlossen wird, daß die Brücke von Verbrecherhand zerstört wurde. Noch wurde kein Zugbeamter lebend gefunden, außer dem Heizer, welcher erklärte, er habe gefühlt, daß der Boden unter den Füßen wanke und sei dann abgesprunge».
Der russisch-japanische Krieg.
* Der Hofkriegsrat in Hfekersvmg scheint wiedereingegriffen und den General Kuropatkin gezwungen zu haben, gegen seine Ueberzeugung die Offensive zu ergreifen. Die Erfahrungen von Wafangou scheinen bereits vergessen zu sein. Am 2. August haben die Russen Haitscheng geräumt und die Nachricht hiervon hat offenbar in Petersburg großen Aergcr verursacht. Wie dem „Echo de Paris" von seinem Petersburger Korrespondenten Marcel Hutiu gemeldet wird, hat der Kaiser in der verflossenen Woche an Kuropatkin telegraphiert, wie es denn komme, daß er stets den Rückzug antrete, obgleich ihm Truppen in bedeutenden Mengen zu- gcsa-idt würden. Der Generalissimus habe in seiner Antwort an den Zaren folgende Gründe geltend gemacht: Die Soldaten wären von der Ueberanstrengung und der Hitze völlig erschöpft, es sei unmöglich, auf den gebirgigen Geländen zu manövrieren, die sibirischen Soldaten feien zu schwerfällig, um auf bergigem Terrain verwendet werden zu können, und das Gewicht des Gepäcks, das am Rücken getragen werden müßte, sei zu bedeutend. Die japanischen Truppen dagegen hätten Kulis, die alles, was die Soldaten in ihren Bewegungen hindern könnte, der Armee auf Wägelchen nachschleppten ; ferner seien die japanischen Soldaten klein, untersetzt und sehr gewandt im Bergklettern. Schließlich fehlees den Russen au Gebirgsartillerie und ihre Festungsartillrrie sei zu schwerfällig. Sie seien oft gezwungen, ihre Geschütze im Stiche zu lassen, da es sich ihnen als unmöglich erwiese, sie schnell wegzusühren. Kuropatkin protestiert gegen die Zusendung von Reservisten zwischen 35 und 40 Jahren, diese seien zu alt und können nicht mehr gut marschieren.
* Aetersönrg, 8. August. Die „Nowoje Wremja" berichtet: Bei der Verhandlung über die Versenkung des „Knight Commander" versuchte der Kapitän des letzteren den Nachweis, daß der Dampfer nicht hätte weggenommen werden dürfen, da weder der Eigentümer noch er gewußt hätten, daß die Ladung für Kriegszwecke bestimmt war. Der Vorsitzende des Gerichts machte darauf aufmerksam, daß der Kapitän zur Prüfung dieser Aussage einen Eid ablegen müßte, doch sei er bereit, zu gestatten, daß der Kapitän seine Aussage wiederhole und sein Ehrenwort gebe, die Wahrheit zu sagen. Wir glauben, sagte der Vorsitzende, dem Ehrenworte eines englischen Gentlemans. Der Kapitän wiederholte seine Aussage. Sodann wurde ihm ein auf dem Dampfer gefundenes Kopierbuch vorgr- zeigt, in dem sich eine Anzahl die Unterschrift des Eigentümers und des Kapitäns des Schiffes tragender Schriftstücke befindet, welche beweisen, daß Eigentümer und Kapitän gewußt haben, daß die Ladung nach Tschemulpo für die japanische Militärbahn bestimmt war. Der Kapitän geriet in Verwirrung und sagte, er wäre überzeugt gewesen, daß sich das Kopierbuch auf dem Meeresboden befinde. Dieser Umstand, fügt die „Nowoje Wremja" hinzu, beweist, wie wenig man sich in Zukunft auf die Aussagen der Kapitäne mit Kriegskontrebande verlassen kann.
* Hketersvnrg, 9. August. Der Zar erhielt ein Telegramm Alexejews, in welchem bestätigt wird, daß ein japanischer Kreuzer am 26. Juli vor Port Arthur auf eine Mine geraten ist und so schwer beschädigt wurde, daß er als verloren betrachtet werden kann.
* Felersöltrg, 9. Aug. Ein Telegramm des Admirals Alexejew an den Kaiser vom 7. August besagt: Generalleutnant Stöffel meldet vom 27. Juli: Heute von 5 Uhr früh
an eröffnete der Feind aus einer starken Batterie das Feuer gegen unsere ganze Front, besonders gegen den Berg Ju- pilatsu, 17 Werft von Port Arthur. Gegen 8 Uhr abends war der Feind mit ungeheuren Verlusten auf der ganzen Linie zurückgeschlagen. Ich bleibe in meinen Stellungen. Zwei Tage haben wir uns auf unseren vordersten Positionen gegen einen bedeutend stärkeren Feind gehalten. — Vom 30. Juli meldet Generalleutnant Stöffel: Heute um 4 Uhr früh begannen die Japaner ungefähr 5 Divisionen stark den Angriff gegen unsere Stellungen auf den Wolfsbergen, 8 Werst von Port Arthur. In Anbetracht der großen Ueberlegenheit des Feindes und unsere schwachen Stellungen erhielten unsere Truppen den Befehl, sich in keinen Kampf einzulaffen. Der Rückzug wurde in vollständiger Ordnung ausgeführt, wobei die Artillerie zur Deckung desselben ein wirkungsvolles Feuer gegen den Feind eröffnete und seinen Angriff zum Stehen brachte. Unsere Verluste find noch nicht feftgestellt, aber jedenfalls geringer als die Verluste der Japaner. Die Japaner verfügten in dem Kampfe vom 26. und 27. Juli über ungefähr 70 000 Mann und eine bedeulende Anzahl von Belagerungsgeschützen. Die Stimmung der Truppen ist ausgezeichnet, der Gesundheitszustand ist gut.
jf Uetersvurg, 9. August. Die Russische Telegraphen- ageutar meldet aus Mulden vom 9. August: Die Japaner benützen die Bahnlinie Schauhaikwan-Jnkau zur Verproviantierung der Armee.
* Ein Berichterstatter des „Ruß" drahtet aus Lianjaug: Die Räumung Haitschöngs ist befohlen worden. Das Zurückweichen ist m der Tat schmerzlich. Hier fühlt mau dies noch tiefer. Bald aber nimmt es ein Ende, und dann werden wir wieder vorrückeu. Nur Mut und Geduld!
* London, 9. Aug. Ueber die Lage in Port Arthur macht ein russischer Offizier namens Sudra, der am 4. d. M. mit Depeschen an den Statthalter Alexejcff und den General Kuropatkin Port Arthur verließ, dem Daily Telegraph- Korrespondenten in Tschifu folgende Mitteilungen: Lebensmittel find in der Festung reichlich vorhanden, Kohle und Munition sind jedoch knapp. Falls die japanischen Verstärkungen schnell eintreffen, ist die Einnahme von Port Arthur unvermeidlich. Vom 2. bis 29. Juli fanden fortgesetzt Kämpfe statt, bevor die Japaner den grünen Berg und den Wolfshügel eroberten. Eine Kompagnie Japaner wurde von den Russen zwischen zwei Feuer genommen und sodann mit dem Bajonett angegriffen. Von der ganzen Kompagnie-blieben nur 7 Mann am Leben. Als die Japaner die Höhen stürmten, ließen die Russen einen wahren Hagel von Steinen auf sie nieder, der Hunderte von Japanern erschlug. Die Russen wußten 10 Geschütze im Stich lassen. Der deutsche, französische und amerikanische Militärattache ersuchten Sudra, mitzuteilen, daß sie wohlauf seien.
* Nchifk, 8. Aug. (Reuter.) Russische Flüchtlinge, die Port Arthur am 4. August verlassen haben, geben an, daß die japanischen Truppen, die das Fort Wolfshügel erobert haben, jetzt im Tale, nur eine Werst von der Festung entfernt, verschanzt find. Man behauptet, daß der japanische Kreuzer, der auf eine Mine gestoßen war, in unmittelbarer Nähe der Cristova-Vatterie gesunken ist. Das russische Kriegsschiff „Bojan" habe nur ein kleines Loch oberhalb der Wasserlinie, hervorgerufen durch eine Explosion einer im Hafeneingang treibenden Mine. Die Japaner besetzten die Louisa-Bucht und landen Truppen mit der voraussichtlichen Absicht, die Stadt vom Westen her anzu- greifen. Seit dem 28. Juli hätte kein bedeutenderes Gefecht stattgefunden. Die rusfiscbe Artillerie beunruhige die Japaner fortwährend bei dem Versuch, mit Laufgräben vor- zugehen.
Verantwortlicher Redakteur: W. Ricker, Mtensteig.
an ihrer Seite eiufand, aber sie konnte ihn unmöglich abweisen. Das junge Mädchen erkannte bald, daß ihr ein Liebesantrag bevorstehe, und da ihr kein Zweifel darüber war, daß ste Flora's Bruder nie werde erhören können, sann sie darauf, sich seinen Mitteilungen zu entziehen. Aufatmend blickte sie sich nach einem Rettungswege um, und der Zufall sollte ihr günstig sein, freilich in ganz absonderlicher, ungeahnter Weise.
Der aufmerksame Sohn des Hauses hatte sich entfernt, um für Grete ein erfrischendes Glas Champagner zu holen, als die letztere ihren Namen hinter sich nenne» hörte.
„Fräulein Grete, ist es unbescheiden, wenn ich Sie um einen einzigen Tanz bitte? Schon längere Zeit suche ich die Gelegenheit, ich bin nur der Einladung Lindow's gefolgt, weil ich wußte, daß Sie hier sein würden. Aber was ist Ihnen?" unterbrach der Bittende erschreckt.
In der Tat, das blühende Antlitz Grete's hatte sich mit einer fahlen Bläffe überzogen, als sie die an ihr Ohr dringende Stimme erkannte. Sie gehörte Arnold von Brandow, dem Dragoner-Leutnant. Wie kam der hierher? Eine unbestimmte, bange Ahnung ließ das junge Mädchen einen Augenblick fast starr werden, aber bald hatte es sich erholt.
„Ich war etwas erschöpft, Herr Leutnant, und dann die Ueberraschung, Sie hier zu sehen ..."
„Also keine freudige Ueberraschung, Fräulein Grete?" fragte er dringend, und seine treuherzigen Augen, die Grete immer wieder zu ihm hinzogen, weil sie ihr seine Freundschaft versicherten, blickten sie bittend, traurig an.
„Aber, Herr Leutnant . ." antwortete sie, schon wieder lächelnd.
„Nun denn, zum Zeichen, daß es so ist, eine einzige Minute..."
„Ich wollte nicht mehr tanzen, Herr von Brandow,
es ist jetzt schon zu viel geworden," suchte sie ihm auszuweichen.
„Grete," sagte er leise, „Sie wollen von dem bischen Tanzen erschöpft sein und haben neulich, ohne zu ermüden, den Fuchs zu bändigen verstanden? Das ist nicht die Wahrheit, Grete!"
„Doch, ste ist es!" war die halblaute Erwiderung. „Aber, eine einzige Minute, nun, das würde noch gehen I Aber Herr Lindow jr. war so freundlich, mir ein Glas Sekt besorgen zu wollen, ich kann mich doch nicht vor seiner Wiederkehr unsichtbar machen. Das wäre unhöflich."
„Aber, Grete," drängte Arnold Weiler, „es ist ja nur eine Minute — und, ach das trifft sich gut, da kommt Ihre Frau Mama, die nach Ihnen schauen will. Verehrteste und gütigste aller Mütter," wandte er sich an die glücklich lächelnde Frau Julie, „würden Sie die Freundlichkeit haben, Fräulein Grete bei Herrn Lindow für eine einzige Minute zu entschuldigen?"
„Eine einzige Minute?"
„Ja, eine längere Frist will mir das grausame Fräulein nicht gewähren, mit ihr durch den Saal zu schweben."
Nun lachten sie alle drei, und gleich darauf walzten Grete und Arnold von Brandow dahin.
„Grete, weshalb wurden Sie vorhin so bleich?" raunte ihr Tänzer abermals.
„Es war nichts, Herr Leutnant, wie ich schon sagte."
„Liebes Fräulein Grete!"
Bei seinem innigen Ton zuckte es leicht um ihre vollen Lippen. Ja, er war ein so Prächtiger, herzensguter Mensch trotz aller seiner Flottheit, aber . . . sie durfte ihm ja doch nicht in gleichem Ton erwidern.
Sie wandte den Kopf mit den klaren Augen seitwärts, vielleicht hätte Arnold sonst mehr in den sprechenden Sternen gesehen und gelesen, als je der Fall gewesen.
(Fortsetzung folgt.)
^ I.
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