solches Getränke begehrte, zum Hause hinaus. Der Mann kam hiebei so unglücklich zu Fall, daß er einen doppelten Schädelbruch erlitt, an dessen Folgen er verschied. Eine Frauensperson aus Seebronn, welche einen Bauern aus Unterjesingen in der Nähe des Orts seiner bedeutenden Barschaft beraubte, wurde in Rottenburg ins Gefängnis ge­bracht. Im kgl. Forst bei Nassawen wurden von auf der Waldwiese mit Grasmähen beschäftigten Leuten zwei Arbeiter, die unter einem Baume Schutz gesucht hatten, vom Blitze erschlagen. Ein anderer Arbeiter wurde weit fort- geschleudert und betäubt, erholte sich jedoch wieder.

* Die teuerste Jagd Deutschlands dürfte unstreitig die 3256 Morgen große Waldjagd der Gemeinde Eberbach sein, welche sich vom Neckar über das an Hirschen und Rehen reiche Katzenbuckelgebirge dahinzieht. Bei der vor­letzten Versteigerung wurden für das Jahr 17,850 Mk. er­zielt. Die Gemeinde hatte also in der 9jährigen Pacht- Periode eine Einnahme von 160,650 Mark. Nun fand vorigen Monat Neuverpachtung statt, die aber nur jährlich 10 410 Mark erzielte, weshalb man diesem Gebot die Ge­nehmigung versagte. Letzte Woche fand nun wiederum Ver­steigerung statt, wobei der alten Gesellschaft der Zuschlag für 15 000 Mark Pro Jahr erteilt wurde.

* ZeL (Amt Offenburg), 22. Juli. Gestern nachmittag brach hier ein Feuer aus, das binnen drei Stunden 17 Häuser zerstörte, darunter die Gasthäuser Hirsch, Löwe und die Brauerei Schwarz. Der Schaden beträgt etwa ^ Mill. Mark.

* Die -adische« Behörden haben soeben besondere Maß­regeln gegen das Zigeunerunweseu getroffen. Die Bürger­meister haben beim Durchzug von Zigeunern telegraphisch oder durch Eilboten der Gendarmerie spezielle Anzeige zu j erstatten. Die Zigeuner dürfen ihre Wagen unter keinen Umständen auf öffentlichen Straßen oder auf öffentlichen Plätzen, auch nicht auf in öffentlichem Eigentum stehenden i Plätzen in den Gemarkungen stehen lassen. Die Zigeuner sind während ihres Aufenthalts überall, besonders nachts, ständig zu bewachen; reichen Polizeidiener, Schützen und Nachtwächter nicht aus, so sind andere Personen zuzuziehen. Beim Abzüge dürfen dir Zigeuner nicht verlassen werde», ehe Ablösung aus der Nachbargemeinde angekommen ist. Alle Papiere der Zigeuner sind genau zu prüfen und ver­dächtige Personen sofort zu verhaften und telegraphisch oder durch Eilboten den Bezirsämtern hiervon Anzeige zu er­statten. Bettelnde oder herumstreichende Zigeuner sind sofort zu verhaften. Es ist besonders darauf zu achten, ob sich nicht bei den Zigeunern militärpflichtige Personen aufhalten. Die gleiche» Maßnahmen sind auf Schirmflicker und dergl. Zugvögel anzuwenden.

"js Iaimering bei Regeusburg, 24. Juli. Heute nach­mittag ist hier zum 3. Mal Großfeuer auSgebrochen. 7 Häuser wurden eingeäschert

* Der von Ira«kf«r1 a. M. um 4 Uhr 55 Min. ab- geheude Schnellzug, der 8 Uhr 38 Min. abends in Stutt­gart fällig ist, stieß Freitag abend ^6 Uhr auf der Station Bensheim mit einer aus einigen Güterwagen bestehenden Rangierabteilung zusammen. Von einem Mitreisenden werden über das Unglück folgende Einzelheiten berichtet: In Darmstadt bestieg ich den ersten Personenwagen hinter der Maschine, einen Durchgangswageu* der Eßlinger Maschinenfabrik. Merk­würdigerweise war an diesem Zuge direkt hinter der Loko­motive zuerst der Postwagen an Stelle des Sicherheits­wagens angehängt. Der Zugführer fuhr, entgegen der Vorschrift, ohne anzuhalten, durch die Station Bensheim. Wie einige Mitreisende versicherten, sei das Durchfahrts- fignal geschlossen gewesen. In dem Moment, als der Zug die Station durchbrauste, kreuzte eine aus einer Lokomotive und 4 Güterwagen bestehende Rangierabteilung das Haupt­geleise, glücklicherweise in derselben Fahrtrichtung. Der i

«Z Les-l,»ch«. K

Was glänzt, ist für den Augenblick geboren;

Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren.

Als Wisrnarck ging.

Zeitroman von Georg PauIsen.

(Fortsetzung.)

Ihr Mann seines biederen Wesens wegen allenthalben bald beliebt geworden, ward in die Gemeinde-Vertretung von sei­nen neuen Mitbürgern gewählt, aber das tat seiner bäuer­lichen Beschäftigung keinen Abbruch, obwohl nun seine Frau meinte, die neue Würde lege doch auch Rücksichten auf. Ihr Manu erwiderte nichts darauf, Frau Julie meinte schon, den Sieg errungen zu haben, aber anderen Tages sah sie ihn einen Wagen voll Dünger nach dem Felde fah­ren, und auf dem Gaule saß im Hellen Frühlingskleidchen ihre Tochter Grete und ihr Sohn August, während der Aelteste mit der Peitsche lustig knallte. Entrüstet über einen solchenTort" schlug sie kräftig das Fenster zu, um das vergnügte Lachen ihres Mannes, der so wieder einmal gar zu drastisch bewiesen hatte, wo ihr Einfluß am Rande sei, nicht zu hören. Aber zuletzt gönnte ihr die Entwicklung der Hellenberger Orts-Veryältnisse doch das Vergnügen, sagen zu können: .Ich habe Recht behalten!'

Es kam so, wie es kommen mußte. Die Handwerker, kleinen Leute und Arbeiter, die Sonntags in dem grünen Hellenberg sich vergnügten, in vollen Zügen dir frische Luft atmeten, die sie in der großen Stadt die Woche über ent­behren mußten, waren freudig überrascht, als draußen nun, anfangs vorsichtig, später schneller und schneller, mit dem Bau von Wohnhäusern vorgegangen wurde. Sie erhielten dort billigere, vor allem gesundere Gelasse, und die Ent­fernung bis zur Arbeitsstätte, die anfänglich ziemlich stö­rend war, wurde dadurch vermindert, daß sie Wc, der Pferdebahn nun häufiger und auch schneller, als in

« Zusammenstoß erfolgte so unvermutet, daß es dem Führer des Schnellzugs nicht mehr möglich war, die Bremse an­zuziehen. Durch den Stoß wurde die Maschine des Schnell­zugs aus dem Geleise gehoben, wobei deren Vorderwand eingedrückt wurde. Der Postwagen, der ebenfalls Be­schädigungen erlitt, wurde in die Höhe gehoben, wodurch die darin befindlichen Beamten schweren Verletzungen oder gar dem Tode entgingen. Nach Zurücklassung von etwa sechs beschädigten Wagen fuhr der Zug mit auderthalb- stündiger Verspätung weiter. Einem glücklichen Zufall ist es zu danken, daß der Zugführer und der Heizer des Schnellzugs unverletzt dav ongekommen find. Der Lokomotiv­führer, der diese Strecke zum ersten Male befahren hat, be­hauptet, die Bremse habe ihm beim Anziehen versagt, wo­durch es ihm unmöglich war, den Zug zum Halten zu bringen. Bon der Rangierabteilung wuroe ein Wagen aus dem Geleise geworfen, er kam neben die Schnellzugs­maschine zu liegen. Die übrigen drei Wagen, die samt der Lokomotive etwa 150 Meter weit fortgestoßen wurden, blieben vollständig zertrümmert liegen. Die Güterzugs­maschine hat nur geringe Beschädigungen erlitten. Der Zasammenprall war so heftig, daß im ganzen Zug sämt­liche Gepäckstücke von den Trägern herabstürzteu, wodurch zahlreiche Reisende leicht verletzt wurden. Neben mir wurde eine Frau zu Boden geworfen und erheblich verletzt. Nur der schweren Konstruktion des Eßlinger Durchgangswagens ist es zu danken, daß in diesem Wagen keine nennenswerten Verletzungen vorgekommen sind. Der hinter dem Eßlinger Wagen laufende badische Wagen wurde nahezu vollständig demoliert. Die Sitze wurden von den Wänden gerissen und alle Reisende wurden zu Boden geschleudert In dem inmitten des Zugs befindlichen Speisewagen ist ein Schaden von über 10 000 Mk. entstanden. Merkwürdigerweise sind die hintersten Wagen des Schnellzuges am meisten beschädigt worden; ebenso haben die in diesen befindlichen Reisenden weit größere Verletzungen erlitten, als die Reisenden des Eßlinger Wagen. Der Bremser der Rangierabteilung sprang während der Fahrt ab, wodurch er dem sicheren Tode ent­ging. Die Gesamtzahl der Verwundeten wird auf 15 an­gegeben, wovon eine Person bewußtlos ins Hospital ge­bracht werden mußte. Eine ältere Dame erlitt außer einer schweren Kopfwunde einen Rippenbruch und eine Unter- leibsverlrtzung.

js Werki», 24. Juli. Das Berl. Tageblatt meldet aus Forst: Durch Bleivergiftung infolge fehlerhafter Wasser­leitung einer Brauerei erkrankten in Döbern 50 Personen, 1 Person ist gestorben.

* Merkt«, 23. Juli. Nach einem Telegramm aus Deutsch-Südwestafrika vom 11. Juli ist der einjährig-frei­willige Gefreite Freidhof, zweite Kompagnie der Marinr- expedition, geboren am 22. Oktvüer 1881 in Rüdigheim, am 21. Juli am Typhus gestorben. Gefreiter Franz Piech- nick aus Grieslack (Ostpreußen) ist am 13. Juli in Otjo- sondu am Typhus gestorben. Nach einem Telegramm vom 22. Juli ist der Gefreite Franz Schubert aus Laube, Kreis Liffa (Posen) am 19. Juli in Otjosoudu am Typhus ge­storben.

* Wie derTägl. Rundschau" vom Truppeulager bei Münster geschrieben wird, erhalten die am 23. Juli von Hamburg abgegangeueu Ersatztruppeu während der Fahrt nach Swakopmund eine Schutzimpfung gegen Typhus, von der man sich viel verspricht. Bon den Truppenärzten ist am Sonntag aus dem Lager bei Münster, wo die neuen Kompagnien berittener Infanterie zusammeogestellt und ein­exerziert wurden, As fisten zarzt Erhärt nach Berlin gereist, um die Jmpsflüsfigkeit von Prof. Koch zu besorgen und nochmalige Anleitung zu empfangen.

ss Generalleutnant von Trotha soll aus Südwestafrika nach Berlin gemeldet haben, er sei genötigt, arizugreife», da die mit Mühe und Not nahezu emgekreisten Herero abzu­

ziehen und ihm so in letzter Minute zu entgehen Miene machten. Vor einige» Tagen wurde verbreitet, General von Trotha wolle erst noch Artillerie-Verstärkung abwarten.

Ein weiterer Truppen-Transport hat am Sonnabend Hamburg verlassen. Er besteht aus 28 Offizieren, 17 Merz­ten, 552 Unteroffizieren und Mannschaften. Auch ein Bäckerkommando, 42 Manu, mit vier Feldbacköfen ist mit hiuausgegangen. Ferner kommen 552 Pferde zur Versendung.

* Zwischen Gouverneur Leutwein und dem Marinestabs­arzt Dr. Sander steht eine Auseinandersetzung bevor. Dr. Sander schreibt in einem Zeitungsartikel, er könne beweisen, daß Leutwein Großleuten der Hereros selber Gewehre Mo­dell 88 und Mauserpistolen geschenkt habe. Weiter sagt .«tzs- Sander, Leutwein habe auch den Aufstand von 1896 nicht K ZH

vorausgesehen und habe noch in den letzten Wochen vor x Ausbruch des Aufstandes 60 zur Ablösung bestimmte Sol- 8 daten der Schutztruppe vollständig unbewaffnet nach der ^ Küste geschickt.

* Noch vor zehn Jahren stellten Deutsche und Englän- » der den größten Anteil zu der Auswandernug nach Amerika. L Jetzt hat sich das Bild geändert. Die Italiener und Oester- reicher sind an ihre Stelle getreten. Im letzten Jahr trafen in Nordamerika 875 000 Europamüde ein. Unter diesen waren: 231 000 Italiener und 206000 Oestreicher und § Ungarn, daun folgen 136 000 Russen, 70 000 Schweden und Norweger, 60 000 Engländer und Iren, 40 000 Deutsche, A 20 000 Japaner und nur 4478 Franzosen. Wenn es dem­jenigen Volk am besten geht, das am wenigsten Auswanderer stellt, so können wir Deutsche uns also etwas auf unsere niedrige Ziffer einbildea!

ff Zur Vorsicht beim Einwechseln von Silbergeld mahnt folgende Zuschrift an die VosfischcZtg.: In einem Berliner Postamt erhielt rin Kaufmann auf ein Goldstück auch ein Markstück heraus, das durch eine kleine Quetschung am Rande unauffällig beschädigt war. Tags darauf weigerte sich ein anderes Postamt, diese Münze in Zahlung zu neh­men, und auch am Schalter des Postamts, au dem die Münze ausgegeben war, wurde nunmehr der Umtausch des Stückes verweigert. Die Beschwerde hatte nach mehrmaligem Briefwechsel den Erfolg, daß das Geldstück dem Eigentümer Z A von der Oberpostdirektion wieder zugestellt wurde, jedoch halb ^ durchgeschriitten, außer Kurs gefetzt. Die Behörde verfuhr dabei nach dem Wortlaut der Vorschriften. Bei Goldmünzen wird durch dises Verfahren eine wesentliche Schädigung des Eigentümers nicht bedingt, da ihr Nennwert dem Metall­wert ungefähr entspricht. Anders ist es bei den Silbermün- zen. Das Pfund Frinsilber kostet jetzt etwa 38,50 Mk. Nach dem Münzgcsetz werden aber aus einem Pfund Feinftlber 100 Markstücke hergeftcllt. Das außer Kurs gesetzte Mark­stück hat also nur noch einen Silberwert von 38,5 Pfg.

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Ausländisches.

* I>«NsLr«L, 23. Juli. Bon der Gelben Wand bei Tratzberg, wo kürzlich Freiherr von Prohaska abstürzte, er­folgte ein neuer Todessturz. Die Identität des Opfers ist noch nicht feftgestellt. Der Abgestürzte wurde zwar noch lebend aufgefunden, verschied aber, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben.

* Kraka«, 23. Juli. Zwischen Bochnia und Neopo- loncia steht ein Wiese»- und Waldkomplex iu einer Aus­dehnung von 40 Hektar in Hellen Flammen. Zur Bewäl­tigung des Brandes sind bisher sechs Bataillone Infanterie und ein ^Bataillon Jäger aufgeboten worden. Das Feuer entstand durch Unvorsichtigkeit von Bauern, die ein brennen­des Zündholz in trockenes Heu warfen.

* Mer«, 23. Juli. Wegen der hier herrschenden Tpphus- epidemie beschloß der Berner Stadtrat den Ankauf eines Absonderungshauses für Kranke für 200 000 Francs und bewilligte einen außerordentlichen Kredit von 500 000 Frs. zur Bekämpfung der Seuche. Die Spitäler find mit

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her hiu und her rollten. Die Hellenberger Besitzer von Grund uod Boden steckten die Köpf; zusammen, was sie schon lange hatten kommen sehe», war nun da, und je mehr diese Wiesen und Aecker verschwanden und gepflasterten Straße» mit hohen Gebäuden Platz machten, füllten sich die Taschen der glücklichen Millioneubauern", wie sie bald ! allgemein genannt wurden. Die Kartoffel- und Kohlwirt- > schaft, Rinder- und Hühnerzucht, der Milch- und Eier-Han- ! del nach der Stadt schrumpfte immer mehr zusammen, und ! als nun gar an einer bevorzugten Ecke, gerade an der, wo ; der Hguplbesitz des einstigen Kürassier-Wachtmeisters und ! seiner Frau lag, sich ein elegantes Billen-Viertel anfiedelte, da war die neue Zeit übermächtig geworden. Es tat Ru­dolf Walter Weh, als er seine Hühner und die fetten Schweine, die letzten, die er gezogen, veräußerte, aber am nächsten Tage begann die Freilegung seines Besitztums, rissen die Bau­arbeiter Haus und Stall und Scheune für einen Neubau ei», und da mußte denn geschieden fein. Ein halbes Jahr später bezog dann die Familie Walter ihr eigenes Haus und Frau Julie sah vom Fenster ihrer Parterre-Wohnung mit strahlendem Blick auf den regen Straßen-Berkehr, der sich nun auf der einst so verwahrlosten Dorfstraße abfpielte. Ihr Mann hatte gemeint, der prächtige Meerschaumkopf, den sie ihm zum Geburtstag zur Be- ! tätigung seiner Raucher-Leidenschaft verehrt, fei für ihn viel zu kostbar, aber als er ihn schön braun und gelb ge­raucht, sah er auch damit gern behäbig auf die Straße hinaus. Am Ende konnte er das Glück, die neuen Ver­hältnisse doch nicht fortjageu. Nur so etwas, wie ein Bis­chen Gewissensbisse erwachten sie in ihm.Es ist doch schreck­lich, wenn man uuo so rein gar nichts zu tun braucht, als dlos fein Geld zu verzehren!" «einte er.

Aber, Manu, wie Du Dich dünkst I Hätten vir all' Bauplätze verschenkt, die Leute Wörde» uns für verrückt :u haben,' antwortete Frau Julie eifrig.

Und jetzt sagen sie, wir sind Protzen, und das klingt auch nicht schön I" So meinte der alte Wachtmeister und erleichterte fein bedrücktes Gemüt durch einen Seufzer.

Das war aber Frau Walter doch zuviel, so zornig, wie sie überhaupt nur werden konnte, sagte sie:Wir Protzen. Wir, die wir nicht mal ein Dienstmädchen habe», unser Flaschenbier wie früher trinken, während die Anderen schon einen Weinkeller und Equipagen und Gouvernanten und Bonnen haben? Rudolf, Du bist nicht bei Trost, wenn Du so was sagst I' Da schwieg er denn lieber, aber eine ge­wisse Peinliche Stimmung wollte ihm nicht vom Herzen herunter, es war ihm, als werde auch schon noch eine Ent­täuschung sich einftellen.

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So waren die Jahre dahingegangen, ein Jahrzehnt und noch ein halbes. Das einstige Dorf Hellenberg war durch die natürliche Entwicklung so eng mrt der Reichs­hauptstadt verbunden, daß Jemand, der nicht ganz genau Bescheid wußte, nicht mehr erkennen konnte, wo das Ber­liner Weichbild aufhöre, und das Hellenberger beginne.

Walter fing an, das Alter etwas zu merken, seine Frau in ihrer unverwüstlichen Lebenslust meinte dagegen, die Irre- ^ miaden hätten ja keinen Zweck, man müsse sich damit vor seinen Kindern, namentlich vor der schmucken Grete schämen, um deren Hand sich schon so mancher stattliche junge Mann bewarb. Bisher hatte allerdings noch Niemand vor den ^ "

Auge» des jungen Mädchens, die merkwürdig klar und sicher blickten, Gnade gefunden, und mit ihre» einund­zwanzig Jahren war die Hochzeit am Ende ja auch noch oicht so eilig, obwohl ihre Mutter drängte und immer »ehr drängte.

Halt' Dich stramm, Walter, halt' Dich stramm!' er­mahnte Frau Julie, wenn er einmal mit seiner Tochter aus­ging.Die Leute müssen ja denken, Du bist der Vater von dem Kind. So ein alter . .