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Kranken überfüllt und es mußten Zelte und Baracken für deren Unterbringung errichtet werden. Die Berner Blätter bringen nur ganz spärliche Mitteilungen über die Epidemie. Man glaubt, sie hänge mit dem Sinken des Grund- Wassers infolge der anhaltenden ungewöhnlichen Hitze zusammen.
X Akorenz, 24. Juli. In dem Prozeß gegen den früheren Abgeordneten Baron Palizpolo und Genossen wegen Ermordung des Marchese Notar Lartolo wurden heute sämtliche Angeklagte freigesprochen und sofort auf freien Fuß gesetzt.
* Aus Baris kommen wahre Schreckensnachrichten über die Verheerungen, welche dort die ungewöhnliche Hitze anrichtet. Die Temperatur ist jetzt bis auf 30 Grad R im Schatten gestiegen, und kein Gewitter ist in Aussicht. Es wird beinahe unmöglich, längere Zeit sich im Freien zu bewegen. die Unfälle, die Hitzschläge, mehren sich in beängstigender Weise. Die Zeitungen bringen täglich zwei lange Spalten voll Unglücksnachrichten, deren jede in drei, vier Zeilen erledigt wird. Durchschnittlich ereignen sich täglich 200 bis 300 leichte Ohnmachtsfälle in den Straßen, etwa 50 schwere, die die Verbringung in die Hospitäler notwendig machen, und ein Dutzend Todesfälle. Ein Dienstmann fiel auf seinem Posten, Boulevard Samt-Michel, tot um; ein Kind starb in den Armen seiner Mutter; ein Fuhrmann fiel vom Wagen unter die Räder; eine Reinmachefrau starb in ihrer Wohnung; ein Rentier, der zum Fenster hinausschaute, fiel herab und war sofort tot. Eine Frau Ziegler erlitt einen Hitzschlag und wurde in das nahe Hospital Charite gebracht; sie wurde nach einer halben Stunde entlassen, aber eine Viertelstunde später zurückgebracht, da sie einen neuen Hitzschlag erlitten. Die Zahl der durch die Hitze verursachten Jrfinnsfälle ist am Samstag auf 7 gestiegen, es befinden sich darunter ein Oberstabsarzt des 1. Kürassierregiments; auch eine Vermehrung der Selbstmordfälle wurde offiziell feftgestellt.
* Wrnffet, 23. Juli. Das „Biuctieme siecle" behauptet, daß in Antwerpen die russische Regierung einen wohleingerichteten Spionagedienst unterhält, der alle Schiffe mit Bestimmung nach dem äußersten Osten überwacht und bei Verdacht der Kontrebande telegraphisch die russischen Behörden benachrichtigt.
Der russisch-japanische Krieg.
* Werkt«, 23. Juli. In Sachen des Postdampfers „Prinz Heinrich" erfahren die hiesigen „Neuesten Nachrichten", daß eme neuerliche Mitteilung der russischen Regierung zwar die materielle Eiuzelfrage noch nicht regelt, aber eine befriedigende Erledigung und die Fürsorge in Aussicht stellt, daß sich ähnliche Fälle nicht wiederholen werden.
* Kamvnrg, 23. Juli. Die .Srandia" von der Ham- burg-Amerika-Llnie ist vsn de» Russen beschlagnahmt worden. Das Schiff hat mit der Bestimmung nach Ostasten Hamburg am 20. Juni verlassen. Die Reederei erklärt, daß das Schiff keine Kriegskontrebande an Bord habe und daß ein Blick auf die Papiere dies den Russen sofort hätte beweisen können.
* Kamvnrg, 22. Juli. Die Hamburg-Amenka-Linie beschwerte sich sofort beim Auswärtigen Amt wegen der Beschlagnahme der „Scaudia".
* Kamönrg, 23. Juli. An Bord der durch die Russen beschlagnahmten „Scandia" befindet sich ein Posten Munition, der zum Teil nach Singapora verladen und für den Bedarf der deutschen Regierung in der Südsee, zum Teil nach Schanghai verladen für die chinesische Regierung bestimmt ist. Dies hätte der russische Kommandant an Bord des Schiffes feststellen können. Sonst sind nur Kaufmauvs- güter für Ostasten auf der „Scandia" geladen. Die Anbringung einer Reklamation an Ort und Stelle ist dadurch
erschwert, daß Deutschland und Rußland in Port Said denselben Konsul haben. Die hiesigen Blätter fordern die deutsche Regierung auf, Kriegsschiffe ins Rote Meer zu schicken, um die großen deutschen Handelsinteresfeu, die ihren Weg durch den Suezkanal nehmen, zu schützen. Die „Scaudia" ist 1897 bei Blohm und Voß gebaut, gehörte früher dem Norddeutschen Lloyd und hieß „Königsberg." Bei der Regelung des ostasiatischeo Dienstes durch die beiden deutschen Gesellschaften übernahm vor einigen Monaten die Hamburg-Amerika-Linie das Schiff. Der Kapitän heißt Behrens. Die gesamte hiesige Presse verlangt, freilich in sehr abgestufter Tonart, energische Schritte der Reichsregierung in Petersburg. Der „Hamb. Korr.", der die Zeitungen bittet, den Ton nicht zu grell zu wählen, schreibt in einem sehr gemäßigten Artikel: „Die öffentliche Meinung ist nicht nur in London sehr empfindlich, sie ist es auch in Berlin und Hamburg." Die „Börsenhalle" nennt die Beschlagnahme von für deutsche Truppen bestimmter Munition „eine grobe Unfreundlichkeit gegen die deutsche Regierung."
* Berlin, 24. Juli. Das Wolf'sche Bureau meldet aus Petersburg: Auf de« deutsche« Protest gegen die Aufbriuguug der „Scaudia" erklärte die russische Regierung, daß der Befehl zur sofortige« Freilassung der „Scaudia" bereits ergauge« sei.
* Port Said, 24. Juli. (Reuterurelduug.j Der Dampfer „Scaudia" ist heute vo« de« Russe« frei gelassen morde«. Die russische Mannschaft ist a« Land gebracht morde« und wird mit de« nächste« Dampfer «ach Odessa absahre«.
* London, 23. Juli. Das Rentersche Bureau meldet ! aus Petersburg: Hier ist eine Nachricht eingrgangeu, daß I der englische Dampfer „Ardova", der sich auf der Fahrt ; von New-Aork nach Manila und Japan befand, durch einen
Dampfer der russischen Freiwilligen Flotte im Roten Meer beschlagnahmt wurde. Der Minister des Aeußern erklärte dem englischen Botschafter, die Kreuzer der Freiwilligen Flotte hätten die abgesandten Instruktionen noch nickt erhalten.
ff Bort Said, 24. Juli. Dem Reuter'schen Bureau wird über die Aufbringung des englischen Dampfers „Ar- dowa" durch den Dampfer „Smolensk" der russischen Frei- willigenslotte folgendes berichtet: Die „Smolensk" feuerte 3 blinde Schüsse ab, als aber die „Ardowa" nicht abtoppte, gab die „Smolensk" zwei scharfe Schüsse auf sie ab, von denen der eine sie in der Mitte, ein anderer am Heck traf. Die „Ardowa" wurde dann beschlagnahmt und ihre Mannschaft auf die Smolensk" überführt.
* London, 23. Juli. Daily News will erfahren haben, daß die englische Regierung beschlossen ^ . daß kein russisches Kriegsschiff mehr, in welcher Verkleidung es auch sei, den Bosporus passieren solle. Ein Teil des Mittelmeergeschwaders we>-de den Ausgang bewachen.
ff London, 24. Juli. Dem Reuter'schen Bureau wird aus Konstantinopel von gestern gemeldet: England hat gegen die Erteilung der Erlaubnis an weitere Schiffe der russischen Freiwilligen-Flotte zur Durchfahrt durch die Dardanellen Protest erhoben und besteht darauf, daß die „Malacca" angehalten werde, falls sie auf der Fahrt nach Sewastopol in den Dardanellen ankommt. Die Pforte hat Befehl ergehen lassen, die „Malacca" bei ihrer Ankunft in den Dardanellen anzuhalten.
* *
* Ueker die strategische Lage auf dem ostafiatischen Kriegsschauplätze verbreitet sich ein längerer Aufsatz der „Voss. Ztg.", dem wir das nachstehende entnehmen: Durch dev Angriff gegeu den Motieapaß suchte der russische Führer den festen Halbkreis zu sprengen, den die japanischen Armeen um ihn gezogen hatten und im Begriff waren, um seinen linken Flügel herum zu verlängern. Der Angriff
„Wachtmeister wird auch mal steif, Frau!"
„Wachtmeister, Wachtmeister!" ereiferte sie sich dann. „Das brauchst Du jetzt auch nicht Jedem mehr auf die Nase zu binden, daß Du mal Wachtmeister gewesen bist."
„Soll ich's etwa verschweigen oder gar sagen, ich war Rittmeister oder Major ?" Seine Stimme begann zu dröhnen-
„Wenn Du nichts sagst, denkt das Jeder, Papa I" rief Grete lustig. „Solch' Soldateu-Papa haben nicht viele Töchter, wie Du bist!"
„Die Leute sollen nicht denken, sie können's wissen," schloß er kurzweg. „Ich weiß ganz genau, worauf Ihr Frauensleute hinauswollt. Euch ist das Geld zu Kopf gestiegen und nun meint Ihr, Ihr könntet für das Wachtmeistermädel . .
„Mann!" rief Frau Julie mit erhobenen Händen.
„Ruhe im Glied!" donnerte der alte Soldat. „Also Ihr denkt, Ihr könntet für die Tochter ei es alten Unteroffiziers, dem ein Haufen Moneten in die Hände gefallen ist, einen feinen jungen Herrn zum Mann bekommen ! Aber, wenn Ihr meint, dazu sei's genug, auf das Geld hinzuweisen, Euch elegante Meider auf den Leib zu hängen und vom Wachtmeister-Vater nicht mehr zu sprechen, dann irrt Ihr! Möchtet mich wohl gern zu einem Rentier oder Bau-Unternehmer oder gar zu einem Spekulanten machen, nur damit nichts mehr von meiner Soldatenhaut za sehen sein soll? Aber da irrt Ihr, und zwar gründlich I Wenn mal einer kommt und will die Grete heirate«, dann frage ich: Wissen Sie auch, daß der alte Rudolf Walter Wachtmeister bei den Kürassieren war, blos Wachtmeister, nicht etwa Rittmeister? Und als Wachtmeister will er bis zu guter Letzt im Kirchenbuch, wie im Adreßbuch stehen. Dann wollen bür mal sehen, was Dein Auserkorener sagen wird, Grete. Denn Ihr Weibsleute habt doch natürlich schon neu Schwiegersohn für mich in Aussicht. Donnerwetter nochmal!"
Von der ungewöhnlich langen Rede — die militärische
Kürze war rhm lieber, war Walter die Kehle trocken geworden, er ergriff eine der von seiner Frau erwähnten auf dem Tische stehenden Lagerbierflaschen, ließ den Inhalt in seinen irdeuen Deckelkrug laufen und leerte ihn dann in eis paar durstigen Zügen. So hörte er denn nicht, wie seine Frau vor sich hmmurmelte, halb aufgebracht, halb lachend: „Ob mit diesem Menschen wohl ein vernünftiges Wort zu sprechen ist?"
Die schlanke Grete lächelte bei dem Zornes-Erguß des Vaters vor sich hin, inoessen sie vor dem Spiegel ihren Hut aufsetzte und sich zum Ausgehen fertig machte. So etwas Höne sie nicht zum ersten Mal, und sie hatte immer ihren Vater zu nehmen verstanden.
„Papa, D» stehst die Dinge zu dunkel an. Du übertreibst !" Das klang so ruhig, als ob die Sprecherin eine erfahrene alte Dame und nicht etwa ein blühendes, jugendfrisches Mädchen sei.
„Hollah, wie so? Und dann Deine Brüder?" — „Die Jungen's? Ach die laß heute! Blos Du! Da, steh mal, Papa, Du warst Wachtmeister, ja! Und 1870/71 Ordonnanz beim großen Hauptquartier! Und als unser Kronprinz Dich mit unserem Kriegerverein bei der großen Siegesdenkmalfeier sah, hat er dich gleich erkannt und gemeint: „Alle Wetter, Walter, Sie haben sich aber propper gehalten." Und wenn der Herr Oberst von Braudow, oben aus der Beletage, Dein früherer Rittmeister, Dir begegnet, dann sagt er regelmäßig: Walter, Sie hätte« doch noch im Dienst bleiben müssen! Und der junge Herr Arnold von Brand ow ..."
Sie stockte nur ein ganz klein wenig, aber ihr Vater benutzte die Pansen sofort: „Aha l Knckft Du ans die Luke, wie die Berliner sagen? Der junge Herr ist ein schneidiger Offizier, das weiß ich, aber auch . . ."
„Rudolf, wie kannst Du so über den Sohn von »nserem besten Mieter reden?" zürnte seine Frau.
Walter wollte antworten, aber seine Tochter ka o»
wurde abgewiesen. der Ring blieb undurchbrvchen. Die Hauptmacht des japanischen Generals Kuroki erreichte im Taitschotale etwa Jüschuliu, das sich 50 Kilometer östlich Liaujaug, 70 Kilometer südlich von Mulden und 40 Kilometer südöstlich der mandschurischen Eisenbahn, die von Liaujaug nach Mukden in eine« nach Osten ausspringendeu Bogen läuft, gelegen ist. Ist der Taling-Paß, der vom Tal des Taitscho nach Mukden und nach dem östlichen Bogen der Bahn fährt, in den Händen der Japaner, so dürfte eine große Katastrophe der russischen Mandschurei- Armee bevsrsteheu. Gelingt es den Rüssen nicht, die stark und zweckmäßig sie umgebenden japanischen Stellungen au einem strategisch wichtigen Punkte zu durchbrechen und die Japaner zur Rückgabe der Eisenbahn zu zwingen, so ist schwer einzusehen, wie die mandschurische Armee vor dem Verhungern oder der Kapitulation zu retten wäre, da mit namhaften Verstärkungen ans Chardin nicht zu rechnen ist und es für einen Rückzug, vorbei an der Front der Knrokischen Armee für die große Masse des russischen Heeres zu spät sein dürfte.
* Lands«, 23. Juli. Aus General Kurokis Haspt- qnartier wird über Fusan vom 22. Juli gemeldet, daß das Resultat der fünftägigen Tätigkeit darin bestanden habe, daß die Japaner sich bessere strategische Linien zum Vormarsch gesichert und die Russen die besten Verteidigurigs- stelleu auf den beiden Straßen Liaujang-Mukven verloren hätten.
* Kokio, 23. Juli. General Karoki meldet, daß eine Kolonne des japanischen Heeres am 18. Juli den Vormarsch begann, um Hfihoyeng an der Straße nach Liaojaug nördlich Lieushankwan zu besetzen, wo der Feind starke Berteidigungswerke errichtet und auf den Paß und Abhang nach Osten beherrschenden Anhöhen eine Stellung eingenommen hatte. Die Hauptmacht unserer Kolonne ging gegen die Front der feindlichen Stellung vor und begann bei Tagesanbruch des 19. Juli das Geschützfeuer, das von dem Feinde aus 32 Feldgeschützen erwidert wurde. Inzwischen bedrohte eine Abteilung, die den steilen Bergpaß überschritten hatte, die rechte Flanke des Feindes. Der Feind leistete hartnäckigen Widerstand. Es folgte ein mörderisches Gefecht. Bald nach 5ff's Uhr nachmittags drang die Hauptmacht in die Stellung des Feindes auf den Höhen im Nordwesten von Hfihoyeng ein, während eine Abteilung gegenüber dem rechten Flügel des Feindes den Rückzug ab- schnitt. Um 8 Uhr abends war Hfihoyrng mit Umgebung in den Händen der Japaner. Die Hauptmacht des Feindes floh in Unordnung in der Richtung auf Anpivg. Die Verluste der Japaner betragen 72 Tore, darunter 2 Offiziere, und 452 Verwundete einschließlich 16 Offiziere. Der Feind ließ 131 Tote zurück. Seine Gesamtverluste werden auf über 1000 Mann geschätzt. Die Streitkrafte des Feindes in diesem Gefecht bestanden aus dem 34. und 36. Infanterie-Regiment und einem Kosaken-Regiment mit 32 Feldgeschützen.
* London, 23. Juli. Dem „Daily Telegraph" wird aus Schanghai gemeldet: Wichtige Nachrichten werden ans Port Arthur erwartet. Die Garnison ist durch Krankheiten uud Kämpfe von 30000 auf 20000 rednziert. Es heißt, di« Japaner nahmen ein westliches Fort innerhalb einer englischen Meile von den russischen Linien, welche sie bombardieren.
ff Fientfin, 24. Juli. Reutermeldung. Nach einem Telegramm aus Niutschwang hat am Samstag bei dem 5 Werft von dort entfernten Tetsuitang ein für die Japaner erfolgreiches Gefecht stattgefunden, in dem die Russen 700 Mann verloren haben sollen. Die Japaner nähern sich langsam Niutschwang, wo infolge dessen große Aufregung herrscht.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.
zuvor. Leichten Schrittes schlüpfte sie zu ihrem Vater hin, reckte sich au seiner Riesengestalt in die Höhe, gab ihm einen herzlichen Kuß und lachte: „Sag mal, Papa, Hab ich mir schon von einem jungen Herrn den Kopf verdrehen lassen, denn das wolltest Du doch sagen? Rein! Sonst wäre ich nicht so alt und doch noch ohne Mann. Also sei still! Ich, ich bin wirklich stolz, daß ich eine Soldateutochter bin, und wer mir meinen Vater, den Königlichen Kürassier-Wachtmeister außer Dienst nicht ehrt, der kann mir gewogen bleiben. Grabscht er blos nach unserem Geldsack — na, das Ding hat ja sein Gewicht — lache nicht, es ist so — daun schlage ich dem Monsieur auf die Finger! So, nun ist die Sachlage wieder mal geklärt, wie es in den Zeitungen heißt» und wir können uns auf den Weg machen. Allons I"
„Wetterhexe!" rief der Vater vergnügt; „aber was sagte denn der junge Herr von Braudow von mir?"
„Von Dir? Du könntest bei seiner Eskadron nochmal eintreten, da könnten sie Mann» wie Dich gebrauchen. Seinem Vater, dem Herrn Oberst von Brandow, kann keiner was zu Dank machen! Bist Du nun zufrieden?"
Er war's, und so machten sie beide, daß sie ihren Weg antraten. — — — — — — — — — —
Frau Julie Walter blieb allein in der Wohnung zurück. Sie hatte mitgelacht bei den luftigen, flotten Worten ihrer Tochter, sie war sogar recht vergnügt gewesen, daß der mitunter doch etwas gar zu altväterische Gatte vor der Schlagfertigkeit seiner Tochter hatte die Waffen strecken müssen, und bei dem Namen „von Brandow" hatten ihr die Ohren geklungen. Wenn der junge Leutnant von Brandow mit der hübschen Grete plauderte, die ohne alles Getue sich gab und doch immer ein wohlerzogenes junges Mädchen blieb, dessen natürliche Heiterkeit nie in Ausgelassenheit überging, dann wurden, wie Frau Julie unschwer erkannt hatte, denn daS konnte doch Jever sehen, seine Blicke feuriger, sein fienenspiel lebhafter. (Forts, folgt.)