lung der Frage der Schein zum Durchblick, daß für Prämierungen der Mutterschweine keine große Zukunft erwartet wird. Die Bockprämierung, die früher regelmäßig in Göppingen, heute erstmals in Kirchheim u. T. stattfand, wird auch künftighin in letzterer Stadt abgehalten werden, da die Lage derselben für die Prämierungen günstig ist. Zur Förderung der Fischzucht, wofür nach dem letzten Etatsjahr 4000 Mark aufgewendet wurden, sollen weitere 1500 Mark in den Etat eingestellt werden.
0 Verschiedentlich werden jetzt Fälle von Bestrafungen Gewerbetreibender wegen Uebertretung des Gesetzes betr. die Kinderarbeit berichtet. Es sei deshalb auf die grundlegende Bestimmung hingewiesen, daß in Gewerbebetrieben Kinder unter 12 Jahren überhaupt nicht, solche über 12 Jahre nur bis 8 Uhr abends beschäftigt werden dürfen. Das gilt auch für das Kegel-Aufstellen in Gastwirtschaften; wir bemerken das, weil die meisten Verurteilungen sich hierauf beziehen.
sj Ein sehr hochgestellter russischer Herr wollte Mitwoch vormittag vom Anhalter Bahnhof in Aerti« mit dem V-Zug nach München fahren, als er in dem schmalen Gange des Waggons mit einem Herrn zusammenstieß und gleich darauf auch merkte, daß seine in einer offenen Tasche seines Ueberrockes steckende Brieftasche mit 3000 Mark verschwunden war. Gr ßes Halloh, und eine wilde Jagd von Polizei- und Bahn-Beamten begann. Der Dieb warf die Tasche mitten zwischen die vielen Geleise, sprang selbst aus dem Zug, sah sich aber bald in die Enge getrieben. Es wurde in ihm ein internationaler Reisedieb fcstgeftellt.
* Der Masseur Köhler in HLerli« befaßte sich mit unerlaubten Handlungen an Frauen, welche keinen Kindersegen wünschten. Er ist dafür furchtbar bestraft worden. Eine Kundin, die Putzmacherin Radatus, starb ihm unter den Händen. Um nicht verraten zu werden, zerstückelte er die Leiche und warf sie ins Wasser. Er hat jetzt alles gestanden und erzählt: Als sich bei der Frau Vorboten des Todes zeigten, machte ihr Köhler eine Kampfereinspritzung, aber diese half ebenso wenig wie seine anderen Wiederbelebungsversuche. Als er sich überzeugt hatte, daß die Frau tot war, ging er rasch zu einem Kaufmann im Hause und holte sich einen Zuckersack. Als er zurückkehrte, war die Leiche schon starr. Er trug sie nun nach der Küche, entkleidete und zerstückelte sie mit einem Küchenmesser. Den Rumpf packte er in den Zuckeisack und legte ihn mit den § Gliedmaßen und den Kleidungsstücken in einen Reisekorb. : Das Blut wischte er mit einem der Kleidungsstücke sorg- s fällig auf. Den Kopf, den er nicht ansehen konnte, wickelte ! er in einen Unterrock und steckte ihn im Vorderzimmer in : den Ofen. Da er trotz des scharfen Feuers, das er machte, j nicht genügend verbrennen wollte, so holte er ihn wieder ! heraus und brachte ihn, nachdem er ihn zerkleinert hatte, i mit samt der sorgfältig ausgefegien Asche aus dem Ofen j »ach der Küche in den Herd, der ihn dann bis auf den ! letzten Rest in Asche verwandelte. Unterdessen war es fast ! Mittag geworden. Köhler nahm jetzt denKorb und schleppte die schwere Last uach dem Bahnhof Putlitzstraße. Von da fuhr er mit der Bahn nach der Station Beußelstraße. Von dort schleppte er die Last den Tegeler Weg entlang. Fast brach er unter der Last zusammen, aber die Angst und Aufregung erneuerten immer wieder seine Kräfte. In einem abgelegenen Ausschank, dessen Inhaber auch etwas Gartenwirtschaft betreiben, stellte er den Korb unter, verzehrte etwas und ging dann mit dem Bemerken davon, daß er ihn später wieder abholen werde. Nun ging er nach Hause zurück. Als seine Frau um 6^2 Uhr von ihrer Arbeitsstätte heimkehrte, sagte er ihr, daß er noch einen Geschäftsgang zu machen habe, und ging bald wieder weg. Jetzt begab er sich wieder nach dem Ausschank, nachdem er unterwegs den Eintritt der Dunkelheit abgewartet hatte, und machte sich dann von neuem mit dem Korb aus den Weg.
M -Lef«f»ucht z» -
Der Mensch bedarf des Menschen sehr ,
Zu seinem großen Ziele; !
Nur in dem Ganzen wirket er.
Mel Tropfen geben erst das Meer,
Mel Wasser treibt die Mühle.
Aus der Irernde.
Novelle von Hans Richter.
(Fortsetzung.)
„Sie sollen recht behalten. Ich kenne Sie; aber zwingende Gründe, welche ich Ihnen trotz alles Vertrauens auch heute noch nicht offenbaren kann, verboten mir —"
„O, ich bin ücht neugierig," lehnte der Assessor zuvorkommend ab. „Vielleicht hätten Sie aber besser getan, meiner Diskretion soweit zu trauen, um mir die Tatsache einzugeftehen. Sie reisen ihr nach?"
„Ja!"
„Darf ich fragen wohin?"
„Ich habe selbst noch keine Ahnung und muß mich auf mein gutes Glück verlassen. Sie fürchtet wich und wird ihre Spur gut zu verwischen gewußt haben. Gleichviel, wie ich sie jetzt gefunden, werde ich sie auch wiederfiudeu, selbst ' wenn ich abermals jahrelang die ganze Welt nach ihr durchforschen sollte."
„Sagen Sie lieber: uach ihnen!"
„Ihnen? . . . was soll das heißen?" ,
„Pluralis! es find ihrer zwei," lächelte Philipp spöttisch, der ein gutes Teil der Beziehungen zwischen der Baronin und Wyszecki erriet. „Sie wissen doch : Nur halb freut sich der Mensch allein, es müssen immer zweie sein! Mein Cousin ist mit von der Partie, er entführt sie oder sie ihn, welches letztere mir wahrscheinlicher vorkommt."
Der Graf wurde dunkclrot und wieder blaß. Seine
, An der Müllabladestelle in der Gegend des Hinckeldey-Denk- mals stellte er ihn hin. Nachdem er den Sack mit dem Rumpf herausgenommen hatte, grub er eine kleine Vertiefung, stellte den Korb mit den Gliedmaßen, den Kleidungsstücken und dem Messer hinein und zündete ihn an. Noch wartete er, bis er die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß das Feuer Korb und Inhalt ganz verzehren werde. Daun nahm er den Sack mit dem Rumpf auf die Schulter und trug ihn über die Wiesen nach dem Verbindungskanal. Dort, wo er den Rumpf ins Wasser warf, wurde dieser am nächsten Morgen gefunden. — Dem Köhler ließ sein Gewissen keine Ruhe. Er aß und schlief nicht mehr und flüchtete schließlich nach Basel. Da er aber wenig Geld hatte, mußte er bald zurückkehren. Bei der Ankunft in Berlin nahm ihn die Polizei, welche ihn gesucht hatte, fest.
ff (Wunderbare Leute sind die Pariser.) Das Interesse des oeuffchen Kaisers für den Sieg des französischen Auto- mobilsahrers Thsrh in Komömg veranlaßt sie zu den ausschweifendsten Phantasten. So »ersteigen sie sich, wie der „Tägl. Rundschau" aus Paris geschrieben wird, zu der köstlichen Behauptung, der Sieg Työrys sei das Werk des deutschen Kaisers. Er hätte den deutschen Rennfahrern den Befehl erteilt, sich von den Franzosen, aber nur von ihm, schlagen zu lassen. „Dabei hatte der Kaiser seine tiefgehenden politischen Ziele im Auge. Denn er wußte, daß das nächste Mal das Gordon-Bennett-Rennen in Frankrei stattfindet. Und wenn also diesmal der deutsche Automobilklub den Präsidenten der französischen Republik einlud, der der Einladung folge» konnte oder nicht, so verlangt es die einfachste Höflichkeit, daß im nächsten Jghr der französische Automobilklub den demscheu Kaiser einlädt. Und der deutsche Kaiser ist fest eutschlnssen, der Einladung Folge zu leisten. Also das nächste Jahr der Kaiser zunächst in den Ardennen, denn dort wird wahrscheinlich das Automobil-Rennen stattfinden. Das ist der Anfang von der Erfüllung der kaiserlichen Sehnsucht. Und dann bald auch in Paris! Das ist die Vollendung!" Am Ende sehen wirklich recht viel Franzosen den Kaiser gerne in Paris. Aber es gibt auch Schreihälse, die bei dieser Gelegenheit nette Dinge anftifteu könnten, und darum wird es wohl bei diesen Gebilden gar zu reger französischen Phantasie sein Bewenden haben.
0 Ein amerikanischer Geistlicher ist in Köln das Opfer eines geriebenen Bauernfängers geworden. Im Dom schloß der Gauner, der sich als Amerikaner vorsteüte, Freundschaft mit dem Geistlichen, verpflichtete sich 10000 Pfund für die amerikanischen Armen zu stiften und händigte dem Re- veraud gefälschte Banknoten ein, wofür dieser 3000 Mark als Sicherheit dem neuen Freunde anvertraute, der sich natürlich nicht wieder sehen ließ.
* Gelegentlich einer in Stendal vrranstalteten Bismarck- feier, an der mehr als 2000 Personen teilnahmen, wurde eine Bismarckgesellschaft für Deutschland gegründet. Die Ziele der Gesellschaft eistrecken sich vor allem auf die Mehrung der Bestände des Bismarckarchivs und Museums mit Schaffung eines monumentalen Prachtgebäudes in Stendal zur Unterbringung der Bismarckschätze usw. In den Vorstand wurden u. a. gewählt: Oberbürgermeister Werner, Landgerichtspräsident Chuchul und Dr. Segelcken. Namhafte Beiträge von Korporationen sind bereits zugesagt.
* In Hsnavrnck hat die Strafkammer ein prinzipielles wichtiges Urteil gefällt. Sie sprach einen Beamten, der zwei katholischen Arbeitern gegenüber sehr scharfe Aeußcrungen über die Mutter Gottes getan Hot, frei. In der Begründung wird gesagt, die Gottesmutter Maria sei keine Einrichtung der katholischen Kirche, sondern nur ein Gegenstand der Berehrunng.
' Kiek, 23. Juni. Bei der heutigen Wettfahrt der Kriegsschiffboote kam es infolge einer außerordentlichen scharfen Brise zu verschiedenen Unfällen. Mehrere Barkassen und Kutter stießen aneinander und kenterten, jedoch wurden die
> Insassen der Boote durch Dampfpinassen gerettet. Bon der gekenterten Gig der Kommandantur Friedrichsort werden zwei Manu vermißt.
* ßvHave«, 21 . Juni. Bei dem Diner brachte Oberbürgermeister Mönckeberg den Toast auf den Kaiser ans und schloß mit den Worten: Möge es Ew. Majestät vergönnt sein, Deutschland durch alle Untiefen und Riffe, durch alle drohenden Gefahren glücklich hindurchzuführen auf der Bahn stetigen Fortschritts zu immer wachsender Kraft und Blüte. Der Kaiser erwiderte: Ew. Magnifizenz danke ich von Herzen für den freundlichen Willkomm, den Sie uns soeben geboten haben. Ich danke Ihnen, m. H., daß Sie es mir vergönnt haben, wieder einige Stunden mit Ihnen als Ihr Kamerad und Mitsegler zu verweilen. Ein herrliches Bild haben Ew. Magnifizenz soeben von unseren sportlichen und sonstigen Fortschritten im Lande entworfen. Ich kann es nur aus vollem Herzen unterschreiben, ei» jedes Wort, was hier gesprochen worden ist, war mir aus der Seele gesprochen. Ich glaube, ich kann hinzuiügeu, daß jedem objektiven Beobachter der Vorgänge auf unserem Erdkreise die Eine Beobachtung sich aufdrängeu muß. daß allmählich die Solidarität unter den Völkern der Kulturländer unstreitig Fortschritte macht auf verschiedenen Gebieten, und diese Gebiete erweitern sich, diese Solidarität geht unmerklich, aber unwiderstehlich in das Programm sowohl der Staatslenker über wie in die Gedanken der sich selbst regierenden freien Bürger, diese Solidarität wird genährt und gepflegt auf verschiedene Weise, sei es in ernster politischer Beratung, sei es auf Kongressen, sei es im Wettkampf und Spiel und in dieser Beziehung kann man wohl sagen: Es liegt ein tiefer Sinn im kindlichen Spiel l" Nun, meine Herren, wir sind hier zusammen, um auf dem« Spiel der Wellen uns zu messen, die Kräfte der Geister, die Mannschaften und unsere Boote. Wir vereinigen iu wenigen Tagen fast alle Flaggen der Kulturvölker. Es werden neben unseren Farben wehen die englische Flagge, das Sternenbanner, die Trikolore in friedlichem Wettstreit. Ich glaube bestimmt, daß niemand unter Ihnen ist, der nicht mit mir die Ansicht teilt, daß auch in der Kieler Woche diese Solidarität, von der ich vorher sprach, gepflegt, gehegt, fester geschmiedet und fester geknüpft werde. Dieser Solidarität verdankt es der Kaufmann, der Industrielle, der Ackerer, wenn er in ruhiger Arbeit sich fortschreitend entwickeln kann, denn er hat auch auf die Zukunft Vertrauen, das ist die Hauptsache. Ich sehe mit absoluter Ruhe und mit Vertrauen in dir Zukunft, fußend auf das Bild, das uns soeben entworfen wurde, und in diesem festen Vertrauen erhebe ich mein Glas, und trinke auf die Zukunft, das Blühen und Gedeihen der Stadt Hamburg, des norddeutschen Regattavereins und aller Jachtklubs. Die Stadt Hamburg Hurrah!"
AusLÄncmcHes.
* Wien, 21 . Juni. Die Polizei iu Belgrad beschlag
nahmt« sämtliche Kleidungsstücke der ermordeten Königin Draga, wird aber den Schätzungswert den Schwestern Dra- gas erlegen. Das geschieht, um-eiae etwaige Schaustellung dieser Gegenstände zu verhindern. Das Brautkleid DragaS, ein sehr wertvolles Nationalkostüm, ist verschwunden. Der Verwalter der Nachlaßmasse, Welischkowitsch, soll es in Sicherheit gebracht haben. Das Schlafzimmer des Königs Alexander, für das aus England ungeheure Summen geboten wurden, soll auf Befehl der Exkönigin Natalie verbrannt werdeu. -
* Wien, 22 . Juni. Der Geschäftsdiener Paul Oberwasser, der seine Geliebte Bertha Hlubutschrk wegen verschmähter Liebe durch füm Revolverschüsse schwer verletzte und deshalb heute wegen versuchten Meuchelmordes vor dem Schwurgericht stand, wurde einstimmig freigesprochen. Die Geschworenen hatten die Zusatzfrage auf Sinnesverwirr
weit geöffneten, grünlich dunklen Augen schienen bis in das tiefste Innere Philipp Auenheim's eindnngen za wollen. Er sah, ohne weiter zu fragen, daß dieser die Wahrheit gesprochen hatte. Förmlich niedergeschmettert durch diese Nachricht, sank er in einen Sessel und murmelte: „Also deshalb, also deshalb . . . und ich hatte keine Ahnung davon! Ich hoffte mehr denn je!"
„Uebrigeus weiß niemand um diesen pikanten Sachverhalt/ fuhr der Assessor fort, „und ich werde mich hüten, ihn auszuposaunen. Vertrauen gegen Vertrauen, Graf; Sie werden schweigen, wie ich es tue!"
„Auf mein Wort!" antwortete jener mechanisch. Mit jedem Tage war die Hoffnung, Angölique's Liebe wiederzugewinnen, in ihm gewachsen. Er hatte sorgfältig ihrem Privatleben nachgeforscht, aber nie etwas von intimen Beziehungen, von einem Nebenbuhler gehört. Man nannte sie wohl kokett und emanzipiert, wie ja überhaupt ihre Vergangenheit und Lebensanschauungen, ihr Wesen und Charakter nicht in den beschränkten Kreis des eiufacheu Landlebens paßten. Etwas schlimmes sagte man jihr aber doch nicht nach, sie hatte auch wirklich keine Veranlassung dazu gegeben und niemand sprach von einem begünstigten Verehrer, von Benno Auenheim — und nun diese schreckliche vernichtende Enthüllung! „Sie sehen, mein Leugnen Ihnen gegenüber rächt sich wie jede Lüge. Schon deshalb werden Sie mir verzeihen, lieber Auenheim," sagte er uach einer langen Pause und die ganze Energie seines eisernen, rastlosen Charakters leuchtete aus den grünlich schimmernden, finsteren Augen. „Jetzt heißt es den Fehler wieder gut zu mache». Schade um Ihren Cousin, er paßt nicht zu der Baronin! sie zu fesseln und zu leiten bedarf es eines ganz anderen Willens. Hoffentlich kann ich das schlimmste noch verhüten und werde ihn nach Möglichkeit schonen."
„Tun Sie sich in dieser Beziehung durchaus keinen Zwang an," lachte Philipp, „am wenigsten um meinetwillen
Ein jeder muß ausesseu, was er sich cinbrockt. Ich sehe mich durchaus nicht veranlaßt, für meinen leichtsinnigen Herrn Vetter in die Schranken zu treten. '
Wyszecki sah ihn mit einem seltsamen Blick an. Er hatte ihn und seine Verhältnisse genügend kennen gelernt, um zu wissen, daß der Assessor Benno's Entfernung durchaus nicht bedauerte und seine Rückkehr eher fürchtete, als wünschte. Wie er diese Gesinnung beurteilte, verschwieg er, aber voll Achtung und Sympathie war jener Blick nicht gerade. Philipp von Auenheim begleitete den Grafen nach dem Bahnhofe und sah dem Zuge, der denselben davon führte, mit einem zufriedenen Lächeln nach.
„Ein rastloser, scharfer Schweißhund auf der Fährte!" murmelte er in sich hinein, dasselbe Bild gebrauchend, wie der rote Braut gegen den Prinzen. Er wird sie sicher ^ finden und dann brechen sie sich hoffentlich gegenseitig den * Hals.
Mit diesem frommen Wunsche stieg er iu seine Droschke und fuhr nach Hause.
V.
Die Tage reihten sich zu Wochen, aus dem Herbst wurde Winter, die müde Natur düllte sich in ihr weißes Schlafkleid, um neue Kräfte für den Lenz zu sammeln. Die Armen fluchten oder jammerten über die Kälte, je nach ihrer Geistesrichtung, und der bessere situierte Teil der Menschheit, welcher über das nötige Kleingeld verfügte, amüsierte sich bei Eisfesten, Schlittenfahrten, Bällen und was sonst noch kluge Leute erfunden haben, um Zeit und Geld möglichst schnell totzuschlageu. Kaum drei Monate waren vergangen und die große Menge hatte Benno Auenheim fast vergessen. Die Wogen des rastlosen Lebens rauschten über seinen Namen dahin. Nur die Ballmütter dachten noch oft an ihn, der eine so gute Partie für das gnädige Fräulein Tochter gewesen wäre und unbegreiflicherweise iu die weite Welt ging, anstatt dieses enorme Glück, das mau ihm doch