Betrag der von ihnen in den Vorjahren durchschnittlich empfangenen Ueberweisungen nicht übersteigen." Die Kommission hat den ß gestrichen. Staatssekretär Stengel befürwortet die Beibehaltung des §, der das Reich veranlasse» solle, sich nach der Decke zu strecken. Er müsse im Falle der Ablehnnng des tz die Stellungnahme der verbündeten Regierungen für die dritte Lesung ausdrücklich Vorbehalten. Nach weiteren Ausführungen Arendts (Rp.), Staudys (kons.) und Sattlers (nlb.) wird der tz 3 einstimmig gestrichen. 8 4, welcher besagt: .Das Gesetz tritt mit Wirkung vom 1. April 1904 in Kraft" wird angenommen. Es folgt die Beratung einer Resolution auf baldige Vorlegung eines Gesetzentwurfs, wodurch die Maischbottichsteuerrückvergütung auf «ine der tatsächlichen Ausbeute möglichst entsprechende Höhe herabgesetzt wird. Holtz (Rp.) bittet um Ablehnung der Resolution, deren Annahme Beunruhigung in das Brennereigewerbe tragen würde. Die Resolution wird nach längerer Debatte gegen die Stimmen der Rechten und der Nationalliberaleu angenommen.
Landesnolchrichten.
* Aktensteig, 9. Mai. Diese Woche haben wir schon die schöne Himmelfahrtsfeier, die als ein kleines Pfingstfest betrachtet werden kann. Wer nicht muß, bleibt nicht gern daheim, mit Kind und Kegel geht es hinaus ins Grüne, das in diesem Jahre so wunderbar entwickelt ist. Wo der Flieder noch nicht blüht, da steht er doch in der Entfaltung der Knospen, am Himmelfehrtstage werden wir den süßen Duft schon wahr- nehmev können. Man sagt: Fliederzeit macht müde. Und das stimmt aus dem einfachen Grunde, weil die frische, kräftige Frühlingsluft die Stubenlnft-Menscheu kräftig anpackt. Aber gerade darum ist es doppelt schön; dem Meder folgen dann der Goldregen, Akazien, Linden usw., Pfingsten muß, ! wenn es die drei Eismänner nicht zu bös treiben, herrlich werden. Die Natur ist glänzend geschmückt, und voll von Blüte und Duft ist sie, voll von frohgemuten heiteren Menschen.
* Aktensteig, 9. Mai. Ein schweres Eisenbahnunglück trug sich gestern in Teinach bei Einfahrt eines Zuges auf den Bahnhof zu. Einige Kinder von Pasfagieren standen auf dem Geleise. Zwei Frauen wollten die Kinder noch vor der Lokomotive wegziehen, sie, sowie 2 Kinder wurden jedoch überfahren uud tötlich verletzt. Ein Kind ist bereits gestorben. Trotz telephonischer Erkundigung konnte» wir bis jetzt Ausführlicheres nicht erfahren.
* Wfakzgrafeuweiker, 9. Mai. Gestern machte der
hiesige Schwarzwaldverein die erste Floßvartie in diesem Jahr im Zinsbach nach Alteusteig. Au der interessanten i Fahrt nahmen auch viele Damen, sowie Mitglieder der « benachbarten Schwarzwaldvereine teil. !
* Stuttgart, 6. Mai. Der Zusammentritt der Abgeordnetenkammer wird für den 17. oder 18. Mai, jedenfalls aber vor Pfingsten erwartet.
* Stuttgart, 6. Mai. Das Komitee zur Vorbereitung des Projekts für den Rheiu-Neckar-Douau-Kanal hat sich heute in einer hier abgehaltenen Sitzung endgiltig gebildet. Der Vorsitz wurde dem Geh. Hofrat Dr. v. Jobst-Stuttgart übertragen, stellvertretende Vorsitzende sind Oberbürgermeister Beck-Mannheim und O.-B.-M. Nast-Cannstatt. Dem Komitee gehören außerdem die Stadtvorstände von Stuttgart, Ulm, Heilbronn, Vertreter der Handelskammern Heilbronn, Stuttgart, Ulm, Heidenheim, Heidelberg, Mannheim und einige technische Beamte der Regierungen an. Es wurde aus der Antwortnote der badischen Regierung an das württembergische Ministerium des Innern mitgeteilt, daß die badische Regierung bezüglich der Ausarbeitung der Pläne für die Grundstrecke Mannheim-Heilbronn vorschlägt, administrative und technische Beamte der drei Uferstaaten sollen zusammentreten und über die Ausführung der Vor-
«I Aefefrrrcht K
Sel'ger Friede! Weltverbittert Flüchtet dir das Herz sich zu: Durch den wunden Busen zittert Ahnung einer ew'gen Ruh!
Der zunge Kerr.
Von Leopold Sturm.
(Fortsetzung.)
Die Durchlaucht dachte nach. „Wollen Sie, bitte, darauf achten, daß meine Enkelin sich heute Abend nicht erkältet. Sie scheint ohnehin etwas erregt, und ich wünsche sie morgen recht wohlauf zu sehen."
„Ew. Durchlaucht Befehl werde ich gewissenhaftnach- kommen!"
„Besten Dank und viel Vergnügen!"
Als die Damen die Treppe hinunter zum Wagen gingen, erschien Ernestine Fräulein Lemme so bleich, daß die Lehrerin ängstlich fragte: „Ist Ihnen unwohl, Durchlaucht? Wollen wir nicht lieber in Goldenberg bleiben?"
Die Prinzessin versuchte zu lächeln. „Nein nein! Und das Konzert wird mich zerstreuen. Kommen Sie nur!" Gleich darauf flog die geschloffene große Equipage Freudau zu; Fräulein Lemme, Gustel und Trude hatte» allein die Kosten der Unterhaltung zu bestreiten, Ernestine verhielt sich völlig schweigsam.
Es war ein wunderschöner, fast warmer Abend, der einen großen Teil der Bewohner von Freudau und Umgegend in den weiten Anlagen des Freudauer Kurgartens zu dem großen Konzert vereinte, welches zwei Regimentskapellen der im Manöver stehenden Truppen abhielten. Es waren zahlreiche Offiziere anwesend und ihnen zu Ehren erschien die Freudauer Damenwelt in eleganten Toiletten, so
arbeiten beraten. Die Pläne der badischen .Strecke sollen von badischen Technikern bearbeitet werden und zwar auf Kosten Württembergs, sofern es über die ordentlichen Kräfte Badens hinausgeht. Sodann wurde noch die Bildung des großen Komitees besprochen, welches nach Fertigstellung der Voruntersuchung über die Wasferverhältnisse von Rems und Aal die Gewinnung der Kräfte zur Aufstellung der Pläne für die Strecke Reckarems-Lauingen und die Beschaffung der nötigen Geldmittel in die Hand nehmen soll.
* Stuttgart, 7. Mai. Die Körperschaftsforstdirektiou richtet an die Oberämter, Forstämter und die körperschaftl. Verwaltungsbehörden einen Erlaß, welcher nähere Bestimmungen über den Vollzug des Forstpolizeigesetzes von 1902 hinsichtlich der Körperschaftswaldungen enthält. Bezüglich der Wiederaufforstung und ordnungswidrigen Behandlung von Waldungen werden die Forstämter angewiesen, sofern nicht eiu Einverständnis mit den Beteiligten erzielt wird, die Weisungen der Körperschaftsforstdirektion einzuholen, ehe den Wirtschaftsführern bezw. Verwaltungsbehörden der Körperschaftswaldungen gegenüber mit Auflagen und Anordnungen vorgegangen wird. Dasselbe ist der Fall bei Schutzmaßregeln gegen Naturereignisse und schädliche Tiere. Bei den die Summe von 10 Mk überschreitenden Forstbeschädigungen, deren Verfolgung nach Z 303 des St.-G.-B. (Sachbeschädigung) nur auf Antrag eiuintt, ist der Strafverfolgungsantrag durch die Verwaltungsbehörde oder einer von derselben hierzu ermächtigten Person zu stellen. Bei Zuwiderhandlungen von Kindern sind besonders Nachforschungen darüber anzustellen, ob nicht die Eltern oder sonstige Aufsichtspersonen als Teilnehmer, Begünstiger oder Hehler verdächtig sind ; ergeben sich in dieser Richtung genügende Verdachtsgründe gegen eine bestimmte Person, so ist letzteres zur Anzeige zu bringen. Im Falle ungewöhnlicher Zunahme der Entwendung von Leseholz durch Kinder empfiehlt es sich, auch unschädlich gesammeltes dürres Leseholz den damit Betroffenen abzunehmen.
* Wie der Staatsauzeiger hört, habe» sich in Württemberg als Freiwillige nach Südwestafrika an Mannschaften des aktiven Dienststandes des Armeekorps 60 Unteroffiziere und 195 Mann gemeldet.
* CAerschiedeites.) Der 55jährige Matrose Weber fiel auf dem Dampfschiffe „Eberhard", das sich auf der Fahrt von Friedrichshafeu nach Romanshorn befand, über Bord und ertrank. — InSulz a. N. wurde der in weiten Kreisen als tüchtiger Geschäftsmann bekannte Conditor E. C. auf dem Bühnenraum seines Hauses erhängt aufgefunden. Der Verstorbene zeigte schon seit mehreren Jahren Spuren krankhafter Gemürsstörung. — In Hausen a. Z. schlug der Blitz in die Kirche ein, glücklicherweise ohne zu zünden. Der augerichtete Schaden ist unerheblich.
* Werki«, 7. Mai. Gouverneur Leutwein meldet: Nach einer Meldung steht der Feind bei Onjatu. v. Estorff wird bis Otjikuoko Vorgehen. Die Postierungeu im Distrikte Gobabis werden durch eine fliegende Kolonne unter Oberleutnant Winkler von der Kolonne Glasenapp verstärkt.
* Werkt«, 7. Mai. Wie die Nationalztg. aus sicherer Quelle erfährt, wird Generalleutnant v. Trotha vorläufig nur von seinem Stab begleitet nach dem Aufstandsgebiete abgeheu. Bon der sofortigen Absendung weiterer Verstärkungen ist abgesehen worden, die Nachschübe werden vielmehr inzwischen organisiert und daun je nach Bedarf nachgeschickt werden. General von Trotha hat auch die Aufgabe, volle Klarstellung über die Entstehung des Aufstandes zu schaffen. Man wird in der Annahme Wohl nicht fe l- gehen, daß dem General über alle dabei in Betracht kommenden Verhältnisse das Recht direkter Berichterstattung an den Kaiser zustehen wird.
* Stargard i« Wammer«. „Die Sonne bringt es an den Tag!" Mit dielen Worten begann der Staatsanwalt
seine Ausführungen in einem Prozeß, der vor einigen Tagen vor dem hiesigen Schwurgericht stattfand. Die Hebamme Caroline Böller war beschuldigt am 18. Juli v. Js. ihren Ehemann, den Stellmacher Bölter, mit Phosphor vergiftet z« haben. Im Oktober v. Js. waren bei einem Bauern- hofsbefitzer mehrere Schweine durch Vergiftung mit Phosphor eingegangen. Man forschte vergeblich nach dem Täter.
Durch Umfragen in den benachbarten Apotheken fahndete man nach Giftscheinen über Phosphor und deren Aussteller. In der Apotheke zu Naugard fand sich am 17. Juli v. Js. ei» Giftschein, unterzeichnet: Caroline Bölter. Obgleich mit Sicherheit feststand, daß die Hebamme Caroline Bölter zu der im Oktober v. Js. erfolgten Schweinevergiftung in keiner Beziehung stand, wurde sie befragt, zu welchem Zwecke sie sich das Gift beschafft habe. Die Befragte bestritt zunächst, daß der Giftschein von ihr herrühre; als sie dies dann aber zugeben mußte, machte sie über den Verbrauch des Giftes die widersprechendsten Angaben. Dies r erregte Verdacht, und da stellte sich plötzlich heraus, daß » am Tage nach der Ausstellung des Giftschernes, am 18. Juli, r der Ehemann der Beschuldigten, der bis dahin gesund und arbeitskräftig gewesen, plötzlich schwer erkrankt uud am 19. «
Juli mittags verstorben war. Der Verdacht lag nahe, daß die Angeklagte das Gift zu verbrecherischen Zwecken, zur ? Beseitigung ihres Ehemannes, verwendet habe. Zwischen - dem Tode des Bölter und dem Auftauchen des Verdachtes lag eine Frist von fünf Monaten. Der Verstorbene war « seinerzeit ohne Verdacht beerdigt worden. Phosphor ist § ein äußerst schnell veränderliches Gift, und es kam nun- 6 mehr in Frage, ob noch die Möglichkeit eines Nachweises L von Phosphorvergiftung bestehe. Gerichtstechniker Doktor ! Bischoff-Berlin erhielt vom Untersuchungsrichter am 2. De- * zember v. Js. die Anfrage, ob es möglich sei, in einer Leiche welche seit dem 20. Juni in der Erde liege, noch Phos- ^ phor nachzuweisen, und welche Teile der Leiche am besten ^ zur Untersuchung übersandt werden sollen. Dr. Bischofs ; verichtete dahin, daß es ihm schon gelungen sei, noch nach ^
3 Monaten in einer ausgegrabeuen Leiche Phosphor in - unveränderter Form festzustellen, trotz der leichten Veränder- « lichkeit des Giftes. Wenn besonders günstige Nebenum- s stände, schneller Verlauf der Vergiftung und konzentrierte A Form des Giftes, z. B. Pboshorlatwerge, vorlägen, sei die -s— Aussicht auf chemischen Nachweis größer. Bei der Ent- nähme der Leichenteile sei besonders vorsichtig zu verfahren j und der Darm möglichst in geschlossenem Zustande zu über- x senden. Die Ausgrabung erfolgte demgemäß. Es gelang - Dr. Bischofs, nach sechsMonaten noch unveränderten Phos- , phor im Darmkanal nacdzuweisen, ein Ergebnis, das Wohl ! als Unikum in der Geschichtschemie dasteht. Die Auge- « klagte legte nun ein offenes Geständnis ab. Sie harte sich - ihres Mannes entledig:, weil er ein unverbesserlicher, arbeits- scheuer Trunkenbold war. Sie wurde wegen Mordes zum Tode verurteilt. H
* Die Königin Elisabeth von K««ävie« hat ihr präch- ^
tiges Schloß Sozenheim am Rhein für arme Schriftsteller Z bestimmt, die zu alt oder zu schwach sind, um noch für sich ! selbst sorgen zu können. Das Schloß hat eine wunder- Z schöne Lage und ist Prächtig eingerichtet. Es wird sicher- Z lich für die Schriftsteller, die darin Aufnahme finden, zu n einem idyllischen Zufluchtsort werden. ;!
* Man sollte es nicht für möglich halten, daß trotz aller : Warnungen in den Blättern immer wieder leichtsinnig mit § der Petroleumkanne umgegangen wird. Aus Strachöurg : berichtet man soeben abermals von folgendem Unglück: In > dem dritten Stock des Hauses Kageneckerstraße 3 wollte das ; etwa 26 Jahre alte Dienstmädchen Magdalena Schill aus ! Mülhausen, welches demnächst heiraten wollte, in der Küche - - dem schwachglimmenden Feuer durch Aufgießen von Erdöl ! »achhelfen. Dabei explodierte das Oel in der Kanne, die brennende Flüssigkeit spritzte heraus, und im Nu stand das
daß ein recht festliches Bild unter der glänzenden elektrischen Beleuchtung entstand.
DieLuftwar so milde, daß die gedecktenTische im Freien fast überall vom Publikum in Anspruch genommen waren; die älteren Persönlichkeiten hatten in der Glas-Veranda Platz genommen, auch der Brigade-General mit seinem Stabe hatte sich dort eingefunden. Nach und nach erschien von den im Biwack lagernden Truppen noch eine AnzahlOffiziere, darunter auch der Prinz von Hohenburg mit Freilingen und Dr. Werner Greif. Georg Eberhard hatte den General begrüßt und mit diesem eine kurze Unterhaltung gehabt, dann kehrte er zu seinen Freunden zurück.
Freilingen und Greif waren in seligster Stimmung, sie versuchten auch den so ernst gewordenen Prinzen aufzuheitern. Sie waren einig darüber, Laß ihm während seines Spazierrittes etwas Besonderes Passiert sein mußte, aber da Georg Eberhard jede Andeutung unterließ, vermieden sie es auch, mit einer Frage ihn zu belästigen. Sie hatten einander zur vollsten Klärung ihrer Herzens-Angelegenheiten beglückwünscht und beide beschlossen, nach beendetem Manöver bei den Eltern Gustel's, resp. Trude's um die Hand ihrer Töchter anzuhalten.
Der Prinz hatte das ihm gebrachte Glas Bier unberührt stehen lassen, er blickte auf das anmutige Bild im Garten hinaus. Die junge Welt promenierte zu den Klängen der Musik, und wenn die ganze Veranstaltung ihrem Charakter nach unter der Protektion des Gottes Mars stand, so bewiese» doch die Blicke, welche zwischen den schmucken Offizieren und den eleganten Damen gewechselt wurde», daß auch der lose Schelm Amor es verstanden hatte, sich einzuschmuggeln.
„Ich weiß nicht, was soll es bedeuten?" klang es aus dem Konzertstück heraus, das gerade zur Aufführung gebracht wurde. Hastig richtete Georg Eberhard sich aus seiner Versunkenheit empor, es war Zeit, sich wieder auf sich selbst zu
besinnen, aber er kam nicht dazu, seine Absicht, eine leichte Unterhaltung einzuleiten, in die Tat umzusetzen, aller Augen richteten sich auf eine vornehme, bejahrte, aber noch immer schöne Frauen gestalt, welche jetzt, von fünf, sechs jungen Damen gefolgt, unter der Veranda erschien und von dem eilig herdeistürzenden Wirt zu einem größeren, reservierten Tische bekomplrmentiert wurde.
Für einen Augenblick herrschte ein vollständiges Schweigen. Regungslos blickten die jungen Männer zu dem Damenkreise hinüber. Georg Eberhard atmete tief: Da, zur Rechten der älteren Dame, saß Ernestine, zur Linken Gustel von Brandfels und Trude von Gernsheim. Mehrere andere junge Mädchen gruppierten sich zu beiden Seiten, den Schluß bildete Fräulein Lemme.
„Da haben wir das ganze Institut, von dem wir auf unserer Frühlingsreise die schönsten Vertreterinnen kennen lernten, :n Lebensgröße vor uns!" sagte Kurt von Freilingen lächelnd. Der Dokter nickte, der Prinz blickte, ohne auf den Freund zu achten, zu der Gruppe hinüber, auf Ernestine, die, die einfachste von allen, neben Frau von Wolden, der Jnstituts-Vorsteherin, saß und sich Mühe gab, deren Fragen unbefangen zu beantworten, während um sie herum heiteres Plaudern ertönte. Gustel und Trude hatten auf die Verneigung Freilingen's und des Dr. Greif liebenswürdig gedankt, Fräulein Lemme dasselbe getan und damit war für die anderen jungen Dame« das Unterhaltungs- Thema von selbst gegeben. Und als die beiden Gückliche» von den Neugierige» mit Fragen bestürmt, absichtlich so obenhin von einer gelegentlichen flüchtigen Reisebekanntschaft sprachen, eine Behauptung, welche schon der warme Ton ihrer Worte Lügen strafte, wurde Fräulein Lemme um Auskunft gedrängt.
Georg Eberhard versuchte einen Blick aus Ernestines Augen aufzufaugen, vergebens. Sie vermied es, dem Tische, in welchem er saß, Beachtung zu widmen. Er merkte es
2 Stabsoffiziere, 36 Oberoffiziere, eiu Geistlicher, ein Kapell- > ff Tokio, 8. Mai. Abends fanden zu Ehren der ja