stadt München ihr anerkanntes Haupt und ihren berühmtesten Namen. Geboren am 13. Dezember 1836 als Sohn eines Maurermeisters in Schrobenhausen, erlernte der junge Lenbach zuerst selbst das Handwerk seines Vaters. In Laudshut in der Gewerbeschule entdeckte er sein malerisches Talent und betätigte es, als junger Maurer ins väterliche Geschäft zurückgekehrt, als Nebenbeschäftigung und Nebenverdienst. Die ältesten „Lenbachs", bäurische Familienbilder, trugen ihrem Verfertiger pro Stück einen Gulden ei». 1852 starb sein Vater; nun bezog der junge Lenbach die Gewerbeschule in Augsburg und holte sich bei den dortigen pedantischen Lehrern eine gründliche Abneigung gegen allen akademischen Unterricht. Was er in Augsburg lernte, war das Kopieren alter Meister in der dortigen Galerie. Bis 1857 lebte Lenbach als Autodidakt meist in Schrobenhausen, von wo er oft zu Fuß den Weg nach München machte. Im genannten Jahre wurde er Piloty zugeführt und trat in seine Schule ein. Sein erstes Bild, Landleute vor einem Gewitter flüchtend, (jetzt in Magdeburg), wurde als Zeugnis eines großen Talents anerkannt, aber auch wegen seines „abstoßenden Naturalismus" getadelt. Er bekam dafür 450 fl. und dazu ein Staatsstipendium von 500 fl. Damit konnte er seine erste Romreise als Begleiter Pilotys unternehmen, der damals die „Fakeln des Nero" malte. Lenbach studierte in Italien viel nach der Natur. Auf Pilotys Empfehlung bekam Lenbach 1860 einen Ruf nach Weimar. Als Lenbach Mitte der 70er Jahre nach München zurückkehrte, war er mit seiner Kunst durchgerungen, auch als Bildnismaler. Der Erfolg krönte nun in fast beispielloser Weise sein Lebenswerk. Die Zeit von Ende der 70er bis Mitte der 90er Jahre bezeichnen den Höhepunkt seines Schaffens, sein Ruhm erfüllte die Welt. Auch äußere Ehren ! und Erfolge erfuhr er in Hülle und Fülle; er konnte sich I die prachtvolle Behausung an der Briennerstraße erbauen, j die er mit Kunstschätzen seltener Art füllte. Selbst eine > geistig bedeutende Persönlichkeit von durchdringendem Ber- ! stand und unbeugsamer Energie, wurde er das Haupt der ' Münchener Künstlerschaft und er ist es im vollen Sinne des Wortes geblieben, auch als die Künstler in verschiedene Lager sich trennten : so böse Dinge Lenbach den Sezessionisten sagte und so wenig diese seinem herrischen Willen sich zu fügen geneigt waren, den großen Meister in ihm haben alle verehrt, und mit diesem und jenem hervorragenden Künstler der neuen Richtungen hat Lenbach aufrichtige achtungsvolle Freundschaft verbunden. — Die Kunde von seinem Tode setzt ganz München in Trauer und diese Trauer wird geteilt vom deutschen Volk und von der ganzen gebildeten Welt.
0 In München hat die Ueberspekulation zu einem Baukrach geführt. Seit 4 Tagen sind dort Konkurse im Betrage vou 11 Mill. Mark augemeldet worden. Besonderes Aufsehen erregt der Zusammenbruch eines gewissen Höch. Die Gesamtsumme der gegen ihn von der Handelskammer angesetzten Termine beträgt, wie dem Fränk Kur. mitgeteilt wird, 428 mit 209 Versäumnis- und anderen Urteilen und einer Gesamtsumme von 2 485 921 Mk. Zum Offenbarungs- eid war H. 128 mal vorgeladen; im ganzen ergingen gegen ihn 17 Haftbefehle, die aber nicht vollstreckt werden konnten, da er nach ärztlichem Zeugnisse nicht imstande war, den Eid zu leisten.
* HLerli«, 6. Mai. Dem Lok.-Anz. wird aus Kiel gemeldet : Die aus Liebau hier eingetroffene Besatzung des an Rußland verkauften Dampfers Maria Theresia berichtet, daß die auf der dortigen Reede liegenden angekauften Schnelldampfer Fürst Bismarck, Belgia und Maria Theresia am 14. Juni, begleitet von 30 Torpedobooten, nach Ostasien abgehen sollen.
* Der Bierverbrauch ist in Deutschland zurückgegangen. Die Einkünfte aus der Brausteuer beweisen dies deutlich. Einer der Gründe ist sicherlich der wirtschaftliche Rückgang ,
der letzten Jahre. Viele Kreise der Bevölkerung sehen sich genötigt, mit Rücksicht auf ihren geringen Verdienst ihr Trinken einzuschränken. Ferner trägt zum Rückgang bei, daß die Bewegung gegen den mißbräuchlichen und übertriebenen Genuß alkoholischer Getränke immer weitere Fortschritte macht und erfreulicherweise auch auf den Universitäten an Umfang gewinnt. Besonders find es auch die Aerzte, welche immer mehr darauf Hinweisen, wie wichtig für die Erhaltung der Gesundheit und Lebensenergie die möglichste Einschränkung des Genusses von Alkohol ist.
* (Der deutsche Gesandte in Belgrad.) Aus diplomatischer Quelle wird gemeldet, daß außer der Rückkehr des englischen Gesandten auch die des deutschen Gesandten in Frage gestellt ist, weil König Peter zu dem russischen Gesandten Gubastow geäußert haben soll, er habe die Verschwörerfrage nur gelöst, um dem Wunsche des Zaren nach- ziilommen, was als eine-Zurücksetzung des übrigen Europa betrachtet wird.
* Eine Anzahl unserer Soldaten in Denisch-Südrvefl- afrika ist vom Typhus befallen worden. Daran ist aber nicht das Klima schuld, sondern allein der Genuß schlechten Wassers. Die Mannschaft der Kolonne Glasenapp hat nun zehn Wochen hindurch aus Pfützen, Teichen und Zisternen verunreinigtes Wasser getrunken, es ist daher sehr begreiflich, daß unter ihr der Typhus auftrat. Es wird in verschiedenen Zeitungen auch darauf bingewiesen, daß im Jahre 1898 der Typhus sowohl unter der weißen als auch schwarzen Bevölkerung des Hererolandes grassierte. Der Grund lag wiederum nicht in dem Klima. Während der verheerenden Rinderpest des Jahres 1897 begruben nämlich die Herero ihre gefallenen Tiere in dem lockeren, sandigen Boden der ausgetrockneten Flußbette, wie es auch selbst ein großer Teil der deutschen Ansiedler machte. Da die meisten Wasserstellen sich in solchen Flußbetten befinden, so fielen bei der nächsten Regenperiode, nämlich im Jahre 1898, Tausende von Koffern dem Typhus zum Opfer, und unter der deutschen Bevölkerung des sonst gesunden südlichen Hererolandes grassierte längere Zeit das Typhusfieber. Wenn unsere Soldaten vorsichtig sein und nur adge- kochtes Wasser trinken werden, so wird der Typhus bald verschwinden.
* Orisvorsteher Sachse in HriVs bei Magdeburg war arg in Vermögensverfall geraten. Als er sich vor der chm bevorstehenden Pfändung nicht mehr zu retten wußte, verbrannte er in der Nacht zum Sonntag sämtliche Gemeinde- Papiere und versuchte auch seine Besitzung in Brand zu i stecken. Als sein zehnjähriges Söhnche» aufwachte und das Feuer erblickte, rief es dem Vater za: „Vater, es brennt!" Der aber nahm sein Jagdgewehr und schoß das Kind blindlings durch den Kopf, worauf es augenblicklich rot umfiel. Völlig rasend geworden, lief nunmehr der Mann in das Schlafzimmer, wo seine Ehefrau krank darniederlag. Er nahm ein anderes Jagdgewehr und erschoß seine Frau mit zwei Schüssen in den Kopf und in den Leib ! Seine 18jährige Tochter, die, aus dem Kuhstall kommend, den Vater von weiterem Unheil zuruckzuhalten versuchte, schoß er blindlings nieder und tötete sie. Zwei weitere Schüsse richtete der Rasende alsdann gegen seinen 28jährigen Sohn, der demnächst Vizewachtmeister werden sollte und ihm in den Arm zu fallen versuchte, und verletzte diesen in lebensgefährlicher Weise. Vor Schmerzen ergriff darauf der Schwerverletzte ein daliegendes Jagdgewehr und schoß sich selbst eine Kugel durch den Hals. Der Schuß tötete jedoch nicht, sondern der Getroffene sank ohnmächtig zu Boden. Als eine im Nebenzimmer befindliche Tochter auf sein Klopfen nicht aufmachte, sondern erschreckt ans Schlüsselloch ging, um zu sehen, was der Vater treibe, schoß er mit seinem Jagdgewehr auch durch das Schlüsselloch und zersplitterte der Tochter den Arm von der Schulter bis zum Handgelenk. Dann erst war die Raserei des Wahnsinnigen etwas gedämpft und
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Wozu die Hast? !
Wozu hinaus? ,
Sei froher Gast
Im Erdenhaus. §
Der zunge Kerr.
Von Leopold Sturm.
(Fortsetzung.)
Die Prinzessin hatte die dargebotene Hand unbeachtet lassen wollen, aber es lag etwas in seinen halblaut gesprochenen Worten, was sie mit einem Male wie durch einen Schleier auf ihn blicken ließ. Flüchtig berührte sie seine Fingerspitzen; doch im selben Augenblick hatte Georg Eberhard ihre schlanke Rechte umspannt und geküßt.
„Ernestine!" Wie ein Hauch drang es zu der stolzen Mädchengestalt empor.
Das gab der Prinzessin die volle Geistesgegenwart zurück. Wie? Gedachte er jetzt als Offizier den damals mißglückten kleinen' Roman aufs Neue beginnen zu könne«? Das war doch für einen Sommer-Leutnant, sie hielt ihn seiner Jugend wegen für einen Reserve-Offizier geradeso, wie Fritz Lange etwas reichlich wagelustig.
Hastig entzog sie ihre Finger den seinigen.
„Es hat mich gefreut, Sie wiederzusehen," sagte sie in vollster Unnahbarkeit. Das ungestüme Pochen ihres Herzens strafte freilich die äußere Gelassenheit Lügen, aber was ahnte er davon? Und er sollte nichts ahnen. Nie etwas;
„Leben Sie Wohl!" fügtest? mit leichter Verneigung hinzu.
Der Prinz biß die Zähne zusammen. Das also sollte der Ausgang sein? Damit sollte sein stiller, aber so heißer Wunsch schließen? Das durfte nicht sei»! Sollte er seinen Namen nennen? Damit er etwa gar ausgelacht wurde, sie ihm nicht glaubte? Und so stieß er die Frage hervor, ob
vielleicht auch die anderen Damen, die sich damals au jener Reise beteiligt hatten, in der Nähe seien.
„Wüßten Sie das wirklich nicht?" fragte Ernestine zurück. Sie war empört, daß er sich stellte, als wisse er nichts von der Anwesenheit seiner Freunde, die ihm doch gewiß gesagt, wen sie zu sehen hofften.
Er stotterte verwirrt eine Entschuldigung. Aber dann, als Ernestine sich nun nach Benedikt wandte, um ihm einen Wink zum Weiterritt zu geben, überkam es ihn übermächtig.
„Lassen Sie mich wenigstens hoffen, daß Sie einem einsamen, armen Menschen nicht zürnen!"
Sie zuckte zusammen. Er arm und einsam? Er, der lustige Vogel vom Frühling, und jetzt der stattliche Offizier? Sie hielt es für eine neue List, ihre Teilnahme zu erwecken, und so gab sie die kurze Antwort: „Ich Ihnen zürnen? Ich wüßte nicht weshalb!"
Er trat schweigend zurück. Benedikt kam mit des Prinzen Pferde heran und wollte es ihm diensteifrig zum Aufsitzen vorführen, ein Verhalten, das Ernestine sehr erstaunt haben würde, wenn sie nicht gar zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen wäre. „Lassen Sie nur, ich gehe ein Stück!" sagte Georg Eberhard abwehrend.
Ernestine neigte leicht das stolze Haupt, sie blickte in seine offenen Züge. Und nun sah sie, wie es in seinem Antlitz zuckte; es war ihr, als preßten sich eherne Klammern um ihre Brust, als sollte der Atem stille stehen. Sie erkannte, sie hatte ein treues Gemüt durch ihren Stolz schwer gekränkt. Aber war es nicht besser, sie zerschnitt dieses Band sofort, bevor eine neue Verknüpfung erfolgt war, als daß später eine schmerzliche, brennende Enttäuschung folgte?
Ein scharfer Hieb traf den Schimmel, daß er davon sauste. Ernestine sah nicht, wie Benedikt dem Zurückbleibender eine riefe Verbeugung machte, und auch der Prinz achtete nicht darauf. „Vorbei!" flüsterte er vor sich hin.
Benedikt aber dachte bekümmert, wie diese Begegnung
die letzten drei Schüsse eines bereit gehaltenen Revolvers jagte er sich selbst in den Kopf. Das Ganze spielte sich in weniger als zwei Minuten ab. Zwei Zimmer, in denen das Drama stattfand, glich einer großen Blutlache. DeS Dorfes bemächtigte sich bald nach der Tat — wahrscheinlich waren die Schüsse in der Nachbarschaft gehört worden — eine ungeheure Aufregung, die Sturmglocken wurden geläutet, erschreckt liefen die Bewohner ins Freie und das Haus Sachses wurde fast gestürmt von der aufgeregten Einwohnerschaft. Telegraphisch wurde ein Sanitätswagen der Magdeburger Feuerwehr requiriert, der alsbald die schwerverletzte Tochter und den mit dem Tode kämpfenden Sohn nach Magdeburg ins Krankenhaus schaffte, wo letzterer hoffnungslos darniederliegt. Der 55jährige Ortsvorsteher, der zugleich Standesbeamter war, war als sehr vermögender Mann, dem seine Frau noch viel Geld in die Ehe brachte, nach Gübs gekommen. Er führte jedoch ein kostspieliges Leben, hatte noble Passionen usw. und geriet bald in Bedrängnis. Vor einigen Tagen sollte er einen Wechsel von 6000 Mk. einlösen, konnte jedoch das Geld nicht herau- schaffen und so wurden ihm vou seinen 30 Kühen 21 gepfändet. Zudem hatte er wiederholt Unglück, indem ihm zweimal je 40 von der Lungenseuche befallene Kü e weggeholt wurden und verschiedene wertvolle Pferde verendeten.
ff Wie schlecht es manchmal um das Handwerk bestellt ist, lehrt folgende Mitteilung des Stadtbluttes in Ziegen- > Hals in Schlesien: „Schon seit Jahren werden hier keine « Weberlehrlinge mehr eingestellt. Nun ist auch ber Zeitpunkt ^ eingetrelen, wo bei 16 selbständigen Schneidern kein Lehr- ling mehr zu finden ist. Trotz Bemühungen mehrerer Z Schneidermeister ist es nicht gelungen, die Eltern zu be- - wegen, ihre Söhne dem Schne>derhandwerk zuzuführen.
* Straß-«rg, 6. April. Nach dem Genuß-von Spinat erkrankte die ganze Familie eines Werkführers in Barr. Die " Frau ist unter schrecklichen Schmerzen gestorben. Vermut- lich war dem' Spinat Schierling oder Nachtschatten Leizemengt. ;
Ausländisches
" (Maurus Jokai si.) Maurus Jokai ist mehr als 79jährig gestorben; mit ihm ist crner der bedeutendsten ungarischen Dichter und Publizisten geschieden. Von den Studien her Jurist, widmete stch Jokai, ohne die Advokatur auszuübeu, frühzeitig der litterarischen Wirksamkeit und schrieb schon 17jährig ein Drama „Der Judenknabe". 26jährig veröffentlichte er seinen ersten Roman („Werktage"), mit dem er sogleich die Gunst des Publikums gewann. Im nächsten Jahr übernahm er die Redaktion eines belletristischen Wochenblattes. Gleichzeitig erschien die erste Sammlung seiner Novellen („Blumen der Wildnis.") An der politischen Bewegung von 1848 nahm I. hervorragenden Anteil; er war mit Petöfi der Führer der Jugend, die am 15. März die „Zwölf Punkte" (Preßfreiheit usw.) erkämpfte. Nach dem Freiheitskrieg mußte er längere Zeit als Flüchtling im Land herumirren, da er geächtet war, doch entkam er der Verhaftung. Sein erstes Wer! nach der Revolution waren die „Revolutions- und Schlachtenbilder." Seit der Wiederherstellung der ungarischen Verfassung war I. stets Abgeordneter. Er gehörte der liberalen Regierungspartei an, zu deren schlagfertigsten Rednern er zählte. Seit 1858 war er ununterbrochen als Redakteur tätig. J.'s selbständige Werke Allen 300 Bände; auf allen Gebieten der schönen Litteratur, namentlich aber auf dem des Romans, schuf er Bleibendes; viel davon ist ins Deutsche übersetzt. Vielseitigkeit, Riginalrtät, Fruchtbarkeit, überaus reiche Phantasie, fesselndes Erzählertalent und Humor sind die glänzenden Vorzüge Jokais. Seit 1848 war I. mit Rosa Laborfalvi, der ersten Tragödin Ungarns, verheiratet; seit einigen Jahren zum zweiten Mal mit einem jungen Mädchen.
* Hlom, 6. Mai. Der Bericht der Prüfungskommission
«
so schnell vorüber, so schroff beendet gewesen sei. Nun, da er's wußte, wer dieser einstige Georg Eberhard war, hatte er den früheren Fehler wieder gut machen wollen. Darum hatte er so bereitwillig das Pferd des Offiziers fortgeführt, damit die hohen Herrschaften Zeit hätten, einander zu erkennen.
War seine junge Durchlaucht nicht wirklich etwas sehr unnahbar, hochmütig gewesen?
Schon die Uniform beanspruchte eine freundliche Antwort.
Wie sollte der Prinz da Lust bekommen, zu sagen, wer er war?
L
Inzwischen war man auf der Anhöhe angelangt, die das Ziel des Ausfluges bilden sollte. Jäh hielt Ernestine hier ihr Pferd an. Sie schaute starr hinunter in die von einem bunten militärischen Lagerleben durchflutete Ebene, aber so interessant der Ausblick war, sie gewahrte , nichts.
Ihre Lippen ließen, festgeschloffe», wie sie waren, nichts von dem, was sich ihr auszusprechen aufdrängte, vernehmen. Der Kampf war entschieden, aber der Sieg nicht ohne eine schmerzhafte Herzenswunde errungen.
Jetzt hob sie Plötzlich den Kopf.
„Benedikt!" Es klang so scharf, so schrill, wie der alte Diener die sonst so freundliche Stimme nie zuvor vernommen.
„Wir reiten «ach Hause zurück. Und hörst Du, Benedikt, ich wünsche nicht, daß Du über diese zufällige Begegnung von vorhin auch »ur eine Silbe sprichst!"
„Eher beiße ich mir die Zunge ab, Durchlaucht!" versicherte er.
Seine junge Herrin nickte nur. Dann wandte sie ihren Schimmel dem Wege zu, der durch's Tal, an der Oberförsterei vorüber, nach Schloß Goldenberg führte.
„Durchlaucht halten zu Gnaden,' erlaubte sich Bene-