* KnLittgen. In eine Irrenanstalt überführt wurde die 48jährige Karoline Schroth aus Grunbach OA. Neuen­bürg, welche ihren eigenen Mann auf scheußliche Weise er­schlagen und dann mit Hilfe ihrer Kiuder auf die Straße geworfen hat. Sie wurde in der psychiatrischen Klinik als wahnsinnig erkannt.

* Heschekvrsn«, 2. Mai. Gestern abend ging über unsere Markung ein heftiges Gewitter mit Hagelschlag, das größeren Schaden anrichtete. Der Hagel fiel stellenweise 56 Ctm. hoch und ist seit 1868 kein so schweres Gewitter mehr niedergegangen als wie gestern.

' Stnttgart, 28. April. Die heutige Sitzung der Bolksschulkommission war ausgefüllt mit der Beratung des Antrags Gröber, die Kommisston möge in die Prüfung der Frage eiutreten,ob Dissidenteukiuder zum Besuch des Re­ligions-Unterrichts in der Volksschule verpflichtet find, bezw. verpflichtet werden sollen." Der Berichterstatter zu dieser Angelegenheit, Frhr. v. Seckendorfs, brachte eine Resolution in Vorschlag, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß im Volksschulgesetz eine ausdrückliche Bestimmung darüber, daß Disfidentenkinder zur Teilnahme am Religionsunterricht verpflichtet seien, nicht gegeben sei, daß aber die Auslegung des Gesetzes, wonach solche zur Teilnahme am Religions­unterricht in der Volksschule verpflichtet sind, iusolauge nicht nachgewiesen wird, daß sie in diesem Unterrichtsfach einen von der Oberscyulbehörde für genügend erachtetes Privatunterricht genießen, nicht z» beanstanden sei. Bei der Besprechung dieser Resolution wurde von verschiedenen Rednern festgestellt, daß für die Dissidentenkinder ein gesetz­licher Zwang zum Besuch des Religionsunterrichts nicht bestehe und daß daher die Unterrichts-Verwaltung auch in Zukunft bei etwaigen Anordnungen bezüglich des Religionsunterrichts der Disfidentenkinder sich auf diese» Standpunkt stellen sollte. Nach einer läugereu De­batte, an welcher sich Prälat von Sandberger, Domkapitular Berg, die Abgg. Hildenbrand, Dr. Hieber und Schmidt- Maulbronn, sowie Kultminister Dr. von Weizsäcker beteilig­ten, formulierte Fr. Haußmann einen die Darlegungen des Ministers und die in der Kommission zum Ausdruck ge­brachten Anschauungen zusammenfassenden Antrag, demzu­folge das Kultministerium ersucht werden soll, klarzustellen, daß Kinder, welche in gültiger Weise keiner organisierten Religionsgemeinschaft oder einer solchen, für welche in der Volksschule Religionsunterricht nicht erteilt wird, augehöreu, auf Antrag der Eltern vom Religionsunterricht befreit wer­den müssen, so daß dem verfassungsmäßig gewährleistete» Grundsatz über die Freiheit der Gewissen auch in der Volksschule Rechnung getragen werde. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.

* Stuttgart, 1. Mai. Obwohl der heurige Maifestzug der Sozialdemokraten auf einen Sonntag fiel, war die Be­teiligung keine größere als in den letzten Jahren. Im Zuge waren weniger Inschriften und Embleme zu bemerken, als in den früheren Jahren; in ihrem Arbeitskostüm erschienen diesmal nur die Handschuhmacher. Frauen waren nur in zwei, nicht besonders zahlreichen Gruppen vertreten. Von nachmittags 4 Uhr ab fanden in verschiedenen Lokalitäten (Liederhalle, Dinkelackers Saalbau, in der Bürgerhalle und im Zirkus) Festfeiern mit Reden, Konzert und Gesangs­vorträgen statt. Als Redner traten hierbei auf die Abgg. Keil und Hildeubrand, ferner Parteisekretär Wasner und Stelle. Im Gewerkschaftshaus war abends Unterhaltung und Tanz.

* Eine dankenswerte Neuerung will das von der Zen­tralstelle für Gewerbe und Handel herausgegebene .Gewerbe­blatt' einführeu; in einem Fragekasten sollen künftighin Anfragen aus Leserkreisen über Gegenstände des Gewerbe­rechts, der staatlichen Gewerbepflege, der sozialen Berficher- ungsgesetzgebung und der Technik Beantwortung finden. Die Redaktion erklärt jedoch, daß sie eine zivilrechtliche Haftung

«Z F.f.f»ucht K

Was dich bewegt und tief erregt,

Was ist es denn so wichtiges eben?

Hast du dir's erst zurechtgelegt,

War's nur ein Stückchen Alltagsleben.

Der junge Kerr.

Bon Leopold Stnrm.

(Fortsetzung.)

Rasch führte sie das Glas wieder au die Augen: Nein, sie täuschte sich nicht! Jener junge Offizier, der soeben in dem Gehölz seinen Leuten die Aufstellung anwies war Georg Eberhard, jener muntere Herr, den sie gar nicht hatte beachten wollen und den sie doch nicht ganz vergessen konnte. Und wie ernst und männlich er in seiner Uniform aussah, wie ruhig und sicher er seine Abteilung kommandierte! Ernestine ließ das Glas finken: .Aber Du weinst, Tini!' rief Gustel, die ihr gegenübersaß. .Es ist mir ein Staubkorn ins Auge geflogen", versetzte sie, sich abwendend und mit dem Batist- Tuche die Augen reibend.

Da eröffnet« die Artillerie von drüben ein Schneu,euer auf das Wäldchen, und Benedikt's Rosse scheuten mit einem Male heftig. 8s fehlte nicht viel, und sie wären querfeldein gestürmt, geraden Weges auf den Feind los. Die Gefahr war nicht gering, ganz in der Nähe zog sich ein breiter Graben dahin, und die Aussicht war nicht verlockend, mit seine« Inhalt nähere Bekanntschaft zu machen. Aber Bene­dikt zeigte sich als Meister der Situation: Dem neben ihm fitzenden Wirtschaftsinspektor die Leine reiche», hiuabspringrn und die Zügel der aufgeregten Tiere ergreifen, war Eins. Allmählig beruhigten sie sich, und Benedikt blickte so stolz um sich, als habe er diese Manöverschlacht gewonnen. An An­erkennung fehlte es ihm nicht. I

Gerade wollte man der gefährlichen Situation entfliehen ! Ernestine sagte mit einem Male zu allen Wünschen

nicht übernehmen könne, da sie zur Beantwortung der Fra­gen nicht selten werde Hilfskräfte herbeiziehen müssen, die in keinem amtlichen Verhältnis zur Zentralstelle für Ge­werbe und Handel stehen.

* Slnttgart. 2. Mai. Ohne Sang und Klaug ist am Sonntag die elektrische Bahn über die Neue Weiufteige nach Degerloch dem Betrieb übergeben worden. Die Frequenz der Bahn war gleich so stark, daß Doppelzüge, die aller­dings wegen der nicht unbeträchtlichen Steigung nur je aus einem Wagen bestehen, abgelassen werden mußten. Seit Sonntag wird auch auf der Zahnradstrecke über die alte Weinsteige der gesamte Personenverkehr mit elektrisch ge­triebenen Wagen bewältigt. Die Wagen über die neue Weinsteige fahren mit einer Geschwindigkeit von 15 Kilo­meter die Stunde; es find mehrere Haltestellen eingerichtet, die zur Nachtzeit durch elektrische Glühlampen kenntlich ge­macht find.

* Der geflüchtete Schultheiß Frech von Degerloch bei Stuttgart bleibt nach wie vor verschwunden. Die bei Schwyz g-kundeoe Leiche ist nicht die Frech's.

* Ein Bierbrauereibesitzer in M. (Biberach) schichtete vor seinem Hause eine Holzbeuge auf und versprach de» .arbeitsuchenden Handwerksburschen' Speise und Lohn, wenn sie sich mit der Zerkleinerung des Holzes beschäftigen wollte». Im Verlaufe des Montag und Dienstag sprachen 6 kräftige Burschen um .Arbeit' vor und alle sechs mein­ten nach dem Hinweis auf die Arbeits- und Verdieustge- legenheit, sie wollen später wiederkommen, aber nicht erner ließ sich mehr blicken.' Ja ja, es fehlt blos noch die Arbeits- ^ loseu-Berficherung!

* Die Stadt Al« läßt im Westen 24 Arbeiterhäuser - erstellen, um dem Mangel au kleinen Wohnungen abzuhelfen.

* (verschiedenes.) Die Malzfabrik von Ehr. Läufer in Freudenstadt ging an Ehr. Frey aus Dürrenmett­stetten, seither Malzmeister in der Malzfabrik Schäffler und Cie. in Ludwigshafen am Rhein um 106 000 über. Die Gastwirtschaft zu den 3 Mohren iu Biberach ist um 55 000 Mk. an die Brauerei Wulle in Stuttgart überge- gangen. In Rottenburg beging der Privatier Gustav Holzhauer mit ferner Frau, Sophie, geb. Stein, in voller Rüstigkeit das Fest der goldenen Hochzeit. Aus diesem Anlaß wurde der Jubilar von den Vertretern der Stadt­gemeinde zum Ehrenbürger ernannt. Unter d n vielen Ge­schenken, die der Jubilar erhielt, befand sich auch ein Prächtiger Pokal, welcher aus dem K. Kabinett mir beson­derer Widmung und mit einem Glückwunschschreiben begleitet, eintraf.

* Keideköerg, 1. Mai. Heute abend wurde dir Leiche des seit acht Tagen verschwundenen Buchhalters Bark, dessen Ueberzieher mit 15 000 Mk. Inhalt man am Neckar fand, aus dem Fluß geländet. Mk. 300 fand man noch in der Tasche.

* Wnrzönrg, 2. Mai. Bei einem heftigen Gewitter, das sich gestern abend über unserer Stadt und Umgebung entladen hatte, wurden in einem Gartenrestaurant zu Reicheu- berg 6 Studenten des Würzburger Korps Rhenania vom Blitze getroffen. Student Ernst Freiherr Schirndenger aus München, Angehöriger des Münchener Korps Franconia, wurde schwer verletzt und Student Bertram Andrer aus Haardt in der Rheinpfalz getötet. Die übrigen Studemen waren nur leicht betäubt.

* Eine sonderbare Art, sich aus der Welt zu schaffen, ersann sich ein Krkanger Dienstmädchen. In der Verzweif­lung darüber, daß es Leim Abstäuben zwei Figuren zer­brochen hatte, schüttete es Pulver auf einen Stuhl, zündete es an und setzte sich im selben Augenblick darauf. Der gewünschte Erfolg blreb aus; dagegen erlitt die Kehrseite der Aufgeregten empfindliche Brandwunden.

* Die Tochter des Gastwirts Metzler iu HrmterrSlnm

ihrer Begleiterinnen bedingungslosJa!' als ein Reiter in bürgerlicher Kleidung den Feldweg, de» der Goldenberg sche Wagen gefahren, herabtrabte. Und bevor noch Jemand auf den Nahenden besonders geachtet, stieß die kleine Trude einen Freudenruf aus.

Gustel, Tini, Fräulein Lemme, er ist es!'

.Benedikt, fahren Sie schnell zurück, das Geschieße wird immer ärger," befahl Fräulein Agnes mit bewunderungs- werter Geistesgegenwart, als sie in dem Reiter Dr. Greif erkannte. Wo der war, da waren .die Anderen' nicht weit.

.Nein, Benedikt!" rief Trude dazwischen.

.Jetzt schießen sie auch nicht stärker als früher!' lachte Gustel schlau. Auch sie hatte Dr. Werner Greif erkannt und ihn nach seinem guten Freunde, dem Oberleutnant von Freiliuge», zu fragen, erschien ihr nur natürlich.

Wenn doch Ernestine sie unterstützen wollte! dachten Gustel, wie Trude. Aber die juuge Durchlaucht erschien tat­sächlich unberechenbar.

.Nicht wahr, Durchlaucht, Benedikt soll zurückfahreo? Das Schießen wird immer heftiger. Am Ende haben wir doch noch Unglück!'

.Wenden Sie um, Benedikt!' Das war für alle, Lemmchen ausgenommen, eine herbe Enttäuschung. Woher kam denn mit einem Male diese Aengstlichkeit? fragten Joachim und Benedikt vergebens.

Aber Trude sollte mit ihrem heißen Sehnsuchtswunsch mehr Glück haben, als sie erwartet: Borüberrasselude Ge­schütze hemmten die Weiterfahrt, und jetzt war Dr. Werner Greif am Wage», respektvoll lüftete er den Hut.

Welche Freude, meine Damen, Sie wiederzusehen!' rief er mit aufrichtiger Herzlichkeit. Und selbst Fräulein Lemme dankte liebenswürdig, während Ernestine nur leise das stolze, blonde Haupt neigte.

Der Doktor fragte noch nach dem Befinden, aber dann zwang vorwärtsgehende Kavallerie, das Gespräch abzubrechen.

bei Worms bekam seit einigen Monaten von einem unbe­kannten Absender Geschenke, (goldene Uhr, sonstige Schmuck- sacheu, Kleidungsstücke) zugesandt, und zuletzt gelangte ein Brief au ihre Adresse, iu welchem sie aufgefordert wurde, bis Dienstag nach Mainz zu kommen, um die Reise nach Amerika mitauzutreten. Käme sie aber nicht, so würde sie bis Donnerstag ermordet sein. Die Gendarmerie wurde nun benachrichtigt. Der Vater Metzler reiste vormittags nach Mainz, verständigte die dortige Polizei und nach­mittags fuhr die Tochter nach Mainz, wo die Schutzleute, die in Zivil gingen, sich in der Nähe des Mädchens auf- hielteu. Der Briefschreiber war aber nicht erschienen und zwar aus sehr triftigen Gründen: DaS Mädchen hatte sich die Sachen selbst gekauft und auch den Brief selbst ge­schrieben, die ganze Mordgeschichte aber zu Hause ihren An­gehörigen vorgeschwindelt. Die von dem Vorfall unter­richtete Mainzer Polizei stellte dies sofort fest, worauf das Mädchen auch ein umfassendes Geständnis ablegte.

* Als bei einer Beerdigung in Döbels in Sachsen die Träger den Sarg in die Gruft hinablassen sollten, gab das Erdreich nach, und der am Rande stehende Schuhmacher- meister Näser stürzte kopfüber in das Grab und wurde vor Schreck ohnmächtig. Er wurde wieder herausgezogen, wor­auf die unliebsam unterbrocbeue Beerdigung vor sich ging.

* Bittere Mandeln enthalten das gefährliche Blausäure­gift. Zwei Drogiftenlehrlinge in Halle, welche übermäßig bittere Maudeln naschten, erkrankten schwer, der eine ist schon gestorben.

* Aerki«, 2. Mai. Als nächster Berstärkungstransport nach Südwestafrika werden jetzt 1500 Mann und zwei Bat­terien Feldgeschütze genannt.

* Berlin, 2. Mai. Aus dem Biwak bei Otjihawera wird demLokalanz." gemeldet: Wen» auch die Typhuserkrauk- ungen noch nicht zum Stillstand gekommen sind, nahmen sie in den letzte» Tagen dank der hier gegebenen besseren Gelegen­heit zur Unterbringung der Kranken und der größeren Rahe doch einen günstigeren Verlauf. ZurZeit liegen von der Ost­abteilung in Windhuk 40 und hier 45 Typhuskranke. Der Stabsarzt Dr. Wiesmann erweiterte das hiesige Lazerett auf 50 Betten.

* Berlin, 3. Mai. Die Nordd. Allgem. Ztg.' schreibt: In derKöln. Zeitung' wird in einer der letzten Nummern das gesamte Sanitätswesen des Schutzgebiets Südwestafrika durch den vor kurzem aus dem Schutzgebiet zurückgekehrten Redakteur Muellendorff einer außerordentlich ungünstigen Kritik unterzogen, die den Eindruck Hervorrufen muß, als ob für die Verwundeten und Kranken in der jetzigen kritischen Zeit, besonders in Windhuk selbst, nicht genügend gesorgt sei; zu derartigen Besorgnissen liegt indes kein Grund vor. Das alte Lazarett in Windhuk, für dessen vollständigen Umbau die Mittel bereits zur Verfügung ge­stellt find, kann allerdings nur in beschränktem Maße mit Kranken belegt werden, und der bereits begonnene Ausbau des neuen Lazarets ist noch nicht vollendet. Mit Rücksicht auf diese Verhältnisse wurden schon den ersten Verstärkungs- trausporten der Schutztruppe mitgegeben: sechs Doecker'sche Baracken, vier Krankendarackev, zwei Wirtschaftsbaracken mit zusammen 90 Betten, 12 Krankenzelte zu je 12 Betten samt Zubehör. Die Doecker'sche« Baracken, zumal mit Soncensegeln ausgerüstet, find anerkanntermaßen zur Unterbringung von Kranken im subtropischen Klima sehr gut geeignet. Weitere sechs Doecker'sche Baracken werden mit Rücksicht auf die inzwischen eingetretene Verstärkung der Schutztruppe demnächst abgehen. Schon Mitte März hatte der Gouverneur drei Feldlazarette uud drei Reservelazarette eingerichtet. Von Feldlazaretten be­fand sich eins in Seeis, zwei in Okahandia, von den Re­servelazarette» je eins in Windhuk, Karibik und Swakop- mnud. Für die Ausrüstung dieser Lazarette ist den Anträgen des Gouverneurs entsprechend in ausgiebiger Weise gesorgt,

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Gustel reichte ihm lächelnd die Hand, Trude's ganzes liebe­volles Herzchen flog ihm aus ihren braunen Augen entgegen. Dann war man au einander vorüber.

Die greise Fürstin Thekla war überaus erfreut, als ihre jungenSchlachtenbummlerinnen" wohlbehalten wieder in Gol­denberg angekommen waren, aber sie war doch etwas erstaunt, als Ernestine, die lange fast ganz schweigsam geblieben war, während Gustel, Trude und selbst Fräulein Lemme das Groß­artige des militärischen Schauspiels laut gerühmt hatten, mit einem Male sagte:Es ist so, liebe Großmama, aber man bekommt's auch schließlich über!'

Ja weshalb bist Du dann nicht früher nach Hause gekommen, Tini?' fragte die hohe Dame verwundert.

Ernestine zuckte die Achseln. Mit einem Male fragte sie dann unvermittelt:Werden wir das große Konzert in Freudau heut Abend besuchen? Frau von Wolde» hat für uns Plätze reservieren lassen!"

Gustel und Trude waren sofort dabei, Fräulein Lemme fürchtete keine Gefahr, da diehochverehrte" Jnstitutsvor- steherin anwesend war. Und so ward der Besuch beschlossen. Die Unterhaltung blieb an diesem Tage im Schloß Goldeu- berg außerordentlich regsam, nur Ernestine, deren Gedanken mit ganz anderen Dinge» beschäftigt zu sein schienen, ward mehr als einmal verwundert beobachtet.

Mit einem Male war sie aus dem heiteren Kreise ver­schwunden; sie ging zum Pferdestall und betrachtete, offenbar über einen zu fassenden Entschluß nachfinneud, ihr Reitpferd. Benedikt, nun wieder zu vollen Gnaden angenommen, ver­harrte dabei in respektvollem Warten.

.Du, Benedikt!" Das war ganz der alte vertrauliche Ton. Sein ehrliches Gesicht glänzte vor Freude.

Durchlaucht befehlen?'

Die Soldaten kampieren heute Nacht im Biwack, nicht wahr?"

Zu Befehl, Durchlaucht!"

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