* Im Krim» Lisch aller Ausstand wurde au Untrrstützungs- geldern und sonstigen Kosten über eine Million verbraucht.

* Zlierki«, 8 . April. In dem vom Großen General­stab herausgegebenen Merteljahrsheft für Trupprnführung und Heereskunde wird ein Aufsatz des Hauptmanns Löffler über den russisch-japanischen Krieg veröffentlicht. Der mili­tärische Mitarbeiter derNordd. Allg. Ztg." macht auf diese Darlegung besonders aufmerksam, weil dem General­stabe ein reichhaltiges Material zufließe, dessen zuverlässige Bearbeitung außer allem Zweifel stehe. Nach den Aus­führungen Löfflers zu schließen, scheint in unseren leitenden militärischen Kreisen nach wie vor die Lage Rußlands als eine kritische betrachtet zu werde«. Di« Aussichten eines etwaigen russischen Einfalls in Japan seien als gering au- zuseheu. Vermutlich stecke sich Rußland überhaupt nicht dieses große Ziel. An Stelle der Niederwerfung des Geg­ners sei ihm wahrscheinlich dessen Abwehr vom Festlande genug. ES stehe daher ein bloßes Ausringen der beider­seitigen Kräfte auf dem ostastatischen Festlande in naher Aussicht, wo augenblicklich die Ausdehnungsbestrebunqen ihre tatsächliche Grenze erreichen. Das ist allerdings kein großes Ziel. Aber wenn auch Rußlands Tatenlust weiter ginge, so ist es unfähig, Japan niederzuwerfen, weil die russischen Seestreitkräfte dazu nicht auSreichen. Löffler schreibt, es sei mehr als fraglich, ob sie jemals ein ent­schiedenes Uebergewicht zu erringen vermöchten. Und wenn dies Ziel wirklich erreicht werden sollte, so rücke durchaus in den Bereich der Möglichkeit, daß andere Gegner den zum Schlage erhobenen Arm aufhalten, um das Verschwinden Japans vom offenen Meere und einen Einbruch in Japan zu verhindern.

ff Werli«, 9. April. DerLokalavzeiger" bringt ein ausführliches Telegramm seines Berichterstatters Dam- Hauer über das Gefecht bei Okaharui nebst der Verlustliste. In dem Telegramm, datiert Biwack Onjatu am 5. April heißt eS:Am ersten Ostertage marschierte das Detache­ment Glasevapp früh morgens von Okaharui nach Onjatu. Der Weg führte durch einen Doruenwald mit dichtem Dorngebüsch und nur wenigen, etwas lichteren Flächen. Nordöstlich von Okaharui kam es auf dem Marsche zu einem schweren Gefecht der Arrieregarde (Kompagnie Fischer) mit einem großen gut bewaffneten zum Teil berittenen Hererohaufen, Welcher die Kompagnie z« umfasse« suchte. Als die Schutztruppen durch die Kompagnie des Grafen Brockdorff und Artillerie verstärkt wurden, Wurden die Kereros zuruckgeworfeu uud «och eine Stunde weit ver­folgt. Desgleichen wies die Avantgarde (Kompagnie Lieber) andere große Hererohaufen nach einstündigem scharfem Ge­fecht ab. Unsere Artillerie, welche ans lichteren Stellen günstige Positionen fand, und das Klein gewehrfeuer halten bestens gewirkt. Das Gefecht dauerte von 8'/2 Uhr mor­gens bis 12 Uhr mittags. Nachmittags begruben wir die Toten auf dem Gefechtsfelde und biwackierten dort nachts.

* Berki«, 10 April Bei de« Gefecht bei Oka­harui wurde« S2 Aeiude getötet. Diesseits find Leutuaut der Reserve Nörr uud 31 Mau» tot. s Leutuaut Hildebraudt uud IS Manu find der- > WUUdet. Den deutsche» Verlusten nach zu schließen, haben die Herero verzweifelt gekämpft.

sj (Deutsch-Südwestafrika.) Es wird bestätigt, daß in ! Großnamaland eine durchgreifende Beruhigung der Hotten- ! totten durchgeführt ist. Auch der im Karasgebirge befind- ! liche Teil der Bondelzwarts ist dem vom Gouverneur mit ! dem neuen Häuptlinge abgeschlossenen Friedensvertrage bei- i getreten und hat seine Waffen und Munition abgeliefert. z

* (Arbciterfürsorge.) Die ungeheure Steigerung der s Unfallrenten in den letzten Jahren ergibt sich am besten > daraus, daß im Jahre 1886 an Verletzte '2 Millionen Mark, ^ im vergangenen Jahr dagegen 118 Millionen Mark Ent- ! schädigungen gezahlt wurden, wobei zu bedenken ist, daß die i

Werde niemand etwas schuldig, doch sei zuvorkommend, als ob alle deine Gläubiger wären.

Der junge Kerr.

Von Leopold Sturm.

(Fortsetzung.)

Was war das für eine gräßliche Geschichte? Kam dieser hohe Herr hierher, so würde er natürlich auch im Goldeuberger Schloß einen Besuch abstatten, und welche peinliche Szene würde es geben, wenn ihm die Prinzessin von Goldenberg gegenüberträte, die ihm als Fräulein Grimm bekannt geworden war ? Freilich hatte der Prinz die Mas­kerade selbst begonnen, aber die frohe Laune eines hohen jungen Herrn mußte unterschieden werden von der Haltung Ernestine's! Sie hatte zwa: nichts getan zu der irrigen Anrede, aber immerhin batte sie dieselbe doch geduldet. Es i war eine schauderhafte Empfindung für Agnes Lemme, denn ! am letzten würde sie, das wußte sie ganz genau vorher, den > Sündrnbock spielen müssen. Mit den schönen Tagen und ! mit der ehrenvollen Stellung im Wolden'schen Institut zu ! Freudau war es dann unbedingt vorbei. !

Aber ich begreife Sie nicht, meine Liebe!" würde i Frau von Wolden sagen, nachdem der Klatsch die böse ' Geschichte an ihr Ohr getragen,Ihnen kam es doch zu, irgendwelche Szenen zu verhüten ... Ich kann Ihr Verhalten absolut nicht verstehen, meine Liebe, und ich glaube daher...

Den Schluß konnte Lemmchen sich zusammenreimen, ^ und die Augst, mit welcher sie dies tat, gab ihr einen ^ heldenhaften Entschluß ein. Sollte sie den Sündenbock spielen, ; so wollte sie da? wenigstens nicht allein tun, im Gegenteil i versuchen, die schwere Last aus einen anderen abzuwälzen, ' und da ging er ja, der an allem Schuld war, wirklich Schuld mar: Dieser Benedikt!

Beiträge zur Unfallversicherung von den Arbeitgebern allein aufgebracht werden.

* (Deutschlands Außenhandel hat im Monat Februar unter dem Ausbruch deS russisch-japanischen Krieges gelitten.) Die Einfuhr ist weiter gestiegen, dagegen ist die Ausfuhr von 28104 260 Doppelzentner im Februar 1903 auf 28 085 411 D.-Z. zurückgegangen, trotzdem der Februar 1904 einen Tag mehr zählte. Vor allem hat die Eisen- ausfuhr nachgelassen. Andererseits ist die Ausfuhr von landwirtschaftlichen Produkten gestiegen. Es ist aber frag­lich, ob der Krieg einen dauernd nachteiligen Einfluß auf unsere Ausfuhr ausüben wird.

jj EinPrinz" aus Kamerun mußte dieser Tage in Altona den Offenbaruugseid leisten. Der Schwarze,Kron­prinz von Bonambela", verstand mit der väterlichen Rente von 3000 Mk. jährlich nicht auszukommen und machte Schulden.' Da Pfändungen frucktlos waren, sollte er den Offenbarungseid leisten. Er bequemte sich dazu aber erst, nachdem er einen Tag in Haft behalte» worden war. Weitere Prozesse schweben, sodaß der Schwarze »och wiederholt Ge­legenheit haben wird, vor Gericht zu erscheinen.

sj (Billig und schlecht.) In Brau« schweig pries ein Schuhwarenhändler Herrenstiefel zu 3.60 Mk. das Paar an. In der Anzeige hieß es:Sie sparen viel Geld, wenn sie Ihre Schuhwaren bei mir kaufen, da die Haltbarkeit eine unübertroffene ist." Ein Konkurrent ließ die Stiefel kaufen und was fand er? Die Kappen und die Brandsohlen waren aus Poppe. Der Sachverständige erklärte:Alle Leute sind zu bedauern, die solche Stiefel kaufen; die Stie­fel find Münder und gehen bei der geringsten Feuchtigkeit ! in die Brüche." Der Händler wurde vom Gericht wegen unlauteren Wettbewerbs zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt.

>' * Kiel, 7. April. Der furchtbare Weststurm hat großen

Schaden angerichtrt. Aus mehreren Kreisen werden Haus- einstürze gemeldet. Die Mauern erdrückten zum Teil den V-ehbtsrand. In Kiel find das kgl. Schloß und die neue St. Jürgenskirche erheblich beschädigt. Die Eider-Niederung und die Husumer Gegend sind schwer betroffen. Da-Wasser stieg an der Küste 3 Meter über die mittlere Fluthöye, sprengte mehrfach Schleusen, Teiche und Dämme und er­goß sich ins Land. Die Flut überraschte viel weidendes Kleinvieh und brachte ihm den Tod. Das Husumer Schleusentor brach mit donnerähnlichem Getöse unö haus­hohe Wogen stürzten rüber die Stadl herein. Die Straßen am Hafen standen in wenigen Minuten unter Wasser; ein Teil der Bewohner mußte in Booten gerettet werden. Der Schaden ist sehr groß. Fahrzeuge sind gesunken oder in See getrieben. Die vor der Vollendung stehende neue Hu- sumer Schleuse, für deren Bau der Landtag 400000 Mk. bewilligt hatte, ist schwer beschädigt. Husum ist jeder Sturm­flut preisgegeben.

* Hkeiwih, 9. April. DerObcrschlesische Wanderer" meldet: Auf der dem Borsigwerk gehörigenLudwig Glücks- grube" und der vondergräflich Balleftrem'schen Verwaltung

! gepachtetenHedwig Wunschgrube" sind in den letzten Tagen 600 bis 700 Mann wegen der vorgenommenen ^ Betriebseinschräokung entlassen worden. Betroffen sind vorzugsweise jüngere, unverheiratete Leute. Die Doppel­schichten sind auf einfache Schichten eingeschränkt worden.

ss (Nix deitsch.) Ein als Zeuge vor dem Schöffengericht in Kattowitz (Oberschlesien) geladener polnischer Bergmann weigerte sich, deutsch zu sprechen, obwohl Zeugen bekundeten, daß er der deutschen Sprache mächtig sei. Er wurde wegen Ungebühr zu drei Tagen Haft vernrtcrlt und sofort verhaftet.

sj Ein heiteres Geschtchtchen wird aus Jauowih in Posen mltgeteilt. Erschien da bei einem Schuhmachermeister ein 17 Lenze zählender Bursche und warb um die Hand der Tochter des Hauses. Der Meister Zeigte sich sehr er­freut und bat den Heiratslustigen, ein Weilchen zu warten. Dann kehrte er mit einem Spannriemen zurück und erteilte

dem jungen Manne damit die Antwort. Dieser verließ in drolligen Sprüngen das Haus.

jj Der gewaltige Umfang der sogenannten Sachsen- gäügerei aus Russisch-Polen nach Deutschland ergibt sich aus der Tatsache, daß in den letzten drei Jahren aus Russisch-Polen 393,519 Arbeiter nach Deutschland kamen.

* Aeißeuburg, 7. April. Am 25. Juli 1870 unter­

nahm bekanntlich eine aus dem Grafen v. Zeppelin, drei badischen Dragoueroffizieren und fünf Dragonern bestehende Reiterpatrouille einen kühne» Ritt über Maxau, Lauterburg, Wörth dis zum Schirlenhof bei Reichshofev. Unterwegs traf die deutsche Patrouille den in Lauterburg stationierten französischen Gendarmen Köhler. Trotz der allermutigste» Gegenwehr wurde Köhler festgeuommen, bald darauf aber wieder entlassen. Graf Zeppelin ritt mit seinen Reiter», worunter sich auch ein gewisser Kraus als badischer Dra­goner befand, bis in das kleine Oertchen Schirlenhof, wo gerastet wurde. Dort wurden die Deutschen von einer Ab- ! teilung des französischen 12 .^imonts äss sobasssurs ä. obsval überrumpelt und es fand ein Gefecht statt, welches Herr August Spinner von hier bildlich dargestellt uud an einem seiner Schaufenster seit einigen Tagen ausgehängt hat. Und wir merkwürdig! . . . Heute vormittag standen vor diesem Bilde zwei Leute, die es lange betrachteten und dann ihre Gedanken darüber austauschtev. Endlich stellte ^es sich heraus, daß der eine Maün der alte französische Gendarm Köhler und der andere der frühere badische Dragoner Kraus war. Gendarm Köbler ist heute 79 Jadre alt und wohnt seit langer Zeit als Pensionär im nahen Kleeburg. Er war !

heute hier, um Einkäufe zu besorgen. Kraus ist nun 55 Jahre alt und weilt heute als Reisender in unserem Städt­chen, um Bestellungen entgegen zu nehmen. Die Eindrücke, welche das Spinner'sche Bild auf die beiden Männer machte, waren, wie sich der Leser Wohl denken kann, verschieden­artiger Natur. Später beim Glase .Weißenburger Tokayer" wurden die Erlebnisse des Tages vom 25. Juli 1870 beider­seits recht lebhaft besprochen.

Ausländisches.

jj In Made« bei Wien spielt eitle Kriminalaffäre. Auf dortigem Baugrund wurden zwei weibliche Skelette aufge- funden. Die Nachforschungen ergaben nach Wiener Blättern, daß die Leichen der ermordeten Frauen jene der Opfer des ! früheren Polizeiagenten Lichtenecker sind, der vor Jahren ! sieben- oder achtmal des Mordes von Frauen und Bauern verdächtigt, aber nie verurteilt wurde, weil er die Zeugen ! seiner Mordtaten immer rechtzeitig aus dem Leben schaffte. Seit dem letzten Morde, dessen Lichtenecker verdächtigt war, ist er spurlos verschwunden. !

* Brag, 9. April. Der in Frankfurt verstorbene !

Baron v. Lffdig aus Reichenberg vermachte der Stadt' !

Reichenberg i. L. eine Million Kronen für wohltätige Zwecke, außerdem eine Gemäldesammlung und zu deren Vergrößerung 600 000 Kr., ferner den Aussichtsturm und die Burg Hohen- Habsburg, sein Haus in Frankfurt, eine Villa am Spitzberg und sein Grundstück in Rochlitz. Für die Volkslesehaüe

in Reichenberg Widmeteer 600 000 Kr., dem nordböhmischen Gewerbemuseum 300 000 Kronen und seine Antiquitäten­sammlung.

sj Kaiser Nikolaus II. von Rußland wollte bekanntlich im Herbst vorigen Jahres von Darmstadt ans den Besuch des Königs von Italien in Rom erwidern. Die Ausführ- !

unq des Planes unterblieb damals mit Rücksicht auf die -

unfreundliche Kammerkundgebung der Sozialisten sowie auf Grund der Berichte, die von russischen Polizeiagenteu in Bezug auf die Möglichkeit, für die persönliche Sicherheit des Kaisers Sicherheiten zu bieten, eiugeweiht worden waren.

Es wurde russischcrseüs jedoch hervorgehoben, daß der Be- i such nur aufgeschoben, nicht aufgehoben sei; im April sollte er nachgeholt werden. Jetzt wird nun bekannt, daß der

Hätte der nicht aus dem Erfurter Bahnhof seinem Durst in gar zu starker Weise gefröhnt, nie wäre Fräulein Lemme mit ihren Damen in das Abteil dritter Klasse zu den beiden Herren ge­raten, und hätte dieser Dummkopf von Benedikt, der einen Schlaukopf darstellen wollte, nicht den albernen Scherz ge­macht, Ernestine in dem Restaurant Waldhalle als Lotte Grimm auszugeben, so brauchte sich Lemmchen jetzt nicht die Gedanken zu zermartern. Sie selbst hatte ja ein leid­liches Wohlgefallen an den jungen Herren gefunden, aber angefangen hätte sie nie, niemals, nimmer mitdiekrBekanntschaft.

Zwei heftige rote Flecken brannten auf ihren Wangen, als sie mit unterdrückter Stimme, aber sehr bewegt hervor- sticß:Und Sie sind an allem schuld, Benedikt!"

Oberförster Grimm schaute mit Humor aus die an seinem Arm hängende Dame. Er bezog die vorwurfsvollen Worte Fräulein Lemme's auf Benedikt's Lachen, als sie die ängstliche Lehrerin bei den Fasanen von Pluto, des Ober­försters großem Jagdhund, attackiert erblickten, und begütigend sagte er:Aber, liebes Fräulein, Benedikt hat es ja nicht Io gemeint, und der Köter hat seinen gehörigen Jagdhieb fort. Also lassen Sie doch die Geschichte! Wenn Sie in der Oberförsterei ein Glas Wein ans den Schreck getrunken haben, wird alles wieder gut sein!"

Benedikt machte während dieser Begütigungsworte Grimm's die erhabensteUnschuldsmiene", über welche er verfügte, er wollte es dem alten Drachen" schon bei- bringen, ihn, einen fürstlichen Diener, so zu traktieren, aber er horchte hoch auf, als Agnes nun den Arm des Ober­försters fahren ließ und. mit ihrem Sonnenschirm in der Luft herumfuchtelnd, so laut ausrief, daß man es zwanzig Schritte weit hören konnte:Ach was, dieser Pluto! Das ist gar nichts ! Ich bin kein kleines Mädchen, daß ich mich über einen Hund ängstige. Der Prinz von Hohenburg kommt zum Manöver hierher, und was soll das nun nach den von Benedikt angerichteten Geschichten werden?"

Sie hatte ganz vergessen, daß der Oberförster von diesenGeschichten gar nichts wußte, so sehr drängte sie die Erregung, sich auszusprechen. Aber sie erschrak ganz gewaltig, als gerade bei ihren letzten Worten ein Helles frohes Mädchenlachen von öer Obersörsterei herüberschallte. Mein Gott," ächzte sie,kommen Sie bei Seite, Tini hört uns?" >

Grimm verstand noch immer kein Wort, aber er ge- i leitete Fräulein Lemme in eine kleine Wald-Veranda, die einen schönen Ausblick in die Ebene gewährte, und Benedikt trottete mit hochgezogenen Augenbrauen hinterher.

Also nun, vitte, bestes Fräulein, schießen Sie los!"

Der Prinz Georg Eberhard von Hohenburg kommt zum Manöver nach Freudau und wird doch gewiß auf Goldenberg einen Besuch abstatten!"

Natürlich wird er das!" bemerkte der Oberförster.

Und was soll das werden?" stieß Fräulein Lemme hervor.

Vielleicht ein glückliches Brautpaar!" schmunzelte Grimm.Und das denke ich auch!" sagte Benedikt selbst­bewußt.

Nun war es aber mit Fräulein Lemme's letzter Ge­duld vorbei.Ein glückliches Brautpaar?" hohnlachte sie.

Jawohl, wenn der Benedikt, dieser Esel-na, ich

wollte was Anderes sagen . . ."

Aber zu demwas Anderes sagen" kam sie nicht, denn der schwer gekränkte Diener hatte sich hoch anfgerichtet und schmetterte, alle Vorsicht vergessend, heraus:Ich bin kein Esel für Sie, mein Fräulein. Mein gnädiger Herr hat mich einmal so titulieren wollen, und der hatte allen­falls ein Recht, aber er gab mir schon für die unterdrückte Absicht einen doppelten Friedrichsd'or. So steht die Sache, mein Fräulein."

Benedikt, machen Sie keinen Lärm!" beschwichtigte der Oberförster.