* Werkt», 1. März. Das HauS setzt die Beratung des Justizetats beim Titet: „Gehalt des Staatssekretärs" fort: Spahn (Z.) beklagt die alljährlich zunehmende Belastung des Reichsgerichts. Die streitenden Parteien greifen zu häufig zur Revision. Eine Vermehrung der Zahl der Senate würde aber die Einheitlichkeit der Rechtsprechung gefährden. Staatssekretär Nieberding gibt zu, daß die Zustände unhaltbar seien. Wir hoffen, dem Reichstag noch in dieser Session eine Novelle wegen Entlastung des Reichsgerichts für Zivilprozrfse vorlegen zu können. Ablaß (Frs. Vp.) bekämpft den Gedanken, die Revisionssumme zu erhöhen, und wünscht umfassende und amtliche Publikation der ReichsgerichtSentscheidungen. Ablaß fordert schließlich gesetzliche Bestimmungen zum besseren Schutze des ärztlichen Berufsgeheimnisses. Die Behörden dürften nicht wie im Laurahütter Prozeß ärztliche Aufzeichnungen beschlagnahmen. Hagemann (alb.) befürwortet Bestimmungen, den Mundraub auch auf andere Gegenstände als bloß auf Lebensmittel zu erstrecken. Das wäre für die Enterbten des Volkes eine größere Wohltat als die Aufhebung des Majestäts- beleidiguugsparagraphen. Heine (soz.) wünscht Aenderung der Bestimmungen über den fliegenden Gerichtsstand der Presse und ersucht um Auskunft über die künftige Gestaltung des Strafgesetzbuchs. Dasselbe sei viel zu theoretisch und zu wenig kasuistisch. Staatssekretär Nieberding führt aus: Wir teilen die Vorarbeiten der Reform des Strafgesetzbuchs in drei Teile, 1) Prüfung der Judikatur in Verbindung mit der Wissenschaft, 2) Prüfung der ausländischen Gesetzgebung, 3) sorgfältige Behandlung der wichtigeren Fragen ourch hervorragende Autoritäten. Wir befinden uns noch im ersten Stadium. Sehr willkommen ist uns, daß eine Anzahl deutscher Strafrechtslehrer ein unabhängiges wissenschaftliches Komitee gebildet hat, um die ausländische Gesetzgebung zusammenzustellen. Diese dankenswerten Arbeiten werden im Laufe des Jahres 1905 beendet sein. § Eine weitere Auskunft kann ich nicht geben, v. Ehr za- ! nowskr (Pole) klagt, gegen die Polen ergingen Gerichts- s entscheidungen und Verfügungen, welche eine offenbare Verhöhnung der gesetzlichen Bestimmung darstellen. Vizepräsident Graf Stolberg bezeichnet den Ausdruck .Verhöhnung" als unzulässig, von Chrza n ow s k i (fortfahrend): Die polnische Bevölkerung glaube vielfach, die deutschen Richter handelten wals, üäo. Redner sagt schließlich, Preußen gehe in der Entwürdigung der Justiz voran. Vizepräsident Graf Stolberg ruft den Redner zur Ordnung. Die weiteren zum Ausdruck gebrachten Wünsche sind ohne Belang.
LcmdesnachrichLen.
* Wikdvad, 25. Febr. Der Plan einer Fortführung
der Sackbahu Pforzheim-Wildbad über Wildbad hinaus ins obere Enztal, das seinerzeit einesteils wegen der kostspieligen Bodenerwerbungen in Wildbad, andernteils wegen der Schädigung der Badestadt infolge Durchquerung mit einer Eisenbahn fallen gelassen wurde, wird nun, — wie die .Wildbader Chronik" erfahren haben will — in veränderter Gestalt wieder aufgenommen werden. Die Bahn soll, ohne die Stadt zu berühren, direkt vom Bahnhof mittels Tunnel durch den Meisterner Höhenzug ins kleine Enztal, von da durch ein zweites Tunnel ins Kälbertal und große Enztal geführt werde». Da durch dieses Projekt eine Gegend mit reichem Holzreichtum erschlossen würde, zeigt sich in den beteiligten Gemeinden und Bezirken ein lebhaftes Interesse für das Projekt. Von Wildbad wird sich in nächster Zeit Hierwegen eine Abordnung zu dem Minister des Aeußern, Freiherrn v. Sod?n, begeben. — Die im letzten Herbst zur Erbreiterung der Trinkhalle in Angriff genommenen Arbeiten find auch deu Winter über nicht eingestellt worden, so daß noch vor Beginn der Saison das Ganze vollendet sei» wird. ,
Der ;unge Kerr.
Leutnant von Freilingen und Werner Greif, die allein den Schlüssel für das veränderte Wesen des Prinzen hatten, sprachen einmal darüber.
„Glauben Sie, Doktor, daß unser Prinz wirklich noch an die Goldenberger Oberförsters Tochter denkt? Fast scheint eS mir, als wolle er durch seine rastlose Tätigkeit die Erinnerung betäuben. Schade, Schade! Es war doch ein Patentes Mädel!"
Der Doktor nickte gedankenvoll. „Ich glaube es selbst I Jedenfalls beweist sein Verhalten, daß er sich der wirklichen Tatsache« bewußt geworden ist. Und hat ihn diese Erfahrung zum Manne entschiedener Tatkraft gemacht, so war sie nicht zu teuer bezahlt!"
„Nun, warten wir ab, was die Zukunft bringt. Der alte Herzog wird nicht ewig leben, und wer weiß, wie dann sich alles gestaltet. Der Erbprinz ist ein aufrichtiger Freund seines Vetters und wird ihm um so weniger Hindernisse für etwaige Herzenspläne bereiten, als er selbst solche bisher in den Vordergrund füllt. Ich bin einmal so keck gewesen, behutsam auf diese Reise hinzudeutrn; der Prinz tat aber, als verstände er mich nicht, oder habe nicht gehört, was ich sagte. Seitdem weiß ich, daß ein Eingehen auf dies Thema nicht beliebt ist." Der leichtherzige O'fizier lachte. „Kümmern wir uns nicht um diese prinzliche Affmre, denken wir an unsere eigenen Angelegenheiten, bester Doktor. Will Ihnen nur gestehen, daß ich mich vertraulich nach der Familie Brandfels erk digt, und was ich da vernommen, hat meine Sehnsucht nach diesem übermütigen Freifräulein Gustel nur gesteigert. Und was macht Ihre sanfte Flamme?"
Dr. Greif errötete. „Seien Sie nicht zu neugierig, Herr von Freilinger-. Aber wenn es Sie so sehr interessiert, ich habe mich nicht erkundigt. Ich brenne doch nicht gleich so lichterloh, wie ein junger Leutnant."
„Heuchler!" lachte der junge Offizier. „Ihr gelehrten I
* I» Köfe« ist der frührere nationalliberale Landtcgs- abgeordnete Kommerzienrat Kommerell im Alter von 63 Jahren gestorben.
* Stuttgart, 28. Febr. Do Stuttgart vor dem Neubau eines Schlacht- und Viehhofes steht, war seitens des Gemeinderats eine Kommission abgeordnet worden, welche Schlacht- und Viehhöfe in einer Anzahl deutscher Städte besichtigt und jetzt ihren Bericht über die gemachten Erfahrungen erstattet hat. Die Kommission bringt für die zu
! errichtende Anlage auf dem Platz bei Gaisburg das zweireihige System in Vorschlag. Bei diesem System stehen sich die Gebäude des Viehhofes in einer ersten und diejenigen des Schlachthofs in einer zweiten Reihe gegenüber. Die Tiere kommen von der Bahn beim Ablade» auf dem kürzesten Wege in die Markthallen und von da aus nach erfolgtem Verkauf in die Schlachthallen. Verwaltungsgebäude und Börse sollen an die Kopfseite des Platzes gelegt werden, wo man sie, von Stuttgart kommend, zuerst erreicht. An Gebäuden sind vorgesehen: ein Verwaltungsgebäude, das die Wohnung des Direktors, Zimmer für die Assistenzärzte enthält, das Börsengebäude mit Gastwirtschaft, ein Pfcrdeaussparmstall und Wagenremise für 160 Pferde und 25 Metzgerwagen, eine Verkaufshalle für Großvieh zu 600 Stück, eine Händlerhalle für Großvieh zu 500 Stück, Markthallen für Kälber, Schafe und Schweine (für 7 bis 800 Kälber und Schafe und 1200 Schweine), eine Desinfektionsanstalt, zwei Großviehschlachthallen, jede mit 40 Winden, welche die Schlachtung von 300 Stück Großvieh täglich ermöglichen, Schlachtställe sör Großvieh, ein Stall für österreichisches Vieh, Schlachthäuser für Kleinvieh, Kälber uud Schweine, Kühlhaus und Maschinenhaus, Düugerhaus, Grobkuttclei und Schuppen für Häute und Talg ; außerdem ist eine Pferdcschlächterei mit eigenem Zugang vorgesehen. Die Anlage soll mit der Bahn in Verbindung gebracht werden durch zwei Geleise. Die Kosten des Schlacht- und Viehhosneubaues werden auf rund 4 700000 Mark geschätzt.
* Stuttgart, 1 . März. Der Vorstand der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, Staatsrat Dr. v. Gaupp wurde ^ auf sein Ansuchen in den bleibenden Ruhestand versetzt und ! an dessen Stelle Ministerialdirektor v. Mosthaf zum Vorstand der Zentralstelle für Gewerbe und Handel ernannt.
ff Alm, 29. Febr. Der Bauernbund hielt gestern hier eine aus ländlichen Kreisen stark besuchte Versammlung ab, in welcher Stadtschultheiß und Laudtagsabg. Haug den Vorsitz führte und als erster Redner über die Bestrebungen des Bundes sprach. Als Hauptziele führte er an, daß Getreidebau und Viehzucht lohnender gemacht werden sollen, was neben Betrirbsvervollkommnung hauptsächlich durch höhere Zollsätze erreicht werden könne. Der Antrag Kanitz sei verständig und deshalb sympathisch zu begrüßen. Verwunderlich sei es, daß die maßvollen Forderungen des Bundes im Reichstag auf so heftigen Widerstand gestoßen seien. Der zweite Redner, ^ Reichstagsabg. Dr. Wolff, besprach die gegenwärtige politische und wirtschaftliche Lage. Er erklärte sich für einen Anschluß Württembergs an die preußisch-hessische Eisenbahngemeruschaft, will einem Rhein- Donau-Kanal nicht gerade feindlich eulgegentreten, bringt aber doch hiegegen starke Bedenken vor. Er vermißt Vertreter der Landwirtschaft in der vorbereitenden Kanal- Kommission. Der Steuerreform und der neuen Gemeinde- und Bezirksordnung steht Redner im allgemeinen sympathisch gegenüber. Bezüglich der elfteren warnte er deu Mittelstand vor allzu großen Hoffnungen und hinsichtlich der letzteren , bekannte er sich als Anhänger der Bestätigung der Ortsvorsteher durch die Regierung. Redakteur Schrempf behandelte die Interessengemeinschaft zwischen Stadt und Laad. Er hob, um den Vorwurf der Begehrlichkeit des Bauernstandes zu entkräften, besonders 2 Punkte hervor: Die Rentabilität des landwirtschaftlichen Betriebs sei so !
Herren glaubt wunder wie gcscheidt zu sein, uud seid auch > blos arme Menschenkinder, die kein Marmorhrrz in der Brust tragen. Uebrigens, Doktor, will ich Ihre Verstellungsknnst mit einer Mitteilung beantworten, die Sie doch erfreuen s wird. Also, merken Sie auf: Zum Manöver kommen wir m die Gegend von Freudav, und da Sie doch einmal unser» Prinzen aufsuchen werde», so . . .
„Bitte ich Sie, abzuwarten, ob ich dann noch in Seiner Hoheit Landen sein werde. Leben Sie Wohl, bester Herr von Freilingen !"
„Da geht er bin und singt nicht mehr!" lackte der lustige Offizier. „Als ob unser einer nicht auch wüßte, was bei andere« Leuten, die mit einem Gesicht herumlaufcn, wie der Doktor, die Glocke geschlagen hat."
Das Hohenburger Residenzschloß war ein alter, kastellartiger Bau, der erst unter Herzog Dagobert ein etwas freundlicheres Aussehen gewonnen hatte. Der hohe Herr hatte einen Flügel anbauen lassen, der seiner eigenen Be- s Nutzung diente, und dessen Stil, ohne dem des Hauptbaues s zu widersprechen doch dessen schroffe Härten milderte. Hell s und luftig erhob sich der mächtige Bau und beeinflußte die schwere Wucht der alten Sckloßanlage so glücklich, daß die ! gute» Hohenburger Bürger sogar von einem romantischen j Bilde ihres Residevzichlosses zu erzähle» liebte». Ein brücken- j kopfartiger Vorbau war abgetragen worden, ein Graben zum Teil ausgefüllt und in eine herrliche Gartenaulage verwandelt worden, deren Rosenflor zu den Berühmtheiten der Gegend zählte. Stolz ragte der Torturm über Alles fort in die Luft, und von seiner Zinne wehte rauschend die Hausftandarte deS Herzogs. !
Dem Schloß mit semeu Grcmitmauern und Bogen- ^ fenstern gegenüber lag das Hoftheater, ein Neubau, der fast ausschließlich auf Kosten des regierenden Herzogs errichtet war. Herzog Dagobert ließ sich sein Hofiheater alljährlich I
gering, daß er ihm nicht so viel abwerfe, als der landesübliche Zinsfuß betrage und die Entlohnung für die schwere Arbeit sei eine überaus geringe. Wenn es dem Bauer» besser gehe, habe den Vorteil nur der Städter, der in seiner Existenz hauptsächlich vom Bauern abhänge; denn ?/,, der Produktion werde auf dem Jnlandsmarkte abgesctzt. Solange diese gegenseitige Interessengemeinschaft und das Au- gewiesensein auf einander fortbestehe, könne man den Landwirten nicht einseitige Interessenvertretung vorwerfen. Redner hofft, daß der Bauer doch vorwärts kommt, denn er gehe mit dem Fortschritt und verdiene nicht den Vorwurf der Rückständigkeit. Ueber das Verhältnis des Bauernbundes zu den übrigen Parteien ließ sich Redner folgendermaßeu auS : Zum Zentrum bestehe kein Verhältnis; man könne mit ihm höchstens bei Wahlen von Fall zu Fall eiu Zusammengehen ins Auge fassen. Den Nationalliberalen stehe der Bunb nicht feindlich gegenüber, sobald es sich um etwas Nationales handle; doch könne man nicht mittun, wo sie ihre liberalen Prinzipien in den Vordergrund stellen. Diese Partei wolle auf beiden Achseln Wasser tragen. Die Demokratie habe den Bund aufs gehässigste und giftigste bekämpft ; mit ihr könne man unter keinen Umständen gehen. Gegen die Sozialdemokratie müsse der Kampf bis auf's Messer geführt werden. Dr. Rübling führte aus, die Blind ler sollten trachten, immer mehr Einfluß in den Ausschüssen der landwirtschaftlichen Bezirksvereine zu gewinnen. Der Vorsitzende schloß die Versammlung, indem er sein Bedauern äussprach, daß der gewerbliche Mittelstand in der Versammlung nicht vertreten war.
* (Werschiedeves.) Von der Strafkammer Rottwerl wurde der 37 Jahre alte, wiederholt vorbestrafte, verheiratete Taglöhner Simon Kühle von Uwerschwandorf, wegen Sitt- lichkeitsvergehrn, begangen am eigenen schulpflichtigen Kinde, zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. — In Schwenningen brachte ein Fabrikarbeiter die rechte Hand in eine Stanze, wodurch demselben Daume und Zeigefinger vollständig weggeftanzt wurden. — Tüchtig emgeseist wurden daselbst in letzter Zeit viele Hausfrauen von ewigen Hausierern, welche ganze Wagen voll ganz schlechter minderwertiger Seife verhausierten. Diese Seife ist so schlecht, daß sie völlig unbrauchbar ist, auch soll die Wäsche hievon grau werden. Bedauerlicherweise haben viele Hausfrauen größere Quantitäten gekauft, da die Schwindler Vorgaben, es sei die „beste Kernseife" und auch die Kaafleute seien ihre Abnehmer.
* Im sächsischen Landtag hielt Minister Dr. Rüger eine Rede, in der er eindringlich davor warnte, Werke lebender Künstler für Staatssammlungen anzukaufen. Da das Urteil über den Wert solcher Werke allzusehr schwanke und von Parteilichkeit, Neid und Haß beeinflußt werde, sei es viel rötlicher, sich an die Werke Verstorbener Inhalten. — Das ist recht trostreich für die Künstler, die nichts Besseres tu« können als möglichst bald zu sterben, wenn sie berühmt werden wollen — aber auch für die Steuerzahler. Den Beweis hat gerade der sächsische Staat geliefert, der nach dem Tode des Malers Segatini mehrere Bilder des berühmten Italieners zu ungeheuren Summen kaufte, die zu Lebzeiten des Malers um den zehnten Teil zu haben gewesen wären. Sehr dankbar werden allerdings die Kunsthändler dem sächsischen Minister sein, denn sie find die lachenden Dritten, die den Gewinn aus solchem Verfahren haben.
* Werkt«, 29. Febr. Gouverneur Leutwein telegraphierte unter dem 28. ds.: „Die Kolonne des Majors v. Estroff hatte am 25. Febr. eiu zehnstündiges schweres Gefecht au der Wasserstelle Otjehjnnanapa, 50 Kilometer östlich von Omaruru, gegen zahlreiche, tapfer fechtende Hereros in einer vorzüglichen Stellung, gegen welche eine Artilleriewirkung unmöglich war. Abends wurde die feindliche Stellung
eine beträchtliche Summe kosten, er besaß viel Geschmack und Einsicht, wenn er auch auf diesem Gebiet von dem modernen Geist und seinen Neuschöpfungen nicht viel wissen wollte. Seinen stolzen Gleichmut erschütterte es aber doch empfindlich, wenn in fremden Zeitungen eine etwas scharfe Kritik an den Leistungen des Hohenburger Hof- Theaters geübt wurde.
„Mögen die Herrn Skcibifoxe doch einmal die Tausende ans ihrer Tasche bezahlen, die mich mein Theater alljährlich kostet," rief er heftig, „ich möchte dann den gestrengen Kritiker spielen. Wird sich ja zeigen, wie bald die Luft zur Sache verloren geht!"
Aber diese unwirschen Aufwallungen und die Drohungen, die Vorstellungen im Theater einzustellen oder zu beschränken, erfüllten sich nie, der Herzog ward mit der Zeit auch weniger empfindlich gegenüber diesen Prrß- äußerungen. Jedenfalls konnte er auf den Dank seiner Hohenburger i« vollsten Maße rechne«.
Die Turmzimmer hatte Prinz Georg Eberhard sich als seine Wohnung erbeten, und der Herzog hatte sie ganz nach den Wünschen seines Großneffen rinrichten lassen. Den ernsten Räumen entsprechend war auch die Einrichtung klar und bestimmt, es war so recht das Heim eines jungen Soldaten, der für andere Passiv- en wenig Zeit und Lust hat. Dem Prinzen ging allerdings die moderne Sport-Passion zum guten Teil ab; er liebte gute Pferde, lehnte eS aber mit einem scherzhaften Hinweis auf seine Fiuavzen ab, sich an Rennen zu beteiligen. Das Spiel war ihm, wie er wiederholt sich ganz bestimmt geäußert, verhaßt, eine frohe, nicht zu große Tischrunde war ihm immer die liebste Zerstreuung gewesen. Freilich in de» Hellen Uviversitätsjahre« war Manches ganz anders gewesen, aber darauf trafen die kurzen, aber bedeutsamen Worte zu, die er in der „Waldhalle" vor Freudau gesagt: „ES war einmal!" (F. f.)