durch einen Stur« der Kompagnie Frauke durchbrochen, worauf die Hereros sich in östlicher Richtung zurückzogen. Die Verluste des Feindes sind unbekannt. Erbeutet wurden 500 Stück Großvieh und 2000 Stück Kleinvieh.

* AierN«, 1. März. Der Neubau des königlichen Opernhauses ist nunmehr beschlossene Sache. Das alte Bauwerk wird fallen, ebenso das Prinzessinnen-Palais und auf dem dadurch frei werdenden große» Platze wird ein neues Opernhaus entstehen, in dem die ausgedehntesten Räume für alle modernen Bühneneinrichtungen vorhanden find. Das neue Projekt ist vom Erbauer des Foyers des Wiesbadener Hoftheaters Prof. Genzmer ausgearbeitet.

ss Der Berliner Bankier Fritz Meyer, der durch seine wahnwitzigen Spekulationen sich und andere zu Grunde ge­richtet hat, hat sich selbst der Polizei gestellt. Anscheinend nicht im Besitze von Geldmitteln und Wohl in der Annahme, doch abgefaßt zu werden, erschien er bei der Behörde. Wie sich in der Versammlung seiner Gläubiger herausgestellt hat, wächst die Schuldenlast auf etwa 3 Mill. Mk. an, das ist noch 1 Million mehr, als bisher geschätzt wurde. Unter­schlagungen sollen nicht vorliegen, das Geld ist von Spe­kulationen verschlungen worden. Das allermeiste wird ver­loren sein, selbst wenn die Verwandten des Spekulanten sich opferwillig zeigen sollten. So ist dieser Fall wieder ein warnendes Beispiel dafür, wohin die Spekulationssncht führen kann. Die Strafe, die Meyer erhält, wird seine Gläubiger nur wenig trösten.

* Kiek, 29. Febr. Heute vormittag fand in der Nicolaikirche die von Probst Becker geleitete Feier der Bei­setzung des Prinzen Heinrich statt. Um 11.15 Uhr erschien der Kaiser in der Uniform des Seebataillons, das Prinzen­paar Heinrich von Preußen, der Großherzog von Hessen und die Frau Prinzessin von Battenberg. Mit dem Chor­gesangO Haupt voll Blut und Wunden" begann der Trauergottesdienst, woran sich die Einsegnung der Leiche schloß. Nach der Einsegnung hoben zwölf Fähnriche zur See den Sarg empor und trugen ihn durch den Haupt­eingang der Kirche in die Seitenkapelle, wo die vorläufige Beisetzung stattfaud.

* Das Pferd des Oberleutnants v. Bogen in Aieuze in Lothringen warf seinen Reiter im Kasernenhof derart gegen einen Baum, daß ihm der Schädel zertrümmert wurde. Leutnant v. Bogen, em beliebter Offizier, ist sofort gestorben.

KuLlandrlches.

* Me«, 29. Febr. Nach Meldungen aus Budapest sagte Kaiser Franz Joseph zu einem Palamentarier, den er am Samstag in Audienz empfing und der Befürchtungen wegen der Lage am Balkan äußerte:Die Situation hat sich Gott sei Dank gebessert, es wird nicht notwendig sein, daß wir uns in die Balkanangelegenheit einmengen."

* Wie«, 29. Febr. In diplomatischen Kreisen geben Berichte über die täglich auwachsende rufsenfeiudliche Stimmung in China zu Besorgnissen Anlaß. Man be­fürchtet, China werde gleich Korea mit Japan zusammen- gehen. Die vom russischen General gemeldeten chine­sischen Truppenbewegungen gelten als Vorläufer des An­schlusses von China an Japan.

* Wie». 1. März. Aus St. Petersburg liegt die in­teressante Meldung vor, daß der Zar beabsichtige, sich ans de» Kriegsschauplatz z« begeben, um durch seine Anwesenheit die Soldaten zu ermuntern und sein Ansehen in den Augen des Volkes zu heben.

* Hlom, 29. Febr. DerSecolo" brachte die sen­sationelle Enthüllung, daß Deutschland die von Italien vorgeschlageue Teilung Albaniens zwischen Italien und Oesterreich vereitelt habe. Die Sensationsmeldung wurde heute abend offiziell dementiert.

ss Baris, 1. März. Die Agence Haoas meldet aus

Söul: Die japanischen Truppen leiden unter dem Tau­wetter und den Schwierigkeiten der Verpflegung. Es sind bereits zahlreiche Fälle von Typhus vorgekommen. Die Vorbereitung für die Landung eines japanischen KorpS in de» Phjängjang benachbarten Häfen sind beendet.

" London, 1. März. Daily Telegraph meldet aus Petersburg: DO russische Marineministerium hat nunmehr endgültigen Befehl erlassen, 13 Kriegsschiffe ver Bal­tische« Flotte, darunter 8 Schlachtschiffe und 3 Kreuzer, für den Abgang nach dem ferne« Oste» bereit zu mache».

* London, 1. März. Daily Telegraph läßt sich ans Inka» von gestern melden: Heute früh erschienen 15 ja­panische Kriegsschiffe vor Port Arthur und eröffneten ein heftiges Feuer. Die russischen Kreuzer Nowik, Askold und Bajan liefen mit vier Torpedobooten aus dem Hafen aus, um die Japaner anzugreifen, wurden aber gezwungen, sich zurückzuziehen, und zwar der Kreuzer Askold in finken­de« Zustand, Rowik schwer beschädigt. Ein Tor­pedoboot ist gesunken. Auch das festsitzende Panzerschiff Retwisan hat wieder Beschädigungen erlitten. Nachdem das Feuer zwei Stunden gedauert hatte, zog sich die japanische Flotte in voller Ordnung zurück. Russische Artillerie ist nach der Pigeonbai abgegangen.

* BetersSnrg, 29. Febr. Die russische Telegraphen­agentur meldet aus Liaojang: In Niutschwang lebende Ausländer teilen mit: Die japanische Flotte erhielt Befehl, am 1. März unbedingt Port Arthur zu stürmen und ein­zunehmen. Die Konzentrierung der chinesischen Truppen westlich von Mnkden im Rayon Kupongtse und Hsinmintun erscheine sehr verdächtig. Die chinesischen Truppen ver­stärkten ihre Posten und schafften Kampfvorräte herbei. Die Haltung der Bevölkerung sei nicht überall zuverlässig; in manchen Orten v-rweigere sie den Verkauf von Produkten. General Mischtschnko mit einer berittenen Kosakenabteilung erreichte heute Kasan und wird in Jschiojan erwartet; Leute uud Pferde sind gesund, die Verpflegung ist gesichert, die Stimmung mutig.

* Die russische Tclegrapheuagentur meldet aus JrkutSk, 28. Februar:Gestern abend ist die Schienenlegung auf dem Eise des Baikalsees, die vom Ost und vom Westufer her in Angriff genommen wurde, beendet worden. Der Verkehr mit von Pferden gezogenen Wagen beginnt am Dienstag."

* Soff-». 29. Febr. Am 13. ds. Mts. brachte ei« russisches Schiff mehrere jüdische Familien nach Warna, die sich bei Baltschick anfiedeln wollten. Einer vor drei Jahren erlassenen Ministerialverordnung gemäß, welche die Ansiedlung fremder Inden in Bulgarien verbietet, wollte der Stadtpräfekt die Auswanderer am Landen verhindern. Der russische Konsul Tscherkawski aber brachte uvler Vor­antragung der russischen Flagge die Auswanderer ans Land. DieWetscherna Poschta" bezeichnet Tscherkawski als geistesgestört und verlangt seine Abberufung.

* Suez, 29. Febr. Die vom russischen Geschwader in dem Suezkanal aufgebrachten englischen und norwegischen Kohlenschiffe wurden auf Befehl des Kaisers von Rußland freigelasfen.

* Wort Arthur, 29. Febr. Die russische Telegraphen- agentur teilt mit: Nach Pekinger Meldungen bedeutete Prinz Tsin dem dortigen japanischen Gesandten, die Halt­ung der in China lebenden Japaner, welche lügenhafte Ge­rüchte verbreiteten, könnte leicht einen Aufruhr der chine­sischen Bevölkerung gegen die Europäer Hervorrufen. Der Prinz ersuchte daher, entsprechende Maßnahmen zu treffen. Wie jetzt sestgestellt ist, wurde in der Nacht zum 25. Februar ein japanisches Torpedoboot in die Luft gesprengt und ein anderes versenkt. Den Rumpf des letzteren spielten dir Fluten ans Ufer. Am Gefecht des 6. Febr. nahmen feindlicherseits 6 Panzerschiffe, sechs gepanzerte Kreuzer, vier Kreuzer, zwei Avisos und außrrd-m Torpedoboote teil. Die

Schiffe hielten sich in gesonderten Abteilungen und griffen die russischen Kreuzer, die Forts und zwei Torpedoboot« fast gleichzeitig an. Die Russen hatten 2 Verwundete.

* Wort Arthur, 29. Febr. DerCourrier de Tient­sin" meldet: Trotz der Maßnahmen der Japaner, ihre Verluste zu verheimlichen, sei doch zuverlässig bekannt, daß das PanzerschiffJashima" nnd die KreuzerAsama Tokiwa" beschädigt and nach Nagasaki bugsiert werden mußten. Ferner meldet das Blatt, daß 60000 Japaner in Gensan zusammengezogen seien, welche beabsichtigen in die Mandschurei einzudringen. Der Abmarsch der chinesischen Truppen zur Grenze sei angeblich auf den 5. März ver­schoben worden.

* Bort Arthur, 29. Febr. Der Truppeuangriff auf Port Arthur richtete schwere Verluste an, welche die Russen jedoch verschwiegen haben Die Geschosse der Japaner setz­ten den inneren Hafen in Brand. Ein russischer Kreuzer wurde vernichtet.

X Hlagasrki, 1. März. In Sasch sind gestern 7 ver­wundete Maschinisten eingetroffen, welche von den bei Port Arthur versenkten Schiffen gerettet worden sind. Sie sagen die Schiffe seien durch Explosion versenkt worden, die von dem begleitenden Torpedobootszerstörer auf elektrischem Wege veranlaßt worden fei.

Vermischtes.

* Ungarn ist das Land indem die Schweinezucht blüht. Eine Schweinemastanstalt von einer Ausdehnung, wie sie in Europa, wahrscheinlich auf der ganzen Erde nicht an­nähernd vorhanden ist, findet man bei Budapest. In der Nähe der Stadt ist diese Anstalt eingerichtet, ein Muster von Reinlichkeit und praktischer Anlage, von einem Besucher das Paradies der Schweine" genannt. Man tritt durch ein großes Tor in eine wahre Stadt mit säubern Straßen, die durch Zäune und Gebäude begrenzt find, welche vor Reinlichkeit glänzen. Ja dieser Stadt sieht man Schweine, nichts als Schweine, nur hie und da auch einige Menschen die mit der Pflege zu tun haben, oder sie kaufen wollen, und Wagen, in welchen die großen Futtermassen angeliefert werden. Die Anstalt ist darauf eingerichtet, -die ungeheure Menge von 280 000 Schweinen gleichzeitig zu beherbergen. Ein Besucher fand im September v. I. nur 80 000 Tiere dort, welch kleine Zahl dadurch erklärt wurde, daß das Schweinegeschäft darniederlag, weil der Antrieb durch ge­fährliche Seuchen beschränkt war. Im Sommer liegen die Tiere in fest gedeckten, vorn offenen Ställen, deren Boden mit Sand ausgesüllt ist. AuS ihnen können sie jederzeit in die daneben befindlichen, etwas höher angelegten, gepflasterten Hofräume gelangen, wo die Futtertröge aufgestellt find. An den ,,Böisentagen" herrscht reges Leben in diesen Räumen. Neben der Mastanstalt liegt ein Schlachthof mit den vorzüglichsten, neuesten.Einrichtungen, in dem Massen- schlachtungen vorgenommen werden. Selbstverständlich find beide Anstalten mit Verladestellen der Eisenbahn in Ver­bindung. Auch ein Seuchenhos ist vorhanden, in dem alle Tiere, welche sich bei der Aufnahmeuntersuchuug krank oder verdächtig zeigen, ebenso solche, bei denen während der Mast Krankheitserschemungen aufrreten, Aufnahme finde».

Handel und Verkehr.

* Bom Zavergän, 28. Febr. Holzpreise. Die letzten Holzverkäufe im Forstbezirk Güglingen erzielten hohe Preise. Etwa 80 Fm. Fichtenlangholz 4. und 5. Klasse wurden um >50 Prozent der Taxpreise abgesetzt und für 1 Rm. buchene Prügel 11,70 Mk. und für 100 gebundene buchene Wellen 31,50 Mk. bezahlt. Es ist aber dazu zu bemerken, daß das Holz durchaus den Vorschriften gemäß sortiert war.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

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