wollte, vom Zuge erfaßt und geschleift. Schwerverletzt wurde sie ins Bezirkskrankenhaus Nagold verbracht.

* Hl«gokd, 1. Febr. Landtagsabgeordneter Sckaible, der seit 25 Jahren Schriftführer des Militär- und Veteranen­vereins ist, wurde gestern unter Ueberreichung eines Diploms zum Ehrenmitglied dieses Vereins ernannt.

* Ans dem Bezirk Meueuvürg, 2. Febr. Auf ein schönes Fest blicken die 3 Gemeinden Dobel, Neusatz und Rothensol zurück, auf die Feier des 25jährigen Jubiläums von Herrn Pfarrer Mayer, am Sonntag den 31. Januar. Schon am Vorabend brachte der Gesangverein dem Jubilar ein Ständchen vor dessen Hause. Gerührt dankte der Ge­ehrte für diese Aufmerksamkeit und drückte in bewegten Worten die Gefühle, die ihn in diesen Tagen erfüllten, aus. Am Festmorgen versammelten sich Lehrer und Schüler vor dem Pfarrhaus?, trugen 2 Verse des ChoralsGott ist getreu" vor und überbrachten die Glückwünsche der Schule. Nachdem sodann vor zahlreich versammelter Gemeinde der Gesangverein in der Kirche 2 Choralverse vorgetragen, wies Herr Vikar Simon zu Beginn seiner Predigt ans die Bedeutung des Tages hin, betonend, wie heute Pfarrer und Gemeindeglieder nur ein Gefühl beherrschen müsse, der innigste Dank für Gottes Führung und Leitung, der sie in diesen Jahren immer inniger znsammengcführt habe, Nach dieser Predigt, welche der Feststimmung die Richtlinie gab, betrat Herr Pfarrer Mayer zum erstenmal nach einem Jahr wieder den Altar. Im Anschluß an 5. Mose 32, Vers 3 und 4 schilderte er in ersichtlicher Bewegung, wie er und die Seinen in diesen 25 Jahren mit den Gemeinde­gliedern Freud und Leid, trübe und heitere Tage geteilt haben. Als Grundton zog sich durch die ganze ergreifende Ansprache:Gebt unsrem Gott allein die Ehre!" denn alles Irdische vergeht, Gott aber bleibet, alles Vergängliche wechselt, Gott aber/oleibet ein ewiger Fels. Eine ^ Halbe Welt sei vor seinen Augen hier versunken und ein^ neue «standen. Keines der aufmerksamen Zuhörer konnte sich oem Eindruck der Worte ihres treuen Seelsorgers entziehen. Nachmittags um 12'/s Uhr versammelte sich eine stattliche Anzahl aus allen 3 Orten des Kirchspiels um den Jubilar im Gasthaus zumRößle" zum trefflich bereiteten Fest­essen, das Herr Pfarrer Mayer mit einer kurzen Ansprache und Gebet eröffnet?. Zahlreich waren die FestcswÜnsche die zum Ausdruck kamen und gerührt dankte der Jubilar. Von allgemeinem Interesse dürfte es sein, daß Herr Pfarrer Dkayer berichtete, er sei unter 3Y Vorgängern vom Jahre 1574 an (soweit reichen die Kirchenbücher) der einzige Geistliche, der 25 Jahre in Dobel tätig gewesen sei.

* Stuttgart, 3. Februar. Karl von Woellwarth- Lauterburg auf Schnaitberg bat heute nachmittag, wie der Schwäb. Merkur" meldet, von seinem Sohne, welcher bei der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika steht, über Kari­bik folgendes Telegramm erhalten:Bis jetzt vier sieg­reiche Gefechte. Ganz Wohl."

* Stuttgart, 4. Febr. Der König hat lautSchwäb. Merkur" zur Sammlung der Deutschen Kolonialgesellschaft für die notleidenden Deutschen in Südwestafrika einen großen Beitrag gespendet.

* Stuttgart, 4. Febr. In der heutige» nicht öffent­lichen Sitzung der bürgerlichen Kollegien von Cannstatt kam die Frage der Vereinigung der Städte Cannstatt und Stuttgart zur erneuten Beratung. Gleichzeitig wurde auch der mit dem Ausschuß der Amtskorporation Cannstatt ver­einbarte Vertragsentwurf, betreffend das Ausscheiden der drei Gemeinden Cannstatt, Wangen und Untertürkheim aus dem Verbände der Amtskörperschaft, beraten. Nach diesem Vertrage soll das künftige Groß-Stuttgart nicht, wie zuerst verlangt war, eine Vergütung für die Steuerleistungen der drei Gemeinden an die Amtskörperschaft, dagegen eine Ent­schädigung für den Uebergana von Bermögensteilen der seitherigen Amtskörperschaft Cannstatt zu zahlen haben.

Der Vertrag mit Stuttgart über die Vereinigung der beiden Städte wurde im Gemeiuderat mit 12 gegen 3, im Bürger­ausschuß mit 11 gegen 4, derjenige mit der Amtskörper­schaft Cannstatt im Gemeinderat mit 13 gegen 2, im Bürger­ausschuß einstimmig angenommen.

* (Kölligs Geburtstag.) Für die kirchliche Feier des am Donnerstag, 25. Febr. stattfindenden Geburtsfestes des Königs ist von" demselben als Predigttext 2. Test. 3, 16 gewählt worden:Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch Frieden allenthalben und auf allerlei Weise."

* Baumeister E. Rückgauer in Stuttgart, der sich mit dem Heben von Häusern befaßt, hat für das nächste halbe Jahr wieder 32 Verträge abgeschlossen.

* Heiskiuge«, 3. Febr. Der um 1 Uhr 20 Min. nachmittags von Amstetten nach Laichingen abgehende Personenzug ist zwischen Oppingen und Nellingen entgleist. Der Maschinenführer ist schwer verletzt.

* Höppiutze«, 2. Febr. Die verkrachte mechanische Buntweberei am Stadtbach beschäftigt gegenwärtig noch immer etwa 250 Arbeiter. Bisher sind nur die jüngeren unverheirateten Arbeiter und Arbeiterinnen insgesamt ca. 40 entlassen worden und diese haben in­zwischen wieder anderweitig Arbeit gefunden. Der Betrieb wird in vollem Umfange noch etwa 5 Wochen aufrecht er­halten werden können, bis dahin sind die noch vorhandenen Garnvorräte rc. aufgearbeitet. Die Weiterführung des Be­triebes bängt von dem Verkauf der Fabrik ab. Auf das Verkaufsausschreiben find Wohl einige Anfragen und An­gebote eingegangen, zu einem Kauf ist es jedoch bis heute noch nicht gekommen.

* KeilSron«, 3. Febr. Gestern nachmittag hat hier in der Harmonie unter dem Vorsitz des Geh. Hofrats Dr v. Jobst ^us Stuttgart zwischen Vertretern aus Württemberg und Baden''eine vertrauliche Besprechung stattgefunden, die? sich mit den Kanalisationsfragen beschäftigte. Die Spezial­frage der Neckarkanalisation zwischen Heilbronn-Mannheim besprach man nicht weiter, da der Mannheimer Oberbürger­meister Dr. Beck von vornherein erklärte, daß Mannheim dieser Kanalisation eine wohlwollende Neutralität entgegen- bringe. Eingehend erörterte man das Gesamtprojekt eines Neckar-Donau-Kanals (durch Rems, Kocher und Brenz). Es konstituierte sich einKomitee für den Neckar-Donau- Kanal." Die erste Aufgabe dieses Aktionskomitees soll eine Eingabe an die württ. Regierung sein mit dem Ersuchen, in tunlichster Bälde die Wasserverhältnisse der Flüsse Rems und Aal untersuchen und aufnehmen zu lassen.

* (Berschiedeues.) Mit der Schere hat sich in Göppingen ein bjähriger Knabe ins Auge gestochen, sodaß dasselbe auSlief. Eine alte Schuld eingelöst hat ein früherer Bäcker aus der Gegend von Hall, der aus Rexburg im Staate Idaho (Amerika) an die hiesige Stadt­mühle 55 Dollars einsandte zur Ausgleichung einer Schuld, die vor mindestens 25 Jahren der verstorbene Kunstmüller Obenland an den Betreffenden zu fordern und damals als Verlust im Konkurs gebucht hatte.

* In Hrüuwirrket bei Karlsruhe siegte am Donnerstag die sozialistische Liste bei der Gemeinderatswahl mit 130 gegen 100 Stimmen der Nationalliberalen und des Zentrums. Es wurden 6 Sozialisten in den Gemeindcrat gewählt. Grünwinkel ist so bemerkt der KarlsruherVolksfreund" Wohl die erste deutsche Gemeinde, die einen soz.-dem. Bürgermeister, einen soz.-dem. Gemeiuderat und eine soz.- demokr. Zweidrittel-Mehrheit im Bürgerausschuß aufzu- weiseu hat.

* Darmstadt, 2. Febr. Landgerichtsdirektor Dr. Karl Meisel hat sich heute abend gegen 6 Uhr auf seinem Amts­zimmer erschossen. Meisel war etwa 50 Jabre alt und lebte in besten Familien- und Vermögensverhältnissen. Das Mo­tiv der Tat erscheint völlig rätselhaft.

«I F-fef»ucht. K

Der ist ein Narr, wer sammelt Gut Und nicht dabei hat Fried und Mut Und weiß nicht, wem er solches spart, Wenn er zur finstern Grube fahrt.

Der zunge Kerr.

Von Leopold Sturm.

(Fortsetzung.)

Ein Jahr hatte die junge Dame in ihrem Aevßeren wie in ihrem Auftreten gänzlich verändert. Sie war keine Schönheit, würde nie eine werden, der Schelm blitzte ihr heute noch aus den Augen, aber sie verstand, wenn es sein mußte, vortrefflich zu repräsentieren; der klare, feste Kopf mit den Weichen Wangen wußte sich so stolz zu halten, daß Frau von Wolden durchaus zufrieden war. Nur, wenn der lustige Uebermut zu« Vorschein kam dann seufzten Frau von Wolden uud Fräulein Lemme dazu. Wir wissen ja von dem kleinen Eisenbahn-Abenteuer, daß zu diesem Seufzen, wenn nicht gerade ein großer, so doch ein minderer Anlaß vorlag!

Etwa ein Dutzend junger Damen befand sich in dem Institut, mit allen stand sich Ernestine gut. Eine nähere Freundschaft verband sie mit Gustel von Brandfels, deren Vater ein Regiments-Kamerad ihres Vaters gewesen war, und besonders mit der sausten, stillen Trude von Gernsheim. Die verschiedenen Temperamente der beiden jungen Mädchen hatten einander angezogen, und die Freundschaft war so eng geworden, daß Ernestine einmal im versammelten Kreise feierlich erklärt hatte, wenn sie einmal Fürstin werden sollte, müsse Trude Obcrhofmeisterin, wenigstens ihre Ehrevdame werden. Eine große Stille war gefolgt, bewundernde Augen richteten sich auf das blonde Haupt, das sich so stolz hielt, als ruhe bereits eine Krone darauf.

Aber solche Bemerkungen waren außerordentlich selten, Ernestine verlebte ihre Jugeudtage so froh, wie sie konnte. Dann und wann lud sie auch einmal olle Freundinnen nach dem etwa zwei Stunden entfernten Goldenberg, und beim ersten Male hatte es eine große Sensation gegeben, als sie selbst die ganze bunte Schar auf einem Erntewagen des Schloßgutcs nach dem Wolden'schen Institut zurückgebracht hatte. Alle versicherten, sie seien nie so vergnügt gewesen, aber Frau von Wolden sorgte dafür, daß der Leiterwagen nicht wieder in Aktion trat.

So war die Enkelin der alten Durchlaucht in ihrer aufrichtigen, frischen Natur, die so gar nicht nach Hof- Etikette schmeckte, die aber ein prächtig anziehendes Bild bot. Georg Eberhard wußte, warum er so gern die stolze Blondine noch einmal sehen wollte, und er hatte Wohl, als er nun mit seinem Freunde den Speisewagen betrat, auf einen ebenso freundlichen Blick von Ernestine gerechnet, wie von ihren Begleiterinnen. Einen Augenblick etwas stutzig wegen dieses kühlabwehrenden Augenaufschlages, flog doch gleich wieder ein humoristisches Lächeln über sein munteres Gesicht, und mir einer leichten Verbeugung nahmen er und Doktor Greif an dem für zwei Personen bestimmten Tische Platz, der neben dem der Damen stand.

Von der Bedienung des Speisewagens wußte Nie­mand augenscheinlich, daß sich gesellschaftlich höher stehende Personen unter den Gästen befanden, und so erfolgte das Servieren in gewöhnlicher Reihenfolge. Doktor Greif hatte für sich Moselwein bestellt, Georg Eberhard eine Flasche Champagner uud zwei Gläser, von welchen er für Werner, trotz dessen Sträubens, das eine füllte. Sie berührten die Kelche, und ein blitzschneller Blick des jungen Mannes flog nach dem Nebentisch. Aber Ernestine s Mund zeigte einen solchen scharfen, fast harten, hochmütigen Zug, daß das Antlitz ganz verändert aussah. Aergerlich wandte sich Georg Eberhard ab und bemerkte gar nicht, daß Fräulein Lemme

* Darmstabt, 3. Februar. In den frühen Morgen­stunden ist nun auch das 53 Jahre alte Fräulein Emilie Schleuning den Folgen des schweren Bergiftuugsfalles er­legen. Von den 17 Personen, die nach dem Genuß des S in der Alicekochschule bereitetet?« Bohnensalates erkrankten,

sind jetzt bereits elf gestorben. Drei können als geheilt ö angesehen werden. ^ .

* (Beredte Zahlen.) Der Magistrat von Halle a. S. Z ^

macht bekannt, daß die Stadt jährlich rund 200,000 Mark ^ Z für Familien aufzuwenden hat, die durch Trunksucht des § Oberhaupts in ihrem Dasein gefährdet sind. ^ ^

* Berlin, 3. Febr. In Spandau wurde ein Arbeiter K4.Z

verhaftet, welcher aus dem kgl. Feuerwerkslaboratorium n ^ zahlreiche Geschoßstücke gestohlen und au eine» Spandauer Produktcnhändler verkauft hatte. .

* Der preußische Kriegsminister v. Einem erklärte in der *

Budgetkommission, erhalte es für selbstverständlich, daß die Regierung die Festlegung der zweijährigen Dienstzeit im Friedenspräsenzgesetz bringen müsse. «

* Ein Mann aus der Provinz war nach Merlin ge- ^ « kommen und schaute sich in den Straßen neugierig um. - ^

Da sah er, wie ein Mann sein Portemonnaie verlor. Der Fremde hob es auf und gab es dem Verlierer. Der war

sehr erfreut und sagte:Viele so ehrliche Leute gibt's hier Z nicht; man merkt doch gleich den Unterschied zwischen ! einem Berliner und einem Fremden. Doch Sie sollen Ihren is 2 Finderlohn haben, ich werde Ihnen fünf Mark geben." Er suchte vergebens nach einem Fünfmarkstück uud erklärte AH

schließlich:Wissen Sie, ich habe kein Kleingeld, können _

Sie mir auf zwanzig Mark fünfzehn Mark herausgeben, >b dann sind wir quitt." Der Provinzler gab die fünfzehn Mark, erhielt ein Zwanzigmarkstück und ging vergnügt da- von, erfuhr aber im nächsten Zigarrenladen, daß das Zwanzigmarkstück falsch sei. « H

sj In Berlin erschoß sich der in schlechten Vermögens- Verhältnissen lebende Agent v. Seelemann. Als die Frau H die Todesrachricht erhielt, vergiftete sie sich mit ihren ->§L-!AZ beiden Kindern durch Leuchtgas. Das Dienstmädchen holte >2^ rasch Hilfe herbei, und so gelang es, die Kinder ins Leben 8 s 5 zurückzurusen, die Frau dagegen wurde bewußtlos ins A Z Krankenhaus verbracht.

* Vor einigen Jabreu zog der bekannte Berliner Pro- ZWl fcffor Koch nach Südafrika, um die Rinderpest zu erforschen,

die großen Schaden anrict tete. Koch fand den Pestbazillus s

und cin Serum dagegen, mit dem die Rinder geimpft wer- den. Dieses Serum scheint aber kein Universalheilmittel zu sein. Viele der Tiere gingen an den Folgen der Impfung zu Grunde. Auch den Heerden der Herero in Deutsch-Süd- TZ wcstairika wurde großer Schaden zugefügt. Jetzt wird der

Frkf. Ztg. mitgeteilt, daß dadurch die Herero erbittert uud Z HrZ, zum Aufstand gereizt wurden. Als erstes Opfer desGrim- -L 8 mes der Herero fiel der Regiernngstierarzt Kämpny. Er wurde von den Schwarzen aus dem Hinterhalte niederge- schossen. Kämpuy hatte im Bezirke von Karibik die Impf- ^

ung der Rinderheerden vorzunehmen. s-

* Vom Humanitären Standpunkte aus war das Kinder- 'Z

schutzgesetz zu begrüßen. Ob aber die Gcsetzmacher über ^ Ir« die Folgen klar waren, muß mindestens zweifelhaft er- .« § LT

scheinen. Die Bestimmungen mögen in den großen Städten

einem Mißstand obhelfen, überall sonst werden sie eine

kaum beabsichtigte Wirkung haben. Sv wird aus Auer- ^ r-» s

buch i. V. geschrieben: Das mit dem 1. Januar in Kraft

getretene Ki'nderschutzgesetz hat für die ohnehin sehr dar- ^ D ZH-g«

niederliegende Stickerei-Industrie tiefste Wunden geschlagen.

Die Gewerbetreibenden waren bisher für die Fädlerarbeiten '§ .?

nur auf Kinder angewiesen. Erwachsene zur Verrichtung

dieser Arbeiten einzustellen, ist Lei der großen Konkurrenz, den gedrückten Löhnen und bei dem Mangel der billigeren weiblichen Arbeitskräfte unmöglich. Die Gewrrbeinspektiou T ^ H 2 hat auch bereits die Undurchführbarkeit der Kinöerschutz-

Gustel und Trude dem Doktor auf dessen Verneigung -

gnädig, resp. huldvoll resp. recht freundlich znnickten. ZL 8" ^ -

Ernestine dachte, sie sei zufrieden, als sie diese Zeugen unverhohlenen Verdrußes in Georg Eberhards Gesicht sah. H ^ j Was dachte sich dieser Seidenkommis, hier mit Champagner 2-^.8 , vor Ihnen zu prahlen? Wollte er zeigen, wie viel seine Z28

Spesen abwürfen, daß er allein im ganzen Speisewagen 2s GSrZ sich erlauben könne, echten französischen Champagner zu trinken? Pfui, solche Gesinnung und solches Protzentum bei sonst wiiktlich tadellosen Manieren! Sie würde in ,

Freudau natürlich diesen Menschen überhaupt nicht be-

achten! Ein Kommis Voyageur wagte es halb und halb, !

einer Prinzessin Goldenberg-Steinfrld zuzutrinkeu? War

sie zu liebenswürdig gewesen? Nun gut, der Fehler war D'Z'?«;

wett zu machen. » § « ^ '

Die kleine Gesellschaft nnd trank mit bestem Appetit, § -L- wenn bei einem gelegentlichen Rütteln des Wagens A die Tropfe» im Glase übcrzuschwippen drohten, entstand A ein fröhliches Gekicher, und als es gar der ängstlichen HKS Trude passierte, daß sie einen kleinen Guß auf ihren Teller K . ^ "N,

bekam, war der Lust kein Ende. In Ernestine kam auch 8 § x ^ '

der Schelm wieder zum Durchbruch. ^L «KL«

Die drei hatten zusammen eine halbe Flasche leichten Wein, der mit einem Sauerbrunnen bis zur allerunschäd- A . lichsten Unschädlichkeit verdünnt wurde, während Fräulein ^

Lemme mit Behagen, es war ihre kleine Schwäche eine « «L

Flasche Münchener Bier trank. Tims Augen ruhten ver- jZTL** langend auf der Flasche und einem Glase, undLrmmchen" >

ließ sich rühren. Aber der Durst war in dem heißen Wa- gen, bei dem Essen nicht kleiner geworden, und Fräulein » 'ZZ-Ls Agnes mußte eine zweite Flasche bestellen. Sie meinte, das werde aller Welt auffallen, in Wahrheit sah Niemand zu ihr hinüber.

Mit außerordentlichem Behagen speiste Ernestine zum Schluß vom Käse ; es half nichts, daß die Lehrerin bliu- .