reisende» Truppen, welche sich an Bord der „Darmstadt* vor Madeira vefanden, folgendes Telegramm: .Ich erwarte, daß Ihr durch Tapferkeit, Manneszucht und Pflichttreue dem Rufe der deutschen Armee Ehre machen werdet, dann wirds Euch nicht schwer fallen, den frechen Aufständischen die verdiente Strafe zu teil werden za lassen. Gott sei mit Euch! Wilhelm.*
ff Merkt», 29. Januar. Die Nordd. Allgem. Ztg. veröffentlicht einen Gesetzentwurf betr. die Entschädigung für unschuldig erlittene Untersuchungshaft nebst Begründung. Der Entwurf enthält 12 Paragraphen. § 1 lautet: Personen, die im Strafverfahren freigesprochen oder durch Gerichtsbeschluß außer Verfolgung gesetzt werden, könne» für > erlittene Untersuchungshaft Entschädigung aus der Staats- s lasse verlangen, wenn das Verfahren die Unschuld ergeben oder dargetan hat, daß der gegen sie begründete Verdacht nicht vorliegt. Außer dem Verhafteten haben diejenigen, denen gegenüber er kraft des Gesetzes unterhaltungspflichtig war, Entschädigungsansprüche. 8 2 führt Fälle auf, wo Anspruch auf Entschädigung ausgeschlossen ist. § 3 besagt: Der Gegenstand des Ersatzes ist der entstandene Vermögensschaden. ß 4 lautet: Ueber die Verpflichtung der Staatskasse zur Entschädigung wird vom Gericht gleichzeitig mit dem Freispruch durch besonderen Beschluß die Bestimmung getroffen. Der Beschluß wird durch Zustellung bekannt gemacht, sobald der Freispruch rechtskräftig geworden ist. Er unterliegt nicht der Anfechtung durch Rechtsmittel. Z 5 setzt fest, wenn dieser Beschluß außer Kraft tritt, ß 6 regelt die Geltendmachung des Anspruchs auf die Entschädigung. § 7 bestimmt, daß die Entschädigung aus der Kasse des Bundesstaates bezahlt wird, wo des Strafverfahren in erster Instanz anhängig ist. ß 8 trifft die Bestimmung, wann die Zahlung der Entschädigung auszusetzen ist. ß 9 sagt, wann statt der Staatskasse die Reichskasse ersatzpflichtig ist. ß 10 bestimmt, daß das Gesetz im militärgerichtlichen Verfahren entsprechende Anwendung findet. § 11 regelt die Anwendung auf Konsularberichte. § 12 sagt: Die Vorschriften finden auf Angehörige fremder Staaten nur insoweit Anwendung, als durch die Gesetzgebung dieser Staaten oder durch den Staatsvertrag Gegenseitigkeit verbürgt ist.
ff Merkt«, 29. Jan. Dir „Tägl. Rundschau" meldet aus Kassimovo, Gouvernement Rjaesan: Hier starb eine aus 6 Personen bestehende Familie nach dem Genuß von rohem Lachs. Die Aerztr stellten als Ursache Fischgift fest.
* Merkt«, 29. Januar. Oberleutnant Zülow schickte aus Okahandja folgendes Telegramm durch Bote» nach Karibik, datiert vom 20. Januar: „Ich halte Okahandja seit dem 15. Januar nach einem heftigen Kampfe mit 200 Mann besetzt und kann mich noch einige Zeit halten. Jcb warte auf die Geschütze des „Habicht" und erbitte eine Abteilung Artillerie. Ein schwaches Windhuk-Entsatzkorps mit einem Maschinengewehr wurde am 12. und 13. zurückgeworfen, wobei 8 Reservisten gefallen sein sollen. Die Verbindung mit Windhuk ist völlig zerstört. Um die rück- wärtige Verbindung herzustellen und die nachkommenden Militärtransporte sicher herzubringen, ist heute mit 70 Mann eine Eisenbaynfahrt nach Karibik versucht worden. Eingehender Bericht geht heute ab." Vom 21. Jan. datiert: „Gestern »achmittag bei Kawatuerasane zwischen Waldau und Okafise heftiges Gefecht der von mir mit der Eisenbahn zurückgeschickten, etwa 70 Mann starken Abteilung, die rückwärts Verbindung suchen sollte. Unsererseits 4 Tote und 3 Leichtverwundete; Namen wurden nicht gemeldet. Die feindlichen Verluste werden auf 20 bis 25 Tote geschätzt. Da die 20 Meter lange Brücke zerstört ist, versuche ich durch sichere Eingeborene Nachrichten nach Karibik zu senden." Oberleutnant Zülow meldete weiter, daß sich bei Okahandja die Koffern mit den Herero vereinigen. Mit den „Koffern" werden wohl die westlich von Omaruru angesiedelten Bergdamara gemeint sein.
Der;unge Kerr.
Von Leopold Sturm.
(Fortsetzung.)
Natürlich war Ernestine Goldenberg die Missetäterin, aber die Dame d'Etikette kam diesmal nicht zu einer Rüge, mit Entsetzen sah sie sich und ihre Schutzbefohlenen in einem Wagen — dritter Klasse und in dem Abteil nebenan, das nur durch die Lehnen der Sitzbank getrennt war, saßen die beiden jungen Herren und machten genau so vergnügte Gesichter, wie Tini, die sich ausschütten wollte über die grenzenlose Verblüfftheit ihrer Freundinnen, von denen wohl keine bisher auf den Holzbänken eines Eisenbahnwagens dritter Klasse gesessen hatte: Weder Trude, des Hofrats Töchterlei», noch Gustel das Freifräulrin auf und zu Brandfels ; Fräulein Lemme wußte Wohl aus früheren Zeiten mit den Miseren des Lebens, die fordern, sich einzuschränken, Bescheid, aber seit sie rn dem Woldenschen Institut i« Freudau als Vizr-Regentin das Szepter führte, war sie bei Ausflügen mit jungen Damen nie über die Räume erster Klasse oder, bei kleineren Bahnen, über die eines Damenabteils zweiter Klasse hinausgekommen. Und nun hier mit der übermütigen jungen Durchlaucht, und dort drüben zwei jungen Leuten, die ja einen leidlich anständigen Eindruck machten, die aber doch sicher nicht viel Anderes, als Kauf- leute oder kleine Beamte waren. —
Während Ernestine schon behaglich in einer Ecke saß, standen die drei anderen unbeweglich, bis der schneller und schneller fahrende Zug sich ihrer erbarmte. An einer Weg- krümmnng gab es einen Rack, und ehe sie es sich versahen, saßen die drei Damen wider ihren Willen. Und Ernestine lachte wieder, und Fräulein Lemme empfand es fast als Beleidigung, als einer der jungen Herren sie, die ziemlich heftig gegen die Banklehne „gebummst" war, höflich fragte: „Gnädiges Fräulein haben sich doch nicht Weh getan?"
* Mrrkin, 29. Januar. Einen dreisten Erbschaftsschwindel hat in dem neumärkischen Städtchen Boldin ein Bäckerlehrling in Szene gesetzt. Nachdem er ungefähr Vs Jahr bet einem Meister in der Lehre gewesen war, überraschte er diesen eines Tages mit der Kunde, daß ihm von einem verstorbenen Onkel in Amerika 100 000 Mark als Erbe zugefallen seien. Zur Bestätigung legte er ein Schriftstück vor, das eine Kopie des Testaments sein sollte. An dem unerwarteten Glück des Lehrlings nahm die ganze Stadt teil, und aus dem Bäckerlehrling wurde schleunigst ein vielumworbener jugendlicher Rentier, der jeden gewünschten Kredit genoß und herrlich und in Freuden lebte. , Als die Erbschaft aber allzulange auf sich warten ließ, j wurden die guten Soldiner mißtrauisch, die Polizei nahm den Erbjüngling ins Gebet und sperrte ihn ein, da seine Geschichte Schwindel war.
* Bei dem Saluffchießen in der Zitadelle zu Magde- s«rg am Geburtstage des Kaisers wollte ein Schuß nicht losgehen. Bei der Nachforschung nach der Ursache des Versagens eifolgte eine Explosion, durch welche einem Soldaten des Fußartillerie-Regimeuts der rechte Arm abgerissen und der Soldat außerdem an beiden Augen verletzt wurde. Zwei andere Soldaten erlitten Brandwunden im Gesicht.
* Kre«j«ach, 26. Jan. Der Veteran Spengeler, der bei einer monatlichen Unterstützung von 10 Mark die Seinigeu nicht ernähren konnte, erhielt wegen Bettelns eine fünftägige Haftstrafe. Nachdem Spengeler aus dem Gefängnis entlassen war, wurde er nicht mehr gesehen. Gestern wurde die Leiche Spengelers im Kauerbach vorgefuudeu.
* Kök«, 25. Jan. (Ein Couv am Telephon.) Ein abgefeimter Schwindler wurde in Hannover ergriffen, während die Kriminalpolizei auf seine Geliebte noch fandet. Der junge Mann war in einem Kölner Warenhaus angestellt und baute auf die Gepflogenheit seines Chefs, die Losungen der einzelnen Kaffen zu einer ganz bestimmten Zeit zu sammeln und in einem Blechkasten mitzunehmen, seinen Plan auf. Zu den besten Kundinnen des Hauses gehörte eine Dame, die nur mit dem Chef selbst verhandelte und ausschließlich von ihm bedient sein wollte. Der Schwindler ver- anlaßte nun seine Geliebte, die Rolle dieser Dame zu spielen und durch ein Ferngespräch die Aufmerksamkeit des Chefs von der Kasse abzulenken. Der Plan gelang vollkommen. In dem Augenblick, als der Geschäftsmann gerade etwa 25 000 Mk. in den Blechkasten gesammelt hatte, klingelte es am Fernsprecher. Die gute Kundin ließ sicb melden, und dienstbeflissen eilte er an den Apparat, nachdem er im Eifer die Kasse auf den ersten besten Tisch gestellt hatte. Die Dame wünschte sofort eine Auswahl wertvoller Sachen. Schleunigst ging der Geschäftsmann in ein Obergeschoß, um sich das Gewünschte zusammenstellen zu lassen. Unterdessen verschwand der junge Mann mit der Kaffe, begab sich mit seiner Geliebten, die ihn nach dem Ferngespräch mit einer Droschke erwartete, nach dem Bahnhofe und fuhr in der Richtung nach Berlin ab, wo er sich mit seiner Braut, die mit reichen Mitteln versehen, zunächst einen anderen Weg einschlua, wieder treffen wollte. Aber schon in Hannöver ereilte ihn sein Geschick. Während er nach Köln zurückgebracht wurde, ist das Mädchen noch nicht gefaßt.
* Für 1500 deutsche Bauernsamilien werden in der Provinz Posen in diesem Jahre wiederLandgüter geschaffen. Es melden sich viele Ansiedelungslustige.
* Kamkurg, 28. Januar. Die „Pbönicia" ist in Aalesund angekomme». Der Führer der Hilfs-Unternehmung meldet: „Die unterwegs getroffenen Vorbereitungen haben sich überall auf das beste bewährt. Wir wurden sofort nach dem Ankern von Massen hungriger Leute in Anspruch genommen und konnten innerhalb 2 Stunden 21 000 Portionen glatt verabreichen. Der Zulauf ist dauernd. Wir werden nachts 2500 Personen beherbergen. Alle Sorte» Schuhzeug sind dringend nötig, ebenso alle Sorten Werk-
„Nein!" war die kurze Antwort. Und dann trat für einige Augenblicke ein tiefes Schweige» ein. Trude sah starr gegen die gegenüberliegende Wagenwand, Gustel nahm ihre stolzeste Miene an, und Ernestine kokettierte — wie Fräulein Agnes beinahe in Gedanken fcstzustellen gewagt hatte, denn es auszusprechen wäre eine Beleidigung des Goldenberg-Steinfeldschen Hauses gewesen, mit dem jüngeren der beiden Herren, der vielleicht 21 oder 22 Jahre alt sein mochte; es war ein Unglückstag in dieser Reise, und als die Schutzpatronin der Damen nun gar bemerkt hatte, wie sich auf dem hübschen Gesicht des jungen Mannes ein kleines momentanes Lächeln zeigte, wie, gleichsam als Antwort darauf, Ernestine einen Seitenblick auf die Schulvocsteherin warf, da beschloß Fräulein Lemme den Teuiel mit Beelzebub auszutreiben, selbst ein Gespräch, das den Beiden zugleich — na, ja — was waren die denn? — den Standpunkt klar machen sollte, einzuleiten, damit diese Augensprache zwischen der jungen Durchlaucht und dem „Ellenritter* ein Ende nehme. Woher hatte Ernestine das gelernt?
Sie wandte sich daher an den zweiten Herrn, der drei, vier Jahre älter sein mochte und einen offenen, aber zugleich recht ernsten Ausdruck für seine Jahre hatte. Augenblicklich beobachtete er allerdings mit einem ganz leisen ironischen Zucken um den bärtigen Mund, die so ganz wider ihren Willen auf die Holzbänke der dritten Wagenklasse gekommenen Damen, und es schien, als wenn ihn die sanfte Trude am Meisten interessierte. Das arme Ding war aus Beschämung, für die hier freilich gar kein Grund vorlag, glühendrot geworden, um so mehr, als eben Ernestine lachend zu ihr gesagt hatte: „Da halte mal das Ding einen Augenblick." Damit hatte sie ihr den Blumenkohl, den sie getreulich mit in den Eisenbahnwagen genommen, zuaeschoben.
„Mein Herr! „Fräulein Agnes Lemme erschrak über
s
l zeug für de» Bau von Baracken und anderen Häusern. Den ersten Ankerplatz, welcher sich in günstiger Lage der Stadt befand, mußten wir leider wechseln, da wir Grund berührten. Der jetzige Ankerplatz ist etwas weiter enlfemt, trotzdem aber in guter Verbindung durch die eigenen Boote und die Boote der Kriegsschiffe. Wir verbessern die Berkehrsmöglichkeiten stündlich. Das Wetter ist trocken und milde bei südlichem Winde. Das Feuer in der Stadt glimmt unter den Trümmern weiter. Das Kohlenlager ist noch nicht ausgebrannt. Nur wenige Häuser sind unbeschädigt. 700 sind zerstört. Die Stadt bietet einen grauenhaften Anblick. Es herrscht ein durchdringender Geruch von verbrannten Fischen. Die Bevölkerung ist apathisch, aber von grenzenloser Dankbarkeit für den Kaiser Wilhelm erfüllt.
ff KumSrrrg, 29. Januar. Der Leiter der Hilfsrxpe- ditiou der „Phönicia" telegraphiert aus Aalesund: Wir verteilten heute 2350 Mittagsrationen und gaben außerdem große Mengen Brot und Kaffee mit. Die Köche mußten 17 Stunden hintereinander kochen und erbaten daher Hilfe von den Einwohnern- Auffällig war bei den heute Verpflegten die Not an Kleidungsstücke», auch bei den besten Ständen. Der Andrang zu unserem Kleidermagazin ist zeitweise so stark, daß wir die Ordnung nur mit Mühe aufrecht erhielten. Bersicherungsdeamte aus Christiania sind eingetroffen und schätze» den Brandschaden auf 20 Millionen Kronen. Der Bau von Volksküche» und Wohnstätten iu den Ruinen schreitet fort. Sämtlicbe Arbeiten werden durch die kurzen Tage äußerst erschwert.
Ausländisches.
* Wie», 28. Ja«. Bei den Obstruktiousparteie» im ungarischen Abgeordnetenhaus? erklärte Graf Tisza: Entweder —- oder! So kan» es nicht weiter gehen. Es sei offenbar, daß. die Obstruktion Zuzug durch Mitglieder des Hauses erhalten habe, die sie bisher im Geheimen unterstützt Härten. Demgegenüber sei die Regierung nach wie vor entschlossen, diejenige Politik zum Siege zu führen, die durch die heiligsten Interessen der Nation geboten seien. Tisza kündigte nötigenfalls eine Aenderung der Geschäfts- Ordnung an und appellierte noch einmal an die Obstruktion, wenigstens das Rekrutenkontingent schleunigst zu bewilligen, andernfalls Tausende von Familien und Ersatzreservisten in Bedrängnis seien. Er werde seinen Platz behaupten, auch wenn sich ihm die ganze Opposition gegeo- überstelle. Wenn die Obstiuklion bis Samstag nicht zu Ende sei, werde er nach den Delegationen zum Kampfe übergehen. Das ist so deutlich, daß man es nicht mißver- stehen kann.
* Wie«, 29. Jan. Das vom ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Tisza iu seiner gestrigen Rede angekündigte Ultimatum hat aus die Obstruktion doch Eindruck gemacht. Sie hielt noch gestern abend eine Sitzung ab und soll unter gewissen Bedingungen zur Abrüstung geneigt sein. Man glaubt, daß die Obstruktion im ungarischen Parlament noch diese Woche zu Ende gehen werde.
* Wie«, 29. Januar. Kaiser Franz Joseph sandte ein längeres Telegramm an Kaiser Wilhelm, worin er ihn znm Geburtsfeste beglückwünschte und seine besondere Freude über die gänzliche Genesung des Kaisers ausdrückte.
* Der kugelsichere Panzer macht wieder einmal von sich reden. Auf der Arsenalschießstätte in Wie» haben dieser Tage Proben mit einem neuen derartigen Panzer stattgefunden, die ganz wunderbare Ergebnisse lieferten. Die Stahlmantelkuqeln aus den neuen kleivkalibrigen Gewehren konnten dem Panzer, je r„.ch seiner Stärke bis auf 18 Mt. heran nichts anhabea und wurden beim Aufschlagen aus- einündergetriebcn. Die Zusammensetzung des Panzers wird geheim gehalten. Die Dicke des Panzers beträgt ungefähr I V 2 Centimeter; das Gewicht eines Panzers, der von 40
ihre eigene Stimme, so merkwürdig klang sie ihr, obwohl sie gern sonst betonte, daß sie über ei« außerordentlich wohllautendes Organ verfüge, über eine Stimme, die siegreich zum Herzen ihrer übermütigsten Zöglinge drang. Aber die Situation war auch zu unerbört, es fehlte Llos noch, daß ein paar Viehhändler oder Pferdejude» aus dem Markt- Publikum in diesen Wagen gekommen wären!
Sie mußte die Anrede wiederholen, so sehr wcnen die Augen des Herrn auf Trude von Gernsheim, oder vielmehr auf ihre Bemühungen gerichtet, de» Riesen-Blumen- kohl mit ihren kleinen Fingern zu umspannen. Jetzt trat er aber sofort heran: „Kann ich Ihnen irgendwie dienen, gnädiges Fräulein?"
„Wenn Sie uns behilflich sein wollten, mein Herr, unser früheres Abteil wirderzufinden, wir möchten diesen .." sie errötete jetzt selbst wegen des unglücklichen Kohlkopfes, „Blumenkohl" hineinlegen, um in den Speisewagen treten zu können. Wenn ich nicht irre, saßen die Herren vorhi« im Abteil nebenan." Und als sie zu bemerken glaubte, wie auf dem Gesicht des jüngeren Herrn erhöhte Heiterkeit zu leuchten begann, fügte sie schnell hinzu: „Es war ein Koupee erster Klasse."
„Die Damen haben ganz über «ich zu verfüge«. Wir haben zwei Wagen zurückzugehen, unmittelbar bis zum Speisewagen", war die höfliche Antwort. „Darf ich dem gnädigen Fräulein schon jetzt die Last abnehmen?"
Trude war nur zu gern bereit, das Ungetüm, wie sie es heimlich in Gedanken getauft, herzugeben, aber im Eifer, oder aus Ungeschicklichkeit oder weil der Blick des hilfsbereiten Herrn sie verwirrte, ließ sie eS fallen ; mit dumpfem Gepolter krachte der Kohlkopf zu Boden, und blutäbergoffen bückte sich das jnnge Mädchen darnach.
Ernestine von Goldenberg schlug wieder ihr silbernes Lachen auf, Gastel von Brandfels, die sich bisher am wenigsten beachtet sab, obwohl sie selbst meinte, sie sei
Neueste Rachrichte«.