bar schien. Eine Einziehung der Konkurrevzklausel in das Gesetz könne er nicht befürworten. Die Wirksamkeit der Anwälte an den Kaufmannsgerichten sei unentbehrlich; gegen die Beteiligung der Frauen an den Wahlen bestehen mancher­lei Bedenken. Abg. Beck- Heidelberg (nl.) erklärt, für ihn sei der Anschluß der Kaufmannsgerichte an die Amtsgerichte keine prinzipielle Frage. Wünschenswert sei, daß die Vor­sitzenden der Kaufmannsgerichte aus den Reihen der Richter genommen werden und die Frauen das Wahlrecht erhielten. Abg. Henning (kons.) steht dem Gesetzentwurf sympathisch gegenüber. Abg. Blell (freis. Vp.) verteidigt die frei­sinnigen Kommunalverwaltungen gegen die im Laufe der Debatte gegen sie erhobenen Angriffe. Seine Partei sei mit der Angliederung der Kaufmannsgerichte an die Ge­werbegerichte einverstanden. Die Koukurrenzklausel soll der Entscheidung der Kaufmannsgerichte nicht unterworfen sein. Abg. Schlüter (Reichs.) erklärt die Zustimmung seiner Partei zu dem Entwürfe. Weiterberatung morgen.

LandesnachrichLen.

* Aktevfleig, 22. Januar. Das Kgl. Postamt hiex stellte uns freundlichst den Verwaltungsbericht der Kgl. württembergischen Verkehrsanstalten vom 1. April 1902 bis 31. März 1903 zur Verfügung. Demselben entnehmen wir folgende Notizen: Im Berichtsjahr wurden in Württem­berg an iu° und ausländische Empfänger Z10 086 169 Stück Bersendungsgegenstände (Briefe, Postkarten, Drucksachen, Warenproben, Zeitungsvummern, Packete mit und ohne Wertangabe rc.) zur Beförderung aufgegeben; Geld- und Wertsendungen im Gesamtbetrag von 1584 623 794 Mark. Postreisende wurden befördert 579 217 Personen. Ueber den Verkehrsumfang des Kgl. Postamts Altensteig enthält der Bericht folgende Angaben: Gesamteinnahme an Post-, Telegramm- und Fernsprech-Gebüüren 31 400 Mark., Brief- sendungen find eingekommen : 268 684, abgegangen 337 324; Postanweisungen wurden abgesandt 19 836 im Betrag von 1 077 557 Mark, anqekommen sind 12 034 Stück im Be­trag von 853185 Mk., Postauftragsbriefe: abgegangen 286, angekommen 644; Packete ohne Wertangabe abgesandt 15 288, augekommen 17 914; Briefe und Packete mit Wertangabe abgesandt 4966, angekommen 2756; Nachnahmesendungen abgesaudt 1560, angekommen 4082; Zeitungsnummern ab­gesandt 164 872, angekommen 186 432; Staats- und Pri­vattelegramme abgesandt 843, angekommen 864; Post­reisende wurden befördert 1268. In der Reihenfolge der Einnahmen nimmt das Kgl. Postamt Altensteig die 79. Stelle ein. Naaold mit 42 498 Mar! die 65., Freudenstadt mit 191 664 Mk. die 32., Calw mit 84 325 Mk. die 35igste Stelle. Durch die Fernsprechstelle beim Kgl. Postamt Altmsteig wurden Gespräche vermittelt: im Ortsverkehr 19776; im sonstigen Verkehr 15 016, zusammen 34 792 Gespräche. Der Eisenbahnverkehr weiUfolgende Frequenz auf: Die Gesamtzahl der in Württemberg durch die Eisenbahnen beförderten Personen beträgt 35 542127 (gegenüber dem Vorjahr mehr 1034 680 Personen); der Güterverkehr weist 8 276 450 Tonnen auf; die Betriebseinnahmen stellen sich im Personen- und Gepäckoerkehr auf 20 246 759 Mark (mehr 315892 Mk.); im Güterverkehr auf 33 268 778 Mk. (mehr 1 995 438 Mk.), zusammen 53 515 537 Mk. Die Durchschnittsrente beträgt 3,030/. Von der Eisenbahn­station Altensteig wurden befördert: 51 742, Nagold Bahn­hof 121 909, Ebhausen 40138, Rohrdorf 28 693, Berneck 19877 Personen; Freudenstadt 108 904, Calw 247 287. Der Güterversand beträgt: Altensteig 32150 Tonnen, Na­gold 31 213 Tonnen. Gesamteiunahme hatte die Stations­kasse Altensteig im Personenverkehr 25 480 Mk., Güterver­kehr 110 950 Mk. zusammen 136 430 Mk., Nagold 218 305 Mk. Ebhausen 34 853 Mk.; Rohrdorf 22 150 Mk., Beroeck 11 932 Mk. Altensteig nimmt im Kassenverkehr die

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Wer was kluges bringt zu Stand', Wird oft lange nicht bekannt,

Aber wer was recht Verrücktes Anzustellen weiß, dem glückt es.

Der Märchenprinz.

Roman von H. v. Götzendorff-Grabowski.

(Fortsetzung.)

Ich komme soeben von Ihrer Tante, welche mir vor­schlug, Ihnen entgegen zu gehen, liebe Hertha," sagte er mit einer ruhigen Freundlichkeit, die auch ihr die Ruhe wiedergab.Es ist mir lieb, Sie einige Augenblicke allein zu sprechen; ich habe eine Botschaft für Sie."

Hertha bewegte die Lippen, ohne einen Laut hervor- zubringen. Er hatte ihr etwas Besonderes mitzuteilen! Er war gekommen, ihr das Leben oder den Tod zu bringen! Nach einer endlosen Kette von Tagen vergeblichen Harrens kam nun so plötzlich der eine, der die Entscheidung in sich barg! Leute gingen vorüber und schauten sie und ihren Begleiter forschend an. Sie mußte sich zusammennehmen. Geleiten Sie mich auf diesem stillen Seitenwege in das Hotel zurück, lieber Freund," sagte sie und bemühte sich ihrer Stimme Festigkeit zu geben.Hier sind wir ungestört. Bringen Sie mir Nachricht von unserm gemeinschaftlichen. Freunde, Herrn Falk?"

Allerdings, liebe Hertha. Er befindet sich wieder in Deutschland. Der Brief, welchen ich Ihnen hiermit in seinem Aufträge einhändige, wird Ihnen Näheres sagen; es war der Wunsch Ihres Verlobten, daß Sie denselben aus meinen Händen empfingen und deshalb kam ich nach Ems, möchte aber morgen schon zu meiner Arbeit zurückkehren."

90., Nagold die 63., im Güterverkehr Altensteig die 72., Nagold die 74. Stelle ein. Der Holzversand ist sowohl auf den Stationen Altensteig wie Nagold der ausschlag­gebendste.

-b- Akteafteig, 22. Januar. Die 3 jetzt noch stehenden Pappelbäume im Hof des Kameralamtsgebäudes, ohne welche wir uns das landschaftliche Bild des oberen Städtchens zunächst gar nicht vorstellen können, sind überständig und müssen entfernt werden. Es ist zwar beabsichtigt, an Stelle der historischen Bäume neue Pappelbäume nachzupflanzen, allein es wird Jahre dauern, bis die Bäume wieder so herangewachsen sein werden, daß sie, wie die seitherigen, weithin sichtbar find. Für Landschaftsphotographen, welche das alte Bild festhalten wollen, wird es sich empfehlen, in nächster Zeit die Plätze aufzusuchen, von welchen aus das Kameralamt mit den Bäumen sich am schönsten ausnimmt und ein Bild der oberen Stadt mit den alten Pappeln weiteren Kreisen zugänglich zu machen.

Wie wir hören, soll demnächst der freie Platz vom K. Forstamt bis zum Hirsch (Schweiuemarkt) in gleicher Weise wie der untere Marktplatz mit Kastanienbäumen be­pflanzt und mit Gehwegen versehen werden.

* Korv, 19. Jan. In den letzten Tagen hat sich hier eine Geflüaelzuchtgenossenschaft und Eierverkaufsstation in größerem Maßstab gebildet. Die bäuerlichen und städtischen Mitglieder versprechen sich große Erfolge.

* Güviuge«, 18. Jan. Ein heiteres Geschichtchen ereig­

nete sich dieser Tage in dem schwäbischen Landstädtchrn R.: In ein Atelier eines Photographen tritt ein junges Mädchen, ihrem Aeußern nach zu schließen, vom Lande. Auf die Frage des Photographen, was sie wünsche, erklärt sie, ihr Schatz möchte gern ein Bild von ihr haben, deshalb wollte sie sich photographieren lassen.Gut," erwiderte der Photographund wie ist es dem Fräulein gefällig; ganz oder nur Brustbild?"Das Brostbild wäre mir schon lieber." lautet die Antwort der Dorfschönen,aber ich mein' halt, der Kopf sollt' doch auch d'rauf." -

* Stuttgart, 20. Jan. Von dem württembergischen ? Armeekorps haben sich laut demSchwäbischen Merkur" mehrere Unteroffiziere und etwa 70 Mann als Freiwillige nach Deutsch-Südwestafrika gemeldet.

* Aoruwellheim, 20. Januar. Inder heutigen Sitzung

der bürgerlichen Kollegien wurde die Feuerwehrabgabe für diejenigen, welche keinen Dienst tun, von bisher 3, 5 und ! 8 Mk auf 2, 4 und 6 Mk. herabgesetzt. ^

* Die Wildschweine im Stromberggebiet zeigen sich immer noch. Infolge des Schneefalles kam man ihnen auf die Spnr. Letzten Samstag wurde bei Schützingen, OA. Maul­bronn, von Jagdaufseher Rößler ein Wildschwein bemerkt, das Revier wurde von Schützen umstellt, cs gelang aber nicht, das Tier zu erlegen.

* Der Polizeibauptmann Bränchlen in Keiköro«« rügte die dortige Schutzmannschaft bei einem Appell streng. Darauf erhielt er einen anonymen Brief, in dem es hieß, wenn so etwas noch einmal vorkomme, werde Bräuchlen er­schossen. Der Verdacht, diesen Brief abgesandt zu haben, lenkte sich auf den Polizeiunteroffizier RSslc«, der sich dieserhalb jetzt vor der Strafkammer zu verantworten hatte. Er stellte jede Schuld in Abrede. Das Gericht vermochte sich auch nicht davon zu überzeugen, daß er tatsächlich der Täter war, und so erfolgte seine Freisprechung.

* (Merschiedenes.) In Gmünd entfernte sich der Schreiner und Bauunternehmer Schmid ohne weitere Mit­teilung von seiner Familie. Seitdem ist er spurlos ver­schwunden. Polizeiliche Nachforschungen blieben bisher er­folglos. Eine aus Saulgau stammende Frau O. hotte ein Freiburger Los im Besitz, das sie ganz vergessen hatte. In letzter Zeit kam dasselbe wieder in ihre Hände und die Nachforschung ergab, daß diese Nummer 100 000 Mk. gewonnen habe.

* Mönche«, 19. Januar. Graf Moy brachte der Kammer den Antrag ein, den Geistlichen solle das Wahl­recht genommen werden. In der Begründung hetßt es: Vie le Geistliche, wie tüfreligiöse Laien, halten die politische Betätigung unvereinbar mit den idealen Aufgaben des geist­lichen Berufs. Die Parteileidenschaft setze den Politiker notwendig in häufigen Widerspruch zu den Lehren des Friedens und der Nächstenliebe. Aus dem Anträge könne die Aufgabe der Seelsorge und die Sache der Religion nur Nutzen ziehen. Bezüglich der Militärpflicht und anderer öffentlicher Angelegenheiten nehmen die Geistlichen schon jetzt eine Ausnahmestellung ein. Gleich den Offizieren sollen auch die Streiter Gottes dem politischen Kampfplatze fernbleibeu, wie dies in vielen Staaten bereits Gesetz ist. Zwar verlöre die Volksvertretung manche tüchtige Arbeits­kraft, dafür kehre der religiöse Frieden wieder, den die Ver­quickung der Religion und Politik immer häufiger störe. Die Begründung schließt:Möge das Schicksal des An­trags sein, welches es wolle: es müßte ausgesprochen wer­den, was viele tief religiöse Männer und viele geistliche Herren längst empfunden und gewünscht haben."

* Aus Krtmrvitscha« sch .«'bt man der Täglichen Rund­schau : Zu Ruhestörungen ist es bis jetzt nirgends ge­kommen, auch die Meldungen den Fabriken vollzogen sich in völliger Ordnung. Die Sorge aber ist nicht unbegrün­det, daß sich erregte und verzweifelte Szenen abspieleu werden, wenn die große Hälfte der zuletzt noch am Streik Beteiligten, also weit über 1500, ihre Arbeitsplätze besetzt findet oder zurückgewiesen werden muß, weil vorläufig keine Aufträge zu erledigen sind. Da die Streikunterstützungen wegfallen oder in Form von Almosen nur kurze Zeit ge­zahlt werden dürften, sehen sich zahlreiche Arbeiterfamilien gerade jetzt, wo der Winter einen strengeren Charakter an- zunehmen beginnt, der allerbittersten Not preisgegeben, und man muß jetzt schon mit der Möglichkeit von Arbeitslosen-

^ nnruhen rechnen. Hier wird es vor allen Dingen Pflicht i der Arbeiterorganisationen im Reiche sein, welche die Crim- ! mitschauer Streikenden ermutigt haben, fünf Monate in dem Kampf zu verharren, den Notstand zu mildern.

* Den Rekkord im Bankerottmacym hat das Wild- und Delikatessengeschäft Reinhard in Zwicks« in Sachsen er­reicht. Es bat jetzt zum 5. Mal falliert. Nacheinander ging es auf Frau und Kinder und zuletzt wieder auf den

! Mann über

- * Leipzig, 20. Januar. Heute erfolgte hier die nota­

riell vollzogene Gründung einer Zentral-Einkaufsgesellschaft deutscher Kolvmalwarenhändler mit b. H. mit dem Sitz in Hamburg.

* Merlin, 20. Januar. Es bestätigt sich der National Zeitung zufolge, daß eine Vereinheitlichung des Arzneitax- wesens im Reiche angeftrebt wird. Nach Lage der Ver­hältnisse kann dies nicht aus dem Wege der Gesetzgebung, sondern nur so erreicht werden, daß zwischen den einzelnen Regierungen eine möglichst weitgeyende Verständigung auf Grund von Vorschläge» herbeigeführt wird, die im Reichs­gesundheitsamt gebilligt worden find.

* Merkt«, 20. Jauuar. Das vor Swakopmuud einge­troffene KanonenbootHabicht" hat sofort ein Landungs­korps von Bord gegeben, dem 3 Offiziere und der Schiffs­arzt zugeteilt wurden. Die Führung desselben übernahm Kapitänleutnant Gygas.

* Merkt«, 20. Jan. Die hier verbreitete Nachricht, daß die Mächte in Japan durch ihre Gesandten Schritte zur Erhaltung des Friedens unternommen hätten, ist zum min­desten, was Deutschland anlangt, völlig unzutreffend.

ff Merkt«, 21. Jan. Der Kaiser genehmigte die 328 Millwneuanleihe der Stadt Berlin.

* Merkt«, 21. Januar. Die sozialdemokratische Frak­tion forderte in einer Resolution im Anschluß an Crimmit­schau die Regierung auf, ungesäumt einen Gesetzentwurf

Die ihm so teuren grauen Augen schauten ihn durch einen feuchten Schleier von Dankbarkeit an.

Sie guter, treuer Freund!" flüsterte Hertha mit bebenden Lippen.

Auch über sein sonst so ruhiges Gesicht lief ein Zacke« der Bewegung.

Machen Sie mich nicht weich, Hertha," sagte er. Und vor Allem: Danken Sie mir nicht I Was ich für Tie tue, tue ich mir selbst. Es ist eine Notwendigkeit für mein Leben, daß ich allzeit meinen Anteil an dem Ihren behalte."

Das ist Ihr heiliges Recht I Es soll Ihnen niemals verkürzt werden."

Ich danke Ihnen, Hertha! Ihr Verlobter, welcher mich gestern aufsuchte, versprach es mir gleichfalls. ... Sie stehen an dem wichtigsten Wendepunkte Ihres Lebens, liebe Freundin! Sind Sie gesonnen, Ihre Beziehungen zu dem Manne, der nun ein erneutes Treueversprechen von Ihnen fordern wird, aufrecht zu erhalten? Haben Sie sich die Konsequenzen Ihres Tuns reiflich überlegt?"

Ganz reiflich. Ich weiß nicht, was Folk mir schreibt, was er von mir verlangt. Aber ich weiß, daß ich ihn liebe, ihm vertraue daß sein Wille auch der meine sein wird."

Glücklich der Mann, der ein solches Herz gewonnen!" sagte Steinhaufen bewegt.Aber auch Ihnen kann ich Glück wünschen! Sie haben eine gute Wahl getroffen, und ich bin stolz darauf, Ihren künftigen Gatten meinen Freund nennen zu dürfen! Leben Sie Wohl, Hertha!"

Wollen Sie mich denn schon so bald verlassen?"

Ich bin nicht in der Stimmung, mit Ihrer Tante, die uns, wie Sie sehen, schon entgegen kommt, ein ober­flächliches Gespräch zu führen spreche aber morgen vor meiner Abreise noch einmal bei Ihnen vor."

Schnelle« Schrittes entfernte er sich. So abgeklärt sein Gefühl für Hertha auch war er vermochte es doch

noch nicht, angesichts ihrer strahlenden, erwartungsvollen Augen, ihres glücklichen Lächelns die heitere Gelassenheit seines Wesens festzuhalten.

Hertha blickte ihm freundlich nach, aber das Glück macht selbstsüchtig. Sie dachte in diesem Augenblick nicht daran, was er empfinden mochte. Sie empsanv nur die Pein, die es ihr verursachte, den teuern Brief so lange un- eröffnet lassen zu müssen. Geduld! sagte sie, wie schon so oft, zu sich selbst. Ist es nicht schon überschwänglich viel einen solchen Talisman, und mit ihm die Hoffnung auf die höchste Erdenseligkeit, bei sich tragen zu dürfen?

Wie bildschön das Mädchen heute aussteht! Schöner als seit Jahren l dachte die Generalin, der Nichte entgegen­blickend. Eigentlich ganz wie eine glückliche Braut. Da möchte man wieder meinen, die Beiden wären dennoch einig mit einander und wollten mir Sand in die Augen streuen. Nun, ich bin zufrieden, wenn ich Hertha nur gut anbringe. Nach Dorueck wird aber auf alle Fälle gegangen! Das steht bombenfest! Mein Oberst kann uns begleiten, das macht sich sehr gut.

Excellenz Medora teilte ihrer Nichte den Plan so­gleich mit. Für Hertha hatte es ja einen besonderen Reiz, das Gemälde noch einmal zu schaues, das eine Rolle in der Geschichte ihrer Liebe spielte, und so stimmte sie ger« bei. Sie stand jetzt besser als jemals mit der Generali« und dachte voll Kummer daran, wie bald dieses schöne Einvernehmen gestört werden mußte durch die unvermeid­liche Mitteilung, daß sie, Hertha v. Reutlingen, die Enkelin des Grafen von Wolfsberge, einem armen bürgerlichen Maler Herz und Hand zugesagt I

Wie langsam dieser Abend verstrich I Endlich endlich kam der Moment, in dem HerthaGute Nacht l" sagen durfte. Excellenz Medora lag mit ihrer Stirn­binde, ihren Lockenwickeln, dem ganzen zum Zwecke der Konservierung und Verschönerung ins Werk gesetzten Apparat