LandesnachrichLen.

i* Mvingerr, 18. Jan. Sicherem Vernehmen zufolge tritt Regierungspräsident v. Bellino in Reutlingen mit dem I. April d. I. in den Ruhestand.

* Stuttgart, 19. Jan. (Diätblocks für Kranke.) Unter dem Vorsitz von Prof. Königshöfer versammelte sich vor kurzem eine Anzahl hiesiger Aerzte um über die Ausarbeitung von Diätblocks für die Kassenpraxis zu beraten. Professor Königshöfer wies in dieser Versammlung darauf hin, wie vorteilhaft es für den Arzt sei, dem Kranken zweckentsprechende gedruckte Diätvorschriften in die Hand zu geben. Es sei zu boffen, daß die Kranken selbst sich mehr an solche Vor­schriften halten, die sie schwarz auf weiß und gemeinverständ­lich abgefaßt vor sich haben, als an mündliche Verordnungen. Außerdem werde auf diese Weise auch der Arzneihunger der Kranken bekämpft und den Kurpfuschern wirksam entgegen­getreten. Es sollen für die in Betracht kommenden Krank­heiten kurzgefaßte Diätvorschriften ausgearbeitet, auf Zettel von Querquartformat gedruckt und je zirka 50 Stück zu einem Block vereinigt werden. Die Verwaltung der Ortskranken­kassen hat sich bereit erklärt, die Kosten der Ausführung zu tragen. Zur Ausarbeitung von Diätvorschriften für 14 Kate­gorien von Krankheiten traten sofort die verschiedenen Aerzte- gruppen zusammen. Neben diesen Diätvorschriften soll der Kranke gleichzeitig zweckentsprechende Kochrezepte in Form einer kleinen Schrift, in welcher der Wert der rationellen Ernährung im allgemeinen und die Gefahren des Alkohol­genusses hervorgehoben werden, erhalten.

* Huudelsheim, 17. Januar. (Oberförster Riecker f.) In verggngener Nacht ist Oberförster Riecker (der auch während seiner Amtszeit sich in Altensteig ein gutes An­denken gesichert hatte), seinen langen schweren Leiden er­legen. Die Leiche wird nach Heilbronn überführt werden um einem Wunsch des Dahingegangenen gemäß auf dortigem Friedhofe bei im Tod vorausgegangenen Kollegen zu ruhen. In dem Verstorbenen verliert der Staat einen kenntnisreichen, gewissenhaften Forstbeamten und die Ge­meinden seines Reviers einen dienstbaren, entgegenkommen­den Berater, die Gesellschaft aber u. besonders sein Freundes­kreis einen edlen kerndeutschen Mann von offenem und ge­radem Wesen, dessen Witz und Humor stets belebend und erfrischend wirkte, verbunden mit Hcrzensgüte, selten ver­letzend wirkte und dem Dahingegangenen ein bleibendes, gutes Andenken sichern wird.

* Keilörouu, 19. Januar. Der Gemeinderat hat Heuer erstmalig abgelehnt, auf Kosten der Stadt an Kaisers Ge­burtstag den Kilian zu beleuchten und zu schießen. Die demokratisch-sozialdemokratische Mehrheit lehnte den hiefür geforderten Betrag von 55 Mark ab.

* HlaveusSurg, 19. Jan. Dem Vernehmen nach wird sich Landgerichtsdirektor Gmelin als Kandidat für den Oberbürgermeisterposten in Heilbronu melden.

* (Verschiedenes.) In einen Laden des Kaufmanns Keitel in Kornthal kam am Sonntag mittag ein gut­gekleideter Bursche, der sich für einen Neffen des Inspektors Dühren in Kornthal ausgab, für welchen er einen Hundert­markschein in Silber umwechseln lassen wollte. Trotz der Bemerkung, er habe den Schein vergessen, er wolle ihn so­gleich bringen, gab ihm der Kaufmann Keitel das Silber­geld mit, erfuhr aber bald von Inspektor Düyren, daß er einen Neffen nicht kenne und er es mit einem Schwindler zu tun hatte. Den gleichen Versuch machte der Schwind­ler, von dem jede Spur fehlt, in der Gemeindehandlung, wo man ihm aber das Geld nicht auslieferte. Man ver­mutet, daß sich der Täter Dätzingen zugewandt habe und mit dem wegen Betrugs vielfach vorbestraften 21jährigen Schuh­macher Frank von Winterbach identisch ist. In der letzten Zeit wurden in Rottweil verschiedene junge Damen mit Briefen voll unflätigen Inhalts belästigt. Als mutmaßlicher

Der Märchenprinz.

Roman von H. v. Götzendorff-Grabowski.

(Fortsetzung.)

Auch die Generalin sah sich auf das Angenehmste überrascht. Ich hätte nicht gedacht, das Mädchen so gefü­gig zu finden, sagte sie während ihrer Nachttoilette zu sich selbst. Also saßen diese, offenbar aus der Hellbach'schen Brutstätte stammenden Verrücktheiten noch nicht so fest in ihrem Kopfe. Zeit gewonnen, Alles gewonnen! Ich werde Hertha sehr vorsichtig behandeln, und mit Steinhausen, so bald er wieder austaucht, einmal ein deutlicheres Wort re­den, als bisher!

9. Kapitel.

Der Märchenprinz.

Es war Ende Mai, als Excellenz Medora mit ihrer Nichte m Ems eintraf. Die Saison stand bereits auf dem Höhepunkt und es verstrich kaum ein Tag, ohne daß eine ihnen bekannte Persönlichkeit aus der im Kurgarten auf und niederwogenden vielstimmigen, vielfarbigen Menschenflut auf­tauchte.

Die Generalin fand das sehr amüsant; man hörte doch immer etwas Neues und konnte Jntriguen beobachten, sowie Toiletten studieren. Hertha war recht zufrieden, ihre Tante gut unterhalten zu sehen. So fiel doch für sie bis­weilen ein Stündchen zu einem stillen Spaziergange ab, oder es gelang ihr, Muße zum Skizzieren, Wohl auch zur Ver­vollständigung des für den Geliebten bestimmten Briefbuches zu finden. Das Herz war ihr oft unsagbar schwer, am schwersten, wenn sie sich elegant gekleidet und durch ihre schöne Erscheinung unerwünschtes Aufsehen erregend, inmitten des lauten, bunten Badelebens umherbeweaen mußte, dessen heitere Einzelheiten ihr die eigene seelische Verlassenheit dop­pelt zum Bewußtsein brachten.

Verfasser wurde nunmehr nach vorausgegangener Woh­nungsdurchsuche der unverheiratete Buchbinder A. verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert.Am letzten Sonntag wurde in H im b a ch, Gemeinde Ziegeldach, nachts nach 11 Uhr der 22 Jahre alte, ledige Dienftkaecht Anton Dinser von Greuthi von dem 22Jahre alten ledigen Dienst­knecht Ferdinand Spähn von Haidgou erstochen. Zwischen diesen beiden und dem Dienstknecht Joseph Wirt von Rohr­bach kam es zu Händeln, in deren Verlauf Spähu deu Dinser in die Brust und den Wirt in den Arm stach. Dinser starb eine Stunde darauf, nachdem er die Stich­wunde erlitten hatte. Spahn ist in Haft genommen wor­den. In Nellingsheim, OA. Rottenburg ist in der Nacht vom 14. auf 15. ds. Ms. der am Gemeindevackhaus angebrachte Postbriefkasten erbrochen und seines Inhalts teilweise beraubt worden. Den Nachforschungen des Sta­tionskommandanten ist es gelungen, den Täter zu ermitteln; es ist ein lediger Taglöhner in Nellingsheim, der jetzt zur Haft gebracht ist. In Zuffenhausen, wurden 4 dortige Einwohner beim Wildern ertappt und in Haft ge­nommen. Die Haussuchung in den Wohnungen der Verhaf­teten lieferte weiteres Beweismaterial zu Tage. In Böblingen herrscht unter der Kinderwelt seit einiger Zeit die Diphtheritis. Es wurden drei Klassen der dortigen Schulen geschlossen. Der Traubenwirt Nieder in Heidenheim wurde, als er sich weigerte, dem Taglöhner E., dem er das Betreten seiner Wirtschaft verboten hatte, Bier zu verabreichen, von diesem durch einen Messerstich in die Lunge lebensgefährlich verletzt.

* Während eines Schneesturmes am Samstag erstieg ein junger Klempnergeselle in Ireiöurg eine Leiter, um an einem Neubau zu arbeiten. Er stürzte jedoch ab und war sofort tot.

* Mannheim entwickelt sich schnell zur Großstadt. ' Ende November betrug seine Einwohnerzahl bereits 150,181. Die Landeshauptstadt hat es dagegen kaum auf die 100 000 gebracht.

* In Ilnrnöerg wurde» zwei zwischen den Geleisen nach Hause gehende Wechselwärter namens Sperber und Link von einer Lokomotive überfahren.

* Die Rauflust, wie sie in Verkennung des Ehrbegriffs in Studenten- und Offizierskreiseu leider immer noch ihr Unwesen treibt, hat in Würzöurg wieder ein Menschen­leben gefordert. Die Studenten Lorenz und Könrgsdorfer , hatten ein Säbelduell, weil der eine das Korps des andern j beleidigt haben sollte. Königsdorfer erhielt Drei Wunden, dieselben waren nicht schwer, es trat aber Starrkrampf ein und der junge Mensch starb. Der Totschläger Forstkaadidat Wilhelm Lorenz vom Ko,ps Arminia Wurde nunmehr vom Würzburger Schwurgericht zu 5 Monaten Festungshaft verurteilt. Eine solch milee Strafe wird selbstverständlich keinen rauflustigen Burschen vom Duell abholten.

* Woher die schlechten Zeiten kommen, lehrt eine Vereinsstatistik der ca. 32 000 Einwohner zählenden Stadt Vtrmaseus. Dorr existieren nicht weniger als 541 Vereine; davon sind 4 politische und 537 nichtpolitische Vereine. Unter den letzteren befinden sich 121 Vergnügungs- und Geselligkeitsvereine, 32 Gesang- und Musikoereine, 3 Turn­vereine, 18 Bildungsvereine. 19 Militärvereine, 13 Lese­gesellschaften, 15 religiöse Vereine, 29 zur Hebung und Förderung des Handwerks, der Industrie usw., 17.5 Sport­vereine; davon sind 102B llardoercine. 50 Schützenvereine,

9 Athletenvereine, 7 Radfahrervereine usw.

* Mainz, 18. Jan. (Ehescheidungen.) Bei dem hie­sigen Landgericht sind gegenwärtig nicht weniger als dreißig Ehescheidungsprozesse anhängig, von denen mehrere in den ersten Gesellschaftskreisen spielen. . In den meisten Fällen handelt es sich um den modern gewordenen BegriffEhe- Irrung".

* Grimmitscha«, 18. Januar. Durch ein soeben aus­gegebenes Flugblatt heben die Streikenden den Streik auf und empfehlen den Arbeitern morgen früh bedingungslos in die Fabriken zurückzukehren.

* Aerttu, 18 . Januar. Der Kritik in der Schrift des ehemalrgen kommandierenden Generals des 15. Armeekorps, des Freiherrn von Meerscheidt, wonach die Ausbildung unse­rer Infanterie den veränderten Anforderungen des Krieges nicht genügend Rechnung trage, tritt der ehemalige kom­mandierende General von Blume bei. Er bedauert, daß man zögernd von dem früher mit so großer Virtuosität be­triebenen Drill bei der Infanterie Nachlasse. Die kriegs­mäßige Ausbildung der Infanterie werde durch den über­triebenen Exerzier- und Paradedrill beeinträchtigt.

* Berlin, 19. Januar. DieKolonialzeitschrift" er­hält aus Windhuk ein dringendes Kabeltelegramm von ihrem dortigen Korrespondenten, des Inhalts: Buschleute Maltahöhe Farmer Jäger und Frau ermordet. Okahandja im Verteidigungszustand. 400 Hereos mit Gewehren vor Okahandja. Weitere Zuzüge von Hereros aus Osten ge­meldet.

* Berlin, 19. Jan. Mit der Hilfsexpeditiou nach Deutsch-Südwestafrika geht auch Sanitätspersonal der ersten Werftdivision ab. Nach der Ansicht kolonialer Kreise be­urteilt das Gouvemement die dortige Lage zu optimistisch.

ff Der Köln. Ztg. wird ans Berlin telegraphiert: Bis heute morgen liegen aus Südwest-Afrika keine Nach­richten von allgemeiner Bedeutung vor. Es ist aber mit Befriedigung zu verzeichne», daß dre selbstverständliche Pflicht des Reiches, den Ausstand zu unterdrücken, von keiner ernsten Seite bestritten wird. Mehrfach wird der Tadel laur, daß man über die Veranlassung des Aufstandes keine Nachrichten erhalten hat und daß sich die örtlichen Behörden von dem Aufstand überraschen ließen. Doch wird abzuwarten sei», bis über den Punkt volle Klarheit gebracht ist.

* Die konfiszierte Nummer des beschlagnahmtenSim- plizissimus" ist, wie die Preuß. Korr, berichtet, in den letzten Tagen in Berlin zum festen Kurs von 1.50 Mark gehan­delt worden.

* Voraussichtlich werden demnächst Mißverhältnisse in den Beförderungsaussichten der höheren Postbeamten den Reichstag beschäftigen. Ihre Ursachen sind auf den ersten Reichspostmeister Stephan zurückzuführen, der in den letzten Jahren seines Wirkens mehr als doppelt so viel Beamte für den höheren Dienst eingestellt hatte, als nach Lage der Befördcrungsverhältnisse zulässig war.. Sein Nachfolger v. Podbiclski sperrte zwar die höhere Postlaufbahn, aber das Mißverhältnis war einmal da, und jetzt hat die Post­verwaltung noch etwa 1000 Beamte zu viel, die auf Grund der bestandenen höheren Prüfung die Anwartschaft auf eine Stelle als Postinspektor, Oberpostinspektor, Poftdirektor oder Postrat besitzen. Diese Beamten müssen nun Jahre lang in Subalternstellen beschäftigt werden und gelangen erst mit ungefähr 60 Jahren m ein höheres Amt. Wie der Voss. Ztg." gemeldet wird, werden nun von den beteiligten Beamten eine Reihe von Maßnahmen zur Herbeiführung einer gewissen Abhilfe angestrevt.

* Man schreibt aus Fachkreisen: lieber die hervor­ragende Leistungsfähigkeit des deutschen Schiffbaues ist alle Welt einig, es handle sich nun um Kriegsschiffe oder Handelsfahrzeuge. Man sollte meinen, daß diese Aner­kennung zur vermehrten Erteilung von Bauaufträgen au deutsche Werften seitens des Auslandes führt. DaA ist aber nicht der Fall, sondern die Bestellungen haben sich in neuerer Zeit vermindert, und sie sind ganz ausgeblieben auf Kriegsschiffe und große Handelsdampfer, also gerade in den Schiffstypeu, in deren Konstruktion Deutschland das Vollendetste leistet. Es ist ja allerdings in Betracht zu ziehen, daß der wirtschaftliche Rückschlag auch andere Länder betroffen und zu einer Verringerung des Bedarfs an Han--

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Eines Nachmittags hatte sich Hertha von der Gene­ralin die Erlaubnis zu einem Spaziergange nach dem an­mutig gelegenen Nivcrs erbeten, das ihrem Skizzenbuche ein paar neue stimmungsvolle Motive liefern sollte. Excellenz Medora fühlte sich durch einen längeren Bormittagsspazier- gang besonders ermüdet und gedachte in der Gesellschaft einiger nagelneuer Modcjournale einen beschaulichen Nach­mittag auf ihrem Ruhebett zazubringen. Dergleichen Schon­tage konservierten man sah danach wieder frischer und

jünger aus-und cs gab zur Zeit einen stattlichen

alten Kavallerieobersten hier in Ems, um dessen willen die ehrenwerte Dame so vorteilhaft als möglich zu erscheinen wünschte.

So lag sie denn behaglich ausgestreckt auf dem Diva», die mit einer feinen Lage fuschen Kalbfleisches bedeckte Stirn fest verbunden das war ja das einzige tatsächlich wirk­same Mittel gegen Runzeln die Haare aufgelöst, ihren Trocknungsprozeß nach der Einfluchtung mit der neuen orien­talischen Haarfärbeesfenz durchmachend. Die mit Creme Simon eingeriebenen Hände steckten in den bewährten Hirschledernen auch hatte Excellenz Medora ganz besondere, Blut ver­bessernde und daher gleichzeitig Teint verschönernde Tropfen eingenommen. Das Alles vereint mußte ein großartiges Resultat ergeben? Dazu kam nun noch die angenehm an­regende und dabei doch nervenberuhigende Lektüre! . . . . Sehr zufrieden mit sich und dem Status quo schlürfte die Generalin ihren Tee und ließ dabei die neuesten Moden Revue passieren.

Hm. Wieder eine neue Aermelmode I Und die kleinen Schulterkragen, die man schon vor 4 Jahren trug? Mit dieser Federgarnitur könnte ich es übrigens einmal versuchen, steift so kleidsam, wenn auch gor nicht dauerhaft. Was giebt es denn schon wieder? Ich wünschte doch bis zur Rückkehr des gnädigen Fräuleins ungestört zu bleiben?"

Die letzten Worte galten dem dienstbaren Geiste des

Hotels, dessen Pochen die Generalin aufschreckte. Aergerlich er­hob sie sich und ging zur Tür, natürlich ohne dieselbe zu öffnen.

Ein Herr, Exzellenz, Er sagt,, er sei nur vorüber­gehend hier."

Nach einem flüchtigen Blick auf die durch einen schmalen Türspalt in Empfang genommene Karte entschloß sich Excellenz Medora, den Besuch anzunehmen.

Führen Sie den Herrn ins Wohnzimmer.Ich werde sogleich erscheinen."

Da war er also wieder, der getreue Steinhaufen! Was diese Närrin, diese Hertha, für Glück hatte! Und es tr-rf sich auch recht gut, daß sie, die Generalm, ihn ein­mal sprechen konnte. Da half es schon nichts, der Ber- schöuerungsprozeß mußte unterbrochen, die Siesta anfge- geben werden. Sie hatte sich eben immer für ihre Nichten aufgeopfert, und tat es noch heute I

Das ist ja eine sehr angenehme Ueberraschung, mein lieber Doktor!" Herzlich willkommen, auch im Namen Herthas, welche leider augenblicklich nicht anwesend ist. Hoffentlich bleiben Sie eine Weile in Ems?"

Ich habe im Interesse eines Freundes etwas hier in Ems zu erledigen, Excellenz und kann mich nur kurze Zeit aufhalten. So lange indessen immer, um mit Ihnen und dem gnädigen Fräulein ein paar gemütliche Stunden zu verleben."

Das freut mich außerordentlich, lieber Doktor. Sie haben einen so guten Einfluß auf Hertha, welche nun, Sie kennen das Mädchen ja selbst, vielleicht besser als ich, da darf ich aufrichtig sein!, welche oft recht schwer zu verstehen und zu leiten ist, wollte ich sagen!"

Ich halte Fräulein Hertha für sanft und gefügig, ob­schon sie einen entschiedenen Charakter hat.

Aber natürlich, mein lieber Steinhaufen", sagte die Generalin lächelnd ;ich weiß ja, daß Sie mit meiner Nicht« beinahe Abgötterei treiben. Seltsam, daß Ihre Be-