jetzt wurde allerdings noch keine warme Quelle gefunden, die Unternehmer sollen aber sicher sein, daß sie diesmal auf warmes Wasfer stoßen. Das wäre für sie und für Herren- alb ein mächtiger Gewinn. Die Unternehmer beobachten bis jetzt tiefstes Stillschweigen, haben aber Gelände und ein Gebäude, in dessen Nähe die Grabungen stattfinden, an­gekauft: umsomehr spricht das liebe Publikum von der Sache, manche Leute sehen Herrenalb schon als moderne Bäder­stadt mit Wildbad, ja mit Baden-Baden konkurrieren, und einige alte Leute unterstützen diese Illusion noch dadurch, daß sie sich aus ihrer frühesten Jugend noch erinnern wollen, daß in jener Zeit in Herrenalb thatsächlich einmal eine warme Quelle gefunden worden sei, die aber auf höheren Befehl wieder zugeworfen werden mußte, weil die warmen Quellen in Wildbad dadurch nachließen.

* Stuttgart, 11 Febr. (Einheitsmarke.) Ein ganzer Eisenbahnwaggon „neuer" Einheitsmarken ist gestern vor­mittag aus Berlin in Stuttgart angekommen und zur Druckerei- und Drucksachenverwaltung der Verkehrsanstalten, Legionskaserne, verbracht worden. Der Versandt derselben an sämtliche Postanstalten Württembergs dürfte demnach anfangs nächsten Monats beginnen.

* Für die kirchliche Feier des Geburtsfestes Seiner Majestät des Königs ist von Allerhöchstdemselben als Predigt­text die Schriftstelle gewählt worden: 1. Korinther 12, 4 bis 6. „Es sind mancherlei Gaben) aber es ist ein Geist. Und eS sind mancherlei Aemter; aber es ist Ein Herr. Und es sind mancherlei Kräfte; aber cs ist Ein Gott, der da wirket alles in allem."

* <La«ffe» a. W„ 10. Febr. (Weinbergpreise.) Wie hoch hier gute Weinberge bezahlt werden, beweist die Thatsache, daß dieser Tage ein hiesiger Bürger einen im „Berg" gelegene«, etwas über 32 a großen Weinberg um die Summe von 12 000 Mk. verkauft hat.

* Keilörouu, 12. Febr. (Eine appetitliche Statistik.) Die hiesige Milchkontrolle von 1901 ergab unter 1384 Proben 114 Beanstandungen, davon waren 79 Proben ver­wässert mit 11—60 Proz., 13 waren an 20—50 Prozent entrahmt, 22 entrahmt und verwässert. Außer verdorbenen Wurstwaren ergaben sich Beanstandungen von Spezerei­waren, Honig, Fruchtsäften, von Gewürzen, bei denen nur 39 Prozent den gesundheitlichen Anforderungen entsprachen. In schwarzem Pfeffer wurden sogar Schalenfragmente ge­funden.

* Kam Mjä«, 12. Febr. (Der Eismangel, der Heuer an vielen Orten auftritt, hat diesmal die Händler ins Allgäu geführt. Vom Alpsee bei Jmmenstadt, vom Niedersonthofener See und vom Sulzbergsee werden nach Lindau, Kempten, - Augsburg und Ulm zahlreiche Waggons mit Eis verladen. . Der Tarif beträgt für den Doppelzentner bei einer Weg­strecke von 50 Kilom. 16 Pfg., bei 100 Km. 24 Pfg., bei 150 Klm. 29 Pfg., bei 200 Km. 34 Pfg.

* (Werschledeves.) In der Nacht zum Sonntag wurde in Unterriexingen am dortigen Rathaus ein Einbruchs­versuch gemacht, von dem an der Thüre noch die von ) Brechwerkzeugen henührenden Spuren zu sehen sind. — ! Ein Gauner in Ulm hat es verstanden, die Bewohner der Olgastraße zur Bestreitung seiner Fastnachtsamüsements > heranzuziehen. Als Monteur des Elektrizitätswerks ver­kleidet, ging er in eine größere Anzahl Häuser, that sehr - eilig, brachte vor, in der Nähe sei ein Kurzschluß entstan- i den, es drohe großes Unglück, er müsse die Leitung nach- k. sehen. Das Wort „Kurzschluß" wirkte so verblüffend, daß , niemand Verdacht schöpfte. Der „Monteur" klopfte an den ! Schabbrettern herum, sah angeblich die Leitungen nach und f ließ sich, nachdem er das Unheil als beseitigt bezeichnet, für seine Mühe 2.50 Mk. ausfolgen. Sein Vormittagsverdienst j wird auf über 50 Mk. berechnet.— In Schwenningen r kaufte sich ein 17 Jahre alter Bursche in einem Kaufladen f einen Revolver nebst scharfen Patronen und propierte den- '

H L efefrrrcht. M

Lobt den Herrn l Er ist die Liebe,

Er verläßt die Seinen nicht.

Blickt auch unser Auge trübe.

Freundlich strahlt sein Angesicht. _

Der verschollene Wnron.

Novelle frei nach dem Englischen v. Wilibert Sahlmann (Fortsetzung.)

Mary blickte empor — tiefdunkle, mit dem elektrischen Grau durchaderte Wolkenmassen lagerten, wie herabzu­stürzende drohende Massen über ihrem Haupte, — schwere, große Regentropfen schlugen ins Wasser, und zackige kurze Blitze, die hervorbrachen und gleichsam wieder in den Wolkenschoß zurück eilten, erschienen als Vorläufer des sich entfesseln wollenden Gewittersturmes.

Allein! — Mary war ganz allein. — Sie wußte ringsum kein schützendes Dach. — Nach dem Jägerhause bedurfte cs eines Ganges von fast einer Stunde weit. — Was sollte sie thun ? — Unter dem hereinbrechenden Wetter fortgehen oder unter dem wenigstens fürs erste schützenden Weidendach verbleiben? Sie wählte das letztere -— sie blieb. — Das schöne Mädchen hüllte sich fester in ihren leichten Sommermamel, — und lehnte sich, wie Schutz suchend, gegen den Stamm des Baumes.

Und die Blitze zuckten, die Donner rollten, und der stille Weiher glich einem brodelnden Wasservulkan, aus dessen Schoß sich Ungeheuer erhoben und zu verschlingen drohten, was ihre gestaltlosen Riesenarme erfaßten.

Mary schloß die Augen — die grellen Blitze durch­kreuzten die tausend wirbelnden Wellen und vermehrten so das unerträgliche Feuermeer, das sie sprühten, der Donner rollte nicht, es war, als ob Himmel und Erde erbebten und die Erde knisternd auseinander breche.

selben sofort auf der Straße, indem er den Hahnen mehrere- mal schnappen ließ. Hiebei ging eine in dem Revolver befindliche Patrone los und traf die Kugel einen des Weges harmlos gehenden 10jährigen Knaben derart in das rechte Knie, daß eine schwere Verletzung entstand und der Knabe, weil die Kugel stecken blieb, sofort nach Tübingen in die chirurgische Klinik verbracht werden mußte. Der Thäter wurden sofort verhaftet und nach Rottweil an das Kgl. Amtsgericht ein geliefert. — In Gebrazhofen (Leutkirch) wurden nachts dem Käser Jarde 200 Mk. in Gold und Papier gestohlen. — In Allmendingen war ein Ar­beiter mit dem Sprengen eines Felsens beschäftigt, plötzlich ging der Schuß los und die Ladung ging ihm ms Gesicht. Der Unglückliche, Matthäus Kopp, verlor beide Augen.

* In Krartchenrvies wurde Schneidermeister V. ver­haftet, weil er als Kraukenkassenrechucr über 4000 Mark unterschlagen, ebenso als Heiligenrechner etwa 1000 Mk. Außerdem sollen viele Privatpersonen um größere und kleinere Beträge von ihm beschwindelt worden sein. Ueber sein Ver­mögen ist der Konkurs eröffnet.

* Auf einer Eisenbahnstation unweit Frankfurt a. M. wurde eine Kiste aufgegeben mit der Aufschrift: „Lebende Tiere". Von dort aus wurden diese Tiere m einen Wagen befördert, in dem sich lebende Gänse befanden, die in Ver­schlügen eingestellt waren. Als man in Hannover den Wagen öffnete, um die Tiere zu tränken, sah man, daß zehn Exemplare der „Retterin des Kapitols" zerrissen und zum Teil angefresseu im Wagen lagen. Gleichzeitig aber kauerten in den Ecken des Wagens zähnefletschend zwei Hyänen. Die Bestien hatten sich aus dem Kasten befreit und dann das Blutbad unter den Martinsvögeln augerichtet. Die Hyänen waren an die Firma Hagenbeck in Hamburg bestimmt.

* Werkt«, 12. Febr. Das englisch-japanische Abkommen

wird von den Blättern sympatbisch und als eine Ver­stärkung der Friedensaussichten im Osten behandelt und i dabei natürlich nicht verkannt,, daß es seine Spitze gegen > die russischen Expansionsgelüste richtet. j

* Werkt«, 13. Febr. Im Abgeordnetenhause gab vor i Eintritt in die Tagesordnung Staatssekretär v. Richthofen ' folgende Erklärung ab: Bei dem besonderen Interesse, das das Haus in den Sitzungen vom Samstag und gestern für das Schicksal des Antrages des deutschen Burenhilfsbundes- bekundet hat, hat mich Herr Graf Bülow beauftragt, Ihnen sofort von dem Inhalt eines des Nachts hier eingegangenen, die Antwort der britischen Regierung enthaltenden Tele­gramms Kenntnis zu geben. Das Telegramm des Bot- schafters in London lautet: „Auf dem Foreign Officie wurde mir heute folgende Antwort erteilt: Die Humanitären Be­strebungen des Burenhilfsbundes wisse die englische Re­gierung zu schätzen, sie bedaure jedoch, die Entsendung einer Hilfs-Sanitäts-Expedition nach den Konzentrationslagern nicht gestatten zu können, weil eine solche Erlaubnis sowohl Engländern wie Ausländern mehrfach bereits abgeschlagen Worden ist. Ebenso bedaure die englische Regierung die finanzielle Hilfe für die Konzentrationslager nicht befür­worten zu können, da dieselbe ohne Nutzen sein würde. Lebensmittel, Kleidung u. s. w.. würden dagegen annehmbar sein, lieber die Art und Weise, wie diese behufs Verteilung am Besten in ihre Bestimmung gelangen können, wird mir morgen durch eine Note Mitteilung zugehen." gez. Metternich.

ff Werli«, 13. Febr. Die dem Reichstag zugegangene und von ihm heute der Budgetkommisston überwiesene Reso­lution Gröber lautet: Der Reichstag wolle beschließen, den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstag 1. das llebereinkommen zwischen der kaiscrl. deutschen Reichspost- verwaltung und der kgl. württemb. Postverwaltung betr. die Einführung gemeinsamer Postwertzeichen vorzulegen, um dem Reichstag die Prüfung zu ermöglichen, ob dieses Ueber-

Nnd immer noch tropfte es nur langsam von der Wolkendecke herab, der strömende Gewitterregen läßt uns aufatmen; ein Kampf der Elemente ohne solchen hat etwas unendlich Schauriges.

Die Gewitter in jenen Gegend gehen ebenso schnell vorüber wie sic kommen, aber sie sind schwer und ver­ursachen regelmäßig Unglück und großen Schaden; die ganze Gegend um die berühmten Wasserfälle des Elyde scheinen eigens von der Natur dazu ausersehen zu sein, die Elemente in ihrer ganzen gigantischen Größe zu ge­wahren.

Und unter einem solchen Kampfe saß das junge Mäd­chen da, einsam, verlassen, fern von Menschen, allein mit sich und den Mächten der Natur.

Und die finstern Mächte der Natur kennen kein Mit­leid — sie stürzen herab und zermalmen, wen sie gerade treffen. Donner folgte auf Blitz und die blauen Schwefel- feuerschlangen wandten sich in Zacken und Knäuel wie eine nichr enden »vollende Kette durcheinander, und brachen sich, gleich frei gewordenen Ungeheuern, pfeilschnell Bahn, hinab auf die Erde rasend.

Mary durchschauerte es kalt, dann umragte es wie ein kochend heißer Strom ihre Stirn, Feuerwirbel, Lichter von unnennbarer Farbe umkreisten ihr Augenlicht, — wie gelähmt sanken ihre Arme nieder — cs schwindelte vor ihren Sinnen und sie glaubte in den Erdboden zu ver­sinken, tief — lief, unaufhaltsam tief, bis der schwarze Tod sie fühllos machte — und vor dem jungen Mädchen schoß eine schwarze strahlende Säule aus dem Weiher empor, die in rasender Schnelle anschwoll, als wolle sie gegen die Wolken anstürmen und die dann fontäneartig auseinander­platzte und in den Wasserschoß zurückfiel.

Mary lag wie leblos da.

Der Regen ergoß sich jetzt in Strömen, der Sturm jagte die tobenden Gewitterwolken weiter gegen den Osten,

einkommen eine Abänderung der Bestimmungen der Reichs­verfassung enthalte) 2. mitzuteilen, welche Wirkung dieses llebereinkommen auf den Betrag der zur Reichskasse fließen­den Einnahmen aus Portogebühren (Etar der Reichspost- und Telegraphen-Vertyaltung Kap. 3 Tit. 1, habe.

* Eine Frauenversammlung hatte der Burenhilfsbund am Sonntag in Werli« einberufen. Bei den ergreifenden Schilderungen der Vortragenden weinten viele der Zuhörer­innen. Man konnte hören, daß in einem Konzentrations­lager nicht einmal für Särge genügend gesorgt war. Die Mütter mußten sich aus Kisten die Särge anfertigen, oder ihr Liebstes in ein Tuch eingewickelt begraben lassen. Ein Herr Schutte, Mitglied des Bolksrats in Pretoria, hat mit angesehen, wie die Engländer ein Haus in Brand schossen, in dem nur Frauen und Kinder sich befanden. Als sein Schwager nach einem Kampf in seinem Hause Schutz suchte, eilte ihm seine Frau entgegen, um ihn zu warnen, weil die Engländer in der Nähe waren. Die schossen auf die Frau. Als er die tötlich Getroffene in sein Haus trug, warfen sie diese auf die Straße, zündeten das Haus an und schleppten ihn fort, ohne sich weiter um die Sterbende zu kümmern. Hinter Krüger stehe auch heute noch das ganze Burenvolk.

* Ein Zuchthäusler, der Arbeiter Fiebranz, war zu einer Verhandlung in den Sitzungssaal der 1. Strafkammer in Werli« gebracht worden. Als der Vorsitzende ihn fragte, ob er der Arbeiter Fiebranz sei, schrie der Gefragte den Vorsitzenden an: „Du Lump! Du Spitzbube! Du kennst mich ja, du hast mich ja selbst einmal verurteilt. Ich werfe dir einen Stuhl an den Kopf!" Und blitzschnell ergriff er dabei einen der Stühle und schleuderte ihn gegen den Vor­sitzenden. Von den Richtern wurde keiner beschädigt, aber eine heillose Verwirrung wurde auf dem Richtertisch ange- richtel. Mehrere Tintenfässer wurden zertrümmert, ihr In­halt ergoß sich nicht nur über fast sämtliche Richter, sondern auch über die Akten, die auf dem Tisch lagen. Im Nu war der Verbrecher gefesselt und unschädlich gemacht. Der Zuhörerraum wurde geräumt, die Gerichtsdiener suchten vom Aktenmaterial zu retten, was zu retten war, und das Richterkollegium begab sich ins Beratungszimmer um eine oberflächliche Reinigung vorzunehmen. Als die Verhand­lung wieder ausgenommen werden konnte, beschloß der Ge­richtshof den Angeklagten, der sich jetzt ruhig verhielt, wieder nach dem Zuchthaüse zurückführen zu lassen.

* Der Nationalliberale Abgeordnete Dr. Esche sprach sich im Reichstage dahin aus, es sollten Kinder bis zu 14 Jahren nicht als strafmündig erklärt werden; sie sollten zwar in Besserungs- und Erziehungsanstalten, nicht aber ins Ge­fängnis gebracht werden. Der Staatssekretär Dr. Niederding betonte jedoch, daß die Erhebrmgen, die der Rcichsjustizrat angestellt, eine Erhöhung des strafmündigen Alters nicht wünschenswert erscheinen lassen. In den letzten 5 Jahren sind wegen Vergehen und Verbrechen 45 510 Kinder bestraft worden, also im jährlichen Durchschnitt 9000. Nur in 10 Prozent der Fälle ist die strafrechtliche Verantwortlichkeit der Kinder von den Richtern nicht angenommen worden, in vielen Fällen zeigten die Kinder die Kennzeichen des ge­wohnheitsmäßigen gewerblichen Verbrechers. Wegen Mordes wurden 6 Kinder, wegen Raubes 116 bestraft, wegen Ge­fährdung von Eisenbahntransporten 19 und, was das Traurigste ist, 726 Kinder wurden wegen llnzucht unter Anwendung von Gewalt bestraft. Danach kann der Gedanke, die Strafmündigkeit erst mit einem höheren Alter beginnen zu lassen, leider nicht berechtigt erscheinen.

* Um den Reichstag über koloniale Dinge aufzuklären und gefügiger zu machen zu Geldbewilligungen für afrika­nische Bahnen und andere Anlagen in unseren überseeischen Kolonien sollte sich einmal eine Kommission von 6 oder 7 Reichstagsmitgliedern nach dem schwarzen Erdteil begeben. So meint der Weltreissnde Eugen Wolf. Er hat bereits

> es war, als ob des Himmels wildes Heer vorüberzöge, und dann blaute sich plötzlich wieder das Firmament — der Weiher glättete, die Wellen kräuselten sich zu kleinen schaukelnden Bällen, die Zweige der Weide spielten und küßten wieder die fröhlich vorüberziehmden muntern Ge­sellen und nur noch die herabfallenden Tropfen aus den Blätterdächern, die durchnäßten Sandwege des Parkes zeugten von dem Kampf der Himmelselemente.

Aber ein Ungeheures hatten sie vollbracht, die ent­fesselten Mächte, — getötet lag die schöne Menschenblüte da unter der stillen Weide, der Ort, welcher der Seligkeit ihrer ersten Liebe als Zeuge gedient hatte, war ihr Sterbe­bett geworden.

Ihr Sterbebett? — War Mary tot?

Nein — der Körper des jungen Mädchens zuckte krampfhaft zusammen. Wie gewaltsam schnellte er dann empor und Mary saß aufrecht da.

Wie eine Träumende streckte Mary beide Arme aus. sie atmete die frische, balsamische Frühlingslust, sie fühlte ihre Pulse, ihr Herz schlagen, — sie hörte den Sang der Vöglein, welche aus dem Schutz ihrer Nester sich wieder hervorgewagt hatten, sie hörte sogar das Summen der goldenen Fliege, — sie lebte, sie dachte klar und deutlich

— sie war nicht tot, — sie gehörte dem Leben an, — sie fühlte, wie die warme Jugendkraft ihre Adern durchströmte,

— sie erhob sich von ihrem Sitz, sie trat festen Fußes auf,

sie streckte nochmals ihre Arme vor sich aus — tastend, als wolle sie nach einem Gegenstand greifen, dann stieß sie einen Mark und Bein durchdringenden Schrei aus!-All­

mächtiger Gott — das unglückliche, schöne Mädchen war

— blind —, der Blitzstrahl hatte sie geblendet, sie war ihres Augenlichts beraubt.

Schon während des Beginns des plötzlich ausbrechen­den Gewitters war der Jäger, — welcher kurz zuvor von Lanark zurückgekehrt war, wo er noch verschiedenes für die