daß er in der Seite Schmerzen empfinde: er möge diesem mitteilen, wenn das noch einmal vorkomme, so müsse sein Sohn an Georgii ausziehen. An dessen Stirne fand der Zeuge nur eine ganz unbedeutende Schürfwunde. Den alten Kocher schilderte der Ortsvorsteher als einen nüchternen, fleißigen und religiösen Mann, der auf das Wohl seiner Kinder äußerst bedacht gewesen sei, ebenso den Angeklagten als fleißig und sparsam und nicht händelsüchtig. Vor seinem Tode äußerte der alte Kocher noch zu dem Ortsvorsteher, es wäre ihm angenehm, wenn die Sache für den Sohn keine schlimmen Folgen haben würde. Die Geschworenen verneinten die Frage, ob der Sohn seinen Vater vorsätzlich verletzt habe. Sie bejahten dagegen die Frage, ob sich der Sohn gegenüber dem Vater der fahrlässigen Körperverletzung schuldig gemacht habe. Wegen fahrlässiger Körperverletzung kann man aber nur dann bestraft werden, wenn der Verletzte dies verlangt. Das war hier nicht der Fall. Der verstorbene Vater hatte zu Lebzeiten keinen Strafantrag gegen den Sohn gestellt, deshalb wurde die weitere Verhandlung gegen diesen eingestellt und er ging frei aus.
* Ulm, 29. März. Nachträglich hat sich heraus gestellt, daß die Stadt Ulm mit dem von ihr erworbenen Wallterrain kein gutes Geschäft gemacht hat, indem der Kaufpreis ein zu hoher ist. Die Frage ist in letzter Zeit wieder aktuell geworden. In den Unterhandlungen, die seit etwa zehn Jahren zwischen der Stadtverwaltung und dem Reichsmilitärfiskus über die Niederlegung der Wälle und den Verkauf des Wallareals schweben, hat die Militärbehörde stets entschieden bestritten, daß der innere Wall militärisch wertlos sei, und auch der württembergische Kriegsminister, Frhr. Schott von Schottenftein, hat in der württembergischen Kammer diesen Standpunkt vertreten. Lediglich damit hat man es motiviert, daß das Reich den Kaufpreis so hoch fixierte. Nachdem jetzt dieser Standpunkt verlassen worden ist, läßt sich folgerichtig auch die Höhe des Kaufpreises nicht mehr festhalten und man meint hier, daß die Stadt ein wohlbegründetcs Recht habe, zu verlangen, daß der Kaufpreis von 4f/z Millionen, von dem sie 3 882 000 Mk., die württembergische Eisenbahuverwaltung etwa 618000 Mk. trägt, um eine Million herabgesetzt wird. Aber der Vertrag zwischen der Stadt und dem Reiche ist abgeschlossen und teilweise bereits in Kraft getreten. Die ganze Angelegenheit hat hier schon ziemlich viel Staub aufgewirbelt. Es sind heftige Angriffe gegen die Stadtverwaltung und die bürgerlichen Kollegien erhoben worden, als hätten diese in leichtfertiger Weise die Angelegenheit überstürzt, anstatt zu warten, bis das Reich von selbst billigere Bedingungen gestellt hätte.
* Aus der Statistik über das württ. ev. Volksschulwesen des Jahres 1900 ist zu entnehmen, daß in diesem Jahre 162 Schullehrer versetzt und 70 pensioniert wurden. Zu Oberlehrern wurden 27 ernannt: von den Lehrerinnen haben 27 eine definitive Anstellung erlangt. Auf Ansuchen entlassen wurden 6 Lehrer; von den im Dienst befindlichen Lehrern sind 34 gestorben, pensionierte 30.
* (Verschiedenes.) In Wittendorf brannte das Wohngebäude des ledigen Schuhmachers Glenz vollständig nieder. — In Besigheim hat die Ernst Franksiche Sägemühle den Konkurs angemeldet. Neben vielen Großhändlern werden auch eiue Menge kleinere Geschäftsleute zum Teil empfindlich geschädigt. Es hat sich herausgestellt, daß Frank schon Jahre lang mit Wechselfälschungen rc. seine schlimme Lage zu verbergen wußte und auf diese Weise namentlich auch die Gewerbebank schwer in Schaden brachte. Es sollen 22 bis 24 000 Mk. gefälschte Wechsel vorliegen. Frank ist verhaftet, sein „Buchhater" Zeller ist flüchtig.
* Welche Zustände das Submissionswesen zeitigt, zeigt ein Beispiel am Pforzheimer Bezirksamtsneubau. Bei der Oeffnung der eingegangenen Offerte zeigte sich zwischen dem
höchsten und niedersten Angebot in Beton- und Maurerarbeit allein eine Differenz von 40 000 Mk. Dem Bauunternehmer, der das niedrigste Gebot einreichte, wurde der Bau zugeschlagen.
* In Dertingen, Amt Weinheim, war infolge des langen Winters das Holz in der Schule aufgebraucht und die Gemeindeväter ließen es an Bewilligung einer neuen Auflage fehlen. Der Lehrer aber wußte sich zu helfen und appellierre an die Schuljugend. Am nächsten Tage, den 25. März, rückte jeder Schäler, mit einem Scheit Holz bewaffnet an, und nun war der Not abgeholfen.
* München, 28. März. Im verflossenen Jahre sind auf den hiesigen elektrischen Straßenbahnlinien 282 Unfälle vorgekommen, 12 Todesfälle, 50 schwere und 220 leichte Verletzungen. In den weitaus meisten Fällen war die Unachtsamkeit des Publikums schuld. Der Magistrat hat beschlossen, eine Reisekommission auszusenden, um zu sehen, welche Schutzvorrichtungen anderwärts bestehen.
jj Berlin, 31. März. Ein parlamentarischer Berichterstatter meldet: Beim Empfang des Präsidiums des Herrenhauses durch den Kaiser sprach Vizepräsident v. Manteuffel die Glückwünsche des Hauses zur Errettung des Kaisers aus drohender Lebensgefahr aus. Der Kaiser bat das Präsidium, dem Herrenhause für die Glückwünsche zu danken und führte weiter etwa folgendes aus: er habe seine Sinnesänderung infolge des Bremer Zwischenfalles nicht geändert. Er stehe in Gottes Hand, verfolge seine Ziele unentwegt und werde für das Wohl des Vaterlandes nach seinen Kräften weiter wirken.
ff In Sachen der verkrachten Deutschen Grundschuld- und der Preußischen Hypotheken-Aktienbank in Berlin haben zwei neue Verhaftungen stattgefunden. Die Direktoren der Aktiengesellschaft für Grundbesitz- uud Hypothekenverkehr, die mit vorgenannten Banken in Verbindung gestanden hat, Otto Sanden und Hänschke, sind verhaftet worden. Otto Sanden ist der Bruder des vor einiger Zeit bereits verhafteten Kommerzienrats Eduard Sanden, des schurkischen Direktors der Hypothekenbank und Aufsichtsratsmitgliedes der Grundschuldbank. Er hatte im Beginn der Katastrophe noch eine führende Rolle in den Gläubiger-Versammlungen gespielt, in denen man den völligen Zusammenbruch der Banken noch zu verhüten gesucht hatte. Otto Sanden sowohl wie Hänschke haben Berichte unterzeichnet, in denen von Millionen als Aktivum die Rede war, die aber in Wirklichkeit gar nicht vorhanden waren.
* Wie der „Vorwärts" mitteilt, lautete die Aeußerung des Kaisers an das Alexander-Regiment: „Wenn die Stadt Berlin noch einmal wie im Jahre 1848 sich mit Frechheit und Unhotmäßigkeit gegen den König erheben würde, dann seid Ihr, meine Grenadiere, dazu berufen, mit der Spitze Eurer Bajonette die Frechen und Unbotmäßigen zu Paaren zu treiben."
* Die Ansprache des Kaisers an das Alexanderregiment hat, wie sich voraussehen ließ, allgemein großes Aufsehen erregt. Die Lesarten über den Wortlaut der kaiserlichen Rede gehen vielfach auseinander, teilweise lauten sie sehr scharf; über den Sinn kann ein Zweifel kaum sein und so kommt denn in der gesamten Presse, insbesondere auch in der gut national gesinnten, lebhaftes Bedauern zunr Ausdruck. Die „Nationalzeitung" sagt dazu: „Welche Erscheinungen der Gegenwart dem Kaiser die Erinnerungen an die Ereignisse von 1848 an den Straßenkampf der Märztage nahelegen, das vermögen wir nicht zu ermessen. Wir sehen keinerlei Anzeichen dafür, daß der König und sein Haus in Berlin einer Leibwache bedürfen. Sollte dem Kaiser etwa die sozialdemokratische Bewegung wieder einmal als eine deutsche Gefahr dargeftellt worden sein?" — Der nat.-lib. „Mannh. Generalanz." schreibt: „Wer mit dem Kaiser das Schwinden der Autorität der Krone ehrlich bedauert, wird an den Aeußerungen, die dann geschäftig wei
ter verbreitet werden, wenig Freude haben. Bei Gelegenheiten, wo man ein persönliches Hervortreten der kaiserlichen Autorität vordem nicht gewohnt war, fallen oft um so ge- wichtigere Worte, die Mißbehagen und Unruhe in die weitesten Schichten unseres Volkes und nicht selten auch noch darüber hinaus tragen.. . Die Mehrheit wird es nur mit Bedauern vernehmen, daß die Gedanken des Kaisers sich so stark in jene Zeit vertiefen, da zwischen Fürst und Volk ein tiefer Zwiespalt klaffte und es keinen deutschen Kaiser gab. Mit solchen Erinnerungen, an solcher Stelle hervorgeholt, ist nur Scharfmachern und Unversöhnlichen gedient. — In einer weiteren Ansprache, die aus Anlaß der Kasernen- Einweihung vom Kaiser gehalten wurde, streifte er das Verhältnis zwischen Deutschland und Rußland. Das „Kl. Journal" berichtet über diesen Trinkspruch, den der Kaiser an den Zaren ausbrachte, folgendes: Der Kaiser habe gesagt, er mache kein Hehl daraus, daß versucht worden sei, in das Verhältnis wirklicher Freundschaft zwischen Deutschland und Rußland eine Trübung zu bringen. An ihm (dem Kaiser) habe es jedenfalls nicht gelegen, wenn dieser Versuch auch nur vorübergehend erfolgreich gewesen wäre. Es bereite ihm aufrichtige Genugthuung, seinen Pokal bei dem Feste des Kaiser Alexander-Regiments auf dessen erlauchten Inhaber und auf die alte Freundschaft zu erheben.
ff Der neue Stern im Perseus zeigt seit einigen Tagen ganz überraschende, noch niemals an einem der früher erschienenen neuen Sterne beobachtete Veränderungen. Die Vossische Zeitung berichtet darüber: Zunächst ist festgestellt, daß der neue Stern am Abend des 19. Februar auch für die stärksten Fernrohre noch unsichtbar war; denn eine photographische Aufnahme auf der Harvard-Sternwarte in Cambridge (Amerika) von jener Gegend zeigt noch nicht die Spur eines Sternchens am Orte der Nova an jenem Abend. Zwei Tage später glänzte an der Stelle des Himmels plötzlich ein Stern dritter Größe, der aber seine Leuchtkraft in der kurzen Zeit um acht Größenklassen gesteigert hatte. Rasch nahm das Licht des neuen Sterns bis zum 23. Februar weiter zu, er erstrahlte als Stern erster Größe, dem Perseus Sternbild ein ganz verändertes Aussehen gebend. Dann nahm die Lichtstärke der Nova wieder ab; am 27. Februar war sie nur noch zweiter Größe, Mitte März war sie auf die vierte Größe gesunken nnd schien so stetig zu den schwächeren Sternen herabzusteigen. Am 19. März erfolgte eine schnelle Abnahme der Lichtstärke des neuen Sterns, am folgenden Abend glänzte er wieder Heller und auch am 21. März, bis er am 22. wieder sehr matt erschien; er erreichte auch am 25. März nur 5'/fte Größe, während er dazwischen nahe um eine Größenklasse stärker geleuchtet hatte. Auffallend ist auch der überraschend starke Farbenwechsel des neuen Sterns. Am 23. Februar erschien die Nova noch in glänzend weißem Lichte; am 27. Febr. war sie schon weißgelb; die Färbung trat dann immer mehr hervor, bis die Nova seit Mitte März in tiefrotem Lichte erglänzte. Gegenwärtig ist es noch möglich, den neuen Stern mit freiem Auge zu sehen, obschon der Mondschein und auch der tiefe Stand des Sterns bald nahe dem nördlichen Horizont die Auffälligkeit der seltenen Erscheinung stark beeinträchtigen.
* Stettin, 30. März. Der Doppelschrauben-Schnell- dampfer „Kronprinz Wilhelm", für den Norddeutschen Lloyd erbaut, lief heute vormittag halb elf Uhr in Gegenwart des Kronprinzen glücklich vom Stapel.
* Köln, 30. März. Die Köln. Ztg. bringt zum gegenwärtigen Stande der Chinafrage eine offiziöse Meldung aus Berlin, in der es heißt, die Mandschureifrage habe gegenwärtig keinerlei praktische Bedeutung; ausschließlich im Vordergründe des Interesses stehe die Frage, wie China die Expeditionskosten der beteiligten Mächte decken und welche Bürgschaften für die pünktliche Bezahlung auferlegt werden sollen. Außer der Erhöhung der Seezölle müßten weitere
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<ks schadet meist der böse Rat Dem selbst, der ihn gegeben hat,
Denn wer einem andern Fallstricke legt, Sich selbst darin zu fangen pflegt.
Gin Schicksal.
Roman von C. Vollbrecht.
(Fortsetzung.)
Magdalenens Augen strahlten.
Ihr war zu Mute, als sei sie eine Märchenprinzessin und Fräulein Seidemann die Fee mit dem Zauberstabe.
Frau Steinbach hatte nichts als Thränen, da sie erfuhr, es solle nun zu Ende sein mit dem angstvollen Bangen. Aber diese feuchten Perlen reihten sich zur Glorie aneinander, die eine unsichtbare Hand um die Stirn des alten Fräulein wob.
Den Vater ließ man vorläufig in Unkenntnis.
Magdalene geriet in Entzücken, als sie das stattliche Haus sah, in welchem sie fortan Gebieterin sein sollte. Der Pachtkontrakt wurde abgefaßt und auf ihren Namen ausgestellt.
Wie dies sie mit Stolz und heimlichem Glück erfüllte! War sie nicht eine ganz andere mit so viel Verantwortung auf den Schultern? Und wie leicht dünkte sie ihr!
Aber es war keine Kleinigkeit, den alten Steinbach mit der großen Veränderung vertraut zu machen. Erwidersetzte sich mit Hartnäckigkeit einer Uebersiedlung. Er behauptete eine gute Stelle in Aussicht zu haben.
„ . . . . bad!" Wer würde dort einen Buchhalter suchen?! . . .
Magdalene ertrug mit Sanftmut dies Sträuben, aber sie führte ihr Vorhaben zielbewußt durch.
Fräulein Seidemann wurde als Hilfstruppe herbeigezogen. Sie erklärte dem alten Manne, es werde in dem neuen Wirkungskreise eine genaue Buchführung höchst notwendig sein. Man werde voraussichtlich mehr Einnahmen zu notieren haben als Ausgaben. Dies beschwichtigte seinen Widerstand, und fortan betrachtete er sich als die Seele des Unternehmens.
Die neue Glückssonne zeigte sich im Beginn als eine dürftige, ohnmächtige Wintersonne. Jedoch die Wintersonne trägt in sich die Verheißung des Frühlings, und jeder ihrer dünnen Strahlen ward für Magdalene ein Herold besserer Tage.
„Du wirst zu schwimmen und zu waten haben, Leni, ehe Du Fahrwasser erreichst," sprach Fräulein Seidemann beim Abschied.
Magdalene wußte dies. Wer aber würde die Zuversicht sinken lassen, dem jenseits der sichere Hafen winkt?!
Die Hausgeräte und auch das Silber, welches die Mutter sorgsam für Magdalenens Aussteuer aufbewahrt hatte, mußten verkauft werden, um die Kosten der Reise und die Lebensbedingung für den Winter zu decken. Wie schrumpfte die Summe, die man dafür zu erhalten gewöhnt, zusammen angesichts dem Angebot der Trödler! Aber es waren auch noch die Schülerinnen, die man der neuen Lehrerin zugesagt. Es liegt jedoch in der menschlichen Natur die Neigung, abzuwarten. Von den zwanzig Lernbegierigen, die man dem Steuereinnehmer für seine Klientin zugesagt, stellten sich außer seinen eigenen Kindern anfangs kaum ein halbes Dutzend ein.
„Werde ich immer Brot für uns alle haben?" fragte sich Magdalene, als sie das erste Brot in der neuen Heimat zur Hand nahm. Sie legte den Anschnitt sorgsam beiseite, wickelte ihn später in Seidenpapier und bewahrte ihn in ihrer Schatulle auf bei den Reliquien aus der Jugendzeit.
Wie gebeugt und greisenhaft erschienen ihr heute die Eltern! Im alten Hause am Smichow in Prag war ihr dies kaum aufgefallen.
In ihr pochte das Herz in freudigen Schlügen. Sie konnte ihnen jetzt ein Heim bieten. Sie bewohnten in dem großen, eleganten Hause, dessen erster und zweiter Stock hinter den herabgelassenen Stores seinen Winterschlaf hielt drei freundliche Parterrezimmer. Ein Garten lag vor den Fenstern. Magdalene überblickte ihn. Reif lag auf der braunen Erde, auf der Buxumsäumung der Beete und dem Laubedach. Einige verspätete Georginen hatte der Frost der letzten Tage braun gefärbt und zerknüllt. Die Ranken der Ampelopsis um Zaun und Laubegitter raschelten im Winde. Magdalenens Antlitz aber zeigte nichts von herbstlicher Stimmung.
„Es muß doch Frühling werden!" recitierte sie. Es gewährte ihnen allen dreien eine ganz wonnige Freude, fortan von „unserem Hause" und von „unserem Garten" sprechen zu können. . . .
Mit dem Spürsinn der Kleinstädter und der Klatschsucht, welche zur Winterszeit in Badeorten epidemisch aufzutreten Pflegt, forschte man nach den Verhältnissen der neuen Lehrerin. Neid blieb dabei nicht ausgeschlossen, denn: wie kam die Fremde dazu, daß man ihr das beste Garni der Stadt überließ? Sie war ganz ohne Mittel und hatte noch obendrein für zwei alte Leute zu sorgen! . . . Magdalenens Haltung aber stand damit im Widerspruch.
Sie konnte sich nicht herbeilassen, um Schülerinnen W bitten, wie die Mütter erwartet hatten; sie meinte, die müsse ihr einzig ihre Berufstreue erwerben. Sie hatte ein empfindliches Herz, welches aufging in dem Wahlspruch : „Je ärmer man ist — desto stolzer muß man sein." Sie wollte nicht dem Mitleid verdanken, was ihre Pflichttreue ihr bringen mußte. — Es war dies der langsamere Weg, ihr Wesen aber duldete keinen anderen — lieber darben.