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Fabriken, dabei besonders deren Schäden in sozialer und gesundheitlicher Beziehung betonend. Der nationale Pfarrer Dieterich-Holzheim ging scharf gegen die Beschäftig­ung der verheirateten Frauen in Fabriken vor. Dir prin­zipielle Ausschließung der verheirateten Frauen von der Fabrikarbeit sei das einzige Mittel gegen die unermeßlichen Schäden, welche die Fabrikarbeit nicht nur der Moral und der Gesundheit, sondern fast noch mehr dem Familienleben, der Zukunft des Volkes zufüge. Vorher müßten freilich bessere Löhne für die Männer erzielt, durchgreifende Witwen- und Waisenversorgung, Arbeitslosenversicherung, Beseitigung der Hausindustrie u. s. w. durchgeführt werden. Bis dieser Jdealzustand erreicht werden könne, müßte auf alle Fälle durch Gesetz die Frauenarbeit in gesundheitsgefährlichen Be­trieben ganz verboten, im Uebrigen entsprechend ans höchstens 40 Wochenstundkn eingeschränkt werden, damit den Frauen Zeit zur Versorgung ihres Haushalts bleibe. Es sprachen noch der Gewerbevrreinler Knödler-Göppingen und Fabrik­inspektor Hardegg-Ulm. Aufsehen erregten die mit stürmischem Beifall aufgenommenen Ausführungen des Pfarrers Blum- Hardt-Boll, der erklärte, daß ihm als Ideal eine neue menschliche Gesellschaft voranschwebe. Er fühle sich ver­wandt mit den Leuten, denen man vorwirft, daß sie einer Utopie nachjagen, er fühle sich mit diesen verbündet und er stehe nicht an, dies öffentlich auszusprechrn. Er sei streng religiös aufgezogen, aber er erachte eine Religion als wert­los, w!snn sie nicht die Gesellschaft uwändert, wenn sie nicht schon das Glück auf Erden verschafft. So habe er seine Bibel, so seinen Christus verstanden. Möge die Zeit kommen, in der es gelingt, die Gesellschaft anders zu ordnen, wo nicht mehr das Geld, sondern das Leben der Menschen Hauptsache ist. ES müsse ein Tag in unseren Herzen leuchten, dann können wir Verbesserungen schaffen, ein Tag der Liebe, der Geist der großen Menschheitsldee. Die Versammlung hatte zu ihrem Vorsitzenden den kath. Stadtpfarrer Nägele- Göppingen gewählt. Er schloß, nachdem eine den Aus­führungen der Redner entsprechende Resolution angenommen war, die Versammlung mit dem Wunsche, daß die von den verschiedensten Ständen und Parteirichtungen geäußerten Wünsche nicht uugehört verhallen mögen.

* Heilbronn, 3. Okt. Die heutige Verhandlung in dem Prozesse gegen den Raubmörder Vogl begann mit einer Sitzung unter Ausschluß der Orffentlichkeit, in welcher der 17jährige Graf von Neipperg als Zeuge vernommen wurde. Vogl soll im Schlosse zu Schwaigern, wohin er am Vormittag der Mordthat betteln gegangen war, an dem jungen Grafen ein Attentat yersucht haben. Der Vorgang wurde gestern gänzlich unerwartet von dem Hauslehrer der Grafen zur Sprache gebracht. Nach den Aussagen sämtlicher Augen­zeugen, oie hierauf folgten, hat sich der Angeklagte geraume Zeit, bevor Fräulein Gilbert des Weges kam auf der Land­straße herumgetrieben. Sein Benehmen habe den Eindruck eines Menschen gemacht, der nichts Gutes im Schilde führt. Mehrere Frauen, die unweit des Thatorts im Felde be­schäftigt waren, fanden das Treiben des Angeklagten so beängstigend, daß sie zueinander sagten, der wolle gewiß etwas ausführen. Gleich darauf habe sich Fräulein Gilbert genähert. Der Angeklagte hat die That alsdann in der von ihm so drastisch geschilderten Weise ausgeführt, indem er das Messer seiner Tasche entnahm, als er schon über seinem Opfer kniete und es diesem hierauf in die Kehle stieß. Der Angeklagte, dessen Gleichmut unerschütterlich zu sein scheint, sagt, die Nähe der Leute habe ihn nicht im geringsten geniert. Die Beweisaufnahme ist geschlossen. Das Schwurgericht bejahte die Schuldfrage, worauf der An­geklagte zum Tode verurteilt wurde.

* (Verschiedenes.) In Wittershausen, O.-A. Sulz trank die Ehefrau des Schuhmachers W. statt der Arznei Karbolsäure, was nach einigen qualvollen Stunden ihren Tod zur Folge hatte. InWalheiw brannte die

reich mit Vorräten gefüllte Scheuer des Joseph Schneider nieder. In Niedern au fiel der 77jährige Maurer Vinzenz Bauer durch das Garbenloch seiner Scheuer auf die Tenne und war sofort tot. Flaschnermeister Koch sen. in Degerloch stürzte vom Turme des Schmidtschen Neu­baus herab und erlitt schwere innere Verletzungen. Daß es noch dankbare Leute giebt, beweist folgendes Vorkommnis, das in Laufen o. E. passiert ist. Am vorigen Freitag ließ ein reisender Kaufmann sein Notizbuch, in welchem er seine Aufträge notiert hatte, im Gasthaus zumOchsen" liegen. Nach seinem Weggänge wurde das Notizbuch be­merkt und dem gerade anwesenden Feldhüter Georg Schlegel übergeben, welcher es dem Reisenden sofort nachtrug und ihn auf der Straße Laufen-Dürrwangen emholte. Als Belohnung bekam er einZwanzigmarkstück." Der Beschenkte traute seinen Augen nicht und meinte der Reisende habe sich vergriffen. Dieser aber sagte, die Sache habe ihre Richtigkeit und der Finderlohn sei ehrlich verdient. An­getrunkene Ulanen in Ludwigsburg belästigten abends einige aus der Probe des evangelischen Kirchenchors heim- kshrende junge Damen. Vom Marktplatz an bis in die Hirschstraße wurden sie verfolgt. Schließlich verbat sich der Bruder einer der Damen dieses Gebühren, was ihm einer der Soldaten mit Ohrfeigen lohnte. Hieraus entwickelte sich eine häßliche Szene, in deren Verlaus der sich seiner Haut wehrende junge Mann von dem rohen Angreifer zu Boden geworfen und mit Schlägen bearbeitet wurde. Als eine der Damen, in dem Bestreben, dem Mißhandelten zur Hilfe zu kommen, hinzutrat, erhielt sie von dem um sich haurnden Ulanen mit der Säbelscheide einen Schlag ins Gesicht. Es wurden sofort Schritte zur Ermittelung der sich so schand- mäßig benehmenden Vaterlands-Verteidiger gethan. In Ulm wollte sich die BildhaurrSehefrau Berner ertränken, wurde aber daran gehindert und in einer Wirtschaft unter­gebracht, wo sie sich erhängte.

* Nach einer bezirksamtlichen Bekanntmachung sind in Pforzheim seit 20. Juli d. I. 384 Typhusfällr zur Anzeige gebracht. Dieselben erstreckten sich aber auch auf das Landgebiet. Todesfälle sind nur wenige vorgekommcn.

* Berlin, 3. Oktober. (Der Klub der Harmlosen vor Gericht.) Aus der Anklageschrift ist mitzuteilen, daß nach einer Verrechnung der von den Zeugen bisher genann­ten Summen sich annehmen läßt, daß ungefähr 7^ Millionen Mark durch den Klub in Umlauf gesetzt worden sind. So gewann ein Gerichtsassessor v. Moers in einer Nacht 13000 Mk., ein RegierungSassessor v. Schwendy ca. 3000 Mk>, ein Leutnant v. Prittwitz 4000 Mk., der Angeklagte v. Kröcher einmal innerhalb weniger Stunden 24 000 Mk. und v. Kayscr und v. Schachtmayer je 100 000 Mk., während der vorgenannte Herr v. Prittwitz bei einer anderen Gelegenheit 13000 Mk. auf einen Schlag verlor. Herr v. Bonin verlor in einer Nacht 11 000 Mk., Graf v. Königsmarck 10 000 Mk., Herr v. Puttkammer 12 000 Mk., Graf v. Stosch an einem Abend 25 000 Mk. Frhr. v. Neimans innerhalb einer Stunde 7000 Mk. und Graf zu Dohna in wenigen Augenblicken ca. 8000 Mk. Von besonders großen Verlusten sind noch dir eines Leutnants Jäger mit 17 000 Mk. an einem Abend und die eines Leutnants a. D. Etcet zu nennen, der an einem Abend 30 000 Mk. und sein Rennpferd an v. Koyser und v. Schacht­mayer verlor. Auch der polnische Student v. Janta- Pobczynski verlor an einem Abend ca. 24000Mk. an diese beiden Angeklagten, ferner der Graf v. Galy 11000 Mk. und Graf v. Egloffftein sogar 120000 Mk. Der Ange­klagte von Kaysrr, Sohn eines verstorbenen Obersten, hatte, als er verhaftet wurde, insgesamt 132 000 Mk. verspielt. Er besaß bei der Gründung des Klubs 10000 Mk. und verlor diese nebst weiteren 80000 Mk. in kurzer Zelt. Seine Mutter, die in zweiter Ehe mit dem Oberforstmeister

Donner verheiratet war, hat ihm wiederholt größere Summen zur Bezahlung der Spielschulden gegeben. Der zweite Angeklagte, Leutnant v. Kröcher, Sohn eines Generalmajors und Brigadrkommandeurs, hat im ganzen 180 000 Mk. um­gesetzt; sein Vater hatte ihm 5000 Mk. und dann wieder­holt größere Beträge zur Deckung von Spielschulden gegeben. Beide Angeklagten, neben denen der dritte, v. Schachtmoyer, der Sohn eines Eisenbahnassistenten, eine bescheidene Rolle spielte, haben auch sonst einen unverhältnismäßigen Auf­wand getrieben.

* Der erste Verhandlungstag in dem Spielerprozeß giebt dem konservativen .Reichsboten' Anlaß zu folgenden Be­merkungen :Was ist das für eine Jugend! Mit Spiel, Weibern und Pferden vergeudet sie ihre Zeit, ihr Geld und was mehr ist, ihre Sittlichkeit, ihr Gewissen, und brüstet sich dabei noch mit gewissen Ehrbegriffen. Wo ist da noch Platz für edles Thun für Fortbildung, für ernste wissenschaftliche Arbeit und nun denke man sich, daß solche Leute vielleicht einmal hohe Beamte werden, die im Auf­träge des Staates für Sitte, Religion und Ordnung ein- treten sollen. Wie kann das dann mit wirklichem, sittlichem Ernst geschehen und muß es nicht dos Gegenteil bewirken, wenn dahinter ein böses Gewissen steht, welches dann überall durchblickt und vom Volke empfunden wird! Und was sind das für Eltern, die ihren leichtsinnigen Söhnen das Geld scheffelweise in den Schoß werfen zur Wetterführung ihres Ilderlichrn Lebens! Was sollen da so manche arme Leute denken, die in harter Arbeit nicht einmal so viel er­ringen können, womit sie ihre Familien kümmerlich zu er­nähren vermögen, wenn sie hier sehen und hören, wie von solchen jungen Leuten Zehntausend« für Spiel, Maitreffen und üppiges Leben weggeworfen werden! So harmlos, wie diese Leute denken, ist dieses frivole Spiel in unserer Zeit nicht und ihr herausforderndes Benehmen vor Gericht, aus dem man überall heraushört, was' geht das Euch eigentlich an, was wir mit unserer Zeit und unserem Grlde ansangen, macht den Eindruck nur um so wider­wärtiger.

* Südlobn i. Wests., 4. Okt. Ein hiesiger Agent der Norddeutschen Hagrlvrrsicherungsgesellschast unterschlug vierzehntausend Mark und zahlte davon Mk. 13,000 bei der Rotterdam«! Bank auf ein New-Aorker Bankhaus ein. Der Betrüger wird Lei der Landung in New-Iork von der Polizei empfangen werden.

D Der koburg-gotbaische Landtag hatte folgenden An­trag angenommen:Die Errichtung neuer Fideikommisse ist untersagt. Grundstücke dürfen künftig einem Fideikom- miß nur einverleibt werden, 1) wenn dieselben aus dem Erlös für Fidrikommißvermögrn erworben worden, 2) wenn der betreffende Landtag seine Zustimmung erteilt. Dies findet auch Anwendung auf die Domänenfideikommisse in den Herzogtümern Koburg und Gotha." Nach Annahme des Antrages erklärte Staatsminister v. Strenge die Zurück­ziehung des Entwurfs der Ausführungsbestimmungen zum Bürgerlichen Gesetzbuch. Hierauf vertagte sich der Landtag auf unbestimmte Zeit

* Bei dem sächsischen Fußartillerie-Regiment in Metz sind bis jetzt j30 Erkrankungsfülle am Typhus vorgekommen, davon zwei mit tätlichem Ausgange.

Airstäirdifetzes.

* Der österreichische Regierungskarren ist so verfahren, daß die Ruhe auch dann noch nicht rintreten wird, wenn die Bedrückung der Deutschen aufhört. Die Tschechen künden bereits den Kampf an. Ihr Führer mit dem deut­schen Namen Herold hat in Prag eine Red« gehalten. Nach zweijährigem Kampfs sagt« Dr. Herold sollen diejenigen, di« bisher das Recht mit Füßen traten, auf Kosten des tschechischen Volkes belohnt werden. Die Gleich­berechtigung der tschechischen Sprache, welche durch die

»8 L-sefrucht. K

DaS ist die rechte Demut nicht,

Daß man sich glaubt ein schlechter Wicht;

Die rechte Demut der nur hegt,

Der rechten Stolz im Busen trägt.

Sollet.

Schuld und Sühne.

Roman von A. K. Green.

(Fortsetzung.)

Ich stieß einen Schrei aus; der Gatte desgleichen. Meine Arme aber waren es, die die junge Frau aufhobrn und auf das Bett legten. Er stand einen Moment wir angefroren an seinem Platz; dann hob er mechanisch seinen Fuß und setzte ihn mit der Miene eines an sei- nem Besitze Wohlgefallen Findenden auf die Kiste, vor welcher er bisher gestanden.Sonderbares und un­erklärliches Benehmen," dachte ich, und mein Gesicht mag wohl die Verachtung ausgedrückt haben, die ich empfand, denn in demselben Moment eilte er an meine Seite und bot mir seinen Beistand und Rat mit jener Herzlosigkeit an, die geradezu unerträglich ist, wenn es sich um Leben und Tod handelt. Ich nahm seine Hilfe so wenig wie mög­lich in Anspruch und als ich nach unermüdlicher Anstrengung endlich sah, daß ihre Augenlider zu beben und ihre Brust sich zu heben und zu senken begann, da wandte ich mich mit einer so harmlosen Miene an ihn, wie es wem Miß­trauen und meine Abneigung nur irgend gestatteten, und fragte ihn, wie lange sie schon verheiratet wären. Er errötete tief und mit einer plötzlichen Wut, welche vollständig sein zur Schau getragenes vornehmes Wesen verschlang und ihn als einen ganz rohen Charakter zeigte, ant­wortete er:Sie! mit welchem Reckte wagen Sir diese Frage?"

Aber ehe ich noch antworten konnte, hatte er sich wieder gesammelt und war er so falsch und höflich wie zuvor, als er entgegnete:

Entschuldigen Sie, es ist in letzter Zeit so vieles auf. wich eingestürmt. Die Gesundheit meiner Frau ist monatelang sehr schwankend gewesen und ich bin von der Sorge und dem Wachen erschöpft. Wir be­finden uns jetzt auf dem Wege nach einem wärmeren Klima, in welchem Sir, wie ich hoff«, vollständig genesen wird."

Hierbei huschte ein ganz seltsames, auffälliges Lächeln über Urquarts Züge, das indessen wie ein verlöschendes Licht plötzlich wieder erstarb, als er bemerkte, daß die Augen seiner Frau geöffnet waren und langsam, zö­gernd, als gehorchten sie unwillkürlich einem Zwange, gegen den sich ihr Inneres auflehnte, durch das Zimmer schweiften.

Ich glaube, meine Frau hat sich schon wieder voll­kommen erholt," sagte er schnell. Augenscheinlich wollte er von meiner Gegenwart befreit sein. Obgleich es mir schwer wurde, die Aermste zu verlassen, fand ich keinen Grund zur Widerrede, denn sie sah jetzt thatsächlich wohl aus/ Ich wandte wich deshalb mit schwerem Herzen nach der Thür, als die junge Frau plötzlich ihre Arme ausstreckte und angstvoll rief:

O, lassen Sie wich in diesem schauerlichen Zimmer nicht allein; ich fürchte wich entsetzlich hier. Konntest du denn keinen weniger düsteren Raum in diesem Hause finden, Edwin?"

Ich kehrte zurück.Es sind noch ein Menge Zimmer" begann ich. ,

Er aber unterbrach mich ohne jede Förmlichkeit. Ich habe dieses Zimmer gewählt, Honora, weil es das passendste ist. Ich kann beim besten Willen nichts Fürchter­liches darin finden, und wenn erst dir Lampen angezündet

sind, wird es dir sehr gut gefallen. Sei nicht thöricht. Wir schlafen hier oder nirgends, ich beziehe kein anderes Zimmer."

Sie antwortete nichts; aber ich sah wiederum ihre Augen über die Wände schweifen und ihrem Blicke folgte der srimge, flüchtig, dennoch spähend. Hierauf sah auch ich mich um und versucht« den Eindruck, welchen die Fremde empfand, naSzuföhlrn. Ich war erstaunt, welchen Eindruck ich selbst empfing. Obgleich ich wohl fünfzigmal in diesem Raume gewesen, war mir noch niemals dessen äußerste Oede und Trostlosigkeit ausgefallen. Früher nur aushilfsweise als Empfangszimmer benutzt, hatte es jenes Ungewöhnliche, welches an dergleichen Räumen haftet, in Verbindung mit einem etwas gleichfalls Unheimlichen, das ich in diesem Momente nicht zu bezeichnen vermochte und für das ich noch jetzt keine genügende Ursache finden kann. Es war über Manneshöhe mit Eickentäfelung versehen, und da der darüber befindliche Teil der Wände von Alter und Rauch geschwärzt waren, befand sich in dem ganzen Gemache absolut keine Farbe, selbst die Vorhänge des mächtigen, zweischläf­rigen Himmelbettes hingen ausgeblaßt herab. Hier wie überall, war die Zeit thätig gewesen und die Farben, welche nicht grell genug geleuchtet, hatten sämtlich ein­förmiges Trau angenommen. Der Fußboden war schwarz, der Kamin leer, die Wände ohne em Bild; und dennoch bestand die Ungemütlichkeit, ja das geradezu Schauerliche des Raumes nicht in seiner Farblosigkeit und Leere. ES war etwas anderes, etwas, das tiefer ging, als der Mangel jeden Farbenreizes ; etwas, das wie ein ansteckendes Gift an den Wänden haftete und in die Saiten des Her­zens griff, wo sie am schwächsten waren, jede Hoffnung Lötend, bis in jedem verblichenen Stuhle ein Gespenst zu sitzen schien, das mit unbeweglichen Augen vor sich hinstarrte, mit Augen, welche Geschichten zu erzählen vermochten, aber nicht wollten.

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