öandstag der deutschen Gewerbevereine und die Jubiläumsfeier des Kölner Gewerbeverein« in Köln. 5) Bericht des Herrn vr. Rößger, VerbandSschriftführerS, über den Schweizerischen Gewerbevereinstag in Thun. 6) Statistik des Verbands von Herrn Finanzasiessor vr. Trüdinger, Verbandsschriftführer.
7) Genehmigung der Neuregelung der Verbandsbeiträge.
8) Kurze Berichte der zwölf Gauvorstände. 9) Einladung zur Aeußerung von Wünschen, die aus gewerbliche Verhältnisse oder Verrinsangelegenheiten Bezug haben. 10) Bericht des Rechners und Entlastung desselben. 11) Wahl deS Ortes der 42. Wanderversammlung. 12) Wahl des Vorstandes und seines Stellvertreters für dar nächste Vierteljahr. Nachmittags 3 Uhr versammeln sich die Teilnehmer zum Festessen im „Waldhorn". Nach Tisch Besichtigung der Stadt und Umgebung. Um 7 Uhr abends wird die NikolauS- Brückenkapelle beleuchtet sein und «in Feuer ans dem hohen Felsen entfacht werden. Für Montag sind Ausflüge nach Zavelstein—Teinach uud Hirsau—Liebenzrll projektiert.
* Neuheng st ett, OA. Calw. 23. Sept. Heute beging unsere Waldensergeweindr die ErinnerungSfeier an die Einwanderung unserer Vorfahren vor 200 Jahren. Vormittags fand ein liturgisch erweiterter Gottesdienst statt. Nachmittags sollte Kinderfest sein, das aber der ungünstigen Witterung wegen in die Schule verlegt werden mußte, wo sich die Kinder an Spielen und den Festgaben, besonders an Medaillen, die für das Jubiläum hergestellt worden waren, erfreuten.
* Stuttgart, 24. Sept. (Vom Cannstatter Volksfest.) DaS heurige Volksfest hat unter ziemlich ungünstigen Auspizien begonnen, denn «S ging fast während des ganzen Nachmittags ein teilweise heftiger Regen nieder. Trotzdem ließ sich das Publikum nicht abhalten, unentwegt dem Wasen zuzuströmen, der beste Beweis, wie sehr das Fest, ob offiziell oder nicht offiziell, dem Stuttgarter ans Herz gewachsen ist. Dazu waren die Wege zwischen den Budenreihrn fast unergründlich, der Boden war furchtbar schlüpferig und wer aus- rutschte und hinfiel, bot einen Anblick dar, der wahrhaft mitleiderregend war, aber nichtsdestoweniger noch gründlich verspottet wurde. Die bekannten Sehenswürdigkeiten waren vollzählig beieinander, so daß auch die verwöhntesten Volksfestbesucher auf ihre Rechnung kamen und befriedigt den Schauplatz verließen.
* Von Seiner Majestät dem König ist als Predigttext für die am Sonntag den 8. Oktober d. I. stattfindende kirchliche Feier de» bevorstehenden Allerhöchsten Geburtsfestes Ihrer Majestät der Königin in den evangelischen Kirchen des Landes die Stelle Psalm 67, 2: „Gott sei uns gnädig und segne uns ; er lasse uns sein Antlitz leuchten" bestimmt worden.
* Ueber die Arbeiten des Landtags hört man bis jetzt von folgenden Vorbereitungen: Von der Abgeordnetenkammer tritt die Kommission zur Vorbereitung der mit dem B.G.B. zusammenhängenden Gesetze (Zwangserziehung, Steuerbücher) l am 3. Oktober, die Struerkommission zur Vorbereitung von Wandergewerbesteuer, Erbschafts- und Schenkungsfteuer rc. am 10. Oktober zusammen. Da die meisten dieser Gesetze am 1. Januar 1900 in Kraft treten müssen, wird der Landtag «inberufen werden, sobald die Kommissionen vorgrarbeitet haben. Die 1. Kammer hat als BeratungSstoff zunächst nur den WafferrechtSentwurf, der bei dieser Kammer in der von der 2. Kammer auf vorigem Landtag beschlossenen Fassung wieder eingebracht worden ist. Nimmt daher die 1. Kammer diesen Entwurf bald in Angriff, so wäre auch auf dessen endliche Verabschiedung in der bevorstehenden Tagung zu hoffen.
* Untertürkheim, 25. Sept. (Fossile Funde.) Das hiesige rechte Nrckarufer bildet eine reiche Fundstätte von Knochen fossiler Tierarten. So wurden vorgestern wieder zwei große Kieferknochen eines Mammut je mit eingefügtem Malmzahn bei den Grabarbeiten zu rmem Neubau in der Urbanstraße aus erner Tiefe von 5 Metern zu
Tage gefördert. Der wertvolle Fund wird dem Naturalienkabinett einverleibt werden.
* (Vers chi« d e n e s.) In der Hegelstraße in Stutt- gart wurde der Führer eines KohlenfuhrwerkS von diesem so an ein eisernes Gitter gedrückt, daß er schwere Quetschungen am Unterleib erlitt, denen er alsbald erlag. — In Gmünd ertrank in der Rems der Forstwart Sattler von dort. — Ein Stromer aus dem Baierischrn widersetzte sich inHaidgau (Waldsee) seiner Verhaftung durch den Landjäger aufs heftigste, so daß er mit Hilfe der Bürger gefesselt werden mußte. Im Arrestlokal schlug der Gutedel alles zusammen, außerdem zertrümmerte derselbe vorher noch eine größere Anzahl in der Nähe stehender Fenster, so daß rin Schaden von über 50 Mark entstanden ist Ausgleichung des Schadens mittelst „Abschlagszahlungen p. Haselnußenem" wären in solchen Fällen sehr am Platz. — Auf der Len- n in g er th a l b a h n hat sich vor deren Eröffnung ein Unfall zugetragen, der übrigens verhältnismäßig sehr günstig verlief. Auf der Station Owen kamen 3 von einem Personenzug abgekoppelte Wagen mit Kies, die nicht genügend unterschlagen waren, in Lauf gegen Kirchheim zu und überfuhren dort beim Uebergang beim neuen Postgeböud« einen mit 2 Kühen bespannten Wagen, auf dem sich 2 Personen befanden. Die Kühe wurden sofort getötet, während «S den Personen gelang, sich durch Abspringen zu retten. — Der Schaffner Gottlieb Hiirker, gebürtig vonRieth , OA. Vaihingen, ist bei Thalhausen auf ungeklärte Weise vom Zuge gestürzt und überfahren worden. Der Tod ist jedenfalls augenblicklich erfolgt. — In Gmünd hat eine dortige Familie rin schweres Unglück betroffen. Ein Veteran alldem 70er Krieg, der seit Jahren rückenmarksleidend ist, wollte in Abwesenheit seiner Frau mit der brennenden Lampe in der Hand nach der Uhr sehen und kam dabei zu Fall. Den Eintretenden bot sich ein entsetzlicher Anblick dar. Der Bedauernswerte wälzt« sich, erner unförmigen Masse gleich, am Boden und brannte, von Erdöl übergoffen, lichterloh. Am ganzen Körper zeigten sich halbverkohlte Stellen. Der Verunglückte, der sich außerdem durch Verwundung an Glasscherben einen starken Blutverlust zuzog, ist nach wenigen Stunden seinen Leiden erlegen.
* Mannheim, 25. Sept. Das Schöffengericht verurteilte den Kaufmann Hermann Kern, der mit Theerfarben geschönte Wurstwaren verkaufte, wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgesetz zu einer Geldstrafe von 50 Mk. oder 5 Tag« Gefängnis.
* Einen uneigennützigen Bürgermeister hat die Stadt Ladenburg. Herr Bürgermeister Petermann erklärte in der letzte» Bürgerausschußfitzung, er gedenke die bisher bezogenen Gehaltsbeträge der Gemeinde testamentarisch zu vermachen.
ss Ueber das Strolchentum in den Großstädten schreibt die Bayer. LdSztg.: Wer mit offenen Augen sieht, wir das Herr dieser Tagdiebe in einer Großstadt, insbesondere einer Industriestadt, sich vermehrt, und wie leicht sich dieses Gesindel dem Strafgesetzbuche und den polizeilichen Maßregeln entzieht und entziehen kann, der muß erschrecken vor der Zukunft. Hier wäre di« einzige Maßregel am Platze : massenhafte Einschaffung in barbarisch strenge Arbeitshäuser oder schiffsladungsweise Beförderungübers Wasser. Die Hauptsache wäre, daß unser Kulturland von dem Gesindel gesäubert würde. In einer größeren Stadt ist es heutigen TageS leicht, jahrelang ohne Arbeit zu leben, wo Alles förmlich von Humanität trieft. Suppenanstalten, Warmstuben sorgen fürs Esten, die Verwaltungsbehörden für die Bekleidung, im übrigen stehlen die Strizi, was sie erwischen können, ober nicht mit Einbruch, sondern von den Arbeitsplätzen, Lagerplätzen, Fuhrwerken und beim Betteln in den Häusern. Abnehmer finden sich genug und der Erlös hierfür reicht aus für Schnaps und Bier. Und dieses Heer von Zuhäl-
L« fefrucHt.
O verzweifle nicht am Glücke,
Ob's getäuscht auch viel und oftl Niederschwebt's auf gold'ner Brücke Plötzlich dir und unverhofft!
Der Lote LeuLnant.
Eine lustige Gespenstergeschichte v. Michel Folden.
(Fortsetzung.)
Freifräulein Aurora von Zwiebrlberg mußte wohl die Süßigkeit der Liebe und deren Verlockungen entweder sehr gründlich oder gar nicht in ihrem Leben kennen gelernt haben, denn sie verhielt sich in ihrem jungfräulichen Alter von dreiundsechzig Jahren äußerst feindselig gegen diese christlichste von allen Tugenden. Wenigstens hatte Frei- fräulrin Aurora ihrer armen Verwandten Lucie, die bei ihr im Hause lebte, ein für allemal erklärt, daß von Hriraten- wollen nie bei ihr die Rede sein dürfe und sie sich daher von der Sünde etwaigen Verlieben- bei Strafe ihrer allerhöchsten Ungnade sehr wohl zu hüten habe. Ein ebenso strenges, aber noch weit drastischer durchgesührtrS Regiment hielt sie bezüglich ihrer Knechte und Mägde aufrecht, die. um jeglicher sündhaften Freiheit nach dieser Richtung hin beraubt zu sein, sämtlich in dem weiten, alten Hrrrenhause schlafen mußte», selbstverständlich unter strenger Sonderung der Geschlechter in einen Männerflügel und einen Mägde- flügrl des Schlosses, abends von ein halb neun Uhr an unter strengem Verschluß gehalten wurden. Auch heute war bereits tiefe offizielle Stille in die Räume des Schlosses eingezogen, als die HauSuhr mit heiserem Klange neun schlug. Was Knechte und Mägde betrifft, so wissen wir nicht, wie es bezüglich ihrer stand, und sind auch viel zu diskret, um neugierig danach zu forschen; aber Flure und Korridore
waren leer — dank weniger AuroraS Schlüsseln, als Arthur- Bademantel — das Frrifräulein schnarchte mit Selbstzufriedenheit zur Decke ihres Himmelbettes hinauf, der Mond lächelt« geheimnisvoll auf die alte entlegene Veranda an der Hinterseite des Hauses nieder, wo Arthur, Lucie und di« Ehrendame, Frau Eusedia, in eben so traulichem wie für Freifräulrin Aurora wenig schmeichelhaften Plauderstündchen weilten, und am Ende des von der Veranda nach dem Innern des Hause- führenden langen Korridors, den nur wenige Mondstrahlen erleuchteten, da, wo derselbe gerade am Beginn des Mägdeflügels mündete, saß — saß auf einer alten Kiste Adam Gneneisen, kaute an einer furchtbar dicken Butterstulle und guckte Mit den kleinen, wasserblauen Augen erwartungsvoll nach der verschlossenen Thür hinüber, an der Auguste erscheinen sollte.
„Adam!" flüsterte es endlich leise, und die Thür des Mägdeflügels wurde furchtsam ein wenig geöffnet.
„Adamken, ich komm' nich, ich förcht mi vor dat Ge- spinnst«!"
„Dat is jo nich hier!" protestierte Adam verblüfft und warf verwunderte Blicke umher wie einer, der gor nicht begreifen kann, wie man sich vor etwas fürchten könne, was noch nicht da ist. „Aber wenn't kömmt, Adam!" sagte Guste hinter der Thür.
„Denn sü "t sin Weg geh'n, da geiht mi nischt an!" meinte Adam, welcher seinem vorgestreckten Kopf an seinen die Thürspalten musternden Augen nach zu urteilen, weit mehr den Korb im Sinn hatte, der in Augustens Händen sichtbar wurde und einen erklecklichen Geruch von Biktualirn ausströmte, als das Gespenst, das nun einmal noch nicht da war und übrigens weit weniger Raum in Adams bescheidenem Begriffsvermögen fand als der sichtbare Korb mit seinem vermutlich sehr realen und greifbaren Inhalt.
Auguste schien von der unbewußten Kourage ihres
tern, Tagdieben und Gaunern nimmt kolossal überhand, da dir jetzigen Gesetze, zumal bei den oft recht sonderbaren „richterlichen Auslegungen", und sonstigen Mittel der Polizei nutzlos sind und nicht mehr auSreichen, die Ordnung aufrecht zu erhalten.
ss (Etwas das nicht oft vorkommt.) Der von Frankfurt a. M. entflohene Bankier Goar hat nach der Frks. Ztg. der deutschen Effekten- und Wechselbank 350000 Mk. zur Begleichung der von ihm hinterlassenen Schulden übersandt, nachdem er im Ausland zu großemWeichtum gelangt ist und an einer einzigen Spekulation 900000 Dollar verdient hat.
* Der Parteitag der „Deutsche» Volkspartei" hat diesmal in Mainz stattgefunden. Ueber die Lage der VolkS- partei in Württemberg führte hiebei O. Jul. Galler aus Stuttgart nach der „Franks. Zeitung" aus: „Er sei in Württemberg ein gewisser Rückschlag nach dem beispiellosen 1895er Siegeslauf der Volkspartei zu konstatieren. Es zeigt sich, daß es fast schwerer ist, «ine Position zu behaupten, als sie zu erobern. Daß die Verfassungsrevision scheiterte, ist nicht die Schuld der Volkspartei, sondern des Zentrums, das die Ordensfrage damit verquickte. Wir müssen mit verdoppelter Kraft arbeiten, um das ErworbeneZzu erhalten und das Prestige der Partei zu bewahren. Der Bauernbund agitiert lebhaft, aber nicht öffentlich, sondern möglichst unter der Hand, nach der Art unserer „Stillen im Lande", die sehr gefährlich ist. Die Landtagswahl in Tübingen ist, wenn auch nur mit wenigen Stimmen, zu unseren Ungunst«» ausgefallen, infolge der maßlosen Verhetzung in der Steuerfrage. In Geislingen krönte unser« Ansturm noch kein Sieg, freilich ist das ein alter nationalliberaler Bezirk. In Crailsheim, ebenfall- nationalliberal, Laben wir gute Aussichten auf eine „Rache für Sadowa". Den ReichstagSsitz Broddecks in Eßlingen werden wir aus ganzer Kraft zu behaupten suchen. Die Agitation wird immer noch mit ungeschwächter Kraft betrieben, obwohl einige kleine Volksvrreine zurückgegangeu sind. Wir haben also schwere Sorgen in Schwaben, aber wir wollen uns der Feinde mit Ehren erwehren."
* Berlin, 23. Sept. (Das neue Jnfanteriegewehr.) Das neu« Jnfanteriegewehr der deutschen Armee, Modell 98, das längere Zeit in der Garde erprobt worden ist, hat sich, wie die Scdw. Mlt.-Ztg. schreibt, nach jeder Richtung hin bewährt. Infolgedessen ist die Fabrikation des Gewehres Modell 88 seit einiger Zeit bereits in den Militär- Gewehrfabriken vollständig eingestellt worden. Zur Zeit werden nur Gewehre Modell 98 hrrgestellt um mit diesen möglichst bald das ganze Heer versorgen zu können. Gegenüber dem Modell 88 weist das Modell 98 folgende Unterschiede und Verbesserungen auf: der Laufmantel kommt beim Gewehr 98 in Fortfall; dafür ist ein Handschutz von Holz über dem Lauf angebracht. An Stelle des als Magazin dienenden, von unten offenen und vorstehenden Kastens tritt ein solcher, der unten durch einen Boden geschlossen und vollständig in den Schaft eingelassen ist. Dies wird dadurch ermöglicht, daß die fünf Patronen, die derselbe faßt, zu zwei und drei neben einander gelagert werden, während sie beim Gewehr 88 in einem Rahme» übereinander gelagert sind. Hierdurch ist das Eindringen von Sand in das Magazin, was beim Liegendschießrn im Gelände unvermeidlich war, fast vollständig ausgeschlossen und die Handhabung des Gewehres bequemer geworden. Das Schloß des Gewehres 98 ist insofern vereinfacht, als der Verschluß direkt durch die Kammer hrrdeigeigeführt wird und somit der Verschlußkopf, der beim Gewehr Modell 88 den Verschluß des Laufes vermittelte, in Fortfall kommen konnte, so daß Unfälle durch zurückströmend« Pulvergase fast ganz ausgeschlossen sind.
* Berlin, 26. Sept. Der „Rerchsanzeiger" veröffentlicht nähere Mitteilungen über den von den Erben des bet
Liebhabers rin wenig ermutigt zu sein, denn sie trat schüchtern aus der Thür hervor und auf Adam zu. Ein herzhafter Kuß belohnte sie. das heißt einer, den nicht er ihr, sondern sie ihm gab. „Erbsen mit Sauerkohl von heut' Mittaq!" flüsterte sie zärtlich. „Dein Leidesten, mein Jung!"
Adam gab das breiteste Grinsen zum besten, das er zu leisten vermochte und wollte eben mit beiden Händen in den Korb hineingreifen, um den verlockend darin vom bleichen Mondlicht funkelnden Napf herauszunehmen, als plötzlich Guste. die den Korb noch nicht von ihrem Arm losgelassen hatte, mit dem Aufschrei: „O Jott, da kömmt wat!" entsetzt in die Thür zurückhuscht« und diese hinter sich verschloß, den Korb in der Hast des Momentes mit sich nehmend.
Adam starrte ihr mit weit aufgeriffenen Augen entsetzt nach — entsetzt nicht über das, wat kömmt", sondern über das, was gegangen war, nämlich Sauerkraut und Erbsen!" „Vrrdammtigter Racker!" prustete er und meint« damit beileibe nicht seine Auguste, der er nachstierte, sondern das unbekannte Etwas, das ihn gestört hatte und dem er vorläufig nur sein Ohr zuwendete, da er seine entrüstet«» Augen immer noch auf Güstens Thür geheftet hielt. Hätte er dieselben seitwärts nach dem dunklen Ende des Ganges gerichtet, so würde er gesehen haben, wie dort im fohlen Mondlicht, das schwach durch einige trübe, klein« Scheiben hereinfiel, drei Gestalten aufgetaucht waren, von denen zwei sich, wie eS schien, sehr eng aneinander hielten, und merkwürdig schmatzten, bei Güstens leisem Schrei aber alle drei schnell auseinanderfuhren, ihrer zwei hastig nach seitwärts verschwanden und die dritte, eine lange, weiße, faltenreich umwallte Gestalt mit oben etwas Blutrotem statt des Kopfe« erschrocken einen Schritt zurückprallte und sich emsig noch viel mehr in das weiße Grabesgewand hüllte, als sie zuvor darin ringehüllt war.