stockiger Neubau ein, wobei mehrere am Bau beschäftigte Personen unter den Trümmern begraben wurden. Die Feuerwehr nahm alsbald die Rettungsarbeiten auf. Zwei tätlich verletzte Arbeiter wurden dem Hospital zugeführt.

* Als in Apolda ein Brautpaar die Hochzeitskutsche bestieg, um zur Kirche zu fahren, fand sich im Wagen ein kleines Kindchen, fein säuberlich in ein Taufgewand gehüllt, vor. Eine junge Frau, die der Bräutigam wohl kennen mochte, hatte das Kindchen unbemerkt in den Wagen gelegt. Der Bräutigam übergab das kleine lebende Bündel einem der Herumstehenden mit einer kurzen Weisung und rasselnd eilte der Wagen der Kirche zu.

D Apolda. Um die Nachtigallen vor Verfolgung und Fang zu schützen, hat die hiesige Gemeindebehörde eine Nachtigallensteuer von 18 Mk. jährlich eingeführt. Sobald jemand eine Nachtigall kauft oder auf andere Weis« erhält, hat er es binnen 24 Stunden anzuzeigen, sonst verfällt er in eine Strafe von 36 Mk. (Eine sehr vernünftige Methode, der überhandnehmenden Ausrottung der Nachtigallen vor­zubeugen.)

Artslsin-ifetzes.

* Wien, 25. Aug. In GraSlitz ist jetzt Ruhe ein- getreten, aber die Situation bleibt eine gespannte, besonders da die Regierung die nach dem Schießen bethätigte Nach­giebigkeit hintendrein zu reuen scheint. An dem Leichen­begängnis der Erschossenen sollen sich 1520000 Menschen beteiligt haben, d. i. weit mehr, als die ganze Einwohner­schaft von GraSlitz zählt.

* Eine schöne Sitte pflegt man in den Gemeinden deS KillerthaleS. Stirbt ein Veteran, so wird seine Kriegs- denkmünze in der Kirche unter Glas und Rahmen aufbe­wahrt. So findet sich in Stürze ln neben elf anderen Kriegsdenkmünzen auch ein eisernes Kreuz. Stirbt der Killerthäler Veteran auch fern von seiner Heimat, das Ehrenzeichen seiner Tapferkeit bewahrt ihm in derselben ein treues Andenken.

* Wie die Schweiz, so sind auch die Orte am Bodrn- see in diesem Sommer überaus reichlich mit Fremden ge­segnet. Ein Vergnügungszug aus Dresden brachte Sams­tag wieder eine große Menge Menschen an den See. In Lindau wurden die Gasthöfe gestürmt. 80 Personen bliebe» ohne Unterkunft. Schließlich mußte man ihnen die Bahn­hofshalle für die Nacht öffnen.

* Paris, 26. Aug. Geiern nachmittag erschien Gusrin mit sechs seiner Leute auf dem Dache des Forts und be­schimpfte die diensthabenden Polizisten in der gröbsten Weise. Als die letzteren seine Schmähungen unbeachtet ließe«, be­warf er sie mit Ziegelsteinen. Der Bezirkskommissär gab hierauf den Polizisten den Befehl, sich vor den Geschossen Guarins in Sicherheit zu bringen.

* Paris, 26. Aug. Die Staatsanwaltschaft hat be­schlossen, alle Zeitungen, die in der letzten Zeit zum Auf­ruhr aufforderten, gerichtlich zu verfolgen.

sj Erbauliche Zustände müssen auf den französischen Eisenbahnen herrschen, wie aus dem Briefe einer großen Weinsirma in Bordeaux an einen Fabrikanten in Krefeld hervorgeht, dem sie die Absendung eines KistchenS mit ver­schiedenen Probeflaschen anzeigt. Die Firma schreibt dabei wörtlich:Da ungefähr die Hälfte der Postpakete, die wir versenden, auf den hiesigen Bahnhöfen gestohlen wird, so bitten wir Sie, uns gütigst zu benachrichtigen, falls unser Postpaket innerhalb vierzehn Tagen nicht bei Ihnen ringe- troffen sein sollte, damit wir neue Proben avsenden können."

* Wir aus Rennes gemeldet wird, wurde ein Leut­nant, der vor einigen Tagen den Hauptmann Dreyfus auS dem Militärgefängnis nach dem Lyceum führte, mit dreißig- tägigem Arrest bestraft, weil er dem Angeklagten die mili­tärische Ehrenbezeigung verweigerte.

*Konstantinopel, 25. August. Der ökumenische

Patriarch, dem wiederholt eine Audienz beim Sultan ver­weigert wurde, überreichte im Mdiz-Palaste eine Beschwerde- schrift, worin er anführte, daß 24 orthodoxe Kirchen in mazedonischen Ortschaften mit bulgarisch-griechischer Bevöl­kerung gesperrt gehalten und Kirchen und Klöster innerhalb dieses Bezirks mit Beschlag belegt werden.

* Madrid, 26. August. Der Konsul in Lissabon meldet zwei in der Umgebung von Oporto vorgekommene Pestfälle, einer in Zambula, der andere in Atalaya. Bride Ortschaften liegen an der Bahn Oporto-Lissabon. In Oporto kam ein gelinder Fall vor.

*New-Aork, 25. Juli. Das Statistische Bureau zeigt an, daß der Handel zwischen Deutschland und der Union im letzten Fiskaljahr größer als je war. Die Ein­fuhr hier betrug 84 Millionen Dollars, die Ausfuhr 156 Mill. Dollars.

* Ueber neue Kämpfe auf den Philippinen kommen auf dem Wege über Madrid Drahtmeldungrn aus Manila, wonach die Feindseligkeiten an mehreren Stellen wieder er­öffnet sind. Auf Luzon fand bei Los Angeles ein ziemlich ernsthaftes Gefecht statt, in welchem zwei amerikanische Offi­ziere getötet wurden. Auf der Insel NegroS konnte sich Hauptmann Cole gegen überlegene feindliche Scharen nur schwer halten. Ebenso macht der Sultan der Sulu-Inseln große Schwierigkeiten. Er behauptet, die spanische Herrschaft über die Inselgruppe sei niemals eine tatsächliche gewesen, weshalb Spanien die Inseln auch nicht habe abtreten können.

Pie Düngung der Wintersaaten.

Dem Landwirtschaftlichen Zentralblatt für Posen zu­folge wurden von Herrn Gutsbesitzer Kray zu Lusiowo durch eine Düngung mit 8 Ztr. Thomasmehl, 12 Ztr. Kainit und 5V» Ztr. Chilisalpeter 57,04 Ztr. Roggen und 109,36 Ztr. Stroh vom Hektar geerntet. Auf dem ungedüngten Teil deS Feldes betrug der Ertrag nur 24 Ztr. Korn und 56 Ztr. Stroh. Der durch die Düngung erzielte Mehrertrag von 33,04 Ztr. Korn und 53,36 Ztr. Stroh entspricht nach Ab- zug der Düngungskosten einem Reingewinn von 179 Mk. pro Hektar.

Herr Rittergutsbesitzer Freytag zu Roitz bei Spremberg erntete auf ganz leichtem Sandboden ohne Düngung 9,6 Zentner Roggen und 19,20 Ztr. Stroh, der mit 12 Ztr. Thomasmehl, 16 Ztr. Kainit und 4 Ztr. Cbilisalpeter ge- düngte Teil desselben Feldes brachte pro Hektar 48 Ztr. Roggen und 84 Ztr. Stroh, also pro Hektar mehr 38,4 Zentner Roggen und 64,8 Ztr. Stroh. Rechnet man die Düngungskosten auf 84 Mk., so beträgt -ch«r Reingewinn 211,20 Mk. pro Hektar.

Auf dem Versuchsfelde des Landwirtschaftlichen Vereins Glandorf (Hannover) von leichter, sandiger Bodenbrschaffen- heit wurden ohne Düngung 8,8 Ztr. Roggen und 53 Ztr. Stroh geernet, während derjenige Teil des Feldes, welcher eine Düngung von 16 Ztr. Thomasmehl, 16 Ztr. Kainit und 4 Ztr. Chilisalpeter erhalten hatte, 40,8 Ztr. Roggen und 122,10 Ztr. Stroh brachte. Es wurde also durch die Düngung ein Mehrertrag von 32 Ztr. Roggen und 69,10 Ztr. Stroh erzielt, der nach Abzug der Düngungskosten einen Reingewinn von 218 40 Mk. pro Hektar ergiebt.

Auf leichtem, warmem Sandboden wurden durch Herrn Reichert, Klothildenhof, Prov. Posen, durch eine Düngung von 4 Ztr. Thomasmehl, 8 Ztr. Kainit und 2 Ztr. Chili­salpeter 26,60 Ztr. Roggen und 69 Ztr. Stroh pro Hektar erzielt. Der ungedüngt gebliebene Teil des Feldes brachte nur 16,4 Ztr. Roggen und 40 Ztr. Stroh pro Hektar, so daß also durch die Düngung ein Mehr von 10,20 Ztr. Roggen und 29 Ztr. Stroh pro Hektar geerntet, und durch diesen Mehrertrag nach Abzug der Düngungskosten ein Rein­gewinn von 59 Mk. pro Hektar erhalten wurde.

Nach demLothringer Landwirt" erntete Herr Fasten­rath zu Kammerholz ohne Düngung 17,60 Ztr. Weizen und

naß und mein Fuß glitt aus. Wäre jener Fremdling nicht in der Nähe gewesen und hätte mich mit Gefahr seines eigenen Lebens gerettet, dann wäre es jetzt um mich geschehen."

Jener Fremde sollte dich lehren, Muscheln zu fischen, und wenn ich dich rufe, wir zu gehorchen. Laß uns gehen. Du selbst sichst jetzt aus, wie eine Muschel. Das Meer- Wasser läuft stromweise an deinem Körper herab, es fehlt nur noch, daß du krank wirst und stirbst und daß wir noch andere Sorgen haben. Marsch, vorwärts."

Aber es war leichter für die Alte, den Befehl zu geben, wir für die Enkelin, demselben Folge zu leisten. Unter der Nachwirkung des Schreckens, der ausgestandenen Todesangst und der Anstrengung, schwankte sie wie ein Rohr und war unfähig, einen Schritt zu thun. Grumbrige kam ihr zu Hilfe und gab ihr den Arm, aber auch ihre Füße zitterten und straften ihre gleichgiltigen, rauhen Worte Lügen. Elgas Kopf sank schwer auf die Schulter der Alten herab und deren Kniee beugten sich unter der doppelten Last.

Da trat der junge Mann, dessen Auge bis dahin unverwandt auf das junge Mädchen geheftet war, vor, und obgleich empört über die rauhe Art, wie die Alte zu dem lieblichen Geschöpfe gesprochen, bot er ihr seinen Beistand an.

Ohne zu antworten, nahm Grumbrige mit einer hastigen, krampfhaften Bewegung seinen einen Arm, während Elga schüchtern ihre weiße Hand auf den andern legte.

Die Alte, deren Bewegungen verrieten, daß sie noch unter dem Eindruck der nervösen Aufregung der vorher­gehenden Szene stand, machte die Führeriu. Durch öde, wenig besuchte Straßen und dunkle Nebengassen erreichten sie den Mittelpunkt der Stadt. Vor der Thür eines mäßig großen Hauses blieb die Alte stehen und ließ eben

so rauh und hastig den Arm des Fremden los, wie sie ihn genommen hatte. Auch Elga zog ihre Hand zurück, als aber der junge Mann sich zum Gehen wandte, ohne daß dir Alte auch nur ein Wort an ihn gerichtet hatte, sagte sie zögernd:

Wollt Ihr Euch nicht einen Augenblick bei uns aus- ruhen?"

Ich danke. Ich muß gehen," erwidert der Fremde in einem Ton und mit einem Blick auf die Alte, als wolle er sagen:Wie kann ich Eure Einladung annehmrn, wenn jene alte Heye mir nichts sagt."

Natürlich," ries Grumbrige mit ihrer unangenehmen, schneidenden Stimme,ich werde doch nicht leiden, daß du davongehst und naß, wie ein Frosch, in den Straßen Bergens umherspazierst. Du darfst nicht von meiner Thür gehen, als hätten wir dich fortgejagt, ohne daß du dich an unserem Herd gewärmt."

Zwar waren ihre Worte nicht fein und gewählt, aber sie waren doch eine Einladung, die er mit Freuden an- nahm, da ihm so Gelegenheit geboten wurde, sein Bei- sammensein mit Elga zu verlängern. Er trat mit den beiden Frauen in ein geräumiges Gemach, wo ein be­hagliches Feuer im Kamin brannte. Alsbald schloß die Alte ein« Truhe auf, die in einer Ecke des Raumes stand und holte aus derselben den vollständigen Anzug eines Ar­beiters hervor.

Lege dieses Gewand so lange an, bis deine Kleider am Feuer getrocknet sem werden, und auch du, Elga, komm und kleide dich um."

Beide Frauen gingen hinaus und der junge Mann beeilte sich, sich seiner nassen Kleider zu entledigen, und nachdem er dieselben über dem Kamin aufgehangen, setzte er sich mit dem trockenen Anzüge vor denselben, und wich- rend er der angenehmen Wärme genoß, dachte er über den sonderbaren Zufall nach, der ihn so unerwartet Be­

54 Ztr. Stroh, dagegen stellte sich der Ertrag auf der mit 12 Ztr. Thomasmehl, 2^ Ztr. Chlorkalium und 6 Ztr. Chilisalplter gedüngten Fläche auf 30 Ztr. Weizen und 96 Ztr. Stroh pro Hektar; die Düngung ergab also einen Mehrertrag von 12,4 Ztr. Weizen und 42 Ztr. Stroh, und nach Abzug der Düngungskosten einen Reingewinn von 96 Mark pro Hektar.

Vermischtes.

* Siechtum und Tod erwarten die jungen Leute, die sich in die Fremdenlegion in Algier anwerben lassen. Trotzdem ist die Zahl dieser Abenteurer größer als mau glaubt. In Rixdorf bei Berlin besteht sogar einVerein ehemaliger französischer Fremdenlegionäre". Dabei umfaßt dieser Verein nur eine beschränkte Kategorie der Legionär«. Nicht jene Verzweifelten sind es, die mit einemNach uns die Sündflut!" sich einreihen lassen, nicht jene Thoren, die, um dem Militärdienst in der Heimat zu entgehen, die Stra­pazen d«S Kolonialdienstes für ein fremdes Land erdulden, oder gar solche, die der Strafe für ein begangenes Ver­brechen im Dienste der Fremdenlegion entronnen zu sein glauben, nein, Leute, die in ihrer Jugend, vom Triebe an- gestachelt, die Welt zu sehen, hinausgingen und fremde Kriegsdienste nahmen. Männer vom Schlage jener deutschen Landsknechte, die heute schwedisch, morgen gut kaiserlich waren. An einem der letzten Abende hatte sich der Verein in einem Lokale in Berlin versammelt; ein ehemaliger Legio­när, der in Algier und Tonkin gekämpft hatte, erzählte seine Leiden. Etwa 40 Mitglieder des Vereins waren zugegen: Greise mit buschigen Augenbrauen und mächtigen Schnauz­bärten, ganz nach Art der französischen Korporale, Männer in der Ärbeitsblouse, deren dunkle Gesichter von dem Glut­brand der afrikanischen Sonne Zeugnis ablegten, und auf allen Gesichtern lag etwas, was deutlich von überstandenen Kämpfen und Gefahren sprach. Die Arme auf den Tisch gestützt, in das Bierglas starrend, lauschten sie dem Vor­tragenden, der von den furchtbaren Schrecknissen der ver­gangenen Tage erzählte, und in ihrer Erinnerung taucht« manch lieber Freund auf, dessen Knochen längst die Wüfteu- sonne bleicht. Still standen sie da, ihre Miene aberdrückte deutlich die Reu« aus, die sie empfanden, weil sie, die Söhne Deutschlands, ihre Jugend und ihr Blut gelassen hatten für ein fremdes Volk.

* Jede deutsche Prinzessin hat mehr Aussicht, alte Jungfer zu werden, als irgend ein Mädchen aus dem Volke. Es giebt in Deutschland 71 heiratsfähige Jung­frauen fürstlichen Standes, aber nur 47 heiratsfähige Fürsten und Prinzen. Weiter existieren noch eine Anzahl regie- render kleiner Dynastien mit über 100 Seitenlinien, die ebenfalls den fürstlichen Hausgesetzen und der Etikette unter­worfen sind und deren Prinzessin«» natürlich auch nur eine sogenannte standesgemäße Ehe eingehen sollen. Es ist not- wendig, dieses Wort besonders zu betonen, denn das La­der Fürstrntöchter ist dann, wie man sieht nicht sehr be­neidenswert, ein einsames Leben in glänzender Hüll«. Tbat- sächlich haben, aber die Fürstentöchter bereits begonnen, die Etikette zu brechen und sich Lebensgefährten nach dem Triebe ihres Herzens zu wählen. Wir finden Prinzessinen an Gutsbesitzer, Acrzt? Industrielle, Künstler und Schriftsteller verheiratet, gar nicht von dm noch nicht standesgemäßen Ver­bindungen mit Grafen, Fr^errn und Baronen zu sprechen.

0 Eine neue Stadt von 90000 Einwohnern und kein Hotel, eine solche Merkwürdigkeit unter den deutschen Städten bietet die jung« Stadt Rixdorf bei Berlin. Sie hat nach der Nat.-Ztg. in ihren Mauern nichts aufzuwelsen, was irgend einem Hotel ähnlich sieht. Der Fremdenverkehr war bisher gleich Null und ein vor mehreren Jahren in Rixdorf gegründetes Hotel mußte im Vorjahre wegen un­genügender Jnansvruchnahme durch Gäste wieder ringehen.

Veramwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

kannte und ein Obdach hatte finden lassen und erinnerte sich mit Trauer daran, wie kurz sein gegenwärtiges Glück dauern und wie bald er wieder der Not preisgegeben sein würde.

Während er sich noch diesen Grübeleien hingab, öff­nete sich die Thür und Grumbrige trat ein. Sie trug einen kleinen Tisch zu ihm hin und deckte ein weißes Tafeltuch darüber. Dann kam auch Elga, die in ihrer zierlichen Kleid- ung noch lieblicher erschien. Sie trug in der Hand eine große Kanne gewürzten Bieres, die sie auf den Tisch vor ihn hinstellte.

Reiche dem Gast einen Trunk, damit sein Herz sich erwärme, Elga," sagte die Alte,und er das unangenehme Bad vergesse, das er um deinetwillen genommen. Trinke auch du, damit wieder Farbe in deine Wangen komm« und Krankheit und Sorge uns fern bleibe."

Das Herz des jungen Mannes bedurfte wahrlich nicht des erwärmenden Trunkes, denn es brannte schon lichterloh und klopfte zum Zerspringen. Auch Elga schien desselben nicht zu bedürfen, denn seit ihrem Eintritt glühten ihre Wangen gleich zwei Rosen im Maienlichte.

War sie ihm vorher schon schön erschienen, so war ihr jetzige Schönheit der früheren, seiner Meinung nach, so überlegen, wie ein Frühlingsmorgen einem Abend im Herbst. Als sie ihm den schäumenden Becher reichte, hätte der junge Mann sie mit Hebe vergleichen können, wenn er je et- was von Hebe gehört hätte. Aber, indem er das Trink­gefäß aus ihrer Hand nahm, ergriff er, wie aus Zerstreuung, ihren kleinen Finger und würde ihn schneller wie dar gewürzte Bier an seine Lippen geführt haben, wenn nicht das junge Mädchen errötend ihre Hand zurückgezogen hätte.

(Fortsetzung folgt.)