der bürgerl. Kollegien wurde mit dem Mühlebesitzer Hrn. Faist hier ein Vertrag über die Errichtung eines Elektrizi­tät S w e r k s für die hiesige Stadt definitiv abgeschlossen. Die Beleuchtungsanlage soll spätestens bis 1. September 1900 dem Betrieb übergeben werden.

* Nagold, 26. Juli. Gestern fand hier im Gasthaus zum Hirsch eine Vollversammlung des landw. Vereins statt. Die Versammlung wurde geleitet von Hrn. Oberamtmann Ritter. Den wichtigsten Gegenstand der Beratungen bildete die Besprechung der Statuten für den zu gründenden Be- zirkSpferdeversicherungSverein. Als Gründe, warum man, wie in anderen Bezirken so auch in unserem, bestrebt sei, einen Bezirkspferdeversicherungsverein zu gründen, wurden genannt, einmal die hohen Präwiensätze, die die bestehenden Versicherungsgesellschaften verlangen; sodann haben Pfrrdebesitzer schon mit solchen, besonders mit nicht- württembergischen, allerlei Schwierigkeiten zu überwinden gehabt. Er sollen von den Pfrrdebesitzer» nur 2°/, der Versicherungssumme jährlich als Prämie erhoben werden. Nach den statistischen Erhebungen befinden sich im Oberamt Nagold 1163 Pferde. Würden von denselben etwa nur 800 versichert, so ergäbe sich eine jährliche Gesamteinnahme von etwa 8000 Mk. an Prämie». Vom Vorsitzenden wurde den Pferdebesitzern der Beitritt zu dem Verein sehr em­pfohlen und angelegentlich ans Herz gelegt, dahin zu wirken, möglichst viele Mitglieder zu werben; denn je breiter die Schultern des Vereins seien, je größere Lasten könne er tragen. Vom Ausschuß der Amtsversammlung wurde dem Verein ein Beitrag von 100 Mk. in Aussicht gestellt nach den Mitteilungen des Vorsitzenden. ES wurden nun noch die Ausschußmitglieder und Vertrauensmänner festgestellt.

(Ges.)

* Freuden st adt, 27. Juli. Der StoatSeisenbahn- verwaltung wird die Ermächtigung zur Erwerbung des für den Bau einer Eisenbahn von Freudenstadt nach Klosterreichen- bach erforderlichen Grundeigentums im Wege der ZwangSent- eignung erteilt. Nach dem allgemeinen Plan ist die Bahn eingleisig mit der normalen Spurweite von 1,435 m anzu­legen. Die Bahn, deren Länge etwa 12.21 lrrn betragen wird, zweigt von dem bestehenden Bahnhof Freudenstadt, der vergrößert wird, in nordöstlicher Richtung ab. Zunächst eine nördliche Richtung, dann nach Uebrrschreitung der Staatsstraße FreudenstadtHorb eine westliche Richtung rinschlagend, führt sie zu der für die Stadt Freudenstadt nördlich derselben anzulegendrn Haltestelle. Nach Kreuzung des Nachbarschaftsweges FreudenstadtJgelsberg geht die Bahn in eine nordwestliche Richtung über, zieht sich am rechtsseitigen Abhang des ForbachthaleS hin und erreicht beim Hüttenwerk FriedrichStbal nordwärts einbiegend noch Ueberschreitung der Staatsstraße von Freudenstadt in das Murgthal die Haltestelle FriedrichStbal. In ihrer weiteren Fortsetzung gelangt die Bahn zu dem westlich vom Dorf BaierSbronn geplanten Bahnhof und tritt, nachdem sie noch­mals die Staatsstraße und später den OrtSweg von BaierS­bronn in da- Murgthal überschritten hat, sich nach Nord- osten wendend in das Murgtha! ein. In diesem läuft die Linie nach abermaliger Kreuzung der Staatsstraße zwischen dieser nnd der Murg bis zu dem westlich vom Dorf Klostrr- reichenbach herzustellenden Endbahnhof.

* Stuttgart, 25. Juli. Wir gemeldet wird, riß am Sonntag mittag die Lustballonhalle des Grafen Zeppelin bei Manzell am Bodens« in Folge des starken Sturmes und trieb auf den See hinaus, wurde aber durch ein Schiff zurückgebracht. Auch in der Nacht zum Montag ereignete sich ein Unfall, indem der Schuppen nach Friedrichshafen zu trieb. ES gelang indes auch diesmal, ihn zurückzubringen.

* Laut Erlassen im Amtsblatt deS Ministeriums des Innern werden die Kaisermanöver (7. bis 14. September) im Neckarkreis die Bezirke der Stadtdirektion Stuttgart und der Oberämter Backnang, Besigheim, Böblingen, Brackrn-

heim, Cannstatt, Eßlingen, Leonberg, LudwigSburg, Mar­bach, Maulbronn, Stuttgart Amt, Vaihingen und Waib­lingen, im Schwarzwaldkreis die Bezirke der Oberämter Calw, Freudenstadt, Herrenberg, Horb, Nagold, Neuenbürg, Nürtingen, Rottenburg und Tübingen ganz oder teilweise berühren. Eine enge Belegung der Ortschaften steht am 11., 12. und 13. Sept. in dem Teile d-S LondeS zu er­warten, welcher durch die Linie Stuttgart, LudwigSburg, Bietigheim, Bönnigheim, Mühlacker, westliche Landesgrenze bis Liebenzell, dann Calw, Nagold, Böblingen, Stuttgart begrenzt wird.

* Eßlingen, 26. Juli. Ein raffinierter Diebstahl wurde gestern auf dem hiesigen Jokobimarkt ausgeführt. Während eines starken Andranges von kauflustigen Markt­besuchern schlich sich ein etwa 1012jährigeS Bürschchen an die Verkaufsstelle des Geschirrhändlers Fuchs heran und ent­wendete einen schönen 4 Liter haltenden Bierhumprn im Wert von 12 Mk. Leider gelang rS bis jetzt nicht, des jugendlichen Diebes habhaft zu werden.

* Belsen, 25. Juli. Am Fuß deS Dreifürstensteins wurden heute nachmittag ein hiesiger Bürger und mehrere Knaben während des Kirschenpflückens von einem Gewitter überrascht. Vor dem wolkenbruchartigrn Regen suchten sie Schutz unter zwei Bäumen. In den e'nen schlug der Blitz und tötete sofort zwei Knaben. Der Mann und die anderen drei Knaben unter dem daneben stehenden Baum kamen mit dem Schrecken davon.

* Friedrichshafen, 27. Juli. Gestern mittag ent­ledigte sich die Montierungshalle für den Luftballon schon zum vierten Mal ihrer Fesseln. Trotz sofortigen Beistands desBuchhorn" wurde das Floß von den Wellen bis Immen­staad fortgeschwemmt. Der kleine Dampfer wollte das Holzgebäude einfangen und rannte sich ein Loch ein durch Zusammenstoß mit dem Koloß. In aller Eile suchte er sich auf Land zu reiten, um nicht selbst unterzugehen.König Karl" undCharlotte" lösen sich bei den Rrttungsarbeitrn ab.Buchhorn" wurde alsbald auSgrbessert und wird bald wieder flott sein.

* Friedrichshofen, 26. Juli. Ein« mit dem Mittagschnellzug hier angekomm-ne. nach Bad Schachen reisende Dame aus Stuttgart, Gattin des dortigeu Fabrikanten Sch., vernnßte als sie auf dem Hofendamm nach ihrem Ge­päckschein sehen wollte, ihr Geldtäschchen mit etwa 600 Mk. Inhalt. Obwohl sie solches bei Abnahme der Fahrkarten zwischen Meckenbeuern und Friedrichshofen noch im Besitz und mit ihren Angehörigen allein ein Coupe inne hatte, ließ sich das Geldtäschchen trotz allen SuchenS nicht mehr finden. Dasselbe ist zweifellos einem Taschendieb in die Hände gefallen.

* Göppingen, 25. Juli. Gestern nachmittag ging dem südlichen Albrand entlang ein schweres Gewitter mit heftigem Hagelschlag nieder. In Voll richtete der Hagel in unmittelbarer Nähe des Dorfes in Gärten und auf den Feldern großen Schaden an. JnSchlath fiel der Hage! in der Größe von Taubrnriern und vernichtete einen großen Teil der Ernte.

* (Verschiedenes.) Der Hilfswärter von Giengen, rin noch junger Bursche, wollt«, als er das Unheil erkannte, das durch seine Fahrlässigkeit hrrbeigrführt worden, in die nah« Brenz springen, er wurde jedoch von herbeigeeilten Bewohnern zurückgehalten und sofort in Haft genommen worden. Seitdem ist ein sechster der Verunglückten on den erhaltenen Verletzungen gestorben und ein siebenter güt als unrettbar dem Tode nahe. Am Montag nacht gegen 11 Uhr wurde in Wilsberg ein schöner Mondregenbogen beobachtet. In Altenberg, OA. Gerabronn, schlug der Blitz in die mit vielen Futtervorräten gefüllte Scheuer des ledigen Oekonomen Karl Lober und äscherte dieselbe vollständig ein. In Bo Hingen hat der Hagel vom letzten Montag di« ganze Ernte vernichtet. In Frllbach erhängte sich

ein 56jähriger, verheirateter, von seiner Ehefrau getrennt lebender Taglöhner in einem Weinberghäuschen. In der Fabrik von Üngerer u. Petri in Wössingen wollten zwei mit Einrichtung der Acetylen-Beleuchtung betraute Monteure den GaSkrssel probieren. Plötzlich explodierte der Kessel und ein mit AuSkehren beschäftigtes Mädchen wurde derart verletzt, daß an seinem Auskommen gezweifelt wird. Der Fabrikarbeiter W. Sailer von Gernsbach hatte in betrunkenem Zu­stande seiner Ehehälfte mit einem Kehrbesen einen Schlag zugrdacht, der aber unglücklicherweise das 9 Wochen alte Kind traf, das die Frau auf dem Arme trug. ES verfiel sofort in scheintoten Zustand und starb nach zwei Tagen. Der Thäter wurde festgenommen.

* Berlin, 27. Juli. Der Lok.-Anz. erfährt, der Rücktritt des preuß. Kriegsministers v. Goßler und dessen Ernennung zum kommandierenden General des 1. Armee­korps sei in nicht allzulanger Zeit zu erwarte». Er nennt als Nachfolger des Ministers den Generalliewnant Freiherr n von Gewmingrn, gegenwärtig Divisionskommandeur in Er­furt, der längere Zeit Direktor deS MilitärökonomirdepartemrntS im Kriegsministerium war.

D EinInternationaler Verband fortschrittlicher Frauen" hat sich auf Initiative deutscher Frauen nach Schluß des Internationalen FrauenkongrrsseS in London am 4. Juli konstituiert zur Förderung einer internationalen Propaganda, insbesondere für die politischen und gesetzlichen Rechte der Frauen, sowie für Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage. Die Gründung deS Verbandes erfolgte durch etwa 20 an­wesende radikale Frauenrechtlerinnen aller Länder. Das Geneneralsekretariat verwaltet vorläufig Dr. Käte Schirmacher in Paris: die Zentralstelle für Deutschland repräsentiert Frau Minna Cauer, Berlin.

* Marienburg, 26. Juli. Hier brach heute früh ein Brand aus und äscherte bis Mittag 40 Häuser ein. Die Feuerwehren von Danzig und Elbing sind zu Hilfe geeilt. Das Hochmeister-Schloß und das Reichspostgebäude sind nicht gefährdet.

* Marirnburg, 27. Juli. Der Brand wurde gestern nachmittag bewältigt. 50 Wohngebäude und Stallungen sind vernichtet, darunter das alte Gymnasium und die Töchterschule. Personen sind nicht verletzt. Das Hochmeister­schloß war infolge des entgegengesetzten Windes niemals ge­fährdet. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Mark geschätzt, ist aber zumeist durch Versicherung gedeckt.

Airrläit-ifehes.

* Wien, 25. Juli. Die Abgeordneten der deutschen Volkspartei in Oesterreich veröffentlichten «ine Protesterklär­ung gegen die Struervrrordnungen nach H 14. Die Er­klärung sagt nur, das Zusammengehen der Klerikalen mit Polen und Czechrn und deren gemeinsame Unterstützung der Regierung ermögliche es» dieser, solch« Maßnahmen dem Volke aufzuzwingen. Die Abgeordneten erheben feierlichen Protest und erklären, den Widerstand gegen die Regierung mit allen Mitteln fortznsetzten. Sie erwarten auch von jenen Oberösterreichern, dir bisher blind der klerikalen Partei folgten, daß sie sich ermannen und durch ihre Abge­ordneten die Zurücknahme der gesetzwidrigen Maßnahmen verlangen werden.

* Wien, 25. Juli. DerN. Fr. Presse" wird aus Meran gemeldet: Am Samstag verunglückten am Schnee- brrg in Passeier bei der Abfahrt mit der vom BergwerkSstolleu thalwärts fahrenden BergwerkS-BremSseilbahn sechs Touristen infolge eines SeilbrucheS. Einer derselben, ein Herr aus Frankfurt ist tot, zwei andere sind leicht verletzt.

* Wien, 26. Juli. Fast alle deutschen Landeshaupt­städte. auch viele Gemeinden habe» bereits Protestkundgeb­ungen gegen die Notverordnungen nach Z 14 und den AuS-

sie erwidert:Wenn rS nach Deinem Sinn ist, lieber Wilhelm, kann ich mir nichts Lieberes wünschen. Nito würde mir überall fehlen, und wie still wäre es wie­der ohne ihr munteres Lachen, ohne des Kiemen Helles Sümmchen!"

Die Geschwister sind von ihrem Streifzug zurückgr- kehrt. Harald ist braun verbrannt wie rin kleiner Zigeuner, der große Strohhut hängt ihm im Nacken, er hat ein ganz blaues Mäulchen von den Schwarzbeeren, di« er im Walde genascht hat, Lina keucht sehr rot und erhitzt hinterdrein, be­laden mit Spielsachen, Plaid« und Schirmen, und Benita sieht garnicht so sonnig wie gewöhnlich aus. Sie denkt, wie anders eS in wenigen Tagen sein muß, wie schwer ihr dar Scheiden von Wald und Meer fallen wird, von der hübschen kleinen Villa und von den freundlichen edlen Wirten, die sie bereits wie eine Tochter verehrt und liebt.

Wissen Sie. änrlinF, wir haben eine Bitte an Sie", sagt Frau v. Staniß am Abend desselben TageS,eine Bitte, von der für uns viel Glück abhängt, und die Sie erfüllen können!"

Das junge Mädchen sieht sie verwundert an.

Bleiben Sie und Harald immer bei uns!" fährt die gute, alte Dame fort; wir sind so allem und brauchen Zerstreuung, Jugend und Frohsinn, Jemand, der uns dir langen einsamen Tage verkürzt und verschönert.

Rita versteht sie nicht und sieht von ihr zum General hinüber, er zieht sie gütig an sich:

Als ich Dich zuerst sah, Nixchen, und Du so brav und treu, so schlicht und groß vor mir standest, wünschte ich solch eine Tochter zu besitzen, und heute vereinige ich meine Bitte mit der meiner Frau und sage mit ihr:Seid fortan unsere Kinder. Du und Dein Brüderlein!"

Frau v. Sraniß tritt zu ihnen und schlingt den Arm um die Hohr, schlank« Gestalt Benitas: ^cm are

ovn äauAtber, äarlmA'" sagt sie zärtlich. z

Da hatten die Verwaisten «in Heim gefunden, treue Eltrrnherzen. warme Liebe und Fürsorge.

Ja, dir im Schatten erblühte, holde Mädchenblume, sie war nun verpflanzt und goldene Sonnenstrahlen um­spielten sie freundlich. Die graue Farbe konnte ihr nichts mehr anhaben!

IX.

In Klampo.

Nxe. bitte, dringe auntx (Tantchen) diese beiden Briefe," sagt General v. Stamß, indem er die große, schwarzlederne Posttasche öffnet und Benita zwei Briefe einhänd'.gt.Ich werde meine Korrespondenz durchsehen, und dann wollen wir nach der Einzäunung hinter den Stall gehen, wo die jungen Zuchtpferde eingepfercht sind, ich habe Dir etwas hübsches zu zeigen."

Was ist es, Onkel, kannst Du es wir nicht lieber jetzt gleich sagen, ich sterbe vor Neugier," schmeichelte das junge Mädchen, während sie ihn schelmisch von der Seite ansirht und mit ihren langen blonden Flechten spielt.

Kleine Mädchen dürfen nicht neugierig sein," sagt der Freiherr und giebt sich Mühe, Höfe auszusehen,sie werden sonst früh alt!"

Ich möchte sehr gern einige graue Haare und Runzeln haben, dann hättest Du mehr Respekt vor meinen ehrwür­digen neunzehn Jahren und könntest mich nicht mehr kleines Mädchen nenne,. Siehst Du, ich bin fast so groß wir Du!" Sie reckt sich zu ihrer ganzen schlanken Höhe auf, und obgleich sie auf den Fußspitzen balanciert, reicht sie ihm doch nur dis zur Schulter; denn der Freiherr hat ein« wahre Reckengestalt und in dem letzten Jahr hält er sich wieder stramm und militärisch,um dem Tauge­nichts zu impon'.errn," sagt er lächelnd zu seiner Frau,sie wächst mir sonst ganz über den Koof."

Er beugt sich nieder und drückt di« Lippen auf ihr

Haar:Nun lauf zu Aunty und laß mich endlich in Frieden, Wildfang," sagt er zärtlich,bringe doch Harald mit, er kann uns begleiten!"

Sie hüpft munter hinaus und findet Frau v. Staniß, Lina und ihren Pflegebefohlenen im Garten damit beschäf­tigt, dir ersten Veilchen auf der sonnigen Terrasse zu suchen. Dir Generali» ist eine andere, seit di« verwaisten Geschwister unter ihren mütterlichen Flügeln leben, sie sieht zufrieden aus und ihr feines Gesicht hat sich gerundet. Ihre einst traurigen, braunen Augen blicken freundlich und klar und ihr Gatte ist sehr glücklich über diese Veränderung. Sie sind seit sechs Wochen wieder daheim in Klampo, nachdem sie den Herbst und Winter auf Reisen zugebracht haben. Benita hat die herrlichsten Gegenden Deutschlands kennen gelernt und mit ihren Pflegrrltern ewige Monate in Nizza verlebt, dann kehrten sie über Wien und München nach Hause zurück und sind jetzt vom End« Februar an hier. Sie hat das niedrige, alt« HauS schon lieben gelernt, seine dunklen Korridore und steilen Treppen sind ihr so bekannt und traut, als sei sie ihr Lrbenlang hier gewesen und ihr munteres Lachen weckt wieder wie einst das Echo in den­selben, das seit dem Tode Gertas und ihres Bruders ver­stummt war.

Die Sonne des Südens hat beiden Geschwistern un­endlich wohlgethan, während Harald groß und kräftig ge- worden ist, hat sich die Schönheit seiner Schwester herrlich entwickelt. Ihr« schmächtige Gestalt ist trotz aller Schlank­heit von schönstem Ebenmaß und zartester Rundung, das holde Gesicht ist leicht angehaucht, wie das Innere einer rosigen Muschel, und der Ausdruck sonnigster Fröhlichkeit breitet sich über ihr Wesen. Sie hat an Sicherheit und savoir vivrs zugenommen und sieht in den tadellos sitzenden, geschmackvollen Toiletten aristokratisch und vornehm aus, wie der englisch« Ausdruck treffend bezeichnet.

(Fortsetzung folgt.)