die aber nicht, wie die Inserate besagten, als solide, gute, haltbare Ware gelten konnte.

* (Verschiedenes.) Bei einem Hochzeitsschießen in Ottenhausen bei Neuenbürg wurde der 13jährige Schul­knabe Otto Brädle angeschossen. Derselbe ist nunmehr ge- storben. Der unvorsichtige Schütze hatte den Ladestock im Pistol stecken lassen und dieser hatte den Knaben schwer an Kopf und Brust verletzt. In der Nähe von LudwigS- burg wurde der 70 Jahre alte Landarme Kilgus von Pfalzgrafenweiler in einem Strohfeimen, wo er genächtigt hatte, halb erfroren aufgefunden. Auf dem Transport ins Bezirkskrankenbaus nach Ludwigsburg ist derselbe gestorben. Aus Heilbronn wird berichtet: Die beiden durch einen Tobsüchtigen kürzlich schwer verletzten Arbeiter aus der Bruckmann'schen Fabrik befinden sich jetzt außer Lebensgefahr und werden wieder ganz hergestellt werden können. Ein beklagenswertes Schicksal ereilte den 26jährigen Kaufmann G. Dihlmann vonTuttlingen , welcher in einer Faktorei in Ressano Garcia (Südafrika) angestellt war. Derselbe badete mit mehreren Freunden und wurde beim Hinaus­schwimmen von einem Alligator unter Wasser gezogen. Sein Leichnam konnte nicht mehr aufgefunden werden.

* (Konkurse.) Autenrieth jg, Jakob, Schneider inBiaubeuren. Ludwig Merkle, Küfer in Spiegelberg. Heinrich Knoll, Krämer, und seine Ehefrau Karoline Knoll in Besigheim. Scheitels. Georg, Bauer in Scharenstetten. Adler, Konrad Weinhändler in Ravensdurg. Joseph Grab, Maurergeselle in Ehingen. Dünger, Karl, Bauer in Forchtenberg. Offene Handelsgesellschaft Rall und Banholzer, Speditions­geschäft in Stuttgart. Offene HandelsgesellschaftDorlisheimer Wein­gesellschaft H. Vogel und Co." in «Stuttgart. Wilhelm Keßler, Bauer in Köngen. Slierle, Johannes, lediger Bauer in Gündelbach, dessen Mutter: Stierle, Katharina geb. Klein. Ww. des Johann Friedrich Starke, gew. Bauers dort. Nachlaß des i Joseph Hägele, Schreiner­meisters in Oberkochen, und über das Vermögen der Witwe desselben, Rosine geb. Fritz daselbst.

D Bayrische Orden sind an eine Reihe preußischer Offi­ziere verliehen worden, wohl zum Abschluß der Milstärftcaf- prozeßreform. Außerdem erhielt der Staatssekretär Tirpitz das Großkreuz des bayrischen Militärdienstordens.

* Berlin, 29. Dez. Ueber die günstige Finanzlage im Reiche schreiben die Pol. Nachr. offiziös: Setzt sich die aufsteigende Bewegung in demselben Maße fort, wie in den ersten acht Monaten des neuen Jahres, so wäre ein Ueber- schuß über den Etatsansatz von nahezu 90 Millionen zu er­hoffen. Auch die preußischen Finanzen entwickeln sich in günstigster Weise. Der Novemberausweis über die Betriebs­ergebnisse der preußischen Staatsbahnen zeigt eine nicht un­erhebliche Zunahme gegen das Vorjahr. Das gilt namentlich von den Einnahmen aus dem Güterverkehr, dessen Stärke wieder einen günstigen Rückschluß auf die Lage des deutschen Erwerbslebens gestattet.

* Ein neuer Austauschplan bezüglich Elsaß-Lothringens taucht in Frankreich auf! Nicht gegen eine französische Kolonie, sondern gegen die deutschen Provinzen Oesterreichs sollen die Reichslande an Frankreich zurückgegeben werden und zwar nach dem Tode Kaiser Franz Josefs! Der Ver­fasser dieses imMatin" kundgeqebenen Vorschlages hält den Zerfall des österreichischen Staates nach dem Tode Franz Josefs für unvermeidlich. Darauf begründet er nun seinen Teilungsplan. Deutschland soll, wie gesagt, die deutschen Provinzen bekommen, Italien soll mit Dalmatien, Rußland auf dem Balkan entschädigt werden. Elsaß- Lothringen soll an Frankreich fallen und um England mit diesen Aenderungen zu versöhnen, soll sein egyptischer Besitz­stand anerkannt werden. Die Ungarn und Kroaten sollen selbständig werden.

* Die großen Warenhäuser in Berlin beginnen sich untereinander aufzufressen, nachdem die kleinen erdrückt sind. Im Centrum Berlins werden mit Beginn des nächsten Jahres wieder 2 Kaufpaläste errichtet. Der Bauplatz allein, auf dem 10 Häuser standen, hat Millionen gekostet.

* Eine Petroleumquelle bei Berlin? Aus Berlin wird berichtet: Auf dem Hofe des Grundstückes Grsell- schaftstr. 31 in Reinückendorf befindet sich ein gewöhnlicher Schwengelbrunnen von 50 Metern Tiefe, der bisher ein vorzügliches Trinkwasser lieferte. Vor etwa drei Monaten machte sich bei dem Wasser plötzlich rin Petroleuwgeschmack bemerkbar, der mit jedem Tag stärker wurde. Da man an­nahm, daß der Brunnen mutwillig verunreinigt worden sei, so wurde derselbe mehrere Male ausgepumpt, jedoch mit dem Erfolge, daß das Wasser immer öliger wurde, und bei einer dieser Tage vorgenommenen Messung wurden ca. 75 Prozent Petroleum festgestellt. Bemerkt sei noch, daß sich in der Nähe des betr. Grundstücks kein Petroleumlager befindet, so daß eine Durchsickerung des Bodens mit etwa ausgelaufenem Petroleum nicht möglich erscheint. Man steht freilich der Entdeckung einer Petroleum quelle noch recht zweifelhaft gegenüber. Die Polizei hat den Brunnen schließen lassen, damit das Quellwasser nicht etwa die Ge­sundheit der Ortsbewohner gefährde.

* Potsdam, 29. Dez. Der bekannte Oberstlieute­nant a.- D. v. Egidy, der kürzlich an einem Herzleiden erkrankte, ist heute früh 3^2 Uhr hier gestorben.

* Vor dem Schöffengericht in Oppeln sollen nach preußischen Blättern zwei Zeugen aus Klein-Schimnitz wegen Ungebühr vor Gericht zu je 5 Mk. Geldbuße verurteilt worden sein, weil sieeinen intensiven Stallgeruch ver­breiteten."

ArtslsLirdifcheS

* Wien, 28. Dez. Der niederösterreichische Landtag wurde heute eröffnet. Statthalter Graf Kielmansegg verlas ein Dankschreiben des Kaisers. In demselben sprach der Monarch seinen Dank für die loyale Kundgebung deS Landtages anläßlich des 50jährigen Regierungsjubiläums aus und betonte, daß die darin zu Tage tretende dynastische Treue den Gefühlen der vom Landtage vertretenen Bevöl­kerung entspräche und das unverbrüchliche Festhalten an dem durch Gottes Vorsehung in vielhundertjähriger ruhmreicher geschichtlicher Entwicklung fest und kraftvoll gefügten Ver­bände der Monarchie in sich schließe. Sie bieten eine zu­verlässige Gewähr sür den ungeschmälerten Bestand der Macht und des Ansehens des Staates. Das Dankschreiben weist ferner auf den geistigen und materiellen Aufschwung hin und giebt dem Wunsche Ausdruck, daß über all« Gegensätze der Anschauungen und Bestrebungen hinaus ein ernster Wille die geistige und materielle Wohlfahrt fördere in einem von der Achtung der gegenseitigen Rechte und der Billig­keit getragenen Zusammenwirken. Auch an die übrigen heute eröffneten Landtage wurde dieselbe kaiserliche Botschaft gerichtet.

* Wien, 29. Dez. Di« kaiserliche Botschaft anläßlich der Eröffnung des böhmischen Landtages hat unter den Tschechen große Enttäuschung hervorgerufrn. Die erwartete Kundgebung über Autonomie, ein böhmisches Staatsrechl und böhmische Königskrönung sind unterblieben, und bezeich­nend ist die Thatsache, daß das Manifest für alle 13 Land­tage, also auch für den böhmischen, gleichlautend ist. Die tschechischen Blätter erklären, di« Manifeste haben eisig berührt.

* Airolo (am Südausgang des Gotthard-Tunnels), 28. Dezember. Gewaltige Erdstürze verschütteten drei Wohn­häuser und das Hotel Airolo. Drei Personen sind tot. Das ganze Dorf ist von den Bewohnern verlassen worden.

* Airolo, 28. Dez. Unter den Bewohnern herrschte seit längerer Zeit Unruhe, da der benachbarte Berg Sasso Rosso den Ort zu zerstören drohte. Ingenieure hatten kürz­lich Untersuchungen angestellt. Die ongesammelten Schnee- und Eismassen beschleunigten die Katastrophe. Gestern früh trat der erste Bergsturz ein. Die Bewegung der Massen dauerte bis Mittag und richtete erheblichen Schaden an.

Tisch fallen; es müßte von der Regierung eine neue Vor­lage eingebracht werden. Das Wasserrecht, das gleichfalls noch nicht erledigt ist, würde im wiedereröffneten Landtag wohl rasch wieder seinen Weg machen. Was das Schicksal der Steuerreform anbelangt, so handelt es sich darum, ob die erste Kammer den abweichenden Beschlüssen der zweiten Kammer zustimmt, ob sie dieselben abändert und nochmals an die zweite Kammer zurückgiebt, oder ob sie das Gesetz sofort ganz ablehnt. Wie bekannt, liegt die Klippe in dem abgelehnten Artikel 17 Absatz 2. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Kammer der Standesherren nach der neuesten Ent­wickelung der Dinge zu diesem Artikel entsprechend den veränderten Verhältnissen eine andere Stellung einnimmt. Die Versassungsrevision ist gefallen; die Privilegierten verbleiben in der zweiten Kammer. Die Gefahren, welche die erste Kammer für die Steuergesetzgebung von einer reinen Volkskammer befürchtet, bestehen jetzt nicht. Freilich fürchten wir, daß die erste Kammer, wenn sie hier nachgiebt, für eine künftig« Verfaffungsrevision auf Erweiterung ihres Budgetrechts in vollem Umfang erst recht beharren wird. Für die zweite Kammer wäre damit für Verfassungsfragen erst recht eine schwierige Situation geschaffen.

* Die württembergischen Reichstagsabgeordneten sind folgenden Fraktionen beigetreten: Kloß den Sozialdemokraten; Hieber den Nationalliberalen; Hegelmaier der deutschen Reichspartei; Fr. Haußmann der deutschen Volkspartei; Brodbek der deutschen Volkspartei; Payer der deutschen Volkspartei; Schrempf den Deutschkonservativen; Mauser als Hospitant den Nationalliberalen; K. Haußmann der deutschen Volkspartei; Kettner den Nationalliberalen; Hoff­man» der deutschen Volspartei; Augst der deutschen Volks­partei ; Hofmann dem Zentrum; Hähnle der deutschen Volks­partei; Gröber dem Zentrum; Braun dem Zentrum; Rem- bold dem Zentrum. (Es zählen das Zentrum 106 Mitglieder einschließlich 5 hannoverscher Hospitanten, die Sozialdemo­raten 56, die Deutschkonservativen 52, dieNational!iberalen48, die deutsche Reichspartei 32, dir deutsche Volkspartei 8.

* Plochingen, 28. Dez. Ein Mitglied der hiesigen Bezirkskrankenkaffe hat vom 13. bis 30. April d. I. auf Grund eines ärztlichen Atlestes 15 Mk. 60 Pfg. Kranken­geld erhoben, während dieser Zeit jedoch gearbeitet und den Kassenarzt dadurch getäuscht, daß es jedesmal, bevor eS den Arzt konsultierte, die Hand wieder verband. Die Be­zirkskrankenkasse Plochingen, welche von der Sache Wind bekam, erhob nun Klage und wurde das Mitglied wegen Betrugs zu der Gefängnisstrafe von 10 Tagen verurteilt.

* In Bückingen bei Heilbronn ist es Sitte, die Gräber der Verstorbenen am heiligen Abend mit kleinen Christbäumen zu schmücken. Mit dem Eintritt der Dunkel­heit Mt sich nach und nach der ganze Friedhof mit Leid­tragenden und Andächtigen und allmählich erglänzt derselbe im hellsten Lichterglanze von der Ferne ein großartig schöner Anblick. Heuer gestaltete sich diese Feier, die ganz in der Stille verlief, in einer wirklich ergreifenden. Ohne daß die vielen auf dem Kirchhofe Anwesenden eine Ahnung davon hatten, erschien Pfarrer Nast mit dem Posauncnchor des Jünglingsvereins. Von der Mitte des Kirchhofes aus ertönte die schöne Weise: Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh? Hieran anschließend hielt der Herr Pfarrer eine ganz der Bedeutung des Augenblicks entsprechende Ansprache. Mit dem Chor: Heil'ge Nacht, o gieße du rc. schloß der Posaunenchor die tiefernste Feier, welche alle Anwesenden im Innersten ergriff.

* Vom Neckar, 25. Dez. Zur Warnung! Wegen unlauteren Wettbewerbs wurde in Weimar der Geschäfts­leiter der dortigen Filiale einer Erfurter Firma zu 300 Mark Geldstrafe verurteilt, weil er durch Inserate und Plakate Konfirmandenanzüge zum Preise von 6 Mk. 50 Pfg. an­gekündigt hatte, deren Qualität zwar diesem Preise entsprach,

Km letzte« Jahrestage!

Herr! dein Name sei gelobet,

Ihm sei Ehre, Preis und Dank geweihet,

Nun das Jahr den schnellen Laus beschließt!

Treu hast meine Schritte du gelenket,

Liebe und Erbarmen mir geschenket,

Du, der seine Kinder nie vergißt!

Vater! wenn ich an des Jahres Ende Meine Blick« prüfend rückwärts wende,

Welche Gnadensülle schau ich dann!

Unverdient hast du fie auSgegoffen,

Unverdient der Freude Blumen sprossen,

Die ich auf dem Lebensweg gewann!

Herr! in Demut ich mich Schuldner nenne,

Wenn voll Schmerz ich laut bekenne:

Nimmer war ich deiner Liebe wert!

Aber dennoch, Vater, mit Vertrauen Will ich heut zu deinem Throne schauen.

Weil dein Sohn mich Hoffen hat gelehrt!

Gott! mein Heil, mein Trost und meine Stärke, Sollst bei jedem meiner LiebeSwerke Anfang mir und Fortgang, Ende sein!

Nur mit dir will ich dies Thal durchschreiten,

Denn nur du wirst mich in Treue leiten,

Und mir deine Liebe stets verleih'»!

Mag der Himmel düster niederschauen,

Führt mein Weg nun auch durch Nacht und Grauen, Schirmet doch mich deine mächt'ge Hand!

Und was jetzt mit Hoffnung mich erfüllet,

Sich in Wahrheit einstens mir enthüllet In der Freude ewigem Vaterland!

Drum, mein Führer! laß mich dich umfassen,

Nie von dir und deiner Liebe lassen.

Du allein o bleib mein höchstes Gut!

Glücklich werd' ich dann hinüberwallen In des Paradieses Blumenhallen.

Wo mein Lohn in deinem Schoß« ruht!

Die Keikung der Maul- ««d Klauenseuche durch Auweuduug des Latte« Wassers.

DemGäuboten" entnehmen wir einen Artikel Kneipps über die Heilung der unter -dem Rindvieh gegenwärtig grassierenden Maul- und Klauenseuche.

Die Anzeichen dieser Krankheit sind leicht erkennbar. Die befallenen Tiere haben ein trauriges Aussehen; sie stellen die Haare, sie frösteln oder bekommen eine trockene Hitze, sie können das Futter nur mit größter Mühe zu sich nehmen und fangen an, Schaum aus dem Rachen auszu­stoßen. Schaut man in dem Rachen nach, so findet man in ihm überall sehr viele Blasen, deshalb der Name dieser Krankheit Maulseuche. Bei heftigem Auftreten dieser Krank­heit lösen sich auch die Klauen von den Füßen, weshalb sie auch Klauenseuche genannt wird.

Wenn die Krankheit vorwärts schreitet, so ist es den kranken Tieren unmöglich, noch Nahrung zu sich zu nehmen, ebensowenig können sie irgrnd eine Flüssigkeit genießen, sie nehmen täglich ab. Ist das kranke Tier in einem solchen Zustande, so ist es höchste Zeit, die Anwendungen mit kaltem Wasser zu beginnen. Zwei Personen, die eine zur Rechten, die andere zur Linken des kranken Tieres, mit einem Schaff voll kaltem Wasser und einer ziemlich großen Bürste, am besten mit einer Wurzelbürste, fangen an, das kranke Stück Vieh zu waschen und zu bürsten, beginnend oberhalb am Kopfe des Tieres, dann den Rücken, hierauf die Seiten; dieses wird nochmals rasch nacheinander wiederholt, so daß das Tier innerhalb 45 Minuten vollständig gewaschen und gebürstet ist. Dieses so gewaschene und gebürstete Tier wird dann in eine trockene Decke eingehüllt, und in kurzer Zeit dünstet es so aus, daß der Dunst wie Rauch aufsteigt; durch diese Ausdünstung wird der Krankheitsstoff ausgeleitet. Ost kommen die Tiere in sehr starken Schweiß, was ihnen sehr wohl thut.

Dauert das Fieber an, ist die Hitze sehr groß, da- Tier trocken geworden, wird das Waschen und Bürsten wiederholt, was den Tag hindurch zwei- bis viermal statt­finden kann. Je schneller das Fieber sich einstellt, je rascher das Waschen und Bürsten vorgenommen wird, desto schneller ist auch der Verlauf der Krankheit.

Der Erfolg dieses Verfahrens ist gewöhnlich folgender: Die Freßlust hört nicht ganz auf, das Tier kann wenigstens so viel Futter zu sich nehmen, daß es einigermaßen noch ordentlich genährt ist; aber sie fressen langsam, weil der Rachen von den Bläschen noch nicht rein ist. Die Hitze jedoch läßt nach, das Tier wirst wenig oder keinen Schaum mehr aus.

Es ist aber notwendig, daß man dem kranken Tiere ein recht weiches, nahrhaftes Futter giebt, so lange sich noch Bläschen im Rachen befinden. Am besten eignet sich kurz geschnittenes Häcksel, das man in große Behälter bringt, und dann kaltes Wasser darauf gießt. Nach 24 Stunden ist dieses Futter so weich, daß sebst kranke Tiere, welche noch viele Bläschen im Rachen haben, ein solche- Futter ohne große Beschwerden zu sich nehmen können.

Behandelt man die Tiere 24 Tage derart, so ver­schwinden die Bläschen gänzlich, aller Krankheitsstoff ist durch die Ausdünstung bei Anwendung des kalten Wasser- ausgeleitet worden. Nach 34 Tagen zeigt sich immer größere Freßlust und nach 68 Tagen ist das Tier voll­ständig geheilt. Wenn auch die Milch während der Dauer dieser Krankheit bedeutend abgenommen hat, so blieb sie doch nicht ganz aus; nach kurzer Zeit ist sie auch wieder brauchbar.

Um die Wirkung der Anwendungen des kalten Wasser- recht kennen zu lernen, hatte Herr Prälat Kneipp in einem Stall«, wo über 20 Stück Vieh an dieser Krankheit litten, ein Stück nicht mit kaltem Wasser behandelt, sondern wie gewöhnlich. Der Unterschied der Behandlung war