auf den Parteien, die das Verfassungswerk zum Scheitern gebracht haben, ein Fluch ruhe. Dagegen möchte er sich verwahren. Das Zentrum habe dem katholischen Volke Zusagen in Betreff der Schul- und Ordensfrage gemacht und diese zu vertreten gehabt. War das etwas Unrechtes? Haben wir nicht auch dem Reservaliengesetz im Interesse des evangelischen Volkes zugesiiwwt? Haußmann hat es seiner Zeit selbst anerkannt, daß das Zentrum damals das größte Opfer gebracht hat. Wenn man die 75. Sitzung der Kammer der Standesherren genau verfolgt habe, so muss-: man zugeben, daß schon damals festgestanden habe, aus der Verfassungsrevision werde nichts werden. Nirgends ist die Demokratie so engherzig verfahren, wie in Württemberg. Wir haben unser katholisches Volk bereits bei den Reichs- tagSwahlen gefragt, wie wir aus das Verhalten der Volkspartei bei der Reformfrage antworten sollen. Wir konstatieren hier, daß die Volkspartei kein Recht und keine Legitimation hat, uns einen Fluch an den Hals zu hängen. (Beifall im Zentrum). — Kloß ist von seinem früheren Standpunkt gegenüber den Privilegierten und der Ersten Kammer um kein Jota zurückgegangen. Er halte auch heute noch die Erste Kammer für völlig überflüssig und von den Privilegierten glaube er, daß sie besser im Germanischen Museum in Nürnberg, als in diesem Hause untergebracht würden. Er werde für die Vorlage stimmen, wobei er aber gar nicht verkenne, daß das Scheitern der Reform seiner Part« ein ganz besonders zugkräftiges Agitationsmittel an dir Hand gebe. Wenn das katholische Volk die Mönche zu seinem Glück verlangt, so solle es sie haben. Daß das Volksglück mit den Mönchen sehr wenig zu thun habe, zeige sich in Spanien. Käme es auf die Zahl der Mönche an, so wäre Spanien das glücklichste Land der Welt. (Heiterkeit). Er habe gegen die Initiativanträge gestimmt, im Interesse der Schule, die er über die Mönche stelle. — Prälat von Sandberger betont, er habe keine Angst vor dem Fluch, den Haußmann gegen die Privilegierten schleudere. — Schremps weist für seine Person den Vorwurf zurück, als ob von evangelischer Seite das konfessionelle Moment in die Verfassungsfrage hineingebracht worden sei. Er erklärt im Uebrigen, daß er bei der Endabstimmung für die Reform stimmen werde. — Friedrich Haußmann erhält als Berichterstatter das Schlußwort, worin er gegen eine Reihe von Vorrednern polemisiert. Das Zentrum mute mit der Beweisführung, wie cs zu seinem ablehnenden Standpunkt gekommen sei, dem Hause wirklich einen gar zu starken Glauben zu. Die Volkspartci wollte mit ihrer Haltung gegen die Initiativanträge offen darlegen, daß sie kein Handels- und Tauschgeschäft mit dem Zentrum treiben wolle. (Beifall bei der Volkspartei.)
— 21. Dezbr. (253. Sitzung.) Präsident v. Payer eröffnet die Sitzung um 3^ Uhr. Die Tribünen sind überfüllt. Tagesordnung: Beratung der abweichenden Beschlüsse des anderen Hauses zu dem Ges.-Entwurf betr. die Ver- sassungsrevision. Es wurden die Beschlüsse der ersten Kammer durchberaten, und in nahezu allen Punkten wurde dem anderen Hause nachgegeben, nur nicht in der Frage des Budgetrechts. Gegen die Verkümmerung dieses Vorrechts der zweiten Kammer sprach in längerer und eindrucksvoller Rede Herr v. Geß. In der fünfstündigen Verhandlung griffen noch zum Wort: Freiherr von Gemmingen, Gröber, Haußmann- Gerabronn, Finanzminister Zeyer und Kanzler Weizsäcker, der aussührt: Der Wunsch nach einer reinen Volkskammer folge dem Zeitlauf und setze eine gewisse Erkenntnis voraus, die auch durch Bismarck gefördert wurde. Soll unser Staatsleben eine glückliche Zukunft haben, dürfen wir sie nicht zurückdrängen. Jede Regierung, die einen Schritt thut, wie die württem- belgische, können wir nur hochachten. (Bravo!) Das Volk werde einen Schritt näher gebracht, sich selber zu regieren
Scholle ernährt, die seit altersgrauer Zeit unser Eigentum ist. und auch ich habe die Absicht, das Gut meinem Nettesten schuldenfrei zu übergeben.
Gewiß, Herr Baron, daran thun Sie recht; ich will auch gar nicht in Abrede stellen, daß immerhin ein gewisses Risiko damit verbunden ist, aber der Gewinn wiegt dieses vielfältig auf; ich fühle mich eigentlich auch gar nicht berufen, dem Herrn Baron Vorschriften darüber zu machen, wie er sein Geld vorteilhaft verwertet, aber ich habe es gethan, weil der Herr Baron immer ein so liebenswürdiger Herr zu unsereins ist, mit dem in vorzüglichster Weise sich rm Geschäft abschließen läßt, darum glaubte ich mit meiner Erfahrung in dieser Hinsicht nicht zurückhalten zu dürfen, nachdem mir der Herr Baron seine Not geklagt hat."
„Nur keine Schmeichelei, Herr Buchheim," wehrte der Baron ab, obschon die Lobpreisung des Händlers doch nicht ganz ihre Wirkung verfehlt hatte. „Für jetzt kann ich nicht ja und auch nicht nein sagen. Wir kommen vielleicht später noch einmal auf diesen Punkt zurück, ich werde mir denselben inzwischen reiflich überlegen und auch Erkundigungen ein- zichen."
„Thun Sie dies, Herr Baron; Sie werden finden, daß keines meiner Worte übertrieben ist. Wersen der Herr Baron nur einmal einen Blick dort in die Zeitungen und dergleichen Sie die Kursnotierungen der Börse über die verschiedenen Wertanlagen, da steht es gewiß schwarz auf weiß, was ich gesagt habe."-
Herr Buchheim machte rin recht vergnügtes Gesicht, als er den Baron verlassen und unten im Schloßhof seinen Wagen bestieg. Sicher malte er sich im Geiste schon aus, wie er in kurzer Zeit vielleicht als Geldvermittler des Barons diesen schönen Herrensitz gegen hohe Zinsen mit Hypotheken belasten und ein ausgezeichnetes Geschäft machen würde.-—
Hatte Baron Traunstein nur das Gesicht des Händlers
und künftigen Stürmen werde vorgebeugt. Die Verfassungsreform sei ein Wurm, der nicht stirbt. Am besten wären wir ihn gleich los. (Beifall.) — Das Schlußwort nahm Haußmann-Balingen: Er könnte nahezu Alles unterschreiben, was der Vorredner gesagt habe, dessen Stimme um so wichtiger sei, als sie aus der Reihe der Privilegierten komme. Es sei im öffentlichen Leben nicht damit gethan, alles ruhig darzulrgen, man müsse zuweilen auch scharf werden, damit sich die Worte dem Gedächtnis der Hörer leichter einprägen. (Heiterkeit.) Nicht Personen des Zentrums gelten seine Angriffe, sondern der unerhörten Zentrumstaktik haben seine Angriffe gegolten. Aus Gröbers Rede ist ersichtlich, daß das Zentrum sich verletzt fühlt, also haben die Hiebe gesessen. Gröber liebt, mit meinem Namen Scherze zu treiben. Glaubt er nicht, daß sein Name leichter für Spässe geeignet ist? Wir folgen seinem Beispiel nicht, wir lassen ihn auch bei seiner Meinung, daß seine Fraktion die der Freiheit ist. Ich erkläre nur, daß in der Volkspartei kein Fraktionszwang besteht. (Beifall.) Da heute der kürzeste Tag und die längste Nacht ist, will ich schließen. Dem schwärzesten Wintertag ist Pankratius gefährlich ge- worden. (Heiterkeit und Beifall.) (Rembold (Ztr.) ruft dem Abg. Haußmann zu: Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Bei der Schlutzabstirnumng wird die ganze Berfassnngsvorlage mit 48 gegen 38 Stimmen verworfen. Präsident Payer konstatiert, daß zur Zweidrittelsmajorität 58 bejahende Stimmen nötig gewesen wären. Abwesend waren bei der Abstimmung Mittnacht, Gemmingen, Stockmayer und Hartronft-Böblingen. Der Schluß der Sitzung erfolgte gegen 8 Uhr abends.
* Stuttgart, 22. Dez. In heutiger Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde auch das ans der Tagesordnung gestandene Einkommensteuergesetz mit 31 gegen 33 Stimme« abgelehnt. Gegen den Antrag stimmten geschlossen die Volkspartei, sowie die Abgeordneten Stockmayer und Schürer (d. P.) und Hege (wild.)
LoKespslitik.
Ein württembergischer G Micher, Lehrer an einem theologischen Seminar, macht in einer Sckrisl den Vorschlag, ein „protestantisches Mönchtum" zu schaffen. Die protestantischen Mönche sollen wirklich arm sein; sie sollen nicht in besonderen Häusern ein bequem-s, beschauliches, viel weniger üppiges Leben führen; sie sollen je Zwei und Zwei unter die Arbeitcrwelt hineintreten und da arbeiten mit ihren eigenen Händen, nicht einen Monat, nicht ein Viertel-, halbes oder ganzes Jahr, sondern eist ganzes Leben lang; und bei dieser Arbeit sollen sie die Tugenden Christi und der Apostel darftellen und damit die Sünden der Welt überwinden. Die protestantischen Mönche und Nonnen dürfen auch heiraten, weil die Ehelosigkeit die Lebensanschauungen einseitig macht. — Die Idee wäre wohl eines Versuches wert, aber wir fürchten, der Erfinder dieser Idee wird wenig Jünger finden.
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Außer dem Pachtgebiet K i a u t s ch o u hat Deutschland in den letzten Jahren noch zwei Niederlassungen im Innern und an der Küste Chinas erworben. Zunächst wurde 1895 in Hankau am oberen Aangtsekiang von der chinesischen Regierung dem Reiche ein größeres Grundstück als eigene Niederlassung zugesprochen. Gegenwärtig ist man mit deren Einrichtung beschäftigt. Da die Stadt Hankau einer der bedeutendsten Handelsplätze mit zunehmenden deutschen Interessen im mittleren China ist, so sr>ll dort ein Berufskonsulat errichtet werden. Ferner ist uns 1897 in Tientsin eine Niederlassung überwiesen worden. Die Vorbereitungen auf dem Gebiet sind nun derart fortgeschritten, daß die Bebauung beginnen kann.
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Das „Gottesgnadentum der Fürsten" kann durch den
lippeschen Thronstreit nicht an Ansehen gewinnen, denn es treten Einzelheiten zu Tage, die einen reckt unschönen Eindruck machen. So weiß die „Lippesche Volkszeitung" wieder das Folgende zu berichten: Vor kurzer Zeit begegnet ein Einjährig-Freiwilliger dem Flügeladjutanten von Mala- chowski aus der Straße. Der Einjährige grüßt nicht. Major von Malachowski ruft den Betreffenden zu sich und auf die Frage, warum er nickt sein Honneur mache, erhält der Major die Antwort: Er hätte nicht notwendig, der
„Hausuniform" des Graf-Regenten Honneur zu erweisen.
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Der Afrikareisende Dr. Esser, der unlängst zum drittenmal in Kamerun geweilt hat, hielt dem Kaiser am Samstag in Potsdam einen Inständigen Vortrag über die Verhältnisse im Schutzgebiet. Dem „Kl. Journ." zufolge soll der Kaiser im Verlauf eines längeren Gesprächs auf die Bemerkung des Dr. Esser, daß in Kamerun ein bischen zu viel regiert werde, erwidert hoben: „Dann kann ich ja die Hälfte zurückkommen lassen. Die Herren sollen wissen, daß sie dazu da sind, dem deutschen Kapital den Weg zu ebnen und das deutsche Kapital zu sckützen." Der Kaiser verlieh dann dem Dr. Esser den Kronenorden 2. Klasse mit folgenden Worten: „Ich gebe Ihnen die höchste Auszeichnung, welche ich Ihnen geben kann, um damit zu dokumentieren, wie ich es anerkenne, wenn em vermögender Mann wie Sie, dreimal sein Leben auf das Spiel setzt, sich Mühen und Entbehrungen ouferlegt, um unseren Kolonien den Segen des deutschen Kapitals zuteil werden zu lassen, und ich werde dieses deutsche Kapital im Auslande zu schützen wissen. Ich wünschte, daß nicht lauter niedergebrochene Existenzen ihre letzte Zuflucht in den Kolonien suchten, sondern
daß ich für jede unserer Kolonien einen Mann hätte wie Sie."
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Frankreich scheint sich eine neue diplomatische Niederlage gegenüber England zu holen. Die Pariser Regierung verlangt die sofortige Freilassung von Missionaren, die in die Hände von chinesischen Aufständischen gefallen sind, und droht mit der Besetzung von Gebieten in Südchina. Sonderbarerweise gicbt China, das sich ohne Widerstand seine schönsten Provinzen entreißen ließ, diesmal nicht nach. Frankreich verlangt umsonst Genugthuung. England steht angeblich hinter China und steift das Rückgrat dieses Schwächlings.
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Aus Wien wird der „Times" gemeldet, daß Sultan Abdul Humid sich wegen Kretas in lausend Aengsteu befinde. Bor einiger Zeit habe er den Sckeik-ul-Jslam aufgefordert, eine Fetwa oder Edikt zu veröffentlichen, in dem er die Aktion des Sultans mit Bezug auf Kreta sanktionierte. Der Scheik'Ul-Jslam habe dies aber rundweg abgelchnt, da der Sultan unrecht gethan Hobe, muhammedanisches Gebiet und heiligen Boden preiszugeben, ohne dazu durch Niederlagen auf dem Scklachtfclde genötigt zu sein. So verlangt es nämlich das muhammedanische Gesetz und Abdul Hamid Wünschte sich durch ein Fetwa des geistlichen Oberhauptes gegen die Vorwürfe der Gläubigen zu decken. Letzterer soll dem Sultan erklärt haben: „Sie mögen wich absetzen, weil ich mich gcweigkrt habe, Ihr Werkzeug zu sein, aber der Rat der Ulemas ist gegen Sie und jenen können Sie nicht entfernen." Auch diese Trübsal wird an Abdul Hamid vorübergehen.
* Alten steig, 23. Dez. Wie wir vernehmen, haben Seine Königliche Majestät bei dem am 15. November dem Hrn. Kart Armbruster, Notgelder hier, geborenen siebenten lebenden Knaben die Patenstelle übernommen und als Geschenk für den Knaben den Betrag von 20 Mk. angewiesen.
* Altensteig, 23. Dez. Der Württ. Tierschutzverein in Stuttgart hat dem Postillon Richard Frey hier einen
gesehen, wer weiß, ob er nickt ofort den Gedanken verworfen, dessen Rat zu befolgen, so aber mußte er immer wieder daran denken und die Bri-fe, w tche er jetzt öffnete, nachdem er wieder allein war, war,u auch nicht geeignet, ihn anders zu stimmen. Richtig, wie er vermutet, waren es meist Rechnungen, welche da cingegangen waren, und er mußte wieder recht tief in die Kasse greifen.
„Buchheim hat vielleicht doch recht." sprach er vor sich hin. „Das Gut wirft zu wenig Prozente ab, die Welt ist nicht mehr wie zu Zeiten meiner Vorfahren. Ich bin es meiner Familie schuldig, einen gebotenen Vorteil auszunutzen."
Die vermeintliche Verpflichtung seiner Familie gegenüber glaubte er ganz besonders zur Beruhigung seines Gewissens ins Feld führen zu können — nicht einen Augenblick dachte er an die gebotene Pflicht, die Bedürfnisse derselben den Einnahmen anzupassen — der von Buchhrim angegebene Weg gestattete ihm schließlich, den hohen Aufwand bestreiten zu können.
Wie zur Beruhigung seiner aufgeregten Nerven begann er die neuesten Zeitungen zur Hand zu nehmen — merkwürdig, wie er mit einem Male solches Interesse an den Kursnachrichten nahm, die er sonst gar nicht beachtet, und wie die Zahlen vor seinen Augen flimmerten, wenn sie von hohen Dividenden berichteten. Wie doch da mühelos das Geld verdient wurde. —
Einige Tage später ging vom Schlosse ein Brief an Herrn Buchheim ab, in welchem Baron Traunstein denselben ersuchte, behufs einer wichtigen Unterredung aufs Schloß zu kommen. Als das Schreiben einmal aus den Händen des Barons war, da kam es ihm vor, als sei ein Stein aus dem Fundament des stolzen Baues des Geschlechts derer von Traunstein gebröckelt, und als er später durch die weit- gedehnten Räume des Schlosses schritt, da kam er sich schon nicht ganz mehr als Herr und Besitzer vor, aber der Brief
war nun einmal fort, und iu diesem Augenblick nahm sich der Baron auch fest vor, nur einen ganz kleinen Versuch mit der Anlage seines Vermögens in Aktien zu machen.
4. Kapitel.
Fast zehn Jahre waren seit dem Eintritt Franz Bert- holds als Lehrling in das Bankgeschäft von Erwin Stei- ninger verflossen. Noch prangte an der Front des altehrwürdigen Hauses in einfachen, goldenen Lettern, zwar etwas verblichen, der Name des Besitzers, und auch drinnen in den Bankläumen war alles noch beim Alten; nur dort, wo Herr Strobel einst hinter einer mächtigen, von einem hohen Gitter umschlossenen Zahltafrl vor dem diebes- und feuersicheren Gcldfchrank die wichtige Thätigkcit als Kassierer des Bankhauses auSgeübt, stand j tzt ein hübscher, junger Mann im blonden Vollbart und goldener Brille. War dies wirklich der arme Franz Berthold, die arme vater- und mutttrrlose Waise, die vor Jahren arm und verlassen auf gut Glück in die Stadt eingewandert war, dessen wenige Habseligkeiten in einem Bündelchen zusammengeschnürt gewesen? Gewiß es war Franz Berthold, Disponent, Kassierer und Vertrauensmann des Bankiers Steininger; ja noch mehr, es schien fast nur noch eine Frage der Zeit, daß sich der alte Herr vom Geschäft zurückziehen und, da seine Ehe kinderlos war, Franz Berthold an seine Stelle treten würde.
Wohl hatte Franz vom ersten Tage an die Gnadensonne des Wohlwollens seines Chefs geschienen, und auch das Bankpersonal hatte den strebsamen, aufmerksamen und bescheidenen jungen Menschen liebgewonnen, und so war er vorwärts gekommen; nicht einmal sonderlich beneidet wurde er darum, jedermann gönnte ihm sein Glück, blieb er doch auch in diesem immer gleich liebenswürdig und bescheiden.
(Fortsetzung folgt.)
Reuefte Nachrichten. c» Berlin, 23. Dez. Wegen Indiskretionen eines deres Mitglied der deutschen Botschaft eine Ahnung von
os Berlin, 23. Dez. Wie eine Kopenhagen« Zeitung biesiaen Lokalblattes, welche in letzter Zeit begangen wurden, der Existenz des Kapitäns Dreyfus hatten, bevor er ver-
v-rv.a vorn 1. Jaovar av Inserate vor, drutschen ist «i„« scharfe Disciptinaruntersuchung «ingeleitet worden. hastet wurde.
GeschüftSlSuten nicht mehr ausgenommen, was auf die Aus- W Paris, 23. Dezbr. Graf Münster soll dem franz.