solcher gemeinsamer Erlaß unterzeichnet sei. Bebel sei augenscheinlich getäuscht worden. Staatssekretär v. PosadowSky bemerkt, die soziale Gesetzgebung sei nicht zum Stillstand gekommen. Weitere Arbeiterschutzverordnungen würden vorbereitet, beispielsweise fürsSpinnereien. Redner spricht ironisch vom Zukunftsstaat« der Sozialdemokraten, vor dem die eigenen Genossen wie vor einem Medusenhaupte zurückschrecken würden, wenn sie hinter den ihn verhüllenden Schleier sehen könnten, oder sie würden wohl nicht zurück- schrrcken, weil nichts dahinter sei. (Heiterkeit; Bestall rechts.) Das Bestehen der Sozialdemokratie sei der beste Beweis da­für, daß Deutschland ein sreiheitlicher Staat sei. Abg. Lieber (Zrntr.) äußert die seste Ueberzeugung, daß ein neuer Flottenplan ganz und gar nicht zu erwarten sei. Es sei wünschenswert, daß jährlich ein Schuldentilgungsgesetz eingebracht werde, aber nicht durch erhöhte Anleihen illu­sorisch gemacht werde. Erst nach Erfüllung der berechtigten Forderungen der Arbeiter lasse sich die Sozialdemokratie wirksam bekämpfen. Namentlich müßten die Arbeitervereine zu Waffen der Ordnungsparteien gegen die Sozialdemokratie gemacht werden. Nach alter Volkstümlichkeit, worauf das Zentrum stolz ist, bei aller Entschlossenheit, die Volksrechte zu bewahren, will das Zentrum stets Mitarbeiten an der Wohlfahrt, Ehre und Größe des Reiches. Alles was der Abg. Fritzen am Montag über das Protektorat hier sagte, sagte er im einmütigen Einverständnis aller seiner politischen Freunde. (Bestall.) Wirsind genauso deutsch wie wirkath. sind. Redner schließt, indem er dieHoffnung ausdrückt, das das Rück­kehren des Vertrauens in die gute deutsche Gesinnung des Zent­rums dazuführen mögen, daß man dieKatholiken in Deutschland frer und ungehindert leben und sterben lasse. (Beifall im Zentrum.) Abg. Liebermann v. Sonnenberg (d. Reformp.) meint, die beste Waffe gegen die Sozialdemokratie wäre die Einführung der Reichstagswahlpflicht. Seine Partei werde einen entsprechenden Initiativantrag einbrmgen. Eine ernst­hafte Prüfung sei nötig, ob nicht die bestehenden Gesetze zum Schutz der Arbeitswilligen ausrrichrn. Die Bestimm­ungen über den unlauteren Wettbewerb enthielten noch viele Lücken, welche ergänzt werden müßten. Redner bespricht sodann dir Verhältnisse der Deutschen in Oesterreich. Hier­auf wird ein Schlußontrag angenommen. Nach persönlichen Bemerkungen des Abg. Bebel wird der Etat der Budget- kommisston überwiesen. Hierauf vertagte sich das Haus auf den 10. Januar 1899, 2 Uhr nachmittags.

* Alten steig, 17. Dez. VonGeheimnissen" ist in der Weihnachtszeit und in allen Weihnachtsgeschichten so viel die Rede. Die Weihnachtsgeheimnisse sind dreierlei Art: Diejenigen, welche es sein sollen, aber es nicht sind; die, welche es nicht sind und auch nicht werden; die, welche es sind und auch bleiben. Die erste Kategorie, die Ge­heimnisse, welche es sein sollen, aber nicht sind, findet sich recht häufig. Di« gute Hausfrau, dir liebende Tochter haben für Mann und Vater ihr großes Geheimnis in petto. Aber die Männer sind nun einmal nicht dazu geschaffen, einem Geheimnis mit einem andern zu begegnen. Weiß der Kuckuck, wie es kommt, aber die meisten Herren der Schöpfung platzen doch mehr oder minder zufällig mit dem Weihnachtsgeheimnis vorzeitig heraus, das sie haben. Und da wiederum anscheinend, wenigstens wird so behauptet, in den meisten Fällen sich Leistung und Gegenleistung nicht recht decken, oder an dem Geschmack der Herren allerlei Zweifel bestehen, so wird auch auf weiblicher Seite der Geheimnisschlcier im Vertrauen etwas gelüftet. Nun folgt die große Auseinandersetzung, Friedensschluß und das Ge­heimnis ist wieder ein so unbrüchliches, wie nur möglich. Oder aber, ein Mann, der sonst nie in den Schubfächern und Schränken herumkramt, kommt gerade in der Weihnachts­zeit auf den Gedanken, etwas zu suchen, und regelmäßig

dich Gott!" welches ihm Meister Tobias und seine Gattin unter der Hausthüre noch nachriefen, schied Franz von dannen. Als er schon einige Schritte entfernt war, wandte er seinen Blick noch einmal rückwärts, dem kleinen, bescheidenen Häuschen zu, in welchem seine Wiege gestanden hatte, und es wurde ihm dabei gar weh ums Herz und ein Gefühl der Verlassenheit erfüllte sein jugendliches Gemüt; er unterdrückte aber gewaltsam dieThränsu, welchehervorzubrechen suchten, und eilte flüchtigen Schrittes durch die wohlbekannten engen, winke­ligen Gassen, dabei weder nach rechts oder links blickend, das Bündelchen, in welchem sich seine wenigen Habsrligkeiten und der Engagemrntsbrief befanden, fest unter den Arm pressend.

Bald hatte Franz di« letzten Häuser seiner Vaterstadt hinter sich und befand sich auf der Landstraße, welche nach der einige Stunden entfernten Kreisstadt führte.

ES war beute ein schöner, sonniger Frühlingstag; überall grünte und sproßte neues Leben in der Natur, und der lachende Sonnenschein wirkte auch belebend auf die hoch in den Lüften oder auf den Aesten der Bäume, die am Wege standen, sich ihres Daseins freuenden gefiederten Sänger. Anfangs eilte Franz noch immer vorwärts wie auf Sprungfedern iortgeschnellt, nach und nach aber verlangsamten sich seine Schritte, er began. mit Interesse die Landschaft zu betrachten, die vor seinen Augen sich ausbreitete, und eine gehobenere Stimmung bemächtigte sich seiner; in lang­samen Zügen trank er den berauschenden Wohlgeruch, der aus der keimenden und sprossenden Erde aufstieg; mehr und mehr verblaßte die Erinnerung an die Stunden des Abschieds vom Vaterhause; er dachte weniger als in der ersten Stunde an seinen Onkel Tobias und an die gute Tante, und seine Gedanken beschäftigten sich mehr mit der Zukunft nun ja, wer kann es einem jungen Burschen auch ver­denken, wenn Luftschlösser ihn so leicht umgaukrln. Franz in feiner Unschuld war noch viel leichter verlockenden Phantasiebildern zugänglich er dünkte sich im Geiste

kommt er an die Stelle, wo die Schätze verborgen sind. Di« Weihnachtsgeheimnisse, die eS nicht sind und auch nicht werden, sind die weitaus meisten. Erstens wird z. B. das Geheimnis so weit von vornherein gelüftet, daß der damit zu Beglückende sich mit seiner Gegenleistung darnach richten kann; oder aber es heißt, Geheimnisse taugen für unS nicht mehr, oder aber der, welchem es gilt, muß sich selbst be- mühen, um nur eine rechtzeitige Herbeischaffung bis zum Feste zu bewirken; oder aber und nun kommt das Schlimmste der Gegenstand des Geheimnisses gefällt nicht, und der zu Beschenkende soll ihn nun wieder ins Geschäft tragen; denn Damen ärgern sich nicht gern. Dabei kann einem Glücklichen dann wirklich warm werden. Die Zahl der Geheimnisse, die nun wirklich bis zum Christfeste ge­wahrt bleiben, ist verhältnismäßig gering; aber warum zürnen? Dem Menschen ist nichts, was menschlich ist, fremd, erst recht also nicht die Neugier und ein ganz klein bischen Eitelkeit. Neugier und dies ganz kleine Bischen spielen aber in der Enthüllung der Weihnachtsgeheimnisse die allergrößte Rolle. Zum Glück macht auch diesen häuslichen Erörterungen der WeiynachtS-Abend ein für alle Male ein Ende!

*Ettmannsweiler, 13. Dez. Heute fand hier die Submission der Arbeiten für die III. Sektion der Schwarzwald-Waffer-Versorgung durch Herrn Obrrbaurat Ehmann unter Mitwirkung der Herren Oberamtmann Voelter von Calw und Oberamtmann Ritter von Nagold in An­wesenheit des Gesamtverwaltunpsausschuffes des Gemeinde- Verbandes der Schwarzwald-Waffer-Versorgung statt. Bei namhaften Abgeboten konnten die Grabarbeiten immer Ak­kordanten von den betreffenden Gemeinden und die übrigen meistens den bisherigen Akkordanten übertragen werden. Wieder war in der Ausschußsitzung über die Aufnahme einer weiteren Gemeinde zu beschließen. Die Gemeinde Wenden, O.A. Nagold, hat um den Anschluß unter Berück­sichtigung ihrer schlechten ökonomischen Lage gebeten. Herr Oberamtmonn Ritter empfahl mit warmen Worten die Aus­nahme der Gemeinde und ichlug vor, der Gemeinde Wenden ähnlich wie der armen Gemeinde Agenbach einen Voraus­nachlaß von 5000 Mark zu bewilligen, welcher Vorschlag nahezu einstimmig angenommen wurde. Die Arbeiten schreiten bei der günstigen Witterung steiig fort, so daß in kurzen Zwischenräumen eine Gemeinde um die andere Wasser erhält, was namentlich dieses Jahr überall willkommen ist.

* Schwarzenberg, 15. Dez. Für die am 5. ds.

Mts. von der Firma Grötz u. Cie. in Schönmünzach zum Verkauf gebrachten, auf hiesiger Markung gelegenen zirka 86 Morgen Wald wurden rund 153 000 Mark erzielt. Fünf Parzellen ersteigerten die Herren Jak. Frey und Kons, von hier und eine Parzelle Herr Fabrikdirektor Sinner- Karlsruhe. (Gr.)

* Friedrichsthal, 15. Dez. Der in treuem Dienste grau gewordene Amtsdiener Weber hier kam auf höchst bedauernswerte Weise ums Leben. BeimSchiff" in Christophsthal stieß er gestern abend in der Dunkelheit auf einen unbeleuchteten Einspänner und kam unter den Wagen. Infolge der schweren Verletzungen starb er heute nachmittag.

* Tübingen, 16. Dez. (Schwurgericht.) Der An­geklagte Leopold Lutz, 28 Jahre alt, ledig, ein vermöglicher Bauer von Oberreichenbach, O.A. Calw, welcher der Körper­verletzung mit nachgefolgtem Tod und einer weiteren Körper­verletzung angeklagt war, wurde wegen elfterem Verbrechen schuldig gesprochen und, da mildernde Umstände zugelassen wurden, mit 2 Jahren sechs Monaten Gefängnis bestraft. Der Angeklagte, der als jähzornig geschildert wird, ging am 13. Nov. nachmittags mit verschiedenen Kameraden nach Arnbach, das etwa eine Stunde entfernt liegt, dort kehrte man in verschiedenen Wirtschaften ein und so trank der An­geklagte an jenem Sonntag 9 Flaschen Bier. In einer der Wirtschaften waren dir Brüder Friedrich und Karl Burk­hardt zu der Gesellschaft gestoßen und es gab zwischen Fr.

schon «in großer Mann, und alle guten Vorsätze, dir er in Verfolg der Ermahnung seines Onkels gefaßt hatte, erschienen ihm so leicht ausführbar, er sah eben die Welt noch im rosigsten Schein, unfähig, sich auch ein Bild von den vielen Schattenseiten des Lebens zu machen.

So verging dir Zeit wie im Fluge, und als die Sonne schon ziemlich hoch am Horizont stand, da hatte Franz den größten Teil des Weges zurückgrlegt. Hunger und Müdigkeit machten sich in recht deutlicher Weise be­merkbar, aber zur rechten Zeit erinnerte er sich der Fürsorge der guten Tante, der er eine tüchtige Butterbemme zu ver­danken hatte.

Eine Pappelallee zweigte sich von der Hauptstraße ab. Franz stand still und verfolgte mit seinen Blicken die schnur­gerade Richtung derselben. Am Ende erhob sich zwischen dem saftigen Grün der umgebenden Bäume ein Hohrs, schloß­artiges Gebäude, das ein hoher, altersgrauer Turm krönte. Lange ließ Franz seinen Blick wohlgefällig auf dem stolzen Bau haften, aber nicht das Gefühl des Neides war es, welches ihn dabei erfaßte, denn er wußte den Wert eines solchen Besitzes noch nicht zu schätzen, der Tante Butter­brot schien ihm in diesem Augenblicke begehrenswerter. Nach einigem Besinnen kam er mit sich dahin ins Reine, dasselbe zu verzehren; er setzte sich auf einen der in gewissen Ab­ständen am Wege stehenden Weißen Meilensteine und holte di« Gabe seiner Tante aus der Tasche; mit dem wohlge­segneten Appetit eines jungen Burschen, der eine tüchtige Wegstrecke zurückgelrgt und dadurch hungrig geworden ist, ging er daran das Butterbrot zu verzehren, und er war noch in dieser übrigens keineswegs anstrengenden Beschäftig­ung begriffen, als Pferdegrtrappel an sein Ohr schlug und eine Kavalkade von einigen Damen und Herren im Galopp näher kam. Lustige Worte und Geschäker der Gesellschaft schlug an Franzens Ohr. aber in dem bunten Durcheinander konnte er den Sinn der Worte selbst dann nicht verstehen, als die

Burkhardt und dem Angeklagten einen Wortwechsel, weil Angekl. behauptete, B. habe seinen, des Angtkl. Hund, eine Ulmerdogge, getreten, was B. bestritt und was auch nicht wahr war. Als dir Brüder Burkhardt fortgingen, wachte Angekl. dem Fr. Burkhardt die Bemerkung, daß die Sache in Unterreichenbach ausgemacht werde. Nachts VrlO Uhr kam Angekl. nach Oberreichenbach zurück und ging in den Löwen", wo Fr. B. uw 11 Uhr auch hinkam, dort wollte der Angekl. dem Fr. B. zutrinken, Letzterer wies das Glas mit dem Bemerken zurück, daß er mit einem solch falschen Kerle nicht trinke. Da die Polizeistunde eingetreten war. so entfernten sich die Gäste imLöwen", vor dem Haus nahm Angekl. seinem Hund den Beißkorb ab, was Fr. B. sich verbat, der Angekl. schlug den Fr. B. mit dem Beißkorb und hetzte den Hund, der aber knurrte, auf ihn. Nun packten sich die Beiden. In dem Moment erschien der in­zwischen ebenfalls von Arnbach zurückgrkommene Karl Burk­hardt, ein Schulkamerad des Angeklagten, ein gern gesehener kränklicher aber lustiger Mensch, dieser wollte den Angekl. von seinem Bruder wegziehen und es kamen dadurch alle drei zu Fall. Karl Burkhard, lag unten, der Angekl. in der Mitte, Fr. Burkhardt oben. Es wollte nun ein Kamerad den Fr. B. wegziehen, worauf sich dieser erhob, und sofort bemerkte, daß ihm die Kleider zerschnitten waren und er in die Seite gestochen war; die Verletzung war ungefährlich und so war Fr. Burkhardt nicht arbeitsunfähig. Bald nach­her erhoben sich auch die beiden anderen und Karl Burkhardt, der gespürt hatte, daß er vom Angekl. auf Bauch und Brüst gestoßen worden war, entdeckte, daß er an diesen Stellest gestochen war, am Bauch derart, daß ihm das Gedärm bloslag, und er, nachdem er am 14. Nov. vernommen wor­den war, am 15. Nov. starb. Der Angeklagte konnte nicht bestreiten, daß er gestochen habe, und machte nur geltend, daß der Fr. Burkhardt ihn vor demLöwen" zuerst ge­schlagen habe.

* Stuttgart, 14. Dez. Bei der heutigen Ziehung der Rcnnvereinslotterie fiel der erste Gewinn, 15 000 Mk» auf Nr. 53 511. Die 15000 Mk. fielen einem jungen Mann aus dem Oberamt Schorndorf zu.

* Stuttgart. 15. Dezbr. Großhrrzog Friedrich von Baden nahm auf seiner Rückreffe von München in Stuttgart deute einen achtstündigen Aufenthalt, uw bei der Kgl. Familie Kondolenzbesuche zu macken. Zur Begrüßung seines hohen Gastes war S. M. der König um ^11 Uhr auf dem Bahn­hof erschienen, worauf die beiden Monarchen nach dem Residenzschloß fuhren. Eine Stunde später begab sich der Großherzog nach dem Wilhelmspalast, wo I. M. die Königin ihn begrüßte. Um 2 Uhr wachte der Großherzog dem Prinzen Weimar einen halbstündigen Besuch. Gegen ^5 Uhr war Familientafel, nach deren Schluß der König und der Groß- derzog sich nach dem Bahnhof begaben. Nach herzlicher Verabschiedung fuhr der Gcoßherzog um 6 Uhr 20 Min. nach Baden.

* Stuttgart, 15. D-z. (Durchgehende Arbeitszeit.) Die seit Beginn d. M. bei der Kauf- und Pfandratsschreiberei eingesührte durchgehende Arbeitszeit hat sich jetzt schon wohl bewährt und noch zu keinerlei Beanstandungen geführt. In den Kreisen der Beamten aus Sen verschiedensten Kategorien macht sich nun gegenwärtig eine lebhafte Agitation zu Gunsten einer allgemeinen Durchführung der fortlaufenden Arbeitszeit bemerk­bar. Wie man hört, soll für die nächste Zeit schon die Einberufung einer Versammlung behufs näherer Besprechung in Aussicht genommen sein. In Berlin z. B. ist dieser Arbeitsmodus schon lange bei den Reichsämtern, in der Rsichsdruckerei, bei Banken und ähnlichen Instituten eiu- geführt. Als die größten Gegner der Neuerung werden in Stuttgart die Frauen bezeichnet, die darin eine gewaltige Störung der Hausordnung erblicken.

*H e ilb ronn,15. Dez. (Wahlkrawallprozeß.) Das Ver­fahren nimmt mit der Verhandlung gegen di- zweite Gruppe, die

Reiter und Reiterinnen schon ganz in seiner Nähe waren und eben in die Pappelallee cinbiegen wollten.

Franz fürchtete sich ein wenig vor den feurigen Rossen und sprang daher von dem eingenommenen Sitz berab, um dahinter sich aufzustellen und so die Gesellschaft an sich vorüber zu lassen. Durch diese unvermutete Bewegung aber wurde das Pferd des vordersten Reiters, eines statt­lichen Kavaliers in den vierziger Jahren, leicht erschreckt und sprang mit einem gewaltigen Satz auf die entgegen­gesetzte Seite. Als der Reiter die Ursache des Scheuwcrdens erkannte, riß er das Tier gewaltsam nach der Seite, wo Franz, gleichfalls erschrocken, hinter dem Meilenstein Schutz zu nehmen suchte.

Ah, sieh'einer den Bengel, diesen kleinen Landstreicher!" rief der Reiter und führte mit der Reitpeitsche einen heftigen Schlag nach dem jungen Burschen, der, am ganzen Leibe zitternd und bebend, nicht schnell genug ausweichen konnte, und traf dir zum Schutze vorgestreckten Arme und Hände.Warte, ich werde Dir lernen, hier auf der Land­straße herumlungern!"

Ein lebhaftes Bravo von Seiten seiner Begleiter und Begleiterinnen lohnte die That des vornehmen Reiters, und ehe noch Franz recht begriff, was ihm geschehen war, da war die Gesellschaft auch schon weitergerittrn, ohne sich nach dem Geschlagenen noch einmal umzuschauen, und er befand sich auf dem Wege nach dem Schlosse.

(Fortsetzung folgt.)

* Staub- und Schmutzfl-cken in dunklen Wollstoffen lasten sich am besten entfernen mit Qmllajarinde, deren man für 5 Pf. in der Apotheke kauft. Heber Nacht in einem halben Liter Wasser eingeweicht, wird am andern Morgen beides aufgekocht und die Mischung durch einen Durchschlag gegossen. In die hiedurch erhaltene braun« Flüssigkeit tauche man die Bürste und bürste die Flecken.