Faschoda ist für Frankreich ein zweites Sedan. Bei Sedan büßte Frankreich sein Ansehen als Landmacht rin, in Faschoda begrub eS sein koloniales Prestige. Ohne einen Schuß muß es vor England zurückweichen, muß es still dessen Uebergewicht anerkennen, ja es muß sogar dessen Hilfe in Anspruch nehmen, damit die Expedition aus Faschoda wieder abreisen kann. Die Straße durch Wüste und Wildnis, die man wohlausgerüstet mit Lebensmitteln und Munition betrat, sie kann man zum Rückmarsch nickt mehr betreten, denn die Truppe lebt jetzt schon von den Lebensmitteln, die ihr die englischen Soldaten in Faschoda zukommen lassen. Nur durch englisches Gebiet und weiter durch das von den Engländern besetzte Egypten kann der Rückzug der Franzosen stattfinden. Alles vereinigt fick, um dir Niederlage der bedeutungsvollsten französischen Kolonial-
Unternehmung so niederdxückend wie nur möglich zu machen.
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In der französischen Deputiertrnkammer befragte der Sozialist Fouruier die Regierung über die gerichtliche Verfolgung Gohiers wegen seines das Heer beleidigenden Buches. Redner fragt, warum man Beleidigungen des Heeres verfolge, während bei Beleidigungen der Justizbehörde das Gleiche nicht geschehe; im Verlaufe seiner Ausführungen erwähnte Redner die gerichtlichen Schritte gegen Zola, über welche er sich unter lärmenden Zurufen des Zentrums und der Nationalisten und dem Beifall der äußersten Linken in lebhafter Weise ausspricht. Nachdem Redner geendet, besteigt Ministerpräsident Dupuy die Tribüne und rechtfertigt die gerichtliche Verfolgung Gohiers, die dem kürzlich gefaßten Beschluß des Hauses entspreche, die Regierung habe di; Verpflichtung übernommen, Beleidigungen, die dem Heere zu- gesügt werden, zu verfolgen. Dupuy verliest unter Zurufen verschiedener Art einige Stellen aus dem Buche Gohiers und giedt schließlich der Meinung Ausdruck, daß die Kammer der Regierung zustimmen werde. Fournier verliest daraus einen Artikel, gegen den Drumont Widerspruch erhebt. Dru- mont erklärt, er sei übrigens dagegen, daß Schriftsteller gerichtlich verfolgt werden. Er wünsche eher die jüdischen Bankiers verfolgt zu sehen. Hiegegen protestiert Klotz. Cassagnac wünscht über die Worte Drumont's zu interpellieren. Dupuy beantragt diese Interpellation aus einen Monat zu verschieben. Dieser Antrag wird genehmigt. Damit ist der Zwischenfall erledigt.
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Läßt man den eroberungslustigen Mac Kinley weiter schalten, wie er angefangen hat, so muß Amerika ein Soldatenstaat werden gleich den europäischen Großmächten. Die Ver. Staaten sind 15mal größer als Deutschland, ihre Bewohnerzahl jedoch übertrifft die unsres Landes nur um rin geringes. Reiche Schätze ruhen noch ungehoben in den unabsehbaren Gebieten zwischen dem atlantischen und dem stillen Ozean. Trotzoem rafft Kinley mit der Gier eines Geizigen Kolonien auf Kolonien an sich und legt dadurch seinem Lande die Last aus, diese überflüssigen Besitzungen verteidigen zu müssen. Wer ein Weltreich gründen will, muß auch eine Weltmacht schaffen, denn in Europa giebt es nur ein Spanien und alle anderen Mächte sind Riesen gegenüber der heutigen amerikanischen Wehrmacht. Auch kann in wenigen Tagen die japanische Flotte vor Franziska liegen. Em Teil des amerikanischen Volkes will nichts von dieser Abenteurerpolitik, so daß die Wahlen zum Repräsentantenhaus- so viele Demokraten ergaben, daß Mac Kinley nur noch über eine kleine Mehrheit verfügt. Diese Thatsache hat um so mehr Bedeutung, als der Präsident selber im Lande umhergereist war und unter dem Eindrücke des glanzvollen spanischen Krieges agitiert hatte.
L«rir-esirtretzirietzteir.
* Altensteig 16. Nov. (Ehrenzeichen für weibl. Dienstboten.) Das von der si Königin Olga gestiftete Ehrenzeichen für
weibl. Dienstboten, welche im Umfangt des Köniüslr>cks nach znrückgelegtcm vierzehnten Lebensjahr in einer Familie oder in demselben Anwesen ununterbrochen wenigstens 25 Jahre lang treu und in Ehren gedient haben, kommt auch Heuer wieder zur Verteilung. Die Gesuche um Verleihung desselben sind mit einem Zeugnis der Dienstherrschaft über Jahr und Tag des Diensteintritts, über die Art der Dienstleistung, über etwaigen Urbrrtritt zu einer andern Dienst- Herrschaft auf demselben Anwesen und etwaige Unterbrechung des Dienstvtthältnissks, über den Lebenswandel und das Verhalten des Dienstbosten unter Bezeichnung bcfcnders hervorragender Leistungen bei dem gemeinschaftlichen Amt spätestens bis 25. Nov. d. I. rinzureichrn.
- 11 . Nagold, 16. Nov. Zu Ehr« n des als Obkrawts- richtcr nach Tuttlingen beförderten Hin. Amtsrichters Lehne- manu wurde gestern abend im Gasthaus zum Hirsch eine Abschicdsfeier veranstaltet, die von hiesigen und cu-wärtigrn Freunden und Verehrern des Schrideuden und seiner werten Familie zahlreich besucht war. Verschiedene Redner gedachten der vielseitigen Thätigkeit und Berührung mit der Bevölkerung in Stadt und Land. Hrn. Obcramtsrichter Siegel hob anerkennend dessen Tüchtigkeit als Richter und Mitarbeiter hervor, ihm und seiner Familie die besten Glückwünsche auf den Weg gebend. Für den lrankheits- dalbcr am Erscheinen verhinderten Stodtvorstand ergriff Hr. Stadtpfleger Lenz naments der Stadtverwaltung das Wort, dem Scheidenden dankend für dessen Bemühungen um das Wohl und die Ehre der Stadt und dessen Frau für ihren Wohlthätigkeitsstnn. Hr. Oderamtmonn Ritter widmete dem Studienfreund Warwe Abschiedsworte. Als eine Stimme vom Land ergriff Hr. Schultheiß Dengler von Ebhausen das Wort und erinnert an die erfolgreiche Thätigkeit desselben für die Darlehenskassen des Bezirks. Den einzelnen Rednern, sowie allen den zahlreichen Anwesenden dankte Hr. Obcramtsrichter Leb, nemann für die Glückwünsche und Anerkennungen. Verschönt wurde die Abschiedsscier durch Gesangsvorträge des Liederkranzes.
v. Fr eu d en st a d t, 13. Nov. Im Lause des letzten Frühjahrs wurde hier eine Eisfabrik in der eingegangenen sog. „Franzosenmühle" einacrichtet. Die Wohlthat dieses Etablissements dursten im Lause des heißen und trockenen Sommers ganz besonders die Hotels, Pensionen, wie auch zahlreiche Familien der Stadt genießen, denn täglich führte der Eiswagen seine 25 Pfund schweren Eistafeln durch die Stadt und es konnte jedermann nach Belieben seinen Bedarf an Eis um billig-n Preis beziehen. Als die Luftkursaison zu Ende war, zeigten sich nun bei Beginn des Bier- siedcns die Bierbrauer als fleißige Abnehmer. Von großer Entfernung wie von hier und der Umgegend kommen bei dieser ungewöhnlich warmen cislosen Zeit die Bierbrauer zum Eis- kaus dieses kristallhellen Kunsteises hierher. Drei wesentliche Faktoren sind für den Absatz dieses zur Zeit so geschätzten Produkts von ganz besonderem Vorteil. Es ist der verhältnismäßig billige Preis, den die Eisfabrik sestsetzte und die Abgabe des Eises in jedem gewünschten Quantum und fürs dritte der bequeme Transport auf jedem bedeckten Wagen, wobei kaum e:n bemerkenswerter Gewichtsverlust durch Schmelzen der überaus kompakten Eistafeln siattfindet. Wir können den Besitzern dieser Fabrik, welche durch diese Gründung einem hier längst gefühlten Bedürfnis Rechnung getragen haben, zu einer fortgesetzt lebhaften Frequenz nur das Beste wünschen. Verschiedene Bierbrauer lassen jetzt schon ihre Anlagen zur Eisgewinnung eingehen, andere lassen das Projekt zur Anlegung eines Eisweihers wieder fallen und beziehen ihren Bedarf, so wie sie ihn eben nötig haben, von dieser neugegründetrn Eisfabrik. Wer mit diesem jetzt so begehrten Kunstprodukt Versuche macht, respektive in der jetzigen eisurmen Jahreszeit bei der Bierberritung seinen Eis- bedars hier bezieht, wird damit sicherlich „nicht auf's Eis gehen."
* Frcudrnstad t, 15. Nov. In Orsbach, Gemeinde Baiersbrouv. -.st das tzemeuffeme Wohnhaus des Joh. Schmelzte, Taglöbner, und Mart. Sckmelzle, Wegwart, abgebrannt. Der G-Löudeschadcn beträqt 6200 Mk., der Mobiliarschaden 8000 Mk. Ein Nachdargebäude ist schwer beschädigt. — Für die Lösung einer wissenschaftlichen Aufgabe wurde Herrn Karl Hoß, Kandidaten der Theologie, bei der in letzter Woche in Tübingen abgehaltenen aka- dimiscken Preisverterlung rin Preis'Anerkannt. Herr Hoß ist gegenwärtig Vikar beim Pfarramt Psalzgrafenweiler.
* Friedrichshafen, 14. Nov. Um die Erfindung des Grasen von Zeppelin bezüglich des lenkbaren Luftschiffes zu erproben, läßt die Gesellschaft für Förderung der Lust- schiffsahrt in Stuttgart, der ein Kapital von einigen hunderttausend Mark zur Verfügung stehen soll, demnächst in der Nähe der Domäne Manzell einen schwimmenden Schuppen von riesigenGiößenverhällnisskn erstellen. In diesemSchuppen soll unter Leitung eines Stuttgarter Maschinentechnikers das lenkbare Luftschiff hcrgesiellt und mit diesem alsdann Flugversuche über den Bodrnsee gemacht werden. Die Flugversuche, welche im Monat Juli 1899 stottfinden sollen, dürste eine große Menge Schaulustiger herbeilocken. Dem großen Unternehmen wünschen wir besten Erfolg. (St.-Anz.)
* (Verschiedenes). In Heidenheim blieben aus dem letzten Schasmarkte 6 Stück Schaf« stehen, ohne daß sich bis jetzt der Eigentümer gemeldet hätte. — Der Reisende einer Oelsabrik in Laß back kassierte nach seiner Entlassung bei der Kundschaft Gelder ein, und ließ sich auch sonstige unlautere Manipulationen zu schulden kommen. Derselbe wurde verhaftet. — Der 30jährige Fabrikarbeiter Kling-r m Eßlingen stürzte infolge eines Fehltritts die Treppe hinunter und trug so schwere Verletzungen davon, daß er bald darauf starb. — In Tübingen verunglückte beim Rangieren aus dem dortigen Bahnhof ein Ankuppler aus Urach; er wurde von der Hebelstange einer Weiche ersaßt, wobei ihm d-r linke Fuß ausgerisien wurde. — Im Nufriuger Wäldchen wurde ein etwa 50—55 Jahre alter Mann erhängt ausgefunden. — Der 13 Jahre alte Sohn des Bauers Sckuwpp von Herrenzimmern, welcher mit seinem Vater Tannenzapfen sammelte, fiel von einer Tanne herab und war auf der Stelle tot. — Der 40jährige Friedrich Schwarz von Schaikheim bei Winnend n fuhr am Sonntag abend mit seinem Schwager nach Waiblingen. Hier stieg Schwarz aus, noch ehr der Zug still stand. Der Mann geriet unter die Räder und wurde zermalmt.
* Pforzheim, 12. Nov. Heute wurde vor der Strafkammer in Karlsruhe der hiesige Reichsbankvorsteher Emil Joh. H-yrich wegen Unterschlagung von 5000 Mk. Kassengeldern zu der Gefängnisstrafe von 1 Jahr abzüglich 1 Monat Untersuchungshaft, verurteilt. Der Verurteilte /"zog einen Gehalt von ca. 4000 Mk. lebte stets aus großem Fuß und hatte ca. 30000 Mk. weitere Schulden.
* Vier Kinder, darunter als ältestes ein 8jühriger Knabe in Nußbach im Renchtbal, schlüpften in Abwesenheit der Eltern in einen Trog. Der Deckel aber schnappte zu, und die Kinder brachten ihn nicht mehr aus. Bis sie aus ihrer Gefangenschaft crlösi wurden, war eines, - n 4jähriges Mädchen, erstickt, und in wenigen Minuten wäre es mit den andern auch geschehen gewesen. Der Knabe muß furcht- bare Anstrengungen zu seiner und seiner Geschwister Befreiung gemacht haben, denn er sei ganz in Schweiß gebadet gewesen. Die Eltern sind untröstlich über ihr Unglück.
* Glückliche Zustände herrschen in Eichel brr Wert- Heim. Die klein? Gemeinde darf sich rühmen, in der Für- sorge für sickere Existenzen am weitesten zu gehen. Die Ortschaft besitzt ein größeres Gemeindeeigentum an Arckern. Jeder Bürger tritt in den Genuß von etwa 3 Morgen Wiesen und Aeckern nach 15 Jahren aus Lebenszeit. Nun
Mittag gegessen und danach in einen wohlthätigen Schlaf versunken war, hörte sie Menschenstimmen. Lustiges Lachen, Plaudern und Gläsergeklirr drang aus ziemlicher Entfernung zu ihr herüber. Aus dem Stimmengewirr unterschied sie deutlich eine Helle, unangenehm klingende Stimme, welche ihr das Blut zu Eis gerinnen ließ.
Einzelne Worte wurden ihr jetzt verständlich.
„Die Török erdachte den Anschlag. Es ist ein Teufelsweib. Die Gouvernante stand ihr im Wege bei Karoly Gervay, damit ist's jetzt aus, ich habe ihm das Täubchen weggeschnappt."
Einer der Herren unterbrach ihn mit einer Frage.
„Gewiß habe ich schon auf Török mich ihr genähert, wurde jedoch schnöde abgewiesen. Doch das gerade reizte mich, denn sie ist schön und begehrenswert und ich — Reichtum und Glanz ersetzt oft die wirkliche Liebe . . . Das Täubchen wird schon noch kirre werden!"
Ein unsäglich verächtliches Lächeln legte sich um die Lippen des armen, verfolgten Mädchens, und fester schob sie den mächtigen schweren Riegel an der Eingangspforte vor.
Allmählich verhallte oas Gelächter. Thüren wurden zugeschlagen, dann trat tiefe Stille ein. Irma verharrte lautlos; in eine Ecke gedrückt vernahm sie, wie sich draußen Schritte näherten. Das ^Lhürschloß wurde geöffnet, doch Ernö Aprany — er war es — konnte nicht herein.
„Wie gefällt es Ihnen auf Kastell Nuovo?" fragte er mit spöttischem Lächeln, „es ist schön hier und Sie sollten sich nicht so böswillig rinschließen. Doch wie Sie wollen, ich habe ja Zeit zu warten; mein Urlaub gewährt mir dieselbe, und es ist auch einsam hier — zu zweien läßt sich das ertragen."
Irma batte sich anfangs vorgrnommen zu schweigen, doch ihre Erregung und ihre Verachtung drängten ihr die Worte aus die Lippen: „Im Einverständnis mit einem
ränkevollen Weibe beschlossen Sie also mein Verderben. Doch lieber den Tod, als Ihnen angehören."
„Wie theatralisch, Kleine," w oblgesöll g strick er dabei den langen Schnurrbart, „ich habe derartige Vorgänge in Budapest öfter aus den Brettern gesehen, da nehmen sie sich sehr schön aus und machen Spaß. In Wirklichkeit sind mir die Weiber stets selbst um den Hals gefallen. Ich habe geschworen, Ihre Liebe zu besitzen und ich werde sic erringen."
„Nie!" rief Irma verzweifelt.
„Sie scheinen zu vergessen, daß Sie sich in meiner Gewalt befinden, doch meine ick, wir werden uns im Guten verständigen und Sie mich nicht zwingen, die Thür ihres Salons zu sprengen."
„Nie wird dieser Riegel von meiner Hand geöffnet werden," enigegnete sie bestimmt.
„Eine Thür mehr oder weniger aus Nuovo kann mir nichts verschlagen, in wenigen Minuten wird Ihr Käfig meinem Eindringen keinen Widerstand mehr entgegensetzen." Mit diesen Worten verhallten seine Schritte.
Ihr verzweifelnder Blick fiel auf das Fenster; es war sehr hoch, doch durch das Heranrücken des Tisches, auf welchen sie dann auch noch den Schemel zog, erreichte sie es leicht. — Mit einem qualvollen Aufschrei stürzte sie hinaus.
Wenige Minuten danach fielen schwere Axthiebe gegen die Thür und bald darauf flog Schloß und Riegel dröhnend in das Gemach. Es war leer!
Ernö Aprany blickte wie betäubt aus das Fenster. Sein Leichtsinn war wie verflogen — das hatte er trotz seiner niedrigen Gesinnung nicht beabsichtigt. Nach seinen Dienern rufend, stürzte er in wilder Hast die Treppe hinab. Unheimlich lebendig wurde es in dem alten Kastell. Fackeln leuchteten durch den Hof und verschwanden nach der Richtung des Parkes. Eulen und Fledermäuse, die in dem alten,
teilweise verfallenen Gemäuer nisteten, wurden durch das ungewohnte Licht aus ihrer beschaulichen Ruhe gestört und flatterten ängstlich umher, und in das Geschrei der licht- scheuen Nachtvögel mischte sich das schmerzliche Stöhnen eines zu Tode gehetzten Menschenkindes.
Aprany eilte allen voran, allein nur von dem Gedanken bewegt, dem heroischen, unschuldvollen Mädchen, das sein Leichtsinn in den Untergang getrieben, Hilfe bringen zu können.
Das Licht der Fackeln drang erhellend durch das Gewirr einer verwilderten Gartenanlage und fiel in zitternden Spiegelungen aus das bleiche, schwerzentstellt« Antlitz Irmas, welche von der weit vorspringenden Mauer des Kastells abgesiürzt, mitten in ein rauhes Gestrüpp von knorrigen Wurzeln und dornigen Büschen gefallen war. Aprany näherte sich vorsichtig.
„Das lag bei Gott nicht in meiner Absicht," sagte er gepreßt. „Fassen Sie Mut — Ernö Aprany ist kein Schuft und bat seine Hand noch nie mit Blut befleckt! Derartige weibliche Charaktere sind mir fremd. Können Sie sich bewegen?"
Irma machte eine vergebliche Anstrengung sich emporzurichten, kraftlos fiel sie zurück.
„Ich vermag Arm und Fuß nicht zu rühren," klagte sie, von heftigen Schmerzen gequält, „lassen Sie mich ruhig liier liegen, bis ich den ersehnten Tod finde."
Die ruhige Ergebung in ein unverdientes entsetzliches Los erschütterte selbst einen Aprany aufs tiefste.
„Lajos, Miklos, rasch eine Tragbahre!" rief er Mnen Dienern gebieterisch zu, „Maruschka soll kühlende Salben bereit halten, die Gospodina zu heilm!"
Die Diener eilten in das Kastell und kehrten bald darauf mir einer aus weichen Betten und Decken hsrgestellten 4-lagbahre zurück, aus welche sie Irma mit äußerster Vorsicht hoben und in das Kastell trugen. (Forts, folgt.)
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