kommt ks dort, wie überall, vor. daß einzelne Landwirte in Vermögt nsversall geraten. Da der Genuß dieser Aeckrr aber nicht gepfändet werden kann, so vermögen dir Leute sich in der Existenz zu erhalten. Es giet-t in der That Familien, welche allein vom Ertrag dieser Güter leben. Das sind eine Art Heimstätten, wie sie in Baden einzig in diesem kleinen Orte bestehen dürsten.

* Das Heilserum gegen Diphtheritis erweist sich immer mehr als ein ganz vorzügliches Hilfsmittel. Die Berichte der badischen Bezirksärzte an das Ministerium stellten fest, daß wahrend des letzten Vierteljahres in 26 Amtsbezirken infolge der Serumbenutzung kein Diphtherie-Todesfall vor­gekommen ist.

* München, 15. Nov. Nach demMünch. Tgbl." wurde hier ein Offizier im Duell erschossen.

* Berlin, 13. Nov. In Futschau in China wird von einem englischen Konsortium eine Fabrik für Sicberheits- zündhölzer mit einer täglichen Leistungsfähigkeit von 300000 Schachteln gebaut. Dir Lieferung der gesamten maschinellen Einrichtung dieser Fabrik ist der Maschinenfabrik A. Roller in Berlin übertragen worden. Da China, welches seinen Bedarf an Zündhölzern früher ausschließlich aus Europa deckte, seit Jahren aber der Hauptabnehmer der japanischen Zündtzolzsabriken ist, bisher eine eigene Zündholzindustrie nicht besitzt, so wird dieses Unternehmen vielleicht bald Nachobmlingen finden.

* Köln. 14. Nov. Infolge des stetigen Zurückgchens des Rheniwassersn.ndes sind empfindliche Störungen im Schleppverkehr eingetrrten, so daß beispielsweise dir Schiff­fahrt nach Straßburg wiederum eingestellt werden wußte. Der Caubrr Pegel zeigt nur noch 1.40 Meter, wodurch in den nächsten Tagen die Schiffseigner der Verpflichtung ent­hoben werden, die Frachten nach dem Obcrrhein auszusühren. Auch Meldungen aus den Ruhrhäsen besagen, daß dortseldst eine größere Geschäftsstille eingetreteu ist.

0 Billige elektrische Straßenbeleuchtung. Professor Neruht in Göttin gen harte bekanntlich eine prinzipielle Erfindung gemacht, die geeignet war, die Kosten der elekt­rischen Beleuchtung bedeutend zu verbilligen, sie billiger als das Gasglüyiicht zu machen. Da die Kosten der elektrischen Anlage geringer sind, als die einer Gasleitung, so würde also der letzteren schwere Konkurrenz erwachsen. In Wien sind nun Versuche angestellt, die Erfindung Neruht's prak­tisch uuszubeuten. Es ist auch bereits eine Straßenlompe konstruiert, die weit billiger ist, als es bei den bisherigen Systemen der Fall war. Sie soll nächstens in den Handel kommen. D«r Fall beweist wieder, daß man bei Neuanlage von künstlicher Beleuchtung gut thut, sich nicht zu übereilen. Es wird auf diesem Gebiet Jahr für Jahr Neues und Billigeres erfunden.

*Braun schweig will für die Landtagswahlen Wahl­zwang rinsühren. Wer ohne triftige Entschuldigung der Urne fernblecbt, wird bestraft.

Arrsläir-rf^es.

* Wien. Der liberale Gemeindrrat Dr. Mittler hat gegen den Vizcbürgermsifter Strobach wegen der ihm in der Geweindrralssitzung vom 4. d. M. zugefügtcn Be­leidigung di« Ehrenbelerdigungsklage überreicht. Nach dem Amtsblatt der Stadt Wien" soll die Aeußerung gelautet haben:Herr Dr. Mittler, ich rufe Sie zum zweitenmale zur Ordnung! Das nächstem«! schließe ich Sie aus, Sie gehören überhaupt nicht in den Gemeindcrat! Es ist gerade­zu ein Schandfleck für die innere Stadt, daß so ein Ge- meinderat hier ist." (Lebhafter Widerspruch rechts.)

* Bern, 14. Nov. Die Verfassungsänderung, dis dem Bund das Recht verleiht, ein einheitliches Zivilgesetzbuch und ein Strafgesetzbuch für die ganze Schweiz zu erlassen, wurde gestern mit Mehrheit angenommen. Beim Zivilrecht stimmten 262 000 Bürger mit Ja, 98 000 mit Nein, beim Srrascecht 263000 wir Ja, 98 000 mit Nein. 15 ganze und 3 halbe Kantone (Uri, Schwyz, Freiburg, Appenzell- Jnnerrhedkn, Obwalden, Nidwalden, Wallis) verwarfen sie. 356 000 Bürger haben nicht gestimmt; die Beteiligung war

also schwach und zwar deshalb, Werl die Vorlage nirgends eine starke Opposition fand.

* Genf, 14. Nov. Luccheni hat gegen das Urteil des Schwurgerichts das Kassationsbegehren eingereicht.

* Paris, 14. Nov. Labori wurde heute von Frey- einet empfangen.

2 Nach einer Pariser Meldung der .Times' soll der Kassotionshof beabsichtigen, bei den Regierungen Deutschlands und Italiens die Erlaubnis nachznsuchen, die früheren Militärattaches v. Schwarzkoppen und Panizzardi durch eine Grichtskommission über ihre Beziehungen zu Dreyfus vernehmen zu lassen. Nachdem beide Regierungen bereits Erklärungen hierüber abgegeben hätten, die jegliche Beziehung zu Dreyfus in Abrede stellten, könne einer Vernehmung der Attaches nichts im Wege stehen.

* Nach einer Meldung des Kl. Journal aus Paris erklärt Druwont in der Libre Parole, Rußland habe Frank­reichs Ersticken um Unterstützung in der Faschodo-Frage durch Veränstaltung einer Demonstration an der afghanischen Grenze oder im chinesischen Meere abgelehnt.

* Paris, 15. Nov. Die Nachricht, daß der Kassations- Hof den Verteidigern des Dreyfus die Einsicht in die Aus­sagen der Zeugen gestattet habe, hat sich nicht bestätigt. Dir Blätter sagen übereinstimmend, daß in ihren Aussagen alle fünf ehemaligen Kriegsministkr vor dem Kassationshos die Schuld des Dreyfus behauptet haben.

* Pari §, 15. Nov. Kammer. Antidr Boyer (sozialistischer Radikaler) begründet unter Einbeziehung des Falls Picquart den Antrag, daß künftig auch bei militärischen Untersuchungen ein Advokat znzuziehen sei. Freycinet beront, General Znrlinden hätte im Fall Picquart durchaus korrekt gehandelt, doch wolle di« Regierung der Dringlichkeit des Antrags Boyer sich nicht widersetzen; er schlägt die Ueberweisnng au eine Kommission vor.

* Paris. 15. Nov. Der Kassationshos bat den Kolo- nicüwinister ausgrsordert, Dreyfus von der Zulassung der Revision zu benachrichtigen und zur Vorbereitung seiner Verteidigung oufzusordern. Die Nachricht von dieser Aufforderung wurde beim Zusammentritt der Kammer in den Couloirs bekannt und erregte die größte Sensation.

* Petersburg, 15. Nov. DerRegierungsbote" veröffentlicht gegenüber den Erklärungen derNordd. Mg. Zrg."'in der Angelegenheit der Gefahr einer Einschleppung von Epizootie in das Deutsche Reich eine Mitteilung der Vetrrinärverwaltung über die russischen Vorkehrungen gegen Seuchen, welche zu nachstehendem Schluffe gelangt ist: Die seitens des Ministeriums des Innern in den letzten zwei Jahren getroffenen Maßnahmen verbesserten erheblich die veterinäre Beaufsichtigung der aus Rußland auszusührenden Schweine rcsp. erhöhten die Gefahrlosigkeit der Einfuhr derselben. Die Controle des Gesundheitszustandes des Viehes in dem Gebiete der Weichsel ist durch Erhöhung des Veterinärpersonals gesichert. Der Transport von Schweinen für den Export nach Sosnowice ist nur mittels Eisenbahn gestattet. Die Schweine werden vor ihrer Verladung einer fünftägigen Quarantäne unterzogen. Zum Export werden nur Schweine mit GrsundhOlspässen zugelossen. Das Resultat der strengsten Ausführung dieser Maßnahmen ist, daß seit dem Januar 1897 unter den russischen Schweinen, welche preußischen, für fremdes Vieh offenen Schlachthäusern zugestellt wurden, kein Krankheits- oder verdächtiger Fall vorgckommen, und seit Anfang 1898 etwas derartiges nicht einmal unter den Schweinen in Sosnowic: vorgekommen ist.

* B - lgrad , 15. Nov. Der 80 Jahre alte ungarische Freiheitskämpfer Dr. Johann Astalosch, ein Kampfgenosse Ludwig Kossnths, hat wegen Verlustes fernes Vermögens seine Frau und sich erschossen.

* Konstantinopel, 13. Nov. Bei der Abreise von Damaskus richtete Kaiser Wilhelm an den Sultan ein Telegramm, worin der Kaiser auf das Wärmste für den bereiteren Empfang dankt und sagt, der Aufenthalt in der Perle der Städte des Orients werde ihm für sein ganzes Leben unvergeßlich bleiben. Das Telegramm schließt mit der Versicherung der unzerstörbaren Dankbarkeit und Freund­

schaft. In der Antwort dankte der Sultan in herzlichster Weise für den vom Kaiser in Damaskus ausgebrachten Toast und sagte, diese Worte seien der schönste Beweis der un­veränderlichen Freundschaft beider Monarchen. Vor der Abreise von Beirut dankte der Kaiser dem Sultan in einer langen Depesche für die ihm seit seiner Ankunft auf tür­kischem Boden bis zum Verlassen desselben bereiteten Em­pfänge und erklärte, alles werde ihm unvergeßlich bleiben. Es werde seine Freundschaft für den Sultan jür immer be­festigen. Der Sultan dankte aus das Wärmste, indem er Kaiser Wilhelm der gleichen Gesinnung versicherte und dem deutschen Kaiserpaarr glücklichste Weiterreise wünschte.

* Von dem Einzug des Kaiserpaores in Jerusalem erzählt L. P. in derVoss. Ztg." : Vier berittene Kawaffen in blauer, goldgestickter Albanesentracht, die silberknaufigen Stäbe gegen den reckten Fuß gestemmt, und mit den Knäufen weit ab in der Rechten gehalten, eröffneten den Zug. Dann aber sah man das Unglaubliche: an der Spitze ritten der junge Cook im grauen Jaquett und neben ihm fein Unterdirektor, ein Mensch, der wie ein ganz gemeiner Pferde- Makler aussieht und in seiner gewohnten schäbig-schmutzigen staubigen Werktagskleidung mit weiten sprungriemenlosen Beinkleidern, die ihm an den Schienbeinen Hinaufrutschen. Die Frechheit in dem Auftreten der Engländer, denen man leider die Organisation der Polästinareife des KaiserpaareS anvertraut hat, während die Deutschen, Karl Stangen und seine Söhne, diesen Auftrag mindestens eben so gut, wenn auch wahrscheinlich um die Hälfte billiger und doppelt takt­voller und anständiger gelöst hätten, wirkte auf uns deutsche Zeugen der Szene wahrhaft empörend.

2 Die spanische Regierung berechnet, wenn sie die zur Verfügung stehenden Dampfer der transatlandiscken Gesell­schaft in Betracht zieht, als Zeitpunkt für die vollendete Räumung der Insel Kuba den 13. März. Im Lause deS Monats November sollen noch 18 870 kranke Soldaten zurückbesördert werden. 25 690 Mann würden dann im Monat Dezember, 28 554 im Januar, 24 675 im Februar und 11 229 bis zum 13. März die Rückreise antreten. Die Ver. Staaten fordern aber bestimmt, daß am 1. Januar die Räumung beendet sei, und es ist noch nicht obzusehen, wie eine Einigung zu stände kommen soll.

* New-Iork. 15. Nov. Nachrichten zufolge, welche aus Kuba in Key-West eivgetroffen sind, ist unter 7000 Mann der regulären spanischen Truppen in Puerto Principe und Nuevita« Meuterer ausgebrochen. Dieselben verlangen vor der Einschiffung nach Spanien Auszahlung des rückständigen Soldes. Die Meuterer wurde schließlich durch Versprechungen beigel-ü!.

Handel und Verkehr.

* Altenftrig, 15. Nov. Das schöne Herbstweiter, dos nach dem befruchtenden Regen wieder eingrtretcn ist und bis jetzt cnhält, Hot aus die Wintersaaten ungemein günstig ringewirkt, so daß sie jetzt, obwohl die Saat wegen der großen Trockenheit im September viel später als sonst geschehen konnte, schöner denn je in den Winter kommt.

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