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teil zrwähr-n, darum sieht man der Ausführung allgemein mit großem Interesse entgegen.
* Calw, 1. Nov. (Schutz der Singvögel.) Der hiesige Bezirksverein für Geflügelzucht und Vogelschutz hat in seiner gestrigen Versammlung beschlossen, um dem gegenwärtig stark betriebenen Unfug des Vogelfanges zu steuern, für jeden zur Anzeige und Bestrafung gebrachten Fall eine Prämie von 1 Mk. aus der Vereinskassr auszusetzen. Weiter sollen im Winter in der Nähe der Stadt auf Kosten des Vereins Futterstellen für Körner- und Insektenfresser errichtet werden; ebenso soll an di« Lehrer des Bezirks die Bitte gerichtet werden, die Schulkinder zu ermahnen, den Vögeln und ihrcu Nestern nicht nachzustellen und die Bürger aufzufordrrn, daß die Dreschabfälle nicht auf die Dungstätte, sondern als Futter für die Vögel ausgcstreut werden. Der Verein wird in diesem Herbst noch einen weiteren Zuchtstamm Hühner und zwar Italiener Sperber ankaufen.
* Calw, 3. Nov. Heute früh uw 2 Uhr ertönten die Sturmglocken. In der Wirtschaft zum Stern von Kreuzberger war Feuer ausgebrochen; in kurzer Zeit brannte der Dachstock, in dem 2 Wohnungen sich befanden, vollständig ab; die Bewohner konnten kaum das nackte Leben retten. Die eine Familie ist Lurch den Brondfall in vier Wochen zum zweitenmal obdachlos geworden. Das Feuer ist in einer mit Stroh gefüllten Bühnenkammer entstanden. Ent- stehungsursache ist unbekannt.
* Stuttgart, I.Nov. Nach dem vom Justizminister an den König erstatteten Bericht über die Verwaltung der Rechtspflege in Württemberg pro 1897 hat sowohl im Straf- wir im Zivilfach eine kleine Vermehrung des Geschäftsansalles stattgrsunden. Die Schöffengerichte sprachen 23,36 und die Schwurgerichte 21,87 Prozent der Angeklagten frei, die Strafkammer nur 11,88 Prozent. Man sieht daraus, daß von den Gerichten mit Laienelementen annähernd doppelt so viele Freisprechungen erfolgen, als von Richterkollegien. Im Zivilsach ist eine erhebliche Steigerung der Zivilprozesse eingetretrn. Dagegen erfubrrn die Konkurse einen Rückgang, ebenso die Zwangsvollstreckungen. Die Zahl der Ehescheidungen ist um das anderthalbfache gestiegen. — In Württemberg waren rm Berichtsjahre 214 Rechtsanwälte, gegen 206 im Vorjahre, zugelassen. Der Etat des Justizdepartements wurde um 103,000 Mark überschritten. Von der Kommission für die Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches wurden 29 Sitzungen abgehalten und der größte Teil des umfangreichen Beratungsstoffes erledigt.
* Auf einer Wanderversawmlung der deutschen Partei, die letzten Sonntag in Ulm stattfand, gab Reichsgerichtsrat a. D. v. Geß, der Landesvorstand der Partei, einen Ueber- blick über den Stand der parlamentarischen Arbeiten in Württemberg und die Beteiligung der deutschen Partei an denselben. Die Staaisfinonzlage habe sich in der Periode 1898/99 sehr günstig gestaltet, es werde möglich sein, die Neuregulierung der Beamtengehälter durchzuführen und auch im Bau neuer Eisenbahnen kräftig fortzufahren. Eingehende Darlegung fand der Entwurf der Verfassungsrevision in seinen verschiedenen Stadien, der Standpunkt der deutschen Partei zum Proportionalwahlsystem und zur Erweiterung des Budgetsrechts der ersten Kammer. Die Aussichten, daß eine Verfassungsreform überhaupt zustande komme, sind nicht sehr groß. Es ist noch gar nicht abzusehen, wie bei der großen Differenz der Ansichten und Bestrebungen eine Einigung der drei gesetzgebenden Faktoren: Regierung, erste und zweite Kammer erzielt werden könnte. Wenn der Entwurf scheitert, so wird die deutsche Partei eine anders geartete Reform in der Richtung ins Auge zu fassen haben: Umwandlung der zweiten Kammer in eine reine Volkskammer, ungeschmälerte Anwendung des allgemeinen direkten Wahlrechts, Wahrung der politischen Rechte der zweiten Kammer, zeitgemäße Reform der ersten Kammer. Dagegen kann man hoffen, daß die Reform des württ. Steuerwesens zustande
kommt, während das Schicksal des Ortsvorstehrrgesetzes wiederum durchaus ungewiß ist. Der zweite Hauptredner der Versammlung war Rechtsanwalt Dr. Schall-Stuttgart. Er besprach an der Hand das Programm von 1896, di« Aufgaben der deutschen Partei im Reich und Land und erörterte namentlich die Stellung derselben zu der gesamten deutschen Wirtschaftspolitik, wobei ihr vor allem die Mission zukomme, ausgleichend in dem so scharf entbrannten Jnteressenkampf zu wirken und zwischen extremem Freihandel und Hochschutzzoll zu vermitteln. Auf sozialpolitischem Gebiet sei gegenwärtig besonders zu betonen, daß dir deutsche, bezw. nationalliberale Partei in eine Schmälerung des Koalitionsrechts der Arbeiter nimmer willigen werde; wenn auch ein gewisser Schutz gegen den Terrorismus der Streikführer und Agitatoren notwendig sein dürfte. Im allgemeinen haben wir im deutschen Reich nach der gegenwärtigen Entwicklung des politischen Lebens keinen Grund zum Pessimismus; die Sozialdemokratie habe, was die Bedrohung mit gewaltsamem Umsturz anlange, ihren Höhepunkt überschritten und eine Reaktion von Seiten der Regierung wäre nur zu befürchten, wenn ihr eine radikale Mehrheit der Volksvertretung die Mittel zur Existenz des nationalen Staates verweigern würde, was aber kaum Vorkommen dürfte. Deutschland ist jetzt in einer aussteigenden Bewegung, wie noch nie, seit es rin deutsches Volk giebt und daraus schöpft auch die deutsche Partei den Mut und die Kraft, ihrer hohen Aufgabe immer wehr gerecht zu werden.
* Heiden heim, 1. Novbr. Das bei Mergelstetten durch Prof. Gaus entdeckte Zementlager ist nach neuerer Untersuchung von so großer Mächtigkeit, daß die Anlage einer Zementfabrik gute Rentabilität in Aussicht stellt, um so mehr, als durch die lebhafte Bauthätigkeit in hiesiger Stadt der Verbrauch von Zement ein ziemlich großer ist. Der Zement soll nach Aussagen Sachverständiger von sehr guter Qualität sein und dem Ebinger Zement nicht nachstehen.
* (Verschiedenes.) In Sruttgart requiriert: man die Feuerwehr nach der Hasenbergstraße, weil eine Frau Kraut hatte anbrennen lassen. Als die Feuerwehr ankam, fand sie nichts zu löschen vor. — Ein unverschämtes Spiel mit einem Menschenleben rrieben zwei Knechte aus Berg bei Ravensburg. Nachdem sie den ganzen Tag herumgezecht, also die nötige Kourage im Leide hatten, gerieten sie mit einem dritten Knecht in Streit, schlugen ihn und warfen chn schließlich in die Schüssen. Sobald er herauskriechen wollte, trieben sie den Mißhan Selten durch Schläge in das Wasser zurück. Ein Hinzugckommener rettete den Bedrohten. Er mußte in's Spital verbracht werden, wo er jetzt schwer krank darniederliegt. Die zwei Missethäter sind ermittelt und sehen nun einer Anklage wegen versuchten Mordes entgegen. — In Ebersbach stürzte die 17jährige Tochter des Ankerwirts Schmid vom Heuboden herab und brach das Genick. Sie war sofort tot. — JnNereshrim wurde den barmherzigen Schwestern aus ihrer Wohnung ein größerer Geldbetrag entwendet, welchen eine alte Frauensperson denselben zur Aufbewahrung übergeben hatte. — JnFridingen a. D. stürzte beim Wassertragrn die 74jährige Scholastika Hermann, Bewohnerin des dortigen Armenhauses, die Stiege hinunter und brach das Genick. — In Winzeln (Oberndorf) brannte das Haus des Georg Kreuzberger bis auf den Grund nieder. Beinahe sämtliches Mobiliar ist mitverbrannt. Der Abgebrannte ist nur ungenügend versichert. — In Wasseralfingen beging der pensionierte Hammerschmied Karl Boog mit seiner Ehefrau das Fest der goldenen Hochzeit. — Landtagsabgeordneter Robert Käß in Backnang hatte das seltene Jagdglück, einen 25 Pfund schweren Dachs zu erlegen. — Auf dem Terrain der im Bau begriffenen Kabelfabrik in Neckarau stürzten vier Maurer von einem Gerüst in beträchtlicher Höhe herab. Der eine blieb tot auf dem Platze, während die zwei anderen schwer und der vierte leicht verletzt wurden.
* Zu nachtschlafender Zeit ertönte plötzlich mZicht; rs - heim bei Sinsheim die Schelle des Ortsdieners. Was war passiert? Das 6jährige Mädchen des Bäckers N. war spurlos verschwunden. Darob große Aufregung, die sich ins Fieberhafte steigerte, als dreiviertel Stunden später von jeder Familie ein Mann durch die Ortsschelle aufs Rathaus beordert wurde, um mit einem zirlbewußten Plan auf die Suche zu gehen. Plötzlich ein Freudengeschrei: Sie ist da! Sie ist da! — Und wo war sie? Zu Hause unter dem Kanapee lag sie und schlief den Schlaf des Gerechten!
* Landau (Pfalz), 2. Nov. Der Schnellzug Köln- Basel entgleiste auf der Station Rohrbach. Bier Personen wurden verwundet und ein größerer Materialschaden ist entstanden.
* Berlin, 2. Nov. In juristischen und politischen Kreisen ist schon seit längerer Zeit die Frage erörtert worden, ob es sich empfehle, das jetzige Verfahren der Beeidigung der Zeugen vor der Vernehmung im Zivil- und Strafverfahren beizubchalten oder durch den sogenannten Nacheid zu ersetzen. Sowohl im preußischen Abgeordnetenhause als auch im deutschen Reichstag« ist dies-Frage seiner Zeit zur Sprache gekommen. In erstercm hat der konservative Abgeordnete v. Uechtritz, der in seiner amtlichen Stellung Staatsanwalt war, sich für die Beseitigung des Vorrides und Einführung des Nacheides entschieden ausgesprochen. Der Reichstag hat sich mit dieser Angelegenheit noch in letzter Tagung beschäftigt. In der 4. Kommission hatte der konservative Abgeordnete Salisch einen vollständigen Gesetzentwurf cingebracht und bei Z 39 der Strafprozrßordnung und Z 360 der Zivilprozeßordnung beantragt: „Der Zeuge ist nach der Vernehmung zu beeidigen." Das Plenum des Reichstags hatte dem Antrag Salisch zugestimmt. Auch Vertreter der Verbündeten Regierungen hatten sich in demselben Sinne geäußert. Es war somit in der Frage der Beseitigung des Voreides durch den Nacheid zwischen Regierungen und Volksvertretung eine Uebereinstimmung erzielt worden. Infolgedessen ist im Schoße der verbündeten Regierungen eine diesbezügliche Vorlage in Vorbereitung genommenworden und wird noch in der bevorstehenden Tagung dem Reichstage zugehen.
* General Liebert, Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, ist in Berlin auf Urlaub eingetroffen. Vor seiner Abreise aus Ostafcikci hat er in Sansibar den dortigen höheren englischen Beamten und dem Sultan seinen Besuch abgestattet. D:r Sultan beschenkte ihn mit einem wertvollen reich in Gold verzierten Säbel, als ein Zeichen persönlicher Achtung und Zuneigung. Liebert ließ durch General Lloyd seinen Dank oussprcchen, während der deutsche Konsul, Graf v. Hardenberg, bemerkte, daß das Geschenk des Sultans nicht nur den Gouverneur Liebert, sondern olle Deutschen ehre, und dem Sultan für die Art und Weise dankte, in welcher er fernen Gefühlen gegen sie Ausdruck gegeben habe.
* Nach der „Lib. Korr." sind in Berlin städtische Volksschullehrerinnen, welche mit Genehmigung der Regierung als ordentliche Lehrerinnen angestellt waren, auf Anweisung der Regierung durch den Kreisschulinspektor des betr. Schulkreises vom Ordinariat ihrer Klasse enthoben worden, mit der Motivierung, daß dis Lehrerinnen jüdischer Religion sind. In einem Falle ist eine Lebccrin davon betroffen, die seit 1876 ununterbrochen im Ordinariat gewesen war.
* Einen Tag bevor Kaiser Wilhelm in der neuen evangelischen Kirche in Jerusalem den Text der Weihe-Urkunde verlas, stand dieser Text schon in der sozialdemokratischen Wiener Arbeiterzeitung. Das Blatt leitete den Abdruck der Urkunde mit folgenden Worten ein: „Kaiser Wilhelm wird heute in Jerusalem folgende Rede halten!" — Es liegt wieder eine Indiskretion vor. Nur eine Person aus der nächsten Umgebung des Kaisers konnte in den Besitz des Textes der Urkunde gelangen.
L efesrucht.
Warum erträgst du, still geduldig,
Dein Los, so bitter es dir fällt?
„Mir find Gott und die Welt nichts schuldig — Ich schulde Alles Gott und Welt."
Zwischen zwei Wetten.
Roman von Louise Cammerer.
(Fortsetzung.)
Er reichte dem jungen Mann die Hand, di« dieser nicht ohne eine Beschämung ergriff und fest drückte.
„Bewahren Sie Ihr Geld gut und seien Sir vorsichtig gegen Schwmdelunternehmungrn. Dieses ist mein letztes Wort, nun leben Sie wohl!"
Als Burger nach New-Aor! kam, zog ihn das Herz doch mächtig zu dem einstigen Jugendfreund. Harry Browns Name war bereits angesehen in der New-Iorker Handelswelt. Er hatte sich gleich nach dem Tode Mistreß Browns selbständig gemacht und arbeitete in Wolle und Baumwolle. Einige geschickte geschäftliche Unternehmungen hatten sein Ansehen bedeutend vermehrt.
Sein Haus lag am Broard Street und bot eine herrliche Aussicht auf das Meer. Die ganz: Bedeutung der Welt und des Handels kam hier zur Geltung. Schiffe aus oller Herren Länder lagen vor Anker. Dazwischen kreuzten Zolljachten und Jollen, buntes, bewegtes Leben herrschte am Hafen, rin Durcheinander, wie es die lebhafteste Phantasie nicht verworrener und toller sich denken kann. Ein Bild rastlosen Treibens und Jagens nach Erwerb und Besitz wurde hier vor Augen geführt.
Harry empfing den Freund mit so viel Liebe und überströmender Herzlichkeit, daß dieser in tiefster Seele davon gerührt wurde.
„Armer Junge, der tolle Streich hat dir wenig Glück gebracht," sagte Harry, ergriffen von dem bleichen Aussehen
Trusts, „im Hause meines Vaters ist dir übel mitgespielt worden. Auch mich hatte der Alte anfangs hier so abhängig gemacht, daß ich gar nichts für dich thun konnte. Nun, dem Himmel sei Dank, daß du dem Dasein erhalten bliebst, ich hätte mir ewig einen Vorwurf zu machen gehabt. Du bleibst vorläufig mein Gast, bis du dich vollständig er- bolt. Später werde ich dich glänzend unterzubringen wissen. Das Vermögen meiner Mutter macht mich völlig frei von den Launen meines Vaters."
„Mister Brown scheint sehr ungehalten auf dich zu sein," sagte Ernst, den blühend schönen Freund mit bewundernden Blicken betrachtend.
Aus dem schlanken Jüngling war ein kräftiger, stattlicher Mann geworden. Reichgrlocktes blondes Haar umkräuselte Harrys Stirn, in ernstem Feuer leuchtete das blaue Auge. Mund und Nase waren tadellos geformt.
Neben ihm erschien Ernst mit den feinen anziehenden Zügen, dem melancholischen Blick der braunen Augen und dem tiefdunkeln Lockenhaar mädchenhaft jung und zierlich, wie wenn Sorgen, der Ernst des Daseins und Krankheiten verjüngend auf ihn gewirkt. Nur der ruhige, gemilderte Blick und die sichere, feste Haltung verrieten, daß die Jahre nicht spurlos an ihm vorbeigezogen.
„Wir sind zu verschieden geartet, um uns zu verstehen," fuhr Harry wieder fort, „trotz alledem bleibt er mein Vater. — Doch nun, Herzensfreund, erst will ich dich wieder frisch und blühend sehen, denn ich habe mich schwer an dir versündigt."
Ernst fühlte sich von dem herzlichen Empfange wohl- thuend berührt.
„Mein Vater sieht in mir noch immer einen Jungen, den man am Gängelbands leitet und jede Selbstständigkeit abspricht. Dagegen verwabre ich mich allerdings entschieden und ebenso bestimmt lasse ich mich bei Entscheidung wichtiger Lebensfragen nicht von seinem Urteil beeinflussen."
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„Seine Lebenserfahrungen machen ihn vorsichtig," erwiderte Ernst begütigend, „ich halte ihn für n enschrnfreund- lrcher, als er sich nach außen giebt."
Harry lächelte bitter. „Menschenfreundlich?" wiederholte er spöttisch; „ich dächte, die drei Jahre saurer Arbeit bätten dich eines Bessern belehrt. Ein Geschäftsmann von seinem Schlage kennt kein anderes Gefühl als das des Erwerbes. Das „Soll und Haben" der Geschäftsbücher bildet seinen Lebensinhalt, höhere Interessen kennt er nicht."
„Die Früchte seines Fleißes und seiner Sparsamkeit kommen dir, seinem einzigen Sohn, doch zu gute!" wendete Ernst entschuldigend ein.
„Aus dem Nachlaß meiner Mutter fielen mir drei Millionen Dollar zu. Dieselbe Summe erhielt mein Vater zu seinem ohnehin riesigen Vermögen. Als ich, selbst noch mittellos, ihn vor einigen Jahren um weitere Unterstützung zu meinem Studium bat, gab er mir zur Antwort, daß ich seinen Reichtum überschätze und er von seinem Standpunkt als Kaufmann mein weiteres Studium nicht gut finden könnte, um so mehr, als ich schon Jahre ganz unnütz verloren. Er bereue es überhaupt, meine von den Großeltern ererbte Phantasie nicht von Anfang an eingedämmt zu haben. Der nächste Brief brachte mir eine Schiffskarte und zweihundert Dollar, von welchen ich auch deine Ueberfahrt bestritt. Vielleicht wird dir nun manches klar in meinem Wesen und die Verzeihung wird dir leichter. Erst als ich das Vaterhaus wieder hinter mir hatte und in New-Aor! lebte, atmete ich befreit auf. Nur der Gedanke an dein Los war mir peinigend. Doch nun, lieber, herziger Freund, kommt die Sühne! Für all das Schlimme, welches ich, gezwungen durch die Verhältnisse, dir angethan, habeich dirfünfundzwanzig- tausend Dollar aus meinem Vermögen bestimmt."
„Die ich nun und nimmermehr annehmen werde," sagte Ernst mit edlem Stolz und blitzenden Augen. „Dein Vaterhaus hat wohl den Jüngling zum ernsten Mann ae-
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